Lossatal: Schloss Thammenhain

Schloss Thammenhain

Am Wildpark 4
(vor­mals Thomas-​Müntzer-​Straße 4)
04808 Lossatal OT Thammenhain

Historisches

Das Schloss geht auf eine Wasserburg zurück, wel­ches um 1480 unter Einbeziehung der Reste der Wasserburg umge­baut wurde. Ein Lehnbrief aus dem Jahr 1462 ist das älteste bekannte Schriftstück, wel­ches vom Gutsbesitz zeugt und Dietrich und Hans von Körbitz als Besitzer aus­weist. Nachfolgend gehörte es den Familien von Breitungen und von Stentzsch. 1522 wurde es an Eberhard von Lindenau über­tra­gen. Nach 1612 gelangte das Schloss an die Familien von Loss, von Drederlohe (Brederlohe?) und von Freywald. Im 17. Jahrhundert erfolgte ein Ausbau des Vorgängerbaus. Seit 1666 war das Rittergut Thammenhain im Besitz der Familie von Schönberg und ver­blieb in deren Familienbesitz über meh­rere Generationen und über meh­rere Seitenlinien. Zwischen 1711 und 1713 wurde für Hans Dietrich von Schönberg eine Hofkirche erbaut. Die Familie von Schönberg ließ 1735 die Orangerie errich­ten sowie drei Jahre dar­auf den Barockgarten anle­gen. Nach 1788 wur­den die alten Wallgräben ver­füllt, der Barockgarten umge­stal­tet sowie die Brennerei umge­baut. Nach einem Brand wurde zudem ein neues Rittergutsgebäude erbaut. Ab 1890 erhielt das Schloss nach Umbauarbeiten seine heu­tige Gestalt. Das um 1900 umge­baute alte Lehngericht wurde mit dem Schloss durch einen Übergang verbunden.

Nach 1945

1945 wurde die Familie von Schönberg ent­eig­net. Die Schlosskirche wurde 1949 abge­tra­gen, das Rittergutsgelände unter Neubauern auf­ge­teilt, obgleich meh­rere Gebäude abge­ris­sen wur­den. Das Bistum Meißen erhielt Schloss Thammenhain 1949 über­tra­gen, wel­ches zu die­sem Zeitpunkt bereits seit drei Jahren als Kinderheim genutzt wurde. In einem der Nebengebäude wurde zusätz­lich ein Altenheim ein­ge­rich­tet. Das Kinderheim zog 1970 aus.

Nachwendezeit

Bis zum Jahr 2000 wurde das Schloss als Altenheim genutzt und dazu ent­spre­chend umge­baut. In jenem Jahr erwarb die Familie von Schönberg Schloss Thammenhain zurück. Der jet­zige Eigentümer lebte bis zu sei­nem fünf­ten Lebensjahr im Schloss.

Heutige Nutzung

Schloss Thammenhain ist saniert, steht für Feierlichkeiten zur Verfügung und dient ebenso Wohnzwecken.

Lossatal: Wasserburg & Schloss Dornreichenbach

Wasserburg & Schloss Dornreichenbach

Philipp-​Müller-​Platz 4 (Schloss)
Philipp-​Müller-​Platz 3 (Rittergut)
04808 Lossatal OT Dornreichenbach

Historisches

Das Rittergut wurde erst­mals 1551 urkund­lich erwähnt, bestand aber offen­bar bereits in der ers­ten Hälfte des 14. Jahrhunderts. In der Mitte des 15. Jahrhunderts wur­den die Herren von Schleinitz als wohl erste Besitzer genannt. 1450 wurde das Gut an Heinrich von Berndorf ver­kauft. Nach 1472 kam es in den Besitz der Familie von Mordeisen, bei der es bis zur Hälfte des 18. Jahrhunderts ver­blieb. Unter ihr ent­stand 1665 das Schloss.

1819 kam das Rittergut Dornreichenbach an die Brüder Schmiedel, von denen es an den Grafen Vitzthum von Eckstädt ver­kauft wurde. Nach den Herren von Minckwitz befand sich das Schloss von 1932 bis 1945 im Besitz von Max Drechsel. Es wurde 1882 und 1883 im neo­ba­ro­cken Stil umge­baut. Zum Rittergut gehör­ten ursprüng­lich neben dem Wirtschaftshof ein Brauhaus, eine Schmiede, zwei Steinbrüche und gut zwei Dutzend Teiche, außer­dem wurde exten­siv Schafhaltung betrieben.

Nach 1945

Max Drechsel wurde 1945 ent­eig­net. Das Schloss wurde nach­fol­gend bis 1990 als Frauenklinik und Seniorenheim genutzt.

Nachwendezeit

Nach der poli­ti­schen Wende wurde das Schloss grund­le­gend saniert. Es befin­det sich seit 2006 in Privatbesitz.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird als Wohnsitz genutzt. Das Rittergut wurde saniert. Es bie­tet Wohnraum und Räumlichkeiten zur Anmietung von Feiern sowie ein klei­nes Eiscafé.
(Stand: August 2020)

Bodendenkmalschutz

Dem Schloss ging eine Wasserburg als Vorgängerbau vor­aus. Von ihm ist nichts mehr erhal­ten, sie wurde mit dem Inspektorenhaus über­baut. Schutz als Bodendenkmal genießt die Wasserburg seit Ende 1973.

Lossatal: Wasserburg & Schloss Kühnitzsch

Wasserburg & Schloss Kühnitzsch

Schlosshof 1
04808 Lossatal OT Kühnitzsch

Historisches

Um 1203 ent­stand ein Herrensitz mit Wassergraben, bei dem es sich um eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg han­delte. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts befand sich das Rittergut Kühnitzsch im Besitz der Familien von Kyntzsch, von Plaußig und von Holzendorf. Außerdem sind als Eigentümer in der spä­te­ren Zeit die Familien von Wuthenau und von der Planitz bekannt. Das Schloss wurde im 17. Jahrhundert unter Einbeziehung der Reste der Wasserburg errichtet.

Im frü­hen 18. Jahrhundert erfolg­ten Umbauten unter Johann Georg von Ploetz. Zu jener Zeit ent­stan­den eben­falls die Schlosskirche und ein Schlossturm. Die Familie von Ploetz war von 1661 bis 1782 im Besitz des Ritterguts Kühnitzsch. Ludwig Freiherr von Kalitsch erwarb das Rittergut 1822. Weitere Um- und Ausbauten folg­ten 1842 und um 1870. 1908 ver­erbte Erich Freiherr von Kalitsch das Anwesen sei­nem Neffen Lothar, wel­cher wie­derum Hanns Freiherr von Seckendorff-​Gudent als Erben auserkor.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung und die Aufteilung des Ritterguts an Neubauern. Das Schloss wurde zu Wohnraum, Schule und Kindergarten umfunktioniert.

Nachwendezeit

1991 und 1992 erfolg­ten umfang­rei­che Sanierungsarbeiten an der Außenhülle. Bis 2005 waren eine Förderschule und eine Kindertagesstätte im Schloss ansäs­sig. Nach 2006 wurde das Schloss an einen bay­ri­schen Bauunternehmer verkauft.

Heutige Nutzung

Schloss Kühnitzsch steht leer.

Lossatal: Wasserburg & Schloss Falkenhain

Wasserburg & Schloss Falkenhain

Zu den Lossawiesen 8
04808 Lossatal OT Falkenhain

Historisches

Der um 1198 erst­mals unter Leonhardus de Valckenhayn erwähnte Herrensitz wurde 1284 erneut benannt, dies­mal unter Henningus de Valkenhain. In der Mitte des 16. Jahrhundert wurde er zu einer Wasserburganlage umge­baut. 1538 ist die Familie von Truchseß als Besitzer benannt. Schloss und Gut befan­den sich vor­mals auf einer Insel, der Graben war bis 1960 Wasser füh­rend. Mit dem Umbau im Jahr 1760 ging der wehr­hafte Charakter verloren.

Vom 17. Jahrhundert bis 1785 war das Rittergut im Besitz der Familie von Lüttichau, wobei im 18. Jahrhundert Umbauten vor­ge­nom­men wor­den waren. 1796 erwarb Wilhelmine von Schönberg das Rittergut und ver­kaufte ihn 1805 an regina von Schönberg. 1815 kam das Rittergut Falkenhain erneut an die Familie von Carlowitz. 1870 und 1871 erfolg­ten wei­tere, umfas­sende bau­li­che Veränderungen. Georg von Carlowitz über­nahm 1907 als letz­ter Besitzer das Rittergut.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung der Familie von Carlowitz. Sie wurde zunächst ins Sammellager auf Schloss Colditz gebracht und dann nach Rügen depor­tiert. Das Schloss wurde wäh­rend der DDR als Wohnraum, Bibliothek, Zahnarztpraxis, und Friseursalon genutzt.

Nachwendezeit

Die Nutzungen wur­den in den 1990er Jahren auf­ge­ge­ben. 1996 erfolgte ein Verkauf an pri­vat. Die Eigentümer neh­men schritt­weise die Sanierung vor.

Heutige Nutzung

Der Gutskomplex ist heute pri­vat und wird bewohnt.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg wurde durch das Schloss über­baut und zeigt ledig­lich noch den um 1970 tro­cken­ge­leg­ten Graben auf. Schutz als Bodendenkmal besteht für die Ursprungsanlage seit Ende 1935, der Schutz wurde Anfang 1958 erneuert.

Lossatal: Schloss Heyda

Schloss Heyda

Stolpener Straße 13
04808 Lossatal OT Heyda

Historisches

1529 wurde ein Vorwerk erwähnt, seit 1551 ein Rittergut. Seit dem 17. Jahrhundert befand sich das Rittergut Heyda im Besitz der Familie von Leipziger. Das Schloss wurde unter die­ser bis 1698 erbaut. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erwarb Georg Adolf von Hartitzsch das Rittergut und ver­an­lasste Erweiterungsbauten im Jahr 1806.  Hans Adolph von Hartitzsch erbte das Rittergut 1814 und ver­machte es sei­ner Pflegetochter Ottilie von Bose, ver­hei­ra­tet mit Alfred von Carlowitz. Somit gelangte das Rittergut Heyda in den von Carlowitzschen Familienbesitz. 1897 erfolg­ten Sanierungsarbeiten unter Hans-​Georg von Carlowitz-​Hartitzsch. Seine Witwe und bei­den Söhne erb­ten das Rittergut mit­samt Schloss Heyda 1935.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung der Witwe Clementine von Carlowitz-​Hartitzsch. Schloss Heyda wurde dar­auf­hin als Kinderheim und Behindertenwerkstatt genutzt.

Nachwendezeit

Ab 1991 erwarb eine Adelsfamilie Landwirtschaftsflächen und baute die eigene Landwirtschaft aus. 1995  kauf­ten sie auch das Schloss Heyda und sanier­ten mit den Erträgen aus der Landwirtschaft das Gebäudeensemble auf­wen­dig und detailreich.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird durch die Eigentümer bewohnt. In den Wirtschaftsgebäuden des Ritterguts ent­stan­den Wohnungen und Ferienapartments.

Lossatal: Herrensitz Lüptitz

Herrensitz Lüptitz

04808 Lossatal OT Lüptitz

Historisches

Lüptitz wurde erst­mals schrift­lich 1185 als Herrensitz unter Cunradus de Luptiz erwähnt. Der Herrensitz bestand nur für kurze Zeit. Weiterführende Informationen lie­gen bis dato nicht vor.

Lossatal: Wallburg Burzelberg

Wallburg Burzelberg

Burzelberg
04808 Lossatal OT Hohburg

Historisches

Die Burg auf dem Burzelberg nord­öst­lich von Hohburg wurde bereits in der Eisenzeit um das Jahr 400 v. Chr. ange­legt und im 1. Jahrhundert v. Chr. auf­ge­ge­ben. Im 9./10. Jahrhundert wurde die alte Burg von den Slawen neu auf­ge­baut und wie­der­be­sie­delt. Erhalten sind noch Wall- und Grabenreste, die über Wanderwege erreich­bar sind.

Der geschlos­sene Ringwall wurde zwi­schen 1979 und 1981 archäo­lo­gisch unter­sucht und bei Bauarbeiten für Wasserbehälter in den Jahren 1983 und 1984 zum Großteil zerstört.

Bodendenkmalschutz

Die Wallburg steht seit 1935 als Bodendenkmal unter Schutz. Der Schutz wurde 1958 erneuert.

Frohburg: Schloss Wolftitz

Schloss Wolftitz

Am Schloss 2
04654 Frohburg OT Streitwald

Historisches

Für Wolftitz ist erst­mals 1229 ein Herrensitz in Verbindung mit den Herren von Wolftitz nach­weis­bar. 1457 über­nahm die Familie von Einsiedel Wolftitz, unter der 1551 das Rittergut Erwähnung fand. Die Familie von Einsiedel, es han­delte sich um die Gnadsteiner Hauptlinie die­ser bedeu­ten­den Adelsfamilie, behielt das Rittergut bis zur Enteignung in ihrem Besitz. Der Ursprungsbau des Schlosses soll um 1535 ent­stan­den sein, Umbauten erfolg­ten 1625.

Nach 1945

Die Familie von Einsiedel wurde 1945 ent­eig­net. Um 1950 erfolg­ten Umbauten, um das Schloss künf­tig als Altersheim zu nutzen.

Nachwendezeit

Die Nutzung als Altersheim wurde 2000 aufgegeben.

Heutige Nutzung

Zwei Jahre spä­ter erfolgte der Verkauf in Privathand.