Freigut Zschadraß
04680 Colditz OT Zschadraß
Historisches
1294 wurde ein Herrensitz erwähnt. Später wurde er zum Freigut erhoben.
Schlösser, Burgen und Rittergüter im Landkreis Leipzig
04680 Colditz OT Zschadraß
1294 wurde ein Herrensitz erwähnt. Später wurde er zum Freigut erhoben.
04680 Colditz OT Kaltenborn
Kaltenborn wurde 1215 als Herrensitz unter Albertus de Caldinburne nachgewiesen. Ab 1548 übte das Rittergut Zschirla die Grundherrschaft über Kaltenborn aus. Der Herrensitz war nicht von langem Bestand.
Burgberg
04680 Colditz OT Lastau
Die von den Slawen erbaute Wallburg befand sich auf dem Burgberg, der nordwestlich des Ortes liegt und über einen Wanderweg erreichbar ist, welcher von der Dorfstraße abzweigt. Der Burghügel misst 40 m im Durchmesser mit zwei davorliegenden, noch relativ hohen Wällen. Diese wurden teilweise durch Erdabtragungen beschädigt.
Vor 2005 wurde der ruinöse Aussichtsturm aus dem 20. Jahrhundert abgetragen, der auf dem Burghügel errichtet worden war. Von ihm sind noch Fundamentreste vorhanden.
Bodendenkmalschutz besteht für die Höhenburg seit 1959.
Schlossgasse 1
04680 Colditz
Für das Jahr 1046 ist eine Ersterwähnung eines Burgwards in einer Schenkungsurkunde bezeugt. Aus einer zweiten Schenkungsurkunde von 1084 geht als neuer Besitzer Wiprecht von Groitzsch hervor, der den Ausbau zur Burg vorantrieb. Im 12. Jahrhundert gelangte die Burg Colditz an Thimo I. von Colditz, welcher den Besitz als Lehen an den böhmischen König übertrug. Der Meißner Markgraf Wilhelm der Einäugige erwarb einen Teil der Colditzer Herrschaft 1396 und einen weiteren Teil der Colditzer Herrschaft 1404. 1429 wurde die Burg durch die Hussiten zerstört und 1464 unter Kurfürst Ernst wieder aufgebaut.
Die Burg Colditz erlitt in einem Stadtbrand, verursacht durch einen Bäcker, im Jahre 1504 schwere Schäden. Ab 1506 und nach 1520 wurde die Burg Colditz in zwei Bauphasen im Stil der frühen Renaissance umgebaut und erweitert. 1566 beauftragte Kurfürst August weitere Umbauten, um das Schloss als Wohnschloss zu nutzen, doch die Arbeiten begannen erst 1582. Unter Kurfürst Christian I. wurde der Bereich des Zwingers zu Lustgärten ausgebaut.
Kurfürstin Sophie nutzte Schloss Colditz zwischen 1602 und 1620 als Witwensitz und führte die Baumaßnahmen fort. Unter anderem entstand in ihrem Auftrag ein Weinberg mit einer Treppenanlage und mehreren Grotten. Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen, oftmals besser bekannt als August der Starke, nutzte als letzter sächsischer Herrscher Schloss Colditz für seine Jagdgesellschaften. 1787 wurde das Inventar verkauft und 1800 der Tiergarten in einen Staatsforst umgewandelt.
Ab 1803 wurde das Schloss als Arbeitshaus genutzt. Hier sollten Randgruppen der Gesellschaft zur Arbeit erzogen werden. 1829 erfolgte eine Umnutzung als Landesversorgungsanstalt für unheilbar Geisteskranke. Der wohl bekannteste Patient war Ludwig Schumann, ein Sohn Robert Schumanns. Anstelle der Stall- und Wirtschaftsgebäude wurde 1864 ein Krankenhaus-Neubau errichtet. Die Landespflegeanstalt schloss 1924. Ab 1926 wurde im Schloss Colditz die einzige in Sachsen existierende Landeskorrektionsanstalt eingerichtet. Hier wurden überwiegend mehrfach verurteilte Bettler und Landstreicher untergebracht.
Von 1933 bis 1934 erfolgte unter den Nationalsozialisten eine Umnutzung des Schlosses als Schutzhaftlager. Von 1936 bis 1937 diente Schloss Colditz als Lager des Reichsarbeitsdienstes und ab 1938 wieder als Landes-Heil- und Pflegeanstalt mit einer zweifelhaften Umsorgung der Patienten. Ab Herbst 1939 wurde ein Kriegsgefangenenlager für Offiziere eingerichtet. Im April 1945 gelang die Befreiung der Insassen durch amerikanische Soldaten.
Schon 1523 gab es einen Tiergarten, welcher direkt an Schloss Colditz angrenzte und einer der ersten Tiergärten überhaupt in Deutschland war. Unter Kurfürst Christian I. wurde er 1587 und 1591 erweitert. In ihm lebte Damwild und Rotwild, welches in eigenen Jagden geschossen wurde. 1591 begannen Bauarbeiten für ein Lusthaus, welches von einer Vielzahl von Teichen, Wasserspielen und einem Küchengebäude umgeben war. 1624 wurde der Tiergarten unter Johann Georg I. noch einmal erweitert. Ab 1800 wurde der Tiergarten zum Staatsforst umgewandelt. Das Lusthaus wurde wegen Baufälligkeit abgerissen.
Das Fürstenhaus stammt aus der Bauzeit zwischen 1460 und 1520. Die Schlosskapelle basiert auf einem Vorgängerbau aus dem 12. Jahrhundert. Das stadtseitige Torhaus stammt aus dem frühen, die Steinbrücke aus dem späten 16. Jahrhundert und das Beamtenhaus wurde 1603 unter Sophie von Brandenburg als Hofapotheke erbaut.
Nach der Befreiung 1945 diente Schloss Colditz im Herbst des gleichen Jahres als Internierungslager für enteignete und vertriebene Gutsbesitzer und deren Familien. Ab 1946 war im Schloss ein Krankenhaus untergebracht. Zu DDR-Zeiten gab es erste Besuche ehemaliger Kriegsgefangener. Darüber hinaus besuchten ungewöhnlich viele britische Touristen zu DDR-Zeiten das Schloss; Schloss Colditz war in Großbritannien als Colditz Castle durchaus bekannt.
Das Krankenhaus zog 1996 aus. Es folgten umfangreiche Sanierungen durch den Freistaat Sachsen. Seit 2003 gehört Schloss Colditz zu den Staatlichen Schlössern, Burgen und Gärten Sachsen. 2007 eröffnete eine Jugendherberge und 2010 die Landesmusikakademie Sachsen. Von 2013 bis 2015 wurde die Schlosskapelle restauriert.
In Schloss Colditz befinden sich unter anderem das Fluchtmuseum, eine Jugendherberge und die Landesmusikakademie Sachsen.
Die ursprüngliche Burg ist durch das Schloss vollständig überbaut. Das Burgareal steht seit 1974 als Bodendenkmal unter Schutz.
04680 Colditz OT Maaschwitz
Das Vorwerk Maaschwitz wurde 1606 erwähnt.
Unterdorf Nr. 5
04680 Colditz OT Hausdorf
Das Rittergut wurde 1548 urkundlich erstmals erwähnt. Es befand sich 1508 im Besitz von Hans von Schönberg. 1615 kam es an die Familie von Pflugk, die es 1717 erneut erwarb, nachdem zwischenzeitlich 1681 die Familie von Lindenau in den Besitz des Rittergutes gekommen war. Weitere Besitzer waren ab 1724 die Familie von Ende, 1764 J. G. Spillner und ab 1784 die Familie Bonacker, unter der 1818 das Herrenhaus erbaut worden war. Die Bonackers waren noch 1925 als Besitzer verzeichnet und verkauften das Rittergut in den 1930er Jahren.
Das Rittergut Hausdorf fiel nicht unter die Bodenreform. Zu DDR-Zeiten verfielen jedoch die Gebäude zusehens. Das Dach einer Scheune stürzte ein.
Das Herrenhaus steht seit den 1990er Jahren leer. Das Torhaus wurde zwischenzeitlich abgetragen und die Scheune zu einem Wohnhaus umgebaut.
Das Herrenhaus steht nach wie vor leer und befindet sich mittlerweile in einem baulich sehr bedenklichen Zustand.
Rittergutsring 4
04680 Colditz OT Leisenau
Das Rittergut Leisenau ist erstmals 1548 urkundlich belegt. Es erlebte im Laufe seines Bestehens mehrfache Besitzerwechsel. Zu den Eigentümern zählten die Familie von Birckholz, die Familie von Bünau, die Familie von Pistorius und die Familie von Bölzig. Seit 1830 befand sich das Rittergut Leisenau in bürgerlicher Hand. Bereits vor 1924 erwarb Dr. Fritz Drewes das Anwesen. Unter Theodor Hohn erfolgten um 1900 Umbauten.
Nach der Enteignung wurde das Land an Neubauern aufgeteilt. Deren Vorhaben einer gemeinschaftlichen Bewirtschaftung wurde jedoch untersagt. Das Herrenhaus wurde teilweise um 1948 abgebrochen, an dieser Stelle entstand ein als Kultursaal genutzter Anbau. Der Rest wurde zu Wohnzwecken genutzt. In den 1970er Jahren fanden weitere Umbauten am Herrenhaus statt.
Das Herrenhaus wird bewohnt, Wirtschaftsgebäude sind ebenfalls noch vorhanden. Der ehemalige Kultursaal wird durch den Ortschaftsrat genutzt.
04654 Frohburg OT Nenkersdorf
Erwähnt wurde das Herrenhaus 1533. Der Neubau stammt aus dem Jahr 1749.
Heute ist eine Schule im Herrenhaus untergebracht.
Alte Dorfstraße 12
04808 Lossatal OT Voigtshain
Zu den Besitzern des Guts seit dem 17. Jahrhundert zählten unter anderem die Familien von Lüttichau und von Heßling. 1772 verkaufte Hans Georg von Lüttichau das Rittergut an August Gottfried Heßling. Unter diesem wurde bis 1775 das Herrenhaus erbaut. 1884 erwarb Adolf von Schönberg das Rittergut Voigtshain. 1932 wurde das Rittergut wieder verkauft, der bisherige Pächter Curt Rahn übernahm den Hof.
Curt Rahn wurde 1945 enteignet. Das Herrenhaus wurde durch die LPG als Verwaltungssitz genutzt und die Flächen des Ritterguts der LPG angegliedert.
2004 wurde von privat mit der Sanierung im Außenbereich begonnen. 2007 erfolgte ein weiterer Verkauf an privat und die Schenkung an die Tochter der Familie.
Die Eigentümer bewohnen das Herrenhaus und bauen es nach und nach aus. Scheune und Ställe werden heute ebenfalls bewohnt.
04654 Frohburg
Röthigen wurde erstmals 1350 urkundlich erwähnt. Die Nennung eines Vorwerks datiert auf das Jahr 1696. Zuletzt wurde das Vorwerk Röthigen 1875 genannt. Bei Röthigen handelt es sich heute um eine Ortswüstung im westlichen Flurbereich von Frohburg.