Colditz: Herrensitz Kaltenborn

Herrensitz Kaltenborn

04680 Colditz OT Kaltenborn

Historisches

Kaltenborn wurde 1215 als Herrensitz unter Albertus de Caldinburne nach­ge­wie­sen. Ab 1548 übte das Rittergut Zschirla die Grundherrschaft über Kaltenborn aus. Der Herrensitz war nicht von lan­gem Bestand.

Colditz: Wallburg Lastau

Wallburg Lastau

Burgberg
04680 Colditz OT Lastau

Historisches

Die von den Slawen erbaute Wallburg befand sich auf dem Burgberg, der nord­west­lich des Ortes liegt und über einen Wanderweg erreich­bar ist, wel­cher von der Dorfstraße abzweigt. Der Burghügel misst 40 m im Durchmesser mit zwei davor­lie­gen­den, noch rela­tiv hohen Wällen. Diese wur­den teil­weise durch Erdabtragungen beschädigt.

Vor 2005 wurde der rui­nöse Aussichtsturm aus dem 20. Jahrhundert abge­tra­gen, der auf dem Burghügel errich­tet wor­den war. Von ihm sind noch Fundamentreste vorhanden.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz besteht für die Höhenburg seit 1959.

Colditz: Burg & Schloss Colditz

Burg & Schloss Colditz

Schlossgasse 1
04680 Colditz

Historisches

Für das Jahr 1046 ist eine Ersterwähnung eines Burgwards in einer Schenkungsurkunde bezeugt. Aus einer zwei­ten Schenkungsurkunde von 1084 geht als neuer Besitzer Wiprecht von Groitzsch her­vor, der den Ausbau zur Burg vor­an­trieb. Im 12. Jahrhundert gelangte die Burg Colditz an Thimo I. von Colditz, wel­cher den Besitz als Lehen an den böh­mi­schen König über­trug. Der Meißner Markgraf Wilhelm der Einäugige erwarb einen Teil der Colditzer Herrschaft 1396 und einen wei­te­ren Teil der Colditzer Herrschaft 1404. 1429 wurde die Burg durch die Hussiten zer­stört und 1464 unter Kurfürst Ernst wie­der aufgebaut.

Die Burg Colditz erlitt in einem Stadtbrand, ver­ur­sacht durch einen Bäcker, im Jahre 1504 schwere Schäden. Ab 1506 und nach 1520 wurde die Burg Colditz in zwei Bauphasen im Stil der frü­hen Renaissance umge­baut und erwei­tert. 1566 beauf­tragte Kurfürst August wei­tere Umbauten, um das Schloss als Wohnschloss zu nut­zen, doch die Arbeiten began­nen erst 1582. Unter Kurfürst Christian I. wurde der Bereich des Zwingers zu Lustgärten ausgebaut.

Kurfürstin Sophie nutzte Schloss Colditz zwi­schen 1602 und 1620 als Witwensitz und führte die Baumaßnahmen fort. Unter ande­rem ent­stand in ihrem Auftrag ein Weinberg mit einer Treppenanlage und meh­re­ren Grotten. Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen, oft­mals bes­ser bekannt als August der Starke, nutzte als letz­ter säch­si­scher Herrscher Schloss Colditz für seine Jagdgesellschaften. 1787 wurde das Inventar ver­kauft und 1800 der Tiergarten in einen Staatsforst umgewandelt.

Ab 1803 wurde das Schloss als Arbeitshaus genutzt. Hier soll­ten Randgruppen der Gesellschaft zur Arbeit erzo­gen wer­den. 1829 erfolgte eine Umnutzung als Landesversorgungsanstalt für unheil­bar Geisteskranke. Der wohl bekann­teste Patient war Ludwig Schumann, ein Sohn Robert Schumanns. Anstelle der Stall- und Wirtschaftsgebäude wurde 1864 ein Krankenhaus-​Neubau errich­tet. Die Landespflegeanstalt schloss 1924. Ab 1926 wurde im Schloss Colditz die ein­zige in Sachsen exis­tie­rende Landeskorrektionsanstalt ein­ge­rich­tet. Hier wur­den über­wie­gend mehr­fach ver­ur­teilte Bettler und Landstreicher untergebracht.

Von 1933 bis 1934 erfolgte unter den Nationalsozialisten eine Umnutzung des Schlosses als Schutzhaftlager. Von 1936 bis 1937 diente Schloss Colditz als Lager des Reichsarbeitsdienstes und ab 1938 wie­der als Landes-​Heil- und Pflegeanstalt mit einer zwei­fel­haf­ten Umsorgung der Patienten. Ab Herbst 1939 wurde ein Kriegsgefangenenlager für Offiziere ein­ge­rich­tet. Im April 1945 gelang die Befreiung der Insassen durch ame­ri­ka­ni­sche Soldaten.

Schon 1523 gab es einen Tiergarten, wel­cher direkt an Schloss Colditz angrenzte und einer der ers­ten Tiergärten über­haupt in Deutschland war. Unter Kurfürst Christian I. wurde er 1587 und 1591 erwei­tert. In ihm lebte Damwild und Rotwild, wel­ches in eige­nen Jagden geschos­sen wurde. 1591 began­nen Bauarbeiten für ein Lusthaus, wel­ches von einer Vielzahl von Teichen, Wasserspielen und einem Küchengebäude umge­ben war. 1624 wurde der Tiergarten unter Johann Georg I. noch ein­mal erwei­tert. Ab 1800 wurde der Tiergarten zum Staatsforst umge­wan­delt. Das Lusthaus wurde wegen Baufälligkeit abgerissen.

Das Fürstenhaus stammt aus der Bauzeit zwi­schen 1460 und 1520. Die Schlosskapelle basiert auf einem Vorgängerbau aus dem 12. Jahrhundert. Das stadt­sei­tige Torhaus stammt aus dem frü­hen, die Steinbrücke aus dem spä­ten 16. Jahrhundert und das Beamtenhaus wurde 1603 unter Sophie von Brandenburg als Hofapotheke erbaut.

Nach 1945

Nach der Befreiung 1945 diente Schloss Colditz im Herbst des glei­chen Jahres als Internierungslager für ent­eig­nete und ver­trie­bene Gutsbesitzer und deren Familien. Ab 1946 war im Schloss ein Krankenhaus unter­ge­bracht.  Zu DDR-​Zeiten gab es erste Besuche ehe­ma­li­ger Kriegsgefangener. Darüber hin­aus besuch­ten unge­wöhn­lich viele bri­ti­sche Touristen zu DDR-​Zeiten das Schloss; Schloss Colditz war in Großbritannien als Colditz Castle  durch­aus bekannt.

Nachwendezeit

Das Krankenhaus zog 1996 aus. Es folg­ten umfang­rei­che Sanierungen durch den Freistaat Sachsen. Seit 2003 gehört Schloss Colditz zu den Staatlichen Schlössern, Burgen und Gärten Sachsen. 2007 eröff­nete eine Jugendherberge und 2010 die Landesmusikakademie Sachsen. Von 2013 bis 2015 wurde die Schlosskapelle restauriert.

Heutige Nutzung

In Schloss Colditz befin­den sich unter ande­rem das Fluchtmuseum, eine Jugendherberge und die Landesmusikakademie Sachsen.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Burg ist durch das Schloss voll­stän­dig über­baut. Das Burgareal steht seit 1974 als Bodendenkmal unter Schutz.

Colditz: Rittergut Hausdorf

Rittergut Hausdorf

Unterdorf Nr. 5
04680 Colditz OT Hausdorf

Historisches

Das Rittergut wurde 1548 urkund­lich erst­mals erwähnt. Es befand sich 1508 im Besitz von Hans von Schönberg. 1615 kam es an die Familie von Pflugk, die es 1717 erneut erwarb, nach­dem zwi­schen­zeit­lich 1681 die Familie von Lindenau in den Besitz des Rittergutes gekom­men war. Weitere Besitzer waren ab 1724 die Familie von Ende, 1764 J. G. Spillner und ab 1784 die Familie Bonacker, unter der 1818 das Herrenhaus erbaut wor­den war. Die Bonackers waren noch 1925 als Besitzer ver­zeich­net und ver­kauf­ten das Rittergut in den 1930er Jahren.

Nach 1945

Das Rittergut Hausdorf fiel nicht unter die Bodenreform. Zu DDR-​Zeiten ver­fie­len jedoch die Gebäude zuse­hens. Das Dach einer Scheune stürzte ein.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus steht seit den 1990er Jahren leer. Das Torhaus wurde zwi­schen­zeit­lich abge­tra­gen und die Scheune zu einem Wohnhaus umgebaut.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht nach wie vor leer und befin­det sich mitt­ler­weile in einem bau­lich sehr bedenk­li­chen Zustand.

Colditz: Rittergut Leisenau

Rittergut Leisenau

Rittergutsring 4
04680 Colditz OT Leisenau

Historisches

Das Rittergut Leisenau ist erst­mals 1548 urkund­lich belegt. Es erlebte im Laufe sei­nes Bestehens mehr­fa­che Besitzerwechsel. Zu den Eigentümern zähl­ten die Familie von Birckholz, die Familie von Bünau, die Familie von Pistorius und die Familie von Bölzig. Seit 1830 befand sich das Rittergut Leisenau in bür­ger­li­cher Hand. Bereits vor 1924 erwarb Dr. Fritz Drewes das Anwesen. Unter Theodor Hohn erfolg­ten um 1900 Umbauten.

Nach 1945

Nach der Enteignung wurde das Land an Neubauern auf­ge­teilt. Deren Vorhaben einer gemein­schaft­li­chen Bewirtschaftung wurde jedoch unter­sagt. Das Herrenhaus wurde teil­weise um 1948 abge­bro­chen, an die­ser Stelle ent­stand ein als Kultursaal genutz­ter Anbau. Der Rest wurde zu Wohnzwecken genutzt. In den 1970er Jahren fan­den wei­tere Umbauten am Herrenhaus statt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird bewohnt, Wirtschaftsgebäude sind eben­falls noch vor­han­den. Der ehe­ma­lige Kultursaal wird durch den Ortschaftsrat genutzt.

Lossatal: Rittergut Voigtshain

Rittergut Voigtshain

Alte Dorfstraße 12
04808 Lossatal OT Voigtshain

Historisches

Zu den Besitzern des Guts seit dem 17. Jahrhundert zähl­ten unter ande­rem die Familien von Lüttichau und von Heßling. 1772 ver­kaufte Hans Georg von Lüttichau das Rittergut an August Gottfried Heßling. Unter die­sem wurde bis 1775 das Herrenhaus erbaut. 1884 erwarb Adolf von Schönberg das Rittergut Voigtshain. 1932 wurde das Rittergut wie­der ver­kauft, der bis­he­rige Pächter Curt Rahn über­nahm den Hof.

Nach 1945

Curt Rahn wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde durch die LPG als Verwaltungssitz genutzt und die Flächen des Ritterguts der LPG angegliedert.

Nachwendezeit

2004 wurde von pri­vat mit der Sanierung im Außenbereich begon­nen. 2007 erfolgte ein wei­te­rer Verkauf an pri­vat und die Schenkung an die Tochter der Familie.

Heutige Nutzung

Die Eigentümer bewoh­nen das Herrenhaus und bauen es nach und nach aus. Scheune und Ställe wer­den heute eben­falls bewohnt.

Frohburg: Vorwerk Röthigen

Vorwerk Röthigen

04654 Frohburg

Historisches

Röthigen wurde erst­mals 1350 urkund­lich erwähnt. Die Nennung eines Vorwerks datiert auf das Jahr 1696. Zuletzt wurde das Vorwerk Röthigen 1875 genannt. Bei Röthigen han­delt es sich heute um eine Ortswüstung im west­li­chen Flurbereich von Frohburg.