Großpösna: Wallburg Magdeborn

Wallburg Magdeborn

04463 Großpösna OT Magdeborn

Historisches

969 wurde in Magdeborn ein cas­tel­lum genannt, bei dem es sich offen­bar um eine sla­wi­sche Burganlage gehan­delt hat.

Heutige Situation

Die Wallburg ist heute nicht mehr erhal­ten, da das Gebiet zwi­schen 1977 und 1980 der Kohleförderung zum Opfer fiel und abge­tra­gen wurde. Das Areal wurde spä­ter geflu­tet; im See befin­det sich seit 2011 eine Inselplattform namens Vineta, die ein der dama­li­gen Magdeborner Kirche nach­emp­fun­de­nes Gebäude trägt.

Wurzen: Burg & Schloss Wurzen

Burg & Schloss Wurzen (Bischofsburg)

Amtshof 2
04808 Wurzen

Historisches

Eine Burg wurde erst­mals 1369 erwähnt. Der Bau des heu­ti­gen Schlosses erfolgte zwi­schen 1491 und 1497 für den Bischof Johann VI. von Saalhausen. Damit gilt Schloss Wurzen als das wohl älteste Schloss in Sachsen. 1508 folg­ten Erweiterungs- sowie 1519 Erneuerungsbauten. Den Zusatznamen Bischofsburg erhielt das Schloss dadurch, dass bis 1581 die Wurzener Bischöfe im Schloss resi­dier­ten. In jenem Jahr dankte Bischof Johann IX. von Meißen ab und das Meißner Domkapitel über­nahm Schloss Wurzen, um es als Sitz der Stiftsregierung zu nut­zen. Bei einem Brand 1631 wur­den die bei­den Rundtürme zer­stört. Ein Turm wurde 1646 wie­der auf­ge­baut, der andere von 1670 bis 1673. 1818 änderte sich die bis­he­rige Nutzung. Das Schloss diente nun­mehr als Polizei- und Gerichtsgebäude.

Nach 1945

Zu DDR-​Zeiten diente Schloss Wurzen als Volkspolizeikreisamt.

Nachwendezeit

Im Jahr 2002 ver­kaufte die Stadt das Schloss an pri­vat. Das Schloss wurde umfas­send saniert.

Heutige Nutzung

In Schloss Wurzen befin­det sich heute ein erst­klas­si­ges Hotel.

Bodendenkmalschutz

Die Burg wurde durch das Schloss über­baut und umfasste ursprüng­lich zusätz­lich den bereich von Dom und Domplatz. Der letzte noch erhal­tene Burgrest ist ein noch erkenn­ba­rer Graben vor dem Schloss. Seit 1958 besteht Schutz als Bodendenkmal.

Bennewitz: Jagdschloss Zeititz

Jagdschloss Zeititz

Brandiser Straße 20–28
04828 Bennewitz OT Zeititz

Historisches

Die erste urkund­li­che Erwähnung von Zeititz erfolgte 1404. Ein Vorwerk wurde 1606 nach­ge­wie­sen, 1696 ein Rittergut. Ausführlichere Informationen las­sen sich erst ab dem 19. Jahrhundert fin­den. Bis 1802 befand sich das Rittergut Zeititz im Besitz von Carl Graf von Lindenau. Dieser ver­kaufte es 1806 an die Leipziger Kaufmannsfamilie Schnetger, die bereits im Besitz des Rittergutes Machern war. Familie Schnetger ver­äu­ßerte 1892 das Rittergut Zeititz an den Baron Wolf von Arnim. Jener Baron ließ um 1893 eine schloss­ähn­li­che Villa errich­ten und zeich­nete mit­samt sei­nem Nachfolger für das flo­rie­rende Rittergut sowie in der Umgebung befind­li­che indus­tri­elle Besitzungen – Töpferei, Ton- und Ziegelwerk, Ofenfabrik sowie Braunkohlewerk – verantwortlich.

1904 über­nahm zunächst Frau von Arnim-​Peres das Rittergut Zeititz, wenig spä­ter Hanskarl von Arnim-​Peres. Letzterer bewohnte nach 1919 auch Schloss Otterwisch bis zu sei­nem Tod 1944. Verschuldung zwang ihn 1933 zum Verkauf sei­ner Besitzungen in Altenbach und Zeititz. Die auch als Jagdschloss bezeich­nete Villa ging an den Leipziger Verlag Köhler und Frenzel über. Nach 1940 quar­tier­ten sich Offiziere vom SS-​Nachtjagdgeschwader darin ein.

Nach 1945

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Jagdschloss erst als “Waldkurheim” genann­tes TBC-​Heim und spä­ter als Schwangeren-​Erholungsheim genutzt.

Nachwendezeit

Zunächst wurde die Schlossvilla für andert­halb Jahre als Asylbewerberheim genutzt. Ein zu hoch ange­setz­ter Verkaufspreis ver­hin­derte, dass ein Verkauf und die Umnutzung als Hotel zustande kamen. Seit 1992 stand das Jagdschloss daher leer.

Heutige Nutzung

1998 wurde der Gebäudekomplex pri­vat erwor­ben und auf­wen­dig saniert. Der Eigentümer bewohnt eine der zehn Komfortwohnungen selbst.

Borna: Schloss Bockwitz

Schloss Bockwitz

04552 Borna OT Bockwitz

Historisches

Ab 1292 war ein Herrensitz ver­zeich­net, der ab 1420 als Rittersitz bezeich­net wurde. Zwischendurch lagen Dorf und Rittergut wüst. 1791 war ein Rittergut benannt, wel­ches 1834 als Burglehngut und ab 1858 wie­der als Rittergut bezeich­net wurde.

Nach 1945

Im Jahr 1988 wurde das Dorf mit sei­nem Rittergut zuguns­ten des Tagebaus devastiert.

Trebsen: Wasserburg Seelingstädt (Curtswald)

Wasserburg Seelingstädt (Curtswald)

Curtswald
04687 Trebsen OT Seelingstädt

Historisches

Die ver­mu­tete mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg befin­det sich weit west­lich des Orts am Rand des Curtswalds im öst­li­chen Winkel der Abteilung 2. Der etwa 8 x 6 m goße Burghügel ist von ova­ler Form und etwa 1,5 m hoch. Der umlau­fende Graben ist mitt­ler­weile tro­cken und bis zu 5 m breit. Im Südwesten schließt sich eine kleine Stauanlage an.

Bodendenkmalschutz

Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1974 für die Anlage.

Rötha: Rittersitz Geschwitz

Rittersitz Geschwitz

Rötha OT Geschwitz

Historisches

Geschwitz wurde 1445 als Rittersitz unter Wittich von Eczelstorff zu Jhesewicz nach­ge­wie­sen. Mitte des 15. Jahrhunderts übte das Rittergut Rötha die Grundherrschaft über Geschwitz aus. Der Ort wurde zur Schaffung eines Tagebaus abge­bag­gert und exis­tiert heute nicht mehr.

Wurzen: Rittergut Unternitzschka

Rittergut Unternitzschka

Muldenstraße 6
04808 Wurzen OT Nitzschka

Historisches

1534 als Vorwerk bezeich­net, erfolgte 1606 die Erwähnung eines Ritterguts Nitzschka. Dieses wurde, als es sich im Besitz der Familie von Minckwitz befand, in der Mitte des 17. Jahrhunderts in Obernitzschka und Niedernitzschka geteilt. Um 1736 wurde das schlichte Herrenhaus unter Hans Wilhelm von Minckwitz erbaut. 1803 wurde das Rittergut Niedernitzschka von Hans Carl David von Minckwitz an Leopold Ernst Ferdinand aus dem Winckel ver­kauft, der bereits das Rittergut Obernitzschka besaß. Ihm folgte 1814 Siegfried August Mahlmann und die­sem wie­derum folgte 1826 der Baron von Lorenz. Ab 1858 war Carl Degenkolb Besitzer bei­der Rittergüter. Seit 1862 befand sich das Rittergut Niedernitzschka über meh­rere Generationen im Besitz der Familie von Carlowitz. Unter Anna Henriette von Carlowitz erfolg­ten 1907 Umbauten am Herrenhaus. Oswald Georg Anton von Carlowitz ver­kaufte es 1928.

Nach 1945

Nach Kriegsende wurde das Herrenhaus zu Wohnzwecken genutzt und dazu umgebaut.

Heutige Nutzung

Herrenhaus und Stallgebäude ste­hen leer. Der Landwirtschaftsbetrieb auf den ehe­ma­li­gen rit­ter­güt­li­chen Flächen wurde eingestellt.

Bennewitz: Vorwerk Neuweißenborn

Vorwerk Neuweißenborn

04828 Bennewitz OT Neuweißenborn

Historisches

Neuweißenborn lag im 16. Jahrhundert wüst und wurde erst spä­ter neu auf­ge­sie­delt. Für 1875 ist ein Vorwerk, dem auch ein Forsthaus sowie Drescherhäuser zuge­hö­rig waren, erwähnt.

Borna: Rittergut Gestewitz

Rittergut Gestewitz

Bergweg 9
04552 Borna OT Gestewitz

Historisches

Aus dem 1442 erwähn­ten Rittersitz ging noch gegen Ende des 15. Jahrhunderts ein Rittergut her­vor. Es befand sich bis 1516 im Besitz des Martin von der Jahne und wurde in jenem Jahr an Heinrich von Könneritz gekauft. Zwischen 1530 und 1554 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Zehmen, die es 1735 erneut erwarb. In der Zwischenzeit befand sich das Rittergut ab 1555 in den Händen der Stadt Borna sowie ab 1670 im Besitz der Familie Falkner. Weitere Besitzer waren ab 1806 die Familie von Haussen, ab 1823 Johann Gottlob Zschammer, ab 1832 Johann August Schade sowie ab 1910 die Familie Liebner.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wurde zuletzt bis 2004 als Kindergarten genutzt.