Grimma: Wallburg Kleiner Schaddelwall

Wallburg Kleiner Schaddelwall

Klosterholz
04668 Grimma OT Schaddel

Historisches

Vermutlich nach der Aufgabe des Großen Schaddelwalls wurde der Kleine Schaddelwall ein Stück wei­ter süd­öst­lich ange­legt. Es han­delt sich um eine Spornburg über dem Muldental, die wahr­schein­lich im 9./10. Jahrhundert ent­stand. Schaddel selbst wurde noch 1306 als Herrensitz unter Theodericus dic­tus de Schadelo erwähnt. Die sla­wi­sche Wallburg wird auch als Kleiner Schlossberg bezeichnet.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz besteht seit Anfang 1935. Erneuert wurde der Schutz 1956.

Wurzen: Freigut Steinhof

Freigut Steinhof

04808 Wurzen

Historisches

Das Freigut Steinhof wird auch Gasthofsgut zum schwar­zen und wei­ßen Kreuz genannt. Das Gut wurde 1624 erwähnt, exis­tierte aber bereits frü­her. 1855 war Carl August Schladebach als Besitzer verzeichnet.

Bennewitz: Rittergut Schmölen

Rittergut Schmölen

Am Schwarzwasser 6
04828 Bennewitz OT Schmölen

Historisches

Bereits zu Beginn des 10. Jahrhunderts soll eine Wehrburg mit Wassergraben bestan­den haben. Erstmals wurde 1445 ein Rittersitz im Besitz von Nicol Steinbach erwähnt, der bereits sechs Jahre spä­ter den Rang eines Vorwerks und seit 1764 den eines Ritterguts inne hatte. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde das schloss­ar­tige Gebäude durch die Hussiten zer­stört und nach­fol­gend wie­der als Wasserburg auf­ge­baut. Die Besitzer wech­sel­ten oft, so sind ab 1519 die Familie von Pfersdorf, ab 1570 der Herr von Lachs und ab 1579 die Familie von Schleinitz bekannt. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges befand sich das Gut Schmölen im Besitz der Familie von Thümmel, wurde zer­stört und wie­der aufgebaut.

Nach wei­te­ren Besitzerwechseln kam Schmölen 1690 an den General Hans Hermann Wastromyrsky von Rocketnick, unter dem das Gut in ein Allodial- und Erbgut umge­wan­delt, der Park ange­legt und das Herrenhaus umge­baut wurde. Einer der wei­te­ren Besitzer, Chirurg Gustav Pohl, gestal­tete den Park öffent­lich und trat sei­nen Grundbesitz 1849 frei­wil­lig an den Staat ab. Das Rittergut erhielt damit die Patrimonialgerichtsbarkeit und erlebte wei­tere Besitzerwechsel. So kam es 1894 an Paul Haring, unter dem die Gebäude stark her­un­ter­ge­wirt­schaf­tet wur­den. Mit der 1901 durch­ge­führ­ten Versteigerung kam das Rittergut an den Hauptmann Karl Johann Schultz, der das Herrenhaus kom­plett im fran­zö­si­schen Renaissancestil umbauen und den Wallgraben tro­cken legen ließ. Seit 1924 war das Rittergut im Besitz der Familie Schultz.

Nach 1945

Die Familie Schultz wurde 1945 ent­eig­net und die Wirtschaftsgebäude, Ställe und Scheunen wur­den abge­tra­gen. Bereits zwei Jahre spä­ter wurde ein Alten- und spä­ter Pflegeheim im Herrenhaus ein­ge­rich­tet. Nach einem Brand 1967 wurde das Dach rekonstruiert.

Nachwendezeit

Bis 2002 erfolgte eine Nutzung als Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt, danach stand das Herrenhaus bis 2006 leer.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wurde von pri­vat erstei­gert und dient heute als Bed & Breakfast-Hotel.

Borna: Wasserburg & Schloss Zedtlitz

Wasserburg & Schloss Zedtlitz

Wyhraaue 8
04552 Borna OT Zedtlitz

Historisches

Eine Wasserburg wurde erst­mals 1190 als Herrensitz der Brüder Heinricus und Otto de Cedeliz erwähnt. Die Herren von Zedtlitz besa­ßen die­sen Herrensitz bis min­des­tens zu Beginn des 13. Jahrhunderts. 1303 war ein castrum bekannt. In der Mitte des 15. Jahrhunderts waren die Herren von Wolkaw als Besitzer ver­zeich­net. 1498 kam es an die Familie von Neustadt und ver­blieb, mit einer zwei­jäh­ri­gen Unterbrechung ab 1546, bis min­des­tens 1558 in Familienbesitz. 1590 war erneut die Familie von Wolkaw in den Besitzurkunden vermerkt.

Zwischen 1611 und 1685 nannte die Familie von Draschwitz Zedtlitz ihr Eigen. In die­ser Zeit brannte das Schloss im Dreißigjährigen Krieg aus. 1692 kam es an die Familie von Gladebeck, die die Schlossruine ab 1706 neu auf­bauen ließ. 1729 erwarb die Familie aus dem Winkel das Schloss und ver­kaufte es 1782 an die Familie Reinhold. 1824 kam es an die Familie von Metzradt und ging durch Heirat noch vor 1905 an die Familie von Rex über.

Nach 1945

1945 wurde Graf Rudolf Karl Max von Rex im Rahmen des Vollzugs der Bodenreform ent­eig­net und das Schloss bis Mitte der 1990er Jahre als Wohnraum, Kindergarten und durch die Gemeinde genutzt.

Nachwendezeit

2006 wur­den erste Sanierungsarbeiten durchgeführt.

Heutige Nutzung

Mittlerweile steht das Schloss schon jah­re­lang leer und weist einen sehr hohen Sanierungsbedarf aus. Der Gutshof befin­det sich in über­wie­gend sanier­tem Zustand und wird bewohnt. Die ehe­ma­lige Schlossmühle fun­giert heute als Hotel.

Bodendenkmalschutz

Das eins­tige Wasserschloss wurde durch den dama­li­gen Schlossneubau über­baut. Der süd­li­che Graben wurde ver­füllt, der rest­li­che Graben tro­cken­ge­legt. Der Bereich der Wasserburg steht seit Anfang 1938 als Bodendenkmal unter Schutz. Erneuert wurde der Schutz 1958.

Rötha: Burg Trachenau

Burg Trachenau

04571 Rötha OT Trachenau

Historisches

Der erst­mals 1157 erwähnte Herrensitz wurde ab 1445 als Rittersitz bezeich­net. 1941 wurde die Burg zer­stört. Erbauer waren die Herren von Rötha.

Nach 1945

Der Ort wurde wegen des Kohleabbaus 1962 deva­stiert. Die Reste der Burg Trachenau gin­gen damit eben­falls verloren.

Grimma: Wallburg Nauberg

Wallburg Nauberg

Zur Schanze
04668 Grimma OT Nauberg

Historisches

Die sla­wi­sche Wallburg befin­det sich im nord­west­li­chen Bereich des Ortes und misst etwa 150 m im Durchmesser. Heute wird sie von einer Straße geteilt, die Innenfläche des Wallburgareals ist neu­zeit­lich bebaut.

Bodendenkmalschutz

Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1937. Erneuert wurde der Schutz 1956 und erwei­tert im Jahr 1974.

Wurzen: Rittergut Roitzsch

Rittergut Roitzsch

Am Gutshof
04808 Wurzen OT Roitzsch

Historisches

Im Jahre 1198 war erst­mals ein Herrensitz bekannt, der sich von 1334 bis 1380 im Besitz von Heinrich von Retschitz befand. Als wei­te­rer Besitzer ist seit 1429 die Familie von Laussigk ver­zeich­net, unter der 1441 die Erwähnung als Rittersitz erfolgte. Dieser wurde 1472 an die Bischöfe von Meißen ver­äu­ßert. 1595 kaufte der säch­si­sche Kurfürst das Gut auf und ver­kaufte es 1618 an Oswald aus dem Winkel. Im glei­chen Jahr erfolgte die Erwähnung als Vorwerk. Ab 1665 wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Das Vorwerk und seit 1764 erneute Rittergut gehörte bür­ger­li­chen und adli­gen Familien.

Letzte maß­geb­li­che Umbauten erfolg­ten gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Zu Beginn der 1900er Jahre ver­kaufte Margarete Voigtländer-​Tetzner das Rittergut Roitzsch an Wilhelm Doepke, wel­cher sei­ner­seits wie­derum den Hof 1913 an Curt von Zimmermann ver­äu­ßerte. Dessen Tochter Ruth erbte den Hof. Sie war mit Graf Christian von Schack verehelicht.

Nach 1945

1945 erfolgte wie vie­ler­orts die Enteignung und Ruth Gräfin von Schack ver­lor ihren Rittergutshof. Das Herrenhaus wurde fortan als Kindergarten genutzt, wäh­rend das Rittergutsgelände an Neubauern ver­ge­ben wurde.

Nachwendezeit

Von 1993 bis 1994 erfolgte eine Sanierung des Herrenhauses. Es wurde einige Jahre als Frauen- und Kinderschutzhaus genutzt. 2011 erfolgte der Verkauf an pri­vat. Etwa zur glei­chen Zeit stürzte das marode Wirtschaftsgebäude ein.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich in Privatbesitz und wird bewohnt.

Bennewitz: Rittergut Leulitz

Rittergut Leulitz

Alter Gutshof 3
04828 Bennewitz OT Leulitz

Historisches

Das Rittergut wurde erst­mals 1696 nach­ge­wie­sen. 1740 ging das Rittergut Leulitz von Johann Christoph von Schönfeld an Johann Theodor Koch ver­kauft. Unter die­sem fan­den 1773 Umgestaltungsarbeiten am Rittergut statt, wobei auch das Herrenhaus erneu­ert wurde. Das Rittergut ver­blieb über drei Generationen im Besitz der Familie Koch und wurde 1860 an Carl Julius Leopold Graf von Hohensthal-​Püchau ver­kauft, obei das Herrenhaus durch den Gutsinspektor bewohnt wurde.

Nach 1945

Die Grafenfamilie von Hohenthal-​Püchau wurde 1945 ent­eig­net. Ein Teil des Herrenhauses und ein Teil der Rittergutsanlage wur­den nach 1945 abge­ris­sen. Der Rest wurde in eine Neubauernstelle umgewandelt.

Nachwendezeit

1997 wurde der Resthof an pri­vat ver­kauft. In den fol­gen­den zwei Jahren erfolgte die Sanierung. Das Gesindehaus wurde im obe­ren Bereich abge­tra­gen und neu aufgebaut.

Heutige Nutzung

Die rest­li­chen Rittergutsgebäude wer­den zu Wohnzwecken genutzt. Im Gesindehaus befin­det sich eine Ferienwohnung. Erhalten ist außer­dem noch ein Eingangsportal.

Borna: Jahnschloss | Burg Borna

Jahnschloss | Burg Borna

Dinterplatz
04552 Borna

Historisches

Vermutlich gab es einen früh­mit­tel­al­ter­li­chen Wasserburg-​Vorgänger des im 12. Jahrhundert erbau­ten Jahnschlosses. Die Bezeichnung Jahnschloss wurde für die Burg Borna erst spä­ter ver­wen­det. Ehemalige Besitzer waren die Herren von der Jane sowie die Grafen von Wettin. Je nach Quellenlage wurde das Schloss 1530 bzw. 1560 abgebrochen.

Das Jahnschloss befand sich am süd­öst­li­chen Ortsrand in der Wyhraniederung süd­west­lich der Kunigundenkirche an der heu­ti­gen Stelle der Dinter-​Oberschule. Oberflächlich ist nichts mehr erkennbar.

Bodendenkmalschutz

Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1936. Im fol­gen­den Jahr wurde der Schutz erwei­tert und 1958 kom­plett erneuert.

Thallwitz: Schloss Nischwitz

Schloss Nischwitz

Dorfstraße 35
04808 Thallwitz OT Nischwitz

Historisches

Schon im 11. Jahrhundert wurde ein Rittersitz benannt, der 1450 als Rittergut bezeich­net wurde und sich im Besitz der Familie von Nischwitz befand. Das ältere Herrenhaus wurde unter Gustav Carl Freiherr von Rackwitz zwi­schen 1714 und 1720 erbaut. Zwei Jahre dar­auf ver­kaufte er das Rittergut an Friederike Charlotte von Wendt, wel­che das Rittergut wie­derum ihrer Tochter Amalie Sophie von Wallmoden ver­erbte. Diese war eine Mätresse des eng­li­schen Königs George II. Ein Brand im Jahr 1726 hatte das Herrenhaus und einige Gutsgebäude arg in Mitleidenschaft gezo­gen, jedoch wur­den die Wiederaufbauarbeiten zügig vorgenommen.

1743 kaufte Heinrich Graf von Brühl das Rittergut auf und ließ das Herrenhaus bis 1750 zu einer reprä­sen­ta­ti­ven Schlossanlage aus­bauen. Dabei wurde das vor­her bestehende Herrenhaus in die Anlage mit ein­be­zo­gen. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Schloss Nischwitz 1758 geplün­dert und schwer beschä­digt. Dies erfolgte offen­bar auf­grund per­sön­li­cher Differenzen zwi­schen dem Preußenkönig Friedrich II. und dem Grafen von Brühl. Begonnene Wiederaufbauarbeiten wur­den 1763 mit dem Tod des Grafen erst ein­mal wie­der eingestellt.

1777 erfolgte der Verkauf an Dr. Philipp Heinrich Lastrop, wel­cher das Schloss Nischwitz wie­der her­stel­len ließ. Die Familie von Ritzenberg erwarb die Schlossanlage 1817. Unter die­ser erfolg­ten Umbauten im Schloss und die Errichtung eines Tempels als Familiengruft im Schlosspark. Curt Zimmermann erwarb das Anwesen 1889 und über­nahm den Landwirtschaftsbetrieb. 1901 wurde er von Kaiser Wilhelm I. in den Adelsstand erhoben.

Nach 1945

Hans von Zimmermann wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs ent­eig­net. Als Staatseigentum der DDR diente das Schloss als Alten- und Pflegeheim und wurde nur not­dürf­tig instand gehalten.

Nachwendezeit

Zu Beginn der 1990er Jahre ver­kaufte die Gemeinde die Anlage an einen pri­va­ten Investor, der das Schloss Schritt für Schritt sanierte.

Heutige Nutzung

Heute dient das Schloss Repräsentationszwecken wie dem jähr­lich statt­fin­den­den Kostümfest “Sommerball”. Die Seitenflügel wer­den zu Wohnzwecken genutzt. Das Rittergut befin­det sich in sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Zustand.