Strehla: Herrenhaus Oppitzsch

Herrenhaus Oppitzsch

Altoppitzscher Straße 1, 2
01616 Strehla OT Oppitzsch

Historisches

Das Rittergut Oppitzsch befand sich im 16. Jahrhundert im Besitz der Familie von Nitzschwitz. Ihr folg­ten die Familien von Taupadel und von Schönfels. Gegen Ende des fol­gen­den Jahrhunderts erwarb Georg Rudolph von Heynitz das Rittergut, des­sen Familie den Grundbesitz über fünf Generationen behielt. 1763 erfolgte der Verkauf an Johann Christian Kessinger. Der Bau des Herrenhauses wird der Familie Kessinger in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts zuge­schrie­ben, wobei ältere Bausubstanz ver­wen­det wurde. 1925 wurde Otto Lorenz als Besitzer des Ritterguts Oppitzsch genannt, vor­her besaß es eine Familie von Petrikowsky.

Nach 1945

Das Rittergut fiel unter die Bodenreform. Die Besitzer wur­den ent­eig­net und das Rittergut auf­ge­teilt. Dabei wurde auch eine Lücke in das Herrenhaus gebro­chen, so dass heute der Eindruck von zwei Herrenhäusern ent­steht. Beide Gebäudeteile sind mit einem klei­nen Flachbau mit­ein­an­der verbunden.

Nachwendezeit

Das Hochwasser im Jahre 2002 hin­ter­ließ schwere Schäden am Rittergut, die anschlie­ßend wie­der beho­ben wurden.

Heutige Nutzung

Die bei­den sanier­ten Herrenhaus-​Teile befin­den sich in Privatbesitz und wer­den für Wohnzwecke genutzt.

Stauchitz: Vorwerk Wilschwitz

Vorwerk Wilschwitz

Bauernweg 3
01594 Stauchitz OT Wilschwitz

Historisches

Wilschwitz besteht als Kleinsiedlung nur aus weni­gen ehe­ma­li­gen Gutsgebäuden. Das 1378 als Herrensitz, 1483 als Vorwerk genannte Anwesen nimmt sei­nen Platz im Tal zwi­schen Dösitz und Staucha ein. Es wird je nach Quelle auch als Lehngut oder wei­ter­hin als Vorwerk bezeich­net. Das Herrenhaus wurde ver­mut­lich im 18. Jahrhundert errich­tet. 1882 erwarb die Familie Schröber das Vorwerk Wilschwitz. Die Familie Schröber besaß außer­dem das Rittergut Staucha, so dass das Vorwerk Wilschwitz die­sem unterstand.

Nach 1945

Die Familie Schröber wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde als Wohnhaus genutzt, die LPG über­nahm die Bewirtschaftung der land­wirt­schaft­li­chen Flächen und ließ neue Stallgebäude errichten.

Nachwendezeit

Die Wohnnutzung des Herrenhauses dau­erte bis in die 1990er Jahre an und wurde leergezogen.

Heutige Nutzng

Das Herrenhaus befin­det sich in einem bau­lich erbärm­li­chen Zustand. Die Gemeinde plant den Abriss.

Strehla: Herrenhaus Forberge

Herrenhaus Forberge

Forberger Ring 7 (10a?)
01616 Strehla OT Forberge

Historisches

1722 wurde ein Vorwerk erwähnt. Offenbar bestand aber schon zwei Jahrhunderte eher ein Vorwerk. 1551 wurde als Ortsname “Forberg, zum Forwergk” nach­ge­wie­sen. Die Grundherrschaft übten anteil­mä­ßig die Rittergüter Strehla und Gröba aus.

Heutige Nutzung

Das reprä­sen­ta­tive Herrenhaus steht der­zeit leer.

Schönfeld: Vorwerk Linz

Vorwerk Linz

Flurstück Altes Vorwerk
01561 Schönfeld OT Linz

Historisches

Am süd­li­chen Ende des Flurstücks “Altes Vorwerk” befand sich einst ein gleich­na­mi­ges Gut. Es wurde 1748 in einem Lehnbrief letzt­ma­lig erwähnt.

Strehla: Burg, Schloss & Rittergut Strehla

Burg, Schloss & Rittergut Strehla

Schloss: Schlossplatz 1
Rittergut: Trebnitzer Weg 14 & 23
01616 Strehla

Historisches

Nach der Albrechtsburg in Meißen ist Schloss Strehla die am frü­hes­ten bezeugte Burg der Mark Meißen. Bereits vor dem Jahr 900 gab es eine sla­wi­sche Feste. Um 928 wurde unter Heinrich I., Herzog von Sachsen, ein Burgward errich­tet. 1002 eroberte König Baleslav I. Chrobry von Polen Strehla. Er ver­machte es sei­ner Tochter, die im glei­chen Jahr mit Hermann Markgraf von Meißen ver­ehe­licht wurde. Einige Zeit spä­ter schenkte der Meißner Markgraf Strehla dem Bistum Naumburg, der wie­derum sel­bi­gen Markgrafen mit Strehla belehnte. 1266 befand sich Strehla im Besitz von Ulrich von Saalhausen.

Im Jahr 1305 erfolgte ein Verkauf durch Bischhof Ulrich I. an Bodo IV. von Ilburg. 1338 erwar­ben die Burggrafen von Leisnig Strehla. Nach deren Tod fiel Strehla an den Naumburger Bischof zurück. Nächster Besitzer war ab 1367 Herzog Bolko zu Schweidnitz, Markgraf der Lausitz. Schon im fol­gen­den Jahr fiel das Lehn erneut an den Bischof. Noch drei wei­tere Namen ste­hen mit Strehla in Verbindung, bis sich ein lang­fris­ti­ger Herr fand: 1370 ist Kaiser Karl IV. ver­merkt, gefolgt von Luthold von Torgau. Bis 1384 gehörte Strehla Wenzel von Luxemburg, als er die Burg Otto I. von Pflugk schenkte. Strehla befand sich nun bis 1945 dau­er­haft im Besitz der Familie von Pflugk.

Aus dem Burgward ent­stand eine Burg, aus der Burg ent­stand ein Schloss. Die Burg wurde um 1429 wäh­rend der Husittenkriege schwer beschä­digt. Der Umbau der Burg zum Schloss erfolgte um 1560. Aus jener Zeit stam­men die Vorburg sowie das Torhaus. Um 1600 erfolgte die Trennung des Ritterguts in den Görziger Anteil (Trebnitzer Weg 23, Wohnsitz: hin­te­rer Schlossteil) und den Trebnitzer Anteil (Trebnitzer Weg 14, Wohnsitz: Vorburg), die 1827 wie­der ver­ei­nigt und in ein Fideikommiss umge­wan­delt wur­den. Der Neubau des Nordflügels erfolgte zwi­schen 1883 und 1890.

Nach 1945

1945 wurde die Familie von Pflugk ent­eig­net. Im Schloss war von 1946 bis 1977 ein Kinderheim ein­ge­rich­tet. Ein Großteil der Wirtschaftsgebäude wurde in der zwei­ten Hälfte des 20. Jahrhunderts abge­ris­sen. In den 1980er Jahren wurde mit einer denk­mal­ge­rech­ten Sanierung begonnen.

Nachwendezeit

1994 wurde das Schloss Strehla nach einer Versteigerung pri­va­ti­siert und teil­sa­niert. Im Schloss sollte Wohnraum zur Verfügung gestellt wer­den, getan hat sich jedoch noch nicht viel. Das Torhaus hat einen eige­nen Eigentümer. Es ist saniert.

Heutige Nutzung

Das Schloss Strehla steht leer.

Bodendenkmalschutz

Die durch das Schloss über­baute Burganlage wurde 1962 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Schönfeld: Altes & Neues Schloss Schönfeld

Altes & Neues Schloss Schönfeld

Straße der Jugend 1
01561 Schönfeld

Historisches

1216 ist die erste urkund­li­che Erwähnung von Schönfeld ver­merkt, indem eine Anlage mit Wehrcharakter ver­zeich­net ist. 1309 war Schönfeld als Edelsitz benannt und gelangte 1400 durch Erbgang teil­weise an die Familie Köckeritz. 1421 erlosch die Herrschaft des Namen geben­den Geschlechtes auf Schönfeld. Es folg­ten die Familien von Maltitz und von Miltitz als Lehnsherren. Die bei­den Schlossteile sind zwi­schen 1460 und 1590 ent­stan­den. 1465 gelangte die ganze Grundherrschaft an die Herren von der Sahla, wo sie für genau 300 Jahre blieb.

1768 erfolgte die Teilverfüllung des Wassergrabens sowie 1830 der Abriss von drei Türmen und der zwei Zugbrücken des Schlosses. 1882 wurde der Freiherr von Burgk, Karl Friedrich August Max Dathe, Besitzer von Schloss Schönfeld. Er ließ die Anlage in zwei­jäh­ri­ger Arbeit umbauen. Von 1889 bis 1893 wurde der 6,4 ha große Schlosspark im eng­li­schen Stil angelegt.

Nach 1945

Die Familie Dathe wurde 1945 enteignet.

Nachwendezeit

Seit 1990 befasst sich eine Initiativgruppe mit der Sanierung und Restaurierung des Schlosses.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird heute als Café und für Veranstaltungen genutzt. Das Schloss besteht aus dem gro­ßen Hauptgebäude sowie dem sepa­ra­ten, dahin­ter lie­gen­den Alten oder auch Kleinen Schloss. Für das Hauptschloss ist eine Nutzung als Hotel vorgesehen.

Strehla: Wallburg Görzig

Wallburg Görzig (Schäferei)

Torgauer Straße (auf Höhe Nr. 34a)
01616 Strehla OT Görzig

Historisches

Die sla­wi­sche Wallburg ent­stand im aus­ge­hen­den 8. bzw. zei­ti­gen 9. Jahrhundert. Von der Anlage süd­lich vom Ort ist heute nicht mehr viel zu erken­nen. Das Burginnere ist Privatbesitz und bebaut. Der recht­eckige Burgwall mit einer Kantenlänge von ca. 60 m und bis zu 7 m Höhe ist zwar voll­kom­men ver­wil­dert, am Talhang zur Elbe jedoch noch erkennbar.

Bodendenkmalschutz

Anfang  1936 wurde die Anlage unter Bodendenkmalschutz gestellt, die­ser wurde Ende 1957 erneuert.

Schönfeld: Herrenhaus Kraußnitz

Herrenhaus Kraußnitz

Finkenmühlenweg 3
01561 Schönfeld OT Kraußnitz

Historisches

Das Rittergut wurde 1551 urkund­lich erwähnt und bereits 1937 auf­ge­löst. Um 1771 ent­stand das Herrenhaus.

Heutige Nutzung

Im Herrenhaus hat die Gemeindeverwaltung ihren Sitz. Weiterhin sind Wohnungen eingerichtet.

Stauchitz: Wasserburg & Rittergut Ragewitz

Wasserburg & Rittergut Ragewitz

Schulberg 4
01594 Stauchitz OT Ragewitz

Historisches

In Ragewitz exis­tierte frü­her eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg, die 1287 als Herrensitz erwähnt wurde. Rüdiger von Schachowe wurde bereits 1261 als Besitzer genannt. 1464 kaufte Georg von Schleinitz das Grundstück. Das Rittergut ver­blieb dar­auf­hin für zwei­hun­dert Jahre in Familienbesitz. 1662 kam es an Fabian von Utenhofen und nach­fol­gend an die Familie Sahrer von Sahr. 1674 wurde es von der Familie von Zeidler erwor­ben, 1729 von der Familie von Trützschler.

Von 1772 bis 1786 gehörte das Rittergut Christoph Dietrich von Plötz und wurde dann an die Familie von Pfister ver­kauft. Diese ver­kaufte es an  Viktor Wilhelm Freiherr von Ferber, der in den Jahren 1850 und 1851 das Herrenhaus erbauen ließ. Die vor­han­de­nen Teile des Rittergutes stam­men vor­nehm­lich bereits aus dem 18. Jahrhundert. 1856 wurde der Wirtschaftshof nach Grubnitz verlegt.Viktor Georg Freiherr von Ferber ver­erbte das Rittergut Ragewitz an seine Schwester Anna, ver­ehe­licht mit Oswald von Carlowitz. Ihr gleich­na­mi­ger Enkel erbte den Grundbesitz 1926. Dessen eben­falls Oswald genann­ter Sohn und seine Mutter Anna Barbara von Carlowitz über­nah­men das Rittergut Ragewitz und wur­den 1945 enteignet.

Nach 1945

Nach dem Vollzug der Bodenreform diente das Herrenhaus Ragewitz zunächst als Wohnraum und ab 1954 als Schule.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist saniert und wird noch immer als Schule genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg ist durch das Herrenhaus kom­plett über­baut. Die Gräben sind ober­fläch­lich ein­ge­eb­net. Bodendenkmalschutz besteht seit Ende 1966.

Schönfeld: Rittergut Böhla

Rittergut Böhla

Ortrander Straße 2
01561 Schönfeld OT Böhla

Historisches

Böhla wurde erst­mals 1291 als Herrensitz und 1406 als Vorwerk erwähnt, das zum Rittergut Kraußnitz gehörte. 1748 wurde Böhla als eigen­stän­di­ges Rittergut erwähnt.

Nach 1945

Das Herrenhaus wurde zu Wohnzwecken genutzt.

Heutige Nutzung

Die die­sem Portal über­mit­telte Information, dass das Herrenhaus Böhla abge­bro­chen wurde, stellte sich bei einem erneu­ten Vor-​Ort-​Besuch als falsch her­aus. Das Herrenhaus ist in rui­nö­ser Form noch vor­han­den. Seit dem letz­ten Besuch 2021 ist auch noch der letz­tes Dachrest eingestürzt.

Ein Wirtschaftsgebäude ist noch vor­han­den. Es befin­det sich in gutem Zustand und wird genutzt.