Schönfeld: Wasserburg & Schloss Linz

Wasserburg & Schloss Linz

Im Schlosspark
01561 Schönfeld OT Linz

Historisches

Um 1200 ent­stand eine Burganlage, die mit einem was­ser­füh­ren­den Wallgraben umge­ben wurde. Linz sel­ber wurde 1220 als Lince erst­mals erwähnt. 1581 ließ der Herr von Polenz die Wasserburganlage zum Schloss umge­stal­ten.  Vermutlich erfolg­ten im 18. Jahrhundert wei­tere Umbauten. Nach 1860 wur­den durch Freiherr von Palm Umbauten im neu­go­ti­schen Stil in Auftrag gege­ben. Das Schloss ver­fügte über drei Vollgeschosse und einen Rundturm.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung und Schloss Linz wurde zur Unterkunft für Flüchtlinge und Vertriebene umge­nutzt. Obwohl sich Schloss Linz bau­lich in einem guten Zustand befand, wurde es 1948 zur Gewinnung von Baumaterial abge­tra­gen. Somit wur­den die ein­ge­rich­te­ten Notwohnungen geschlossen.

Heutige Nutzung

Es ist noch der ehe­ma­lige Wassergraben mit zwei Bogenbrücken vor­han­den, ebenso das unter­kel­lerte Fundament des Schlosses, wel­ches sich fes­tungs­ar­tig mit­ten im Gewässer befin­det. Der Schlosspark ist nur noch ansatz­weise erkenn­bar. Der Wirtschaftshof des ehe­ma­li­gen Rittergutes exis­tiert noch.

Stauchitz: Rittergut Grubnitz

Rittergut Grubnitz

Zum Jahnatal 3
01594 Stauchitz OT Grubnitz

Historisches

1350 wurde im Dorf ein Herrensitz erwähnt, der bis 1464 als Vorwerk zu Ragewitz gehörte. Seit die­ser Zeit befand es sich im Besitz der Familie von Schleinitz. Unter Georg von Schleinitz, Besitzer von 1464 bis 1501, wurde das Vorwerk zum Rittergut erho­ben. Die Familie von Schleinitz ver­kaufte das Rittergut 1662 an Fabian von Utenhofen. Der nach­fol­gende Besitzer, die Herren Sahrer von Sahr, ver­kauf­ten das Rittergut 1674 an die Familie von Zeidler. Diese ver­äu­ßerte es 1734 an die Familie von Trützschler. Weitere Besitzer waren, iden­tisch mit Ragewitz, ab 1772 Christoph Dietrich von Plötz, ab 1786 die Familie von Pfister, ab 1854 der Freiherr von Ferber und ab 1920 Anna von Carlowitz. Grubnitz diente ins­be­son­dere seit 1856 als Wirtschaftshof des Ritterguts Ragewitz.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Anna von Carlowitz wurde eine Hälfte des Herrenhauses abge­ris­sen, ebenso das Torhaus und meh­rere Wirtschaftsgebäude. Das Herrenhaus diente bis in die 1980er Jahre als Kreisdirektion für Straßenwesen.

Nachwendezeit

Bis 1994 erfolgte eine wei­tere Verwaltungsnutzung des Herrenhauses Grubnitz. Im Jahr 2000 wurde das Herrenhaus an pri­vat verkauft.

Heutige Nutzung

Der noch vor­han­dene Teil des Herrenhauses Grubnitz befin­det sich in Privatbesitz und wird bewohnt.

Glaubitz: Wasserburg & Schloss Glaubitz

Wasserburg & Schloss Glaubitz

Zum Heim 3
01612 Glaubitz

Historisches

Mündliche Überlieferungen erzäh­len von einer frü­he­ren Wasserburg, die ver­mut­lich bereits im 10. Jahrhundert unter den Herren von Glaubitz ent­stan­den war. Als ältes­ter genann­ter Eigentümer des Rittergutes wurde 1271 der Ritter Berchtoldus de Glubozk benannt. Bis nach der Jahrhundertwende blieb das Anwesen in den Händen der Familie von Glaubitz. Bernhard von Kamenz besaß das Gut von 1303 bis 1367. Es ging an Hermann von Polenz über, gefolgt von Poppe von Köckeritz zu Glaubitz im Jahre 1408 und der Familie von Schleinitz 1464.

1485 bis 1639 gehörte das Rittergut der Familie Truchseß. Hans Adam Freiherr von Seyfferitz ließ von 1715 bis 1732 die Wirtschaftsgebäude sowie ein Herrenhaus neu errich­ten. Johann Gottfried Perl und seine Familie lie­ßen das Gebäude 1767 bis 1896 zum Schloss umbauen. 1907 bis 1909 ent­stan­den der Westflügel und der Schlossturm unter der Familie Theodor Bienert.

Nach 1945

Nach 1945 wur­den die Wirtschaftsgebäude teil­weise abge­bro­chen und auf dem Grundstück Siedlerwohnungen gebaut. Das Schloss wurde als Heim für die Opfer des Naziregimes genutzt. Ab 1954 wurde das Gebäude vom FDGB als Genesungsheim und Heim für Schonkost genutzt. Ab 1972 war im Schloss ein Feierabend- und Pflegeheim untergebracht.

Nachwendezeit

Die Volkssolidarität über­nahm das Alten- und Pflegeheim 1996 in freie Trägerschaft. 2004 zog sie in einen Neubau um. Das Schloss wurde rekonstruiert.

Heutige Nutzung

Seit Ende 2005 sind im Schloss die Geschäftsstelle der Volkssolidarität sowie Wohnungen unter­ge­bracht. Ein Saal im Erdgeschoss, der als Schlosscafé ein­ge­rich­tet wurde, steht für Veranstaltungen zur Verfügung.

Bodendenkmalschutz

Von der ursprüng­li­chen Wasserburg sind Grabenreste im Süden und der Küchenteich im Nordosten erhal­ten. Bodendenkmalschutz wurde Ende 1935 erteilt und Ende 1957 erneuert.

Stauchitz: Schloss Stauchitz

Schloss Stauchitz

Bauernring 5, 7, 7a
01594 Stauchitz

Historisches

Das ehe­ma­lige Rittergut wurde 1551 erst­mals schrift­lich nach­ge­wie­sen und befin­det sich in der Jahna-​Aue zusam­men mit der frü­he­ren Mahl‑, Schneide- und Ölmühle, wel­che seit 1884 die Pappmühle ist. Deren Betrieb wurde um 1930 still­ge­legt und zu Wohnungen umgebaut.

Nach 1945

Das Schloss wurde 1946 /​ 1947 abge­bro­chen und die 1828 /​ 1929 errich­te­ten Wirtschaftsgebäude gestal­tete man zu Wohnungen um.

Heutige Nutzung

Die vor­han­de­nen Gebäude des Ritterguts wer­den bewohnt.

Gröditz: Rittersitz Gröditz

Rittersitz Gröditz

01609 Gröditz

Historisches

Gröditz war ver­mut­lich bereits im Jahre 1217 ein Herrensitz unter Johannes de Groditz. Eine nach­weis­bare Erwähnung als Rittersitz erfolgte 1464. Weitere Informationen über even­tu­elle Bauten lie­gen bis­lang nicht vor. Der Ortsname Gröditz lei­tet sich vom sor­bi­schen Wort grod, zu deutsch Burg, ab, was anneh­men lässt, dass es eine frühe mit­tel­al­ter­li­che Burg gege­ben hat. Da Gröditz zur Herrschaft Saathain im heu­ti­gen Brandenburg gehörte, könnte der Gröditzer Rittersitz auch schon kurz nach sei­ner Erwähnung man­gels Bedeutung wie­der auf­ge­ge­ben wor­den sein.

Stauchitz: Herrensitz Gleina

Herrensitz Gleina

01594 Stauchitz OT Gleina

Historisches

In Glynen war seit 1296 ein Herrensitz unter Conradus de Glynen belegt. Dieser wurde sehr wahr­schein­lich schon einige Jahre spä­ter wie­der auf­ge­löst. Weitere Informationen lie­gen bis dato nicht vor. Eine andere Quelle benennt den Herrensitz bereits für das Jahr 1286.

Großenhain: Vorwerk Mülbitz

Vorwerk Mülbitz

01558 Großenhain

Historisches

Mülbitz war mög­li­cher­weise bereits 1185 ein Herrensitz unter Sifridus de Milbuz. Die Nachweisführung dazu ist jedoch nicht gesi­chert. 1272 wurde Eckehardus de Milebuz und 1304 Apetz de Mylebuz als Herr über Mülbitz genannt.

Ein Vorwerk bestand in Mülbitz um 1436, wel­ches sich im Besitz von Thomas Stolze befand. Schon wenige Monate spä­ter ging es an Martin Schybe und schon Ende 1437 an Jacoff Czschymann. 1444 wech­selte das Vorwerk erneut den Besitzer und gelangte an Caspar Czemaw.

Im wei­te­ren 15. Jahrhundert wech­sel­ten die Besitzer häu­fig und es fin­den sich Namen wie Hans von Betzschwitz, Albrecht Taupadel und Agnes und Caspar von Zcemaw. 1478 wurde das Vorwerk Erbstadtgut. In spä­te­rer Zeit wurde das Vorwerk offen­bar auf­ge­löst. In einer Auflistung der in Mülbitz bestehen­den Grundstücke von 1840 wurde es nicht mehr erwähnt.

Stauchitz: Rittergut Ibanitz

Rittergut Ibanitz

01594 Stauchitz OT Ibanitz

Historisches

1350 wurde ein Vorwerk benannt, wel­ches 1422 erneut urkund­lich erwähnt wurde.

Das Vorwerk wurde nach 1422, dem Jahr sei­ner offen­bar letzt­ma­li­gen Erwähnung, wie­der auf­ge­löst und exis­tiert nicht mehr.

Großenhain: Wasserburg & Schloss Großenhain

Schloss Großenhain & Wasserburg Altes Schloss

Schlossplatz 1
01558 Großenhain

Historisches

Erste Aufzeichnungen über das Schloss datie­ren von 1207, das bis 1662 als Residenz der Meißner Markgrafen diente. 1291 wurde die Anlage befes­tigt, nach­fol­gend die Stadtmauer als zusätz­li­cher Schutz errich­tet. In der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts brannte das Schloss infolge eines Brandes ab, der Wiederaufbau erfolgte auf Geheiß von Kurfürst August bis 1557. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Schloss Großenhain von den Schweden bela­gert und ver­wüs­tet, übrig blie­ben ledig­lich die Umfassungsmauern des Palas. 1662 wur­den durch den Kurfürsten Reparaturmaßnahmen ver­an­lasst, im glei­chen Jahr erwarb Wolf Kasper Klengel das Schloss. Erneute Zerstörungen folg­ten 1704 wäh­rend des Nordischen Krieges sowie 1744 durch einen Stadtbrand. In den letz­ten bei­den Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts wur­den die Pforte sowie die Pulverbastei abgebrochen.

1802 gelangte Schloss Großenhain in den Besitz des Barons von Odeleben. 1835 erwarb die Familie Eckhardt das seit zwei Jahren als Brauerei genutzte Schlossensemble. Nach einem Brand 1856 wurde die Fabrik wie­der auf­ge­baut und dabei ver­grö­ßert, zusätz­lich ent­stand die AG Sächsische Wollengarn Fabrik, die bereits 1875 liqui­diert wurde. 1900 erwarb Herrmann Bernhard August Schneider die Schloss-​Fabrik, ein Jahr spä­ter erfolgte der Verkauf an die Firma Goetz & Co. Im Ersten Weltkrieg, von 1914 bis 1918, wurde die Fabrik zur Produktion von Garn für Pulversäcke genutzt. Die Weltwirtschaftskrise führte 1929 zur Schließung. 1933 wurde im Schloss ein Arbeitslager errich­tet, das ein Jahr dar­auf ver­legt wurde. Das Schloss diente nun als Spinnerei.

Nach 1945

Ab 1951 nutzte der VEB Ofenbau Großenhain das Schloss, zwei Jahre spä­ter erfolgte die Erklärung des Schlosses zum Volkseigentum. Nachdem die Produktion ver­la­gert wurde, zog 1967 die Verwaltung aus dem Schloss aus, das im Jahr dar­auf schwere Sturmschäden erlitt. 1968 wur­den Nebengebäude des Schlosskomplexes abge­ris­sen. Nach 1970 wurde das Grundstück in meh­re­ren Schritten auf­ge­teilt. Ein Feuer zer­störte 1981 Teile des Erdgeschosses; das Schloss stand seit­her als Ruine. Erhalten geblie­ben waren Teile des Schlossgrabens, der Brücke sowie der Bergfried aus dem 13. Jahrhundert.

Nachwendezeit

1990 wurde von der Stadt eine Konzeptstudie für die Nutzung des Schlosses als Hotel in Auftrag geg­ben. Zwei Jahre spä­ter wurde das Schloss an die Nachkommen der Alteigentümer rück­über­tra­gen. Mit die­sen konnte sich die Stadt 1998 über einen Rückkauf eini­gen. Wenige Monate spä­ter wur­den bereits alle Nebengebäude abge­ris­sen. Nach zwei­jäh­ri­ger Sanierungszeit unter Einbeziehung der Wallanlage eröff­nete Schloss Großenhain 2002 anläss­lich der Landesgartenschau.

Heutige Nutzung

Schloss Großenhain dient als Kulturzentrum.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg Altes Schloss wurde durch den Bau des heute vor­han­de­nen Schlosses kom­plett ver­än­dert. Ein Teil des Grabens ist, trotz Trockenlegung, noch erkenn­bar. Bodendenkmalschutz besteht seit 1974.
(Fotos: Oktober 2022)

Stauchitz: Wallburg Gana

Wallburg Gana

Burgberg | Pappmühlenweg
01594 Stauchitz

Historisches

Bei der Wallburg Gana han­delte es sich um die Hauptburg des sla­wi­schen Stammes der Daleminzier, die erst­mals urkund­lich im Zusammenhang mit ihrer Belagerung und Zerstörung durch den König Heinrich I. 928 /​ 929 erwähnt wurde.

Der exakte Standort der Burganlage galt lange Zeit als unbe­kannt. Exakte Angaben zu ihrer Lage wur­den in den Quellen nicht genannt. Auch nach umfang­rei­chen archäo­lo­gi­schen Grabungen und Untersuchungen im Jahre 2003 kann ihre ehe­ma­lige Lage nahe der Pappmühle am Fluss Jahna nur ver­mu­tet wer­den. Auf Satellitenbildern sind noch drei Ringwälle und Gräben um ein Areal von etwa 75 x 75 m erkennbar.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde 1973 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.