Lampertswalde: Rittergut Oelsnitz

Rittergut Oelsnitz

Am Park 1, 2, 4
01561 Lampertswalde OT Oelsnitz

Historisches

Der 1292 unter Vlricus miles dic­tus de Olsnitz erwähnte Herrensitz wurde 1442 unter Friedrich von der Olßnitz genannt und 1551 zum Rittergut erho­ben. 1564 ver­kaufte Hans von Krakau, der bis­he­rige Besitzer, das Rittergut an Haubold von Maltitz. Im Jahre 1745 ist der Verkauf von der Familie Matthaei an die Familie Bürger verzeichnet.

Die Grafen von Hagen besa­ßen das Rittergut Oelsnitz von 1750 bis 1775. Unter die­sen erfolgte 1770 der Bau des Herrenhauses, wel­ches 1818 seine heu­tige Gestalt erhielt. Weitere Besitzer waren zu Ende des 18. Jahrhunderts die Familie von Walter sowie im 19. Jahrhundert die Familie von Gablenz und die Familie Fischer. Ab 1892 war das Rittergut im Besitz der Familie Leuthold.

Nach 1945

Die Familie Leuthold wurde 1945 ent­eig­net. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Herrenhaus als Kindertagesstätte, Küche und Verkaufsstelle genutzt.

Nachwendezeit

Der Balkon am Herrenhaus wurde 2004 abge­bro­chen. Der um 1750 erbaute Taubenturm sollte 2009 zur Restaurierung abge­baut werden.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus grenzt an einen groß­zü­gi­gen Park an. Es steht leer und ist sanierungsbedürftig.
(Foto: Oktober 2022)

Radebeul: Spitzhaus

Spitzhaus

Spitzhausstraße 36
01445 Radebeul

Historisches

Dieses Schlösschen auf den Radebeuler Weinbergen war vor­mals ein Vorwerk, wurde 1622 gebaut und befand sich einst im Besitz der Gräfin Cosel. August der Starke kaufte es ihr 1710 ab. 1749 wurde das Blechdach gegen eines aus Kupfer aus­ge­tauscht. Das Spitzhaus wurde für klei­nere Gelage genutzt, zu den Gästen zähl­ten unter ande­rem König Karl X. von Frankreich, König Otto I. von Griechenland und der spä­tere deut­sche Kaiser Wilhelm I. von Preußen. Während des Siebenjährigen Krieges wurde das Spitzhaus 1758 und 1760 von Friedrich dem Großen besucht. 1889 wurde es in Privathand ver­kauft und gelangte 1898 an den Dresdner Kaufmann Herrmann Hennicke. Zwei Jahre danach erhielt er die Schankerlaubnis, zwei Flügelbauten wur­den ange­fügt. Später kam die Terrasse hinzu.

Nach 1945

Den Zweiten Weltkrieg über­stand das Gebäude fast unbe­scha­det und wurde 1960 ver­kauft und als Ferienheim genutzt.

Nachwendezeit

Nach der Wende wurde es wie­der gas­tro­no­misch genutzt, 1995 kurz geschlos­sen und 1997 als Restaurant neu eröffnet.

Heutige Nutzung

Im Spitzhaus befin­den sich ein Restaurant sowie hoch­wer­tige Gästezimmer.

Riesa: Herrenhaus Merzdorf

Herrenhaus Merzdorf

Canitzer Straße 56
01591 Riesa OT Merzdorf

Historisches

Bereits um 1277 war ein Herrensitz unter Johannes de Martinisdorf benannt. 1445 war die­ser Herrensitz als Rittergut bekannt, 1551 als Vorwerk, 1696 wie­der als Rittergut. Besitzer des Rittergutes Merzdorf waren im Laufe der Zeit die Herren von Pflug, von Holtzendorff und von Holleufer. Im 17. Jahrhundert war die Familie von Starschedel als Besitzer benannt. Das Herrenhaus wurde in der zwei­ten Hälfte des 18. Jhrhunderts unter Innocentius Heinrich von Starschedel erbaut.

Seit 1801 sind bür­ger­li­che besit­zer­auf dem Rittergut Merzdorf ansäs­sig gewe­sen. Dr. Calberla besaß es zwi­schen 1870 und 1897 und ließ das Herrenhaus 1889 umbauen. 1920 erwarb die Gemeinde Gröba das Herrenhaus Merzdorf. Durch die Eingemeindung nach Riesa 1923 ging es an die Stadt Riesa über. Das Herrenhaus wurde in Mietwohnungen auf­ge­teilt. Im Laufe des Bestehens des Rittergutes sind als Besitzer außer­dem die Namen von Milkau, Kommerzienrat Hanisch, Baron von Odeleben sowie die Brüder Heinrich und Karl August Rittner ver­zeich­net, jedoch ohne nähere Zeitbestimmung.

Nach 1945

Das Herrenhaus Merzdorf fiel nicht unter die Bodenreform. Die Wohnnutzung wurde bei­be­hal­ten. Ab 1948 fand auch ein Kindergarten und die LPG-​Verwaltung Platz im Herrenhaus. Für eine Nutzung als Haus der Pioniere ab 1974 fan­den Umbauten statt. Dabei ging das baro­cke Treppenhaus verloren.

Nachwendezeit

1990 wurde das Pionierhaus in ein Schülerfreizeitzentrum umge­wan­delt. Ab 1998 wurde das Zentrum durch den Freizeitinsel Riesa e. V. betrieben.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Merzdorf ist saniert und wird heute als Jugendhaus genutzt.

Zeithain: Vorwerk Kleintrebnitz

Vorwerk Kleintrebnitz

01619 Zeithain OT Kleintrebnitz

Historisches

Das Vorwerk Kleintrebnitz war ein Einzelgut und wurde 1730 erst­mals erwähnt. Zu Beginn der 1970er Jahre wurde der Ort deva­stiert, um Raum für die mili­tä­ri­sche Nutzung zu schaffen.

Klipphausen: Rittergut Munzig

Rittergut Munzig

Obermunzig 5
01665 Klipphausen OT Munzig

Historisches

Erstmals wurde 1340 ein Jenchin von Muncik und Munzig damit als Herrensitz erwähnt. Der Ort sel­ber nahm seine Anfänge im heu­ti­gen Obermunzig, wo 1457 ein Vorwerk Erwähnung fand. Die Grundherrschaft übten im 16. Jahrhundert die Herren von Miltitz aus. Aus dem Vorwerk hatte sich im Laufe der Zeit ein Rittergut ent­wi­ckelt, wel­ches als sol­ches 1696 auf­ge­führt ist.

Bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts befand sich das Rittergut Munzig im Besitz der Familie Ende. Danach gehörte es der Familie Kölbel, die 1743 ein Herrenhaus im Barockstil errich­ten lie­ßen. Damit wurde der renais­sance­zeit­li­che Vorgängerbau aus dem Jahre 1571 ersetzt. Umbauten am Herrenhaus wur­den 1784 sowie 1822 vor­ge­nom­men. Der Familie Kölbel folg­ten bis ins frühe 19. Jahrhundert die Familie von Schleinitz sowie bis um 1860 die Familie von Könneritz. Danach über­nah­men ver­schie­dene bür­ger­li­che Besitzer das Rittergut. Seit 1888 gehörte das Rittergut Munzig der Familie Zumpe.

Nach 1945

Nach der 1945 erfolg­ten Enteignung der Familie Zumpe diente das Herrenhaus als Kinderheim.

Nachwendezeit & Heutige Nutzung

Nach der Wende zog ein sozi­al­the­ra­peu­ti­sches Rehazentrum und Wohnheim für Suchtkranke im Herrenhaus ein. Das Herrenhaus und die Nebengebäude des Rittergutes wur­den bis 2001 umfang­reich saniert.

Zeithain: Wasserburg & Schloss Bobersen

Wasserburg & Schloss Bobersen

Wiesenstraße 7
01619 Zeithain OT Bobersen

Historisches

Im Parkgelände des Rittergutes Bobersen befand sich eine Wasserburg, die von einem brei­ten Wassergraben umge­ben war. Ihre Erbauung datiert ver­mut­lich auf die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die Überreste sind noch gut erkenn­bar: Der Turmhügel hat einen Durchmesser von gut 30 m und ist noch etwa 2 m hoch. Die Burg gilt als Vorgängerbau des spä­te­ren Schlosses.

1551 war ein Vorwerk Bobersen vor­han­den, wel­ches dem Rittergut Promnitz unter­stand. Eigenständiges Rittergut wurde Bobersen 1696, im glei­chen Jahr wurde das Schloss unter Georg Ernst von Borau erbaut. Als nach­fol­gende Besitzer sind im 18. Jahrhundert Jahn zu Marienberg, 1752 Graf Friedrich von Zech und 1788 Graf von Seydewitz nach­weis­bar. Zehn Jahr spä­ter wech­selte das Rittergut erneut den Besitzer und kam von Johann Gottlob von Walther an Johann Gottfried Fichtner. Dessen Schwiegersohn Friedrich Wilhelm Mogk über­nahm das Rittergut Bobersen 1829. Frau von Commerstaedt besaß das Rittergut um 1860, danach gehörte es von 1910 bis 1920 Emil Harz.

Nach 1945

Das Rittergut fiel nicht unter die Bodenreform, wurde aber um 1950 in ein Volksgut umge­wan­delt. Im Schloss wurde 1953 der Kindergarten eingerichtet.

Heutige Nutzung

Das Schloss stand etwa ein Vierteljahrhundert leer und befand sich in einem bau­lich schlech­ten Zustand. Es wurde von einer nie­der­län­di­schen Familie erwor­ben, wel­che in Sachsen wei­tere Schlösser und Herrenhäuser zur Sanierung erwor­ben hat. Schloss Bobersen ist mitt­ler­weile äußer­lich saniert. Die Innenarbeiten sind noch im Gange. (Stand: April 2018)

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburganlage wurde 1966 als Bodendenkmal unter beson­de­ren Schutz gestellt.

Lampertswalde: Vorwerk Blochwitz

Vorwerk Blochwitz

Ringstraße (hin­ter Nr. 15)
01561 Lampertswalde OT Blochwitz

Historisches

Das 1399 erwähnte allo­dium befand sich von 1439 bis 1774 im Besitz der Familie von Lüttichau auf Großkmehlen. 1547 wurde es als Vorwerk bezeich­net, 1875 als Lehngut. Bereits vor 1901 befand sich das Lehngut, wel­ches ab 1910 wie­der Vorwerk war, im Besitz der Familie Crome.

Nach 1945

Marie Luise Crome wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde umge­nutzt und diente als Dorfschule sowie der Gemeindeverwaltung.

Nachwendezeit

Seit 1989 wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Seit 2003 befin­det sich das Herrenhaus in Privatbesitz.

Heutige Nutzung

Bis jetzt erfolgte keine Sanierung, das Herrenhaus steht leer.

Radebeul: Mätressenschlösschen

Mätressenschlösschen

Mohrenstraße 10
01445 Radebeul

Historisches

Das Mätressenschlösschen, auch Himmelsschlösschen oder Friedsteinburg genannt, wurde als Berghaus zwi­schen 1771 und 1772 für die Dresdner Kaufmannsfamilie Ehrlich errich­tet. 1888 kaufte Rudolph Schenk das Schlösschen. 1922 erwarb es die Gemeinde und nutzte es als Wohngebäude.

Nachwendezeit

1993 wurde das Mätressenschlösschen an pri­vat ver­kauft und zwi­schen 1998 und 2000 saniert. Das Berghaus war durch eine Treppe mit dem Herrenhaus verbunden.

Riesa: Wallburg Gröba

Wallburg Gröba

Kirchstraße 28
01591 Riesa

Historisches

Die sla­wi­sche Wallburg wurde gegen Ende des 10. Jahrhunderts erbaut und 1064 erwähnt. Es sind geringe, kaum noch erkenn­bare Wallreste im Bereich des Friedhofs neben der Kirche vorhanden.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde erst­mals 1937 und wie­der­holt zwei Jahrzehnte spä­ter unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Klipphausen: Steingut Burkhardswalde

Steingut Burkhardswalde

Zur Bayerhöhe 35
01665 Klipphausen OT Burkhardswalde

Historisches

Das Steingut soll bereits im 14. Jahrhundert als Burg ent­stan­den sein, doch über seine Geschichte ist nur wenig bekannt. 1923, Harald Döring war sei­ner­zeit Besitzer des Steingutes, wurde bei Grabungen Reste frei­ge­legt, die offen­bar zu einer frü­he­ren Burg als Vorgängerbau gehört haben sol­len. Diese Burg wurde wohl noch im 15. Jahrhundert, even­tu­ell auch eher auf­ge­ge­ben und als Bauernhof genutzt. Die heute erhal­tene Bausubstanz des Steinguts wurde zwi­schen 1808 und 1811 unter dem Besitzer Lommatzsch errich­tet. In der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelangte das Steingut an die Familie Döring.

Nach 1945

Zwar wurde die Familie Döring 1945 nicht ent­eig­net, den­noch wurde sie 1953 ver­trie­ben und musste flie­hen. Ins Steingut zogen zwei Familien ein. In den 1950er Jahren erfolgte zudem der Abriss einer Holzscheune und die LPG begann das Steingut bis 1964 für ihre Verwaltung zu nut­zen. In den fol­gen­den Jahren wurde das Gebäude als Kindertagesstätte genutzt.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren zog der letzte Bewohner aus dem Hauptgebäude aus. Im Jahre 2000 erfolgte die Rückübertragung des Steingutes an die Familie Döring. Eine andere Quelle benennt einen Verein, der sich für den Erhalt des Steingutes ein­setzte, als Erwerber des Hofes. Mit Hilfe von Fördermitteln wurde der Wohnturm saniert und als Vereinszentrum ausgebaut.

Heutige Nutzung

Seit 2015 wird das Steingut als Bürger- und Vereinszentrum genutzt.