Lampertswalde: Vorwerk Brößnitz

Vorwerk Brößnitz

01561 Lampertswalde OT Brößnitz

Historisches

Für Brößnitz wurde 1462 erst­mals ein Vorwerk erwähnt. Das Rittergut Großkmehlen im heu­ti­gen Brandenburg übte von der Mitte des 16. bis min­des­tens zur zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Grundherrschaft über Brößnitz mit sei­nem Vorwerk aus. Weitere belast­bare Informationen lie­gen bis dato nicht vor.

Radebeul: Schloss Johannisberg

Schloss Johannisberg

Johannisbergstraße 15–17
01445 Radebeul

Historisches

Schloss Johannisberg ist das Herrenhaus eines ehe­ma­li­gen, groß­zü­gi­gen Weinguts, gele­gen zwi­schen dem Kroatengrund und der Mittleren Bergstraße. Auf dem Weinberg wurde ver­mut­lich im 17. Jahrhundert die soge­nannte Kastanieninsel errich­tet. Dabei han­delt es sich um ein künst­li­ches Plateau von 8 mal 8 Metern. Besitzer des Weinguts war zu Anfang des 18. Jahrhunderts der Dresdner Hofböttchermeister Jacob Krause. Der Advokat Carl Ernst Cladny ließ in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts das Herrenhaus sowie ein Winzerhaus errich­ten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gehörte das Weingut dem Historiker August Josef Ludwig von Wackerbarth.

1863 gelangte das Weingut an den Kaufmann Ottokar J. Martiesen (oder Matthiesen) aus Estland. Unter die­sem wurde ab 1864 das Herrenhaus in sei­ner heu­ti­gen Form umge­baut und der Park ange­legt. Außerdem erhielt der Weinberg den Namen Johannisberg, wes­halb auch das Herrenhaus schon bald Schloss Johannisberg genannt wurde. Emil Nacke, ers­ter Automobilbauer in Sachsen, erwarb das Anwesen Johannisberg 1897. Er lebte hier bis zu sei­nem Tod 1933.  Neuer Besitzer wurde Gerhard Madaus, der eine Arzneimittelfirma besaß und 1940 den west­li­chen Anbau an das Gebäude erbauen ließ. Der Anbau wurde als Lager und exter­nes Labor durch seine Firma genutzt.

Nach 1945

1945 wurde die Enteignung von Gerhard Madaus voll­zo­gen. Aus sei­ner Arzneimittelfirma ging das Arzneimittelwerk Dresden her­vor, wel­ches zu DDR-​Zeiten den Anbau von Schloss Johannisberg unter ande­rem zur Anzucht von Versuchstieren nutzte. Im Park unter­halb des Schlosses wurde ein Schießstand eingerichtet.

Nachwendezeit

Ab 1990 ver­fie­len das Schloss und seine Nebengebäude. Etwa ab 2005 wur­den die Gebäude saniert und mit einem Anbau ergänzt. Zusätzliche Gebäudeteile ent­stan­den bis 2008.

Heutige Nutzung

Das Gebäudeensemble rund um Schloss Johannisberg wird als Wohnanlage genutzt. Der Weinberg Johannisberg wird vom Staatsweingut Schloss Wackerbarth bewirtschaftet.

Radebeul: Vorwerk Kötzschenbroda

Vorwerk Kötzschenbroda

Vorwerkstraße
01445 Radebeul

Historisches

Kötzschenbroda war bereits 1226 als Herrensitz nach­weis­bar. 1555 erfolgte die Nennung eines Vorwerkes. Heute erin­nert nur noch die Vorwerkstraße an das ehe­ma­lige Vorwerk.

Zeithain: Rittergut Zschepa

Rittergut Zschepa

01619 Zeithain OT Zschepa

Historisches

1262 war ein Herrensitz von Heinricus de Chephe benannt. Auch 1287 ist Zschepa noch als Herrensitz nach­weis­bar. Bis ins 18. Jahrhundert hin­ein war Zschepa ein Vorwerk oder auch Beigut des Ritterguts Cottewitz. Als Rittergut fand Zschepa erst 1763 Erwähnung.

Weitere zuver­läs­sige, aus­sa­ge­kräf­tige Informationen lie­gen bis dato nicht vor.

Klipphausen: Schloss Miltitz

Schloss Miltitz

Am Rittergut 1
01665 Klipphausen OT Miltitz

Historisches

Der Ort Miltitz wurde bereits in einer Urkunde aus dem Jahr 1186 als Herrensitz unter Theodericus de Miltiz erwähnt. Im Oberdorf befand sich das weit­läu­fige Rittergut der Familie von Miltitz, das 1457 erst­mals urkund­lich als Ritterhof genannt wurde. Die Familie von Miltitz hielt das 1551 urkund­lich nach­weis­bare Rittergut bis ins 17. Jahrhundert hin­ein in ihrem Besitz. Weitere Besitzer waren bis 1710 die Familien von Luckowin und in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Familie von Heynitz. Bis 1945 ver­blieb der Grundbesitz bei der Familie von Heynitz. Der Ursprungsbau des Schlosses datiert auf das 15. und 16. Jahrhundert. Die Baureste wur­den 1660 inte­griert, als das neue Schloss errich­tet wurde.

Nach 1945

Adolf von Heynitz wurde im Herbst 1945 ent­eig­net. Daraufhin wurde das Schloss umge­baut und dabei teil­weise zer­stört. Genutzt wurde das Schloss zu Wohnzwecken.

Nachwendezeit

Das Schloss steht seit gerau­mer Zeit leer, diente vor­mals Wohnzwecken und ist stark sanie­rungs­be­dürf­tig. Ende März 2011 wurde es ver­stei­gert und im November 2012 an pri­vat ver­kauft. Die neuen Eigentümer rich­ten Schloss Miltitz zu Wohnzwecken her.

Heutige Nutzung

Ein Gebäude im Rittergutskomplex wird durch die Feuerwehr genutzt, ein ehe­ma­li­ges Wirtschaftsgebäude ist saniert und wird bewohnt. Das 1836 fer­tig­ge­stellte Wohn- und Verwalterhaus (Am Rittergut 4) beher­bergte im Erdgeschoss Stallungen und im Obergeschoss Wohnräume für die Bediensteten. Es ist stark sanierungsbedürftig.

 

Lampertswalde: Rittergut Oelsnitz

Rittergut Oelsnitz

Am Park 1, 2, 4
01561 Lampertswalde OT Oelsnitz

Historisches

Der 1292 unter Vlricus miles dic­tus de Olsnitz erwähnte Herrensitz wurde 1442 unter Friedrich von der Olßnitz genannt und 1551 zum Rittergut erho­ben. 1564 ver­kaufte Hans von Krakau, der bis­he­rige Besitzer, das Rittergut an Haubold von Maltitz. Im Jahre 1745 ist der Verkauf von der Familie Matthaei an die Familie Bürger verzeichnet.

Die Grafen von Hagen besa­ßen das Rittergut Oelsnitz von 1750 bis 1775. Unter die­sen erfolgte 1770 der Bau des Herrenhauses, wel­ches 1818 seine heu­tige Gestalt erhielt. Weitere Besitzer waren zu Ende des 18. Jahrhunderts die Familie von Walter sowie im 19. Jahrhundert die Familie von Gablenz und die Familie Fischer. Ab 1892 war das Rittergut im Besitz der Familie Leuthold.

Nach 1945

Die Familie Leuthold wurde 1945 ent­eig­net. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Herrenhaus als Kindertagesstätte, Küche und Verkaufsstelle genutzt.

Nachwendezeit

Der Balkon am Herrenhaus wurde 2004 abge­bro­chen. Der um 1750 erbaute Taubenturm sollte 2009 zur Restaurierung abge­baut werden.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus grenzt an einen groß­zü­gi­gen Park an. Es steht leer und ist sanierungsbedürftig.
(Foto: Oktober 2022)

Radebeul: Spitzhaus

Spitzhaus

Spitzhausstraße 36
01445 Radebeul

Historisches

Dieses Schlösschen auf den Radebeuler Weinbergen war vor­mals ein Vorwerk, wurde 1622 gebaut und befand sich einst im Besitz der Gräfin Cosel. August der Starke kaufte es ihr 1710 ab. 1749 wurde das Blechdach gegen eines aus Kupfer aus­ge­tauscht. Das Spitzhaus wurde für klei­nere Gelage genutzt, zu den Gästen zähl­ten unter ande­rem König Karl X. von Frankreich, König Otto I. von Griechenland und der spä­tere deut­sche Kaiser Wilhelm I. von Preußen. Während des Siebenjährigen Krieges wurde das Spitzhaus 1758 und 1760 von Friedrich dem Großen besucht. 1889 wurde es in Privathand ver­kauft und gelangte 1898 an den Dresdner Kaufmann Herrmann Hennicke. Zwei Jahre danach erhielt er die Schankerlaubnis, zwei Flügelbauten wur­den ange­fügt. Später kam die Terrasse hinzu.

Nach 1945

Den Zweiten Weltkrieg über­stand das Gebäude fast unbe­scha­det und wurde 1960 ver­kauft und als Ferienheim genutzt.

Nachwendezeit

Nach der Wende wurde es wie­der gas­tro­no­misch genutzt, 1995 kurz geschlos­sen und 1997 als Restaurant neu eröffnet.

Heutige Nutzung

Im Spitzhaus befin­den sich ein Restaurant sowie hoch­wer­tige Gästezimmer.

Riesa: Herrenhaus Merzdorf

Herrenhaus Merzdorf

Canitzer Straße 56
01591 Riesa OT Merzdorf

Historisches

Bereits um 1277 war ein Herrensitz unter Johannes de Martinisdorf benannt. 1445 war die­ser Herrensitz als Rittergut bekannt, 1551 als Vorwerk, 1696 wie­der als Rittergut. Besitzer des Rittergutes Merzdorf waren im Laufe der Zeit die Herren von Pflug, von Holtzendorff und von Holleufer. Im 17. Jahrhundert war die Familie von Starschedel als Besitzer benannt. Das Herrenhaus wurde in der zwei­ten Hälfte des 18. Jhrhunderts unter Innocentius Heinrich von Starschedel erbaut.

Seit 1801 sind bür­ger­li­che besit­zer­auf dem Rittergut Merzdorf ansäs­sig gewe­sen. Dr. Calberla besaß es zwi­schen 1870 und 1897 und ließ das Herrenhaus 1889 umbauen. 1920 erwarb die Gemeinde Gröba das Herrenhaus Merzdorf. Durch die Eingemeindung nach Riesa 1923 ging es an die Stadt Riesa über. Das Herrenhaus wurde in Mietwohnungen auf­ge­teilt. Im Laufe des Bestehens des Rittergutes sind als Besitzer außer­dem die Namen von Milkau, Kommerzienrat Hanisch, Baron von Odeleben sowie die Brüder Heinrich und Karl August Rittner ver­zeich­net, jedoch ohne nähere Zeitbestimmung.

Nach 1945

Das Herrenhaus Merzdorf fiel nicht unter die Bodenreform. Die Wohnnutzung wurde bei­be­hal­ten. Ab 1948 fand auch ein Kindergarten und die LPG-​Verwaltung Platz im Herrenhaus. Für eine Nutzung als Haus der Pioniere ab 1974 fan­den Umbauten statt. Dabei ging das baro­cke Treppenhaus verloren.

Nachwendezeit

1990 wurde das Pionierhaus in ein Schülerfreizeitzentrum umge­wan­delt. Ab 1998 wurde das Zentrum durch den Freizeitinsel Riesa e. V. betrieben.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Merzdorf ist saniert und wird heute als Jugendhaus genutzt.

Zeithain: Vorwerk Kleintrebnitz

Vorwerk Kleintrebnitz

01619 Zeithain OT Kleintrebnitz

Historisches

Das Vorwerk Kleintrebnitz war ein Einzelgut und wurde 1730 erst­mals erwähnt. Zu Beginn der 1970er Jahre wurde der Ort deva­stiert, um Raum für die mili­tä­ri­sche Nutzung zu schaffen.

Klipphausen: Rittergut Munzig

Rittergut Munzig

Obermunzig 5
01665 Klipphausen OT Munzig

Historisches

Erstmals wurde 1340 ein Jenchin von Muncik und Munzig damit als Herrensitz erwähnt. Der Ort sel­ber nahm seine Anfänge im heu­ti­gen Obermunzig, wo 1457 ein Vorwerk Erwähnung fand. Die Grundherrschaft übten im 16. Jahrhundert die Herren von Miltitz aus. Aus dem Vorwerk hatte sich im Laufe der Zeit ein Rittergut ent­wi­ckelt, wel­ches als sol­ches 1696 auf­ge­führt ist.

Bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts befand sich das Rittergut Munzig im Besitz der Familie Ende. Danach gehörte es der Familie Kölbel, die 1743 ein Herrenhaus im Barockstil errich­ten lie­ßen. Damit wurde der renais­sance­zeit­li­che Vorgängerbau aus dem Jahre 1571 ersetzt. Umbauten am Herrenhaus wur­den 1784 sowie 1822 vor­ge­nom­men. Der Familie Kölbel folg­ten bis ins frühe 19. Jahrhundert die Familie von Schleinitz sowie bis um 1860 die Familie von Könneritz. Danach über­nah­men ver­schie­dene bür­ger­li­che Besitzer das Rittergut. Seit 1888 gehörte das Rittergut Munzig der Familie Zumpe.

Nach 1945

Nach der 1945 erfolg­ten Enteignung der Familie Zumpe diente das Herrenhaus als Kinderheim.

Nachwendezeit & Heutige Nutzung

Nach der Wende zog ein sozi­al­the­ra­peu­ti­sches Rehazentrum und Wohnheim für Suchtkranke im Herrenhaus ein. Das Herrenhaus und die Nebengebäude des Rittergutes wur­den bis 2001 umfang­reich saniert.