Zeithain: Rittergut Cottewitz

Rittergut Cottewitz

01619 Zeithain OT Cottewitz

Historisches

1540 war ein Vorwerk bekannt, 1696 ein Rittergut. Weitere zuver­läs­sige, aus­sa­ge­kräf­tige Informationen lie­gen bis dato nicht vor.

Radebeul: Schloss Wackerbarth

Schloss Wackerbarth

Wackerbarthstraße 1
01445 Radebeul

Historisches

Reichsgraf Christoph August von Wackerbarth kaufte seit 1720 meh­rere Grundstücke zusam­men und erwarb 1727 das Areal der Bischofsberge. Auf sei­nem neuen Großgrundstück ließ er bis 1730 das Schloss Wackerbarths Ruh’ als Alterswohnsitz für sich errich­ten. Auch das Belvedere ent­stand in die­ser Zeit. Nach Wackerbarths Tod 1734 gab es meh­rere Besitzerwechsel, wodurch auch das ursprüng­li­che Aussehen der Wackerbarthschen Residenz nach und nach ver­lo­ren ging. 1816 wurde aus Wackerbarths Ruh’ eine Knabenerziehungsanstalt. 1824 kaufte August Josef Ludwig von Wackerbarth das Anwesen. Er besaß es bereits zwi­schen 1808 und 1816, musste es jedoch 1846 erneut ver­stei­gern las­sen. Vorher war ver­sucht wor­den das Schloss als Heilanstalt für geis­tig Behinderte umzunutzen.

1875 fan­den Umgestaltungsarbeiten im Stil ita­lie­ni­scher Renaissance statt. Unter Georg Heinsius von Mayenburg, seit 1916 Besitzer, erfolg­ten bis 1923 wei­tere Umbauten, wobei er sehr bemüht war den eins­ti­gen baro­cken Charme wie­der auf­le­ben zu las­sen. 1928 wurde der Besitz über die Sächsische Staatsbank zwangs­ver­stei­gert und gelangte in Staatsbesitz. Im sel­ben Jahr wurde das Staats-​Weingut gegründet.

Nach 1945

Zunächst diente Schloss Wackerbarth nach Kriegsende als Kinderheim. Ab 1958 nutzte es der VEB Weinbau Radebeul als Verwaltungssitz, die Wirtschaftsgebäude wur­den für die Wein- und spä­ter auch Sektherstellung genutzt.

Nachwendezeit

Ab 2002 fan­den umfang­rei­che Sanierungsarbeiten im Schloss und im Park statt, um das heu­tige Erlebnisweingut ent­ste­hen zu lassen.

Heutige Nutzung

Das Schloss dient reprä­sen­ta­ti­ven Zwecken und beher­bergt das Gasthaus.

Radeburg: Wasserburg Radeburg

Wasserburg Radeburg

Am Hofwall
01471 Radeburg

Historisches

Die mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg aus dem spä­ten 12. Jahrhundert befand sich am nörd­li­chen Ortsrand, süd­lich der Röder und Röderstraße. Sie war offen­bar Herrensitz des 1248 erwähn­ten Hermannus de Radeburch. Die Wasserburg soll aus einem Bühl, einem Wehrturm, einem was­ser­füh­ren­den Graben und einem Wall bestan­den haben.

Zu Beginn der 1930er Jahre wurde das Gelände an eine Gärternei ver­kauft. Die spär­li­chen Überreste der Wasserburg wur­den vom Gärtnereibesitzer nach und nach eingeebnet.

Bodendenkmalschutz

Von der Wasserburg Radeburg ist heute ober­ir­disch nichts mehr erkenn­bar. Sie ist kom­plett ein­ge­eb­net und nur in ihren unter­ir­di­schen Teilen erhal­ten. Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1934, die­ser wurde 1966 erneuert.

Riesa: Vorwerk Pausitz

Vorwerk Pausitz

01591 Riesa OT Pausitz

Historisches

Das Vorwerk ent­stand um 1540. Die Grundherrschaft übte das Rittergut Jahnishausen aus. Weitere aus­sa­ge­kräf­tige und zuver­läs­sige Informationen lie­gen bis dato nicht vor.

Thiendorf: Wasserburg & Schloss Zschorna

Wasserburg & Schloss Zschorna

Zur Teichwirtschaft 1 (Schloss)
Zur Teichwirtschaft 3, 4, 4a, 5 (Nebengebäude)
01561 Thiendorf OT Zschorna

Historisches

Hugolt von Schleinitz kaufte 1488 das Gut Zschorna, brach die Gebäude ab und errich­tete ein Vorwerk. Das Schloss wurde um 1537 auf den Grundmauern einer alten Wasserburg für Christoph von Petzschwitz erbaut. 1603 befand sich das Rittergut Zschorna im Besitz von Siegfried von Lüttichau und ver­blieb in Familienbesitz, bis es 1671 durch Eheschließung und Erbgang an die Familie von Beichlingen überging.

Zwischenzeitlich kam es zu einem Brand, des­sen Schäden lange nicht beho­ben wur­den. Wolf Dietrich von Beichlingen ver­an­lasste erst ab 1701 die Sanierung des Schlosses. Nach dem Tod sei­ner Witwe kam das Rittergut an die Familie von der Sahla, die das Schloss 1764 an die Familie von Erdmannsdorf ver­äu­ßerte. Diese nutzte das Schloss nicht selbst, son­dern ver­pach­tete es.

Im Jahre 1837 hieß es, dass nur einige Zimmer noch Wohnzwecken dien­lich waren und große Teile des Schlosses als Getreidelager genutzt wur­den. 1848 erfolgte der Verkauf an den Baron von Sprenger. Vier Jahre spä­ter erwarb die Familie von Boxberg das Anwesen und ver­an­lasste ab 1853 Umbau- und Renovierungsarbeiten am Schloss, bei denen auch ein Seitenflügel ange­fügt wor­den war.

1883 wurde zusätz­lich eine Villa errich­tet, die jedoch bei einem Brand 1910 zer­stört wurde. Um 1900 wurde eine Pferdezucht auf dem Gut gegrün­det, 1909 fan­den erneut Umbauten statt. 1936 erfolgte der Zwangsverkauf des Schlosses an den Fürsten von Stollberg (je nach Quellenlage auch Fürst zu Stolberg-​Roßla). Das Schloss diente in der Folgezeit der SA zunächst als Bannlager und spä­ter als Maidenführerschule des Reichsarbeitsdienstes.

Nach 1945

1945 wurde das Schloss Zschorna von den Sowjets beschlag­nahmt. Es diente zwi­schen 1947 und 1949 als Pionierleiterschulungsstätte sowie Erholungsheim der FDJ. Aus der Zeit um 1975 stam­men ver­schie­dene Einbauten, die Raumaufteilung ist dadurch stark ver­än­dert worden.

Nachwendezeit

Das Schloss und die Nebengebäude sind größ­ten­teils bereits seit Anfang der 1990er Jahre unge­nutzt. Zum Teil fan­den Führungen statt, im Schlosspark stan­den Bungalows zur Anmietung zur Verfügung. Der Eigentümer plante die Umsetzung eines Medizin- und Gesundheitskonzeptes im Schloss (Stand: 09/​2012).

Heutige Nutzung

Bei einem erneu­ten Vor-​Ort-​Besuch im Mai 2021 konnte keine grund­le­gende Änderung fest­ge­stellt wer­den. Schloss Zschorna liegt noch immer unsa­niert im Dornröschenschlaf. Im nicht zugäng­li­chen Park befin­det sich eine Open Air-​Veranstaltungstribüne mit Sitzbänken.

Bodendenkmalschutz

Die eins­tige Wasserburg wurde 1973 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Sie ist durch das Schloss kom­plett über­baut. Der was­ser­füh­rende Graben ist noch vorhanden.

Wülknitz: Wasserburg & Schloss Tiefenau

Wasserburg & Schloss Tiefenau

Hauptstraße (ggü. Nr. 1)
01609 Wülknitz OT Tiefenau

Historisches

Tiefenau wurde erst­mals 1013 urkund­lich erwähnt und besaß im Jahre 1259 eine nova aedi­fi­cia (Burg). 1284 erwarb Markgraf Heinrich der Erlauchte das zwei Jahre zuvor nach­weis­bare “castrum”, eine Wehranlage mit Wassergraben, von den Naumburger Bischöfen. Später kam die Anlage an die Niederlausitzer Landvogtei und ging von die­ser 1422, even­tu­ell aber auch schon frü­her, an die Familie von Köckeritz über. Noch im 15. Jahrhundert erwarb die Familie von Bünau den Gutsbesitz.

Das 1555 erwähnte Vorwerk bil­dete mit dem Schloss keine räum­li­che Einheit. 1642 wurde das Rittergut Tiefenau, wel­ches die Grundherrschaft über wei­tere Dörfer aus­übte, von den Schweden ver­wüs­tet und brannte ab. 1696 wurde offi­zi­ell ein alt­schrifts­äs­si­ges Rittergut erwähnt. Im 17. Jahrhundert gin­gen Rittergut und Dorf an die Familie von Pflugk über und wurde zum Majorat erho­ben. Unter Oberhofmarschall August Ferdinand Reichsgraf von Pflugk wurde der Bau des Rittergutes 1710 voll­endet, so unter ande­rem die 1705 begon­nene Anlage des Barockgartens. Bis auf kurze Ausnahmen ver­blieb Tiefenau bis 1945 im Besitz der Familie von Pflugk.

Nach 1945

Die Familie von Pflugk wurde im Zuge der Bodenreform ent­eig­net. Das Schloss befand sich in einem schlech­ten bau­li­chen Zustand und wurde 1948 gesprengt. Ab 1955 wurde der Barockgarten restau­riert. Dabei wur­den die ursprüng­li­chen Grundrisse wie­der her­ge­stellt und der Brunnen frei­ge­legt. Außerdem wur­den etwa 6.500 Rosen gepflanzt.

Heutige Nutzung

Erhalten sind der Barockgarten mit sei­ner ihn umge­ben­den Mauer sowie die Grabstätten der Familie von Pflugk und die 1716 erbaute Schlosskirche. Auch der ehe­ma­lige Gutshof exis­tiert noch, befin­det sich jedoch in einem stark sanie­rungs­be­dürf­ti­gen bis rui­nö­sen Zustand. 2017 über­nahm ein nie­der­län­di­scher Investor das Rittergutsareal. Anfang 2018 waren erste Aufräumarbeiten am Grundstück erkennbar.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburg wurde mit ihrem Turmhügel und dem tro­cken­ge­leg­ten Graben 1939 und erneut Ende 1957 unter Bodendenkmalschutz gestellt. Das Gelände ist heute aller­dings mit einem Wohnhaus (Hauptstraße 10) bebaut.

Radebeul: Schloss Sorgenfrei

Schloss Sorgenfrei

Augustusweg 48
01445 Radebeul

Historisches

Schloss Sorgenfrei ent­stand zwi­schen 1784 und 1789 für den Dresdner Bankier Christian Friedrich von Gregory. Wahrscheinlich ist das Haus Sorgenfrei der Umbau einer älte­ren Anlage. 1920 gelangte das zu dem Zeitpunkt größte Weingut an den Architekten Alfred Tischler, der es 1940 veräußerte.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg wur­den im Herrenhaus Wohnungen ein­ge­rich­tet. In den 1970er Jahren wur­den Sicherungsmaßnahmen durchgeführt.

Nachwendezeit

Die Sanierung der Anlage erfolgte zwi­schen 1995 und 2000.

Heutige Nutzung

Heute wird das Schloss als Hotel und Gastronomie der geho­be­nen Klasse genutzt. 2015 wurde ein neuer Betreiber für die Villa Sorgenfrei gesucht. Hotel- und Restaurantbetrieb sol­len bei­be­hal­ten werden.
(Foto: Juli 2022)

Radeburg: Wasserburg & Schloss Berbisdorf

Wasserburg & Schloss Berbisdorf

Am Schloss 3
01471 Radeburg OT Berbisdorf

Historisches

Berbisdorf war als Herrensitz im 14. Jahrhundert im Besitz der Familie von Schönfeld. Der Nachweis eines Vorwerks datiert auf 1445, der eines Ritterguts auf 1606.  Nach der Familie von Schönfeld wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach und unter wem die ursprüng­li­che Wasserburg im 16. Jahrhundert ent­stan­den war, ist nicht ein­deu­tig nach­weis­bar. Die Insel wurde damals künst­lich ange­legt. Ab 1666 wurde die Wasserburg unter Hans Siegesmund von Zeidler bis 1670 zum Wasserschloss umgebaut.

Im 18. Jahrhundert befand sich Schloss Berbisdorf mit sei­nem Rittergut im Besitz der Familie von Trützschler. Unter ihr wur­den baro­cke Elemente ver­baut, außer­dem ent­stan­den um 1711 ein Glockenturm und zwei kleine Kavaliershäuschen. 1878 gelangte Schloss Berbisdorf an Anna Hedwig von Decken, wel­che Umbauten ver­an­lasste und den Innenhof des Schlosses mit einem Glasdach ver­se­hen ließ. Otto Freiherr von Spörcken ver­an­lasste 1889 den Anbau des Turmes. Dr. Walter Große war der letzte Schlossbesitzer. Er kam 1945 bei einem der Bombenangriffe auf Dresden ums Leben.

Nach 1945

Ab 1949 wurde das Schloss als Kinderheim und nach­fol­gend als Lehrlingswohnheim genutzt.

Nachwendezeit

Nach 1990 wurde das Dach des Schlosses neu ein­ge­deckt. Ein in der Presse vor­ge­stell­tes Sanierungskonzept sah exklu­si­ven Wohnraum im Schloss vor, aller­dings erfolgte keine Umsetzung des Projektes. Die Bausubstanz des Schlosses ver­schlech­terte sich in der Folgezeit weiter.

Heutige Nutzung

Das Schloss ist nach wie vor ungenutzt.Augenscheinlich fin­den der­zeit Sanierungsarbeiten statt. Das direkt dahin­ter befind­li­che Rittergut dient vor allem Wohnzwecken, ein Gebäude weist ein ein­ge­stürz­tes Dach auf.
(Stand: Februar 2023)

Bodendenkmalschutz

Die eins­tige Wasserburg ist durch das heu­tige Schloss über­baut. Der was­ser­füh­rende Graben exis­tiert noch. Als Bodendenkmal steht die ursprüng­li­che Anlage seit 1966 unter Schutz.

Riesa: Herrenhaus Pochra

Herrenhaus Pochra

01591 Riesa OT Pochra

Historisches

1221 war ein Herrensitz unter Conradus de Bochere bekannt, der 1486 sowie im 18. Jahrhundert als Vorwerk bezeich­net wurde. 1875 wurde das Vorwerk Pochra als Rittergut bezeichnet.

1516 diente das Vorwerk Pochra mit einem Ritterpferd. In die­sem Jahr gehörte ein Teil von Pochra Nickel von Nitzschwitz, der sei­nen Hauptwohnsitz auf Schloss Gröba hatte. 1551 unter­stand das Vorwerk antei­lig den Rittergütern Gröba und Bornitz, 1591 gehörte ein Anteil zum Rittergut Bornitz. Caspar von Nitzschwitz war 1609 Herr auf Pochra. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts sowie im 18. Jahrhundert unter­stand das Vorwerk Pochra haupt­säch­lich den Rittergütern Bornitz und Merzdorf. Im Frühjahr 1742 wurde das Vorwerk Pochra schrifts­äs­sig. Der letzte Besitzer war Herr Poppendieker, der Pochra 1945 kurz vor Kriegsende verließ.

Nach 1945

Nach der Bodenreform wurde das Rittergut Pochra an Neubauern auf­ge­teilt. In der Folge ent­stan­den meh­rere neue Häuser. Im Sommer 1952 wurde die LPG Clara Zetkin Pochra gegrün­det, die das ehe­ma­lige Herrenhaus als Verwaltungssitz nutzte.

Thiendorf: Rittergut Kleinnaundorf

Rittergut Kleinnaundorf

Dorfplatz 1
01561 Thiendorf OT Kleinnaundorf

Historisches

In Kleinnaundorf exis­tierte im 18. Jahrhundert ein Vorwerk. Dieses befand sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Besitz der Familie Zieger. Von 1820 bis 1826 gehörte es einem Herrn Friedemann. Ab 1858 ist ein Rittergut nach­weis­bar. Das Herrenhaus des Ritterguts Kleinnaunndorf wurde bereits vor 1900 abgerissen.

Nachwendezeit

Das letzte Wirtschaftsgebäude wurde 2008 abgerissen.

Heutige Nutzung

Vom Rittergut ist heute keine Gebäudesubstanz mehr erhalten.