Wasserburg & Schloss Heynitz
Nr. 8–10
01683 Nossen OT Heynitz
Historisches
Bereits 1338 waren die Herren von Heynitz fest mit dem frühmittelalterlichen Herrensitz, aus dem das spätere Schloss Heynitz hervorging, verbunden. Vermutlich bestand jedoch bereits im 10. Jahrhundert eine mit einem Wachturm versehene Schutzburg. Im 12. Jahrhundert soll ein turmartiger Vorgängerbau, umgeben von einem Wall mit Holzpalisaden, entstanden sein. Dieser wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts durch eine Ringmauer ersetzt, die später zum Teil überbaut wurde. 1349 wurde Jenchin von Heynnicz als Herr auf Heynitz nachgewiesen.
Ein Teil des damaligen Wassergrabens ist heute noch erhalten, und zwar in Form eines Teiches. Im 15. Jahrhundert wurde die Burganlage vergrößert, und auch um 1510 wurden Erweiterungsbauten getätigt. Etwa um 1585 war der Bau in seiner heutigen Form vollendet. Von 1847 bis 1849 fanden Umbauten am Schloss Heynitz statt, Sanierungen im Innenbereich erfolgten 1919/1920. Auch für den Zeitraum von 1937 bis 1939 sind Sanierungsarbeiten vermerkt. Über die gesamte Zeit bis 1945 befand sich Schloss Heynitz im Besitz der gleichnamigen adligen Familie.
Nach 1945
Nach der Enteignung wurde das Schloss vielseitig unter anderem durch das Gemeindeamt und als Kindergarten sowie Schule genutzt. Später diente es auch Wohnzwecken und bot einer Heimatstube Raum.
Nachwendezeit
In den frühen 1990er Jahren fanden umfangreiche Sanierungsarbeiten am Schloss Heynitz statt. 2004 erwarben eine Familie sowie der Förderverein Schloss Heynitz e. V. gemeinschaftlich das Schloss von der Gemeinde.
Heutige Nutzung
Die heutige Nutzung schließt an eine Nutzung aus den 1930er Jahren an, die ökologisch geprägt war. Ein Museum zum Ökolandbau, ein Öko-Café sowie Wohnungen sind geplant. Das Schlossensemble wird bereits für Kammerkonzerte, kunsthistorische Führungen, Eheschließungen (mit ökologischem Hintergrund) und Seminare genutzt. Weiterhin steht eine Ferienwohnung zur Anmietung bereit und der Arbeitskreis Sächsischer Baubiologen hat Sitz auf Schloss Heynitz genommen.
Bodendenkmalschutz
Die mittelalterliche Wasserburg ist durch das Schloss vollständig überbaut. Erhalten sind trockengelegte Grabenteile sowie die Stauanlage. Bodendenkmalschutz besteht seit Ende 1972.