Nossen: Vorwerk Ketzergasse

Vorwerk Ketzergasse

01623 Nossen OT Leuben

Historisches

Bereits vor 1190 exis­tierte ein Herrensitz. Über die wei­tere geschicht­li­che Entwicklung ist äußerst wenig bekannt. 1908 wurde ein Vorwerk nach­ge­wie­sen. Bekannt ist Ketzergasse auch als Kottenewitz bezie­hungs­weise Köttewitzer Gasse. Es han­delt sich heute um eine Ortswüstung.

Nünchritz: Wallburg Goldkuppe

Wallburg Goldkuppe

Goldkuppe
01612 Nünchritz OT Diesbar-Seußlitz

Historisches

Bei der Wallburg Goldkuppe han­delt es sich um eine Sporn- bzw. Turmhügelburg, die sich auf einem Geländesporn bzw. Hochplateau über dem Schloss von Diesbar-​Seußlitz befand. Erhalten sind noch einige Reste des Walls und des vor­ge­la­ger­ten Grabens. Die Wallanlage stammt Funden zufolge aus der Zeit um etwa 1300 bis 700 v. Chr. und gilt als eine der größ­ten bron­ze­zeit­li­chen Anlagen ihrer Art in Deutschland.

Die Höhensiedlung war von einem etwa 2 km lan­gen und bis zu 18 m hohen Wall umge­ben und diente der Sicherung der Handelswege an der Rauhen Furt, einer Möglichkeit der Überquerung der Elbe. Das Innere der Wallburg war etwa einen Kilometer lang und etwa 300 m breit. Mehrere Steilhänge boten natür­li­chen Schutz. Etwa 50 m vor dem Hauptwall wurde ein Vorwall ange­legt. An der Nordostseite der Befestigung wurde eine 80 x 90 m große Wasserfläche zur Versorgung der Bewohner ange­staut. Der Hauptwall wurde durch Steinbrüche sowie Weinberge teil­weise zerstört.

Bodendenkmalschutz

Die Wallanlage wurde bereits Anfang 1938 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Dieser wurde Ende 1957 erneu­ert. Zur Goldkuppe kann über zwei Wanderwege begin­nend ab der Forststraße auf­ge­stie­gen werden.

 

Nossen: Rittergut Ilkendorf

Rittergut Ilkendorf

Ilkendorf Nr. 1
01683 Nossen OT Ilkendorf

Historisches

Ein unter­ir­di­scher Gang soll die bei­den Rittergüter in Ilkendorf und Wendischbora mit­ein­an­der ver­bin­den. Erstmals wurde Ikendorf 1336 als Rittersitz erwähnt. Seit 1412 war ein Vorwerk bekannt, es wurde seit 1696 als Rittergut bezeich­net. Die Familie von Maltitz besaß das Rittergut Ilkendorf bis zum Begin des 17. Jahrhunderts. In der Mitte des 17. Jahrhunderts gelangte es an die Familie Preuß. 1652 wurde der Grundbesitz geteilt, wor­auf­hin das Rittergut Raußlitz zusätz­lich ent­stand. Nach der Familie Preuß wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. 1827 erwarb Otto Friedrich von Schwerdtner das Rittergut Ilkendorf. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts befand es sich im Besitz der Familie Sommer.

Nach 1945

Im Rahmen der Bodenreform erfolgte zwar keine Enteignung, jedoch gab es Repressalien gegen den Besitzer Horst Sommer, so dass die­ser vom Rittergut Ilkendorf floh. Das Rittergut wurde nach­fol­gend durch eine LPG genutzt.

Nachwendezeit

Die Erben von Horst Sommer erhiel­ten ihren Besitz zunächst zurück. Das Gutshaus wurde Ende der 1990er Jahre pri­vat erwor­ben und zwi­schen 2000 und 2009 umfas­send saniert. Aufgrund feh­len­den Denkmalschutzes erfolg­ten die Umbauten nicht voll­stän­dig in Anlehnung an das his­to­ri­sche Vorbild.

Heutige Nutzung

Das Gutshaus dient heute als Firmensitz für die Baufirma des Besitzers. Die Stallgebäude soll­ten zuerst abge­ris­sen wer­den, wur­den dann jedoch zum Reiterhof umfunktioniert.

Nünchritz: Schloss Diesbar-Seußlitz

Barockschloss Diesbar-​Seußlitz

An der Weinstraße 1
01612 Nünchritz OT Diesbar-Seußlitz

Historisches

Um 1205 war ein Gut mit dem Besitzer Otto  von Suselitz bekannt. Dabei hatte es sich um eine Wasserburg gehan­delt, die schon 1226 wie­der abge­bro­chen wurde. Unter dem Markgrafen von Meißen, Heinrich dem Erlauchten, ent­stand dar­auf­hin eine Jagdresidenz. Er stif­tete das Gut mit­samt Dörfern und Grundbesitz 1268 dem Orden der Klarissinnen, die das Gut als Nonnenkloster nutz­ten. Mit der Reformation wurde das Kloster 1540 auf­ge­löst. Der Geheime Rat am säch­si­schen Hof, Dr. Simon von Pistoris, kaufte das ehe­ma­lige Kloster, ließ es in ein Wohnschloss umbauen und wan­delte das Gut in ein Rittergut um. Graf Heinrich von Bünau erwarb das Rittergut 1722 und beauf­tragte George Bähr mit dem Umbau des Schlosses und der Schlosskirche. Diese Umbauten fan­den von 1726 bis 1730.

Nachwendezeit

Bis Mai 2000 war im Schloss ein Seniorenpflegeheim untergebracht.

Heutige Nutzung

Seit 2010 befin­det sich das Schloss in Privatbesitz. Zeitweise wurde es durch Künstler und für Veranstaltungen genutzt, es soll der­zeit jedoch leer ste­hen. Eine Sanierung schei­terte laut Aussage des Eigentümers bis­lang an feh­len­den zah­lungs­kräf­ti­gen Nutzern.
(Stand: August 2016)

Nossen: Burg & Schloss Nossen

Schloss & Burg Nossen

Am Schloß 3
01683 Nossen

Historisches

1185 gab es eine erste urkund­li­che Erwähnung der Ritter von Nuzzin. Nach einem Verkauf an den Meißner Bischof 1315 fan­den umfang­rei­che Umbauten der dama­li­gen Burg statt. 1436 erwarb das Kloster Altzella das Schloss und ließ zwei Jahre spä­ter das her­un­ter gekom­mene Gebäude zum Abtssitz umbauen. Aufgrund der Reformation 1539 /​ 1540 in Sachsen wurde das Kloster auf­ge­löst und das Schloss ging in den Besitz des Landes Sachsen über.

Nach 1545 wurde es Sitz kur­fürst­li­cher Ämter. 1667 fan­den grund­le­gende Bauarbeiten statt. Die vor­ma­lige Burg wurde abge­ris­sen und als Schloss im Renaissancestil neu errich­tet. 1716 weilte die Gräfin Cosel hier kurz­zei­tig wegen Krankheit. 1775 wurde das Schloss als kur­fürst­li­che Unterkunft auf­ge­ge­ben und nach­fol­gend für Amtszwecke genutzt, ab 1787 bei­spiels­weise als Strafanstalt. Seit 1877 dien­ten Teile als Nebenstelle der Strafanstalt Zwickau. Zwischen 1889 und 1905 war das Schloss Landeserziehungsanstalt für psy­chisch auf­fäl­lige Mädchen. Ab 1910 wurde Schloss Nossen bewohnt.

Nach 1945

Nach 1945 diente Schloss Nossen als Wohnraum und bis 1952 als Amtsgericht. Von 1954 bis 1985 war ein Heimatmuseum in ihm unter­ge­bracht, von 1981 bis 1990 fan­den Rekonstruktionen statt.

Nachwendezeit

1994 ging Schloss Nossen in den Besitz des Freistaates Sachsen über und zählt seit­her zum Staatlichen Schlossbetrieb.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird für Wohnzwecke, Veranstaltungen und als Museum genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wehranlage steht als Bodendenkmal seit 1973 unter Schutz.

Nünchritz: Schloss Grödel

Schloss Grödel

Wirtschaftshof 2, 3
01612 Nünchritz OT Grödel

Historisches

Auf dem Areal der ehe­ma­li­gen Wehranlage wurde um 1746 ein Herrenhaus errich­tet, des­sen Besitzer der Oberhofjägermeister Karl Ludwig Graf von Wolffersdorf war. Das Herrenhaus exis­tiert nicht mehr.

Heutige Nutzung

Die ehe­ma­lige Scheune und ein rui­nö­ses Wohnhaus wur­den 2013 abge­bro­chen. Erhalten sind noch zwei Wohn- und Wirtschaftsgebäude.

Nossen: Klosterpark Altzella

Klosterpark Altzella

Zellaer Straße 10
01683 Nossen OT Altzella

Historisches

Unter Robert de Molesme wurde 1098 ein Kloster im bur­gun­di­schen Citeaux gegrün­det. Die dor­ti­gen Mönche schu­fen sowohl durch geis­tige als auch hand­werk­li­che Arbeit große land­wirt­schaft­li­che Betriebe, die für die dama­lige Zeit eine Vorbildfunktion über­nah­men. Der Erfolg die­ses neuen Zisterzienserordens ließ in recht kur­zer Zeit eine Vielzahl neuer Klöster ent­ste­hen, von denen eines “Cella Sanctae Mariae” (Altzella) war, erbaut im 12. Jahrhundert unter Otto Markgraf zu Meißen.

Die erste Messe wurde 1175 abge­hal­ten, nach­dem Abt Heinrich mit sei­nen Ordensbrüdern aus dem Mutterkloster Pforta bei Naumburg in das Kloster ein­ge­zo­gen war. Zeitgleich begann der Bau der Klosterkirche. Zwischen 1180 und 1230 ent­stan­den meh­rere Gebäude auf dem Klostergelände ein. Von 1190 bis 1381 diente das Kloster Altzella auch als Grablege der Wettiner.

Das Benediktinerinnen-​Kloster Heilig Kreuz zu Meißen wurde dem Klosterabt 1217 unter­stellt. im Jahre 1268, etwa ein hal­bes Jahrhundert spä­ter, ent­stand das Tochterkloster Cella Nova (Neuzelle) bei Guben. Bald schon bür­gerte sich der Name Cella Vetus für Altzella zur bes­se­ren Unterscheidung ein.

1436 erwarb das Kloster das sich in schlech­tem bau­li­chen Zustand befin­dende Schloss Nossen mit dem Vorhaben es zum Abtssitz umzu­bauen. Insbesondere Abt Martin von Lochau, gestor­ben 1522, ver­halt dem Kloster Altzella zu neuem Aufschwung ver­half. Er ver­an­lasste Restaurierungsarbeiten und ließ den Schlafsaal des Konversenhauses umbauen: Das roma­ni­sche Untergeschoss erhielt im Jahre 1506 ein Obergeschoss im Stil der Spätgotik auf­ge­setzt, das fortan die Bibliothek beherbergte.

Um 1540 ver­an­lasste Herzog Heinrich der Fromme die Säkularisierung des Klosters. Bis 1544 wurde der weit­läu­fige Klosterbesitz noch durch ehe­ma­lige Klosterangehörige ver­wal­tet. Im Zuge der Reformation wurde das Kloster Altzella 1545 end­gül­tig auf­ge­löst. Die Bücher des Klosters wur­den der Universität Leipzig über­ge­ben, wo sie sich noch heute befin­den. Das Kloster selbst befand sich zu dem Zeitpunkt in einem bau­lich schlech­ten Zustand und wurde des­halb ab 1553 unter Kurfürst August teil­weise abge­bro­chen, wobei Baumaterial für den Umbau des Schlosses Nossen gewon­nen wurde. Weitere Klostergebäude wur­den 1599 durch einen Brand vernichtet.

Nachwendezeit

Ab 1990 erfolg­ten umfang­rei­che Sanierungsarbeiten am Lapidarium. 1994 wurde dem Freistaat Sachsen das Gelände rück­über­tra­gen. In den fol­gen­den Jahren wurde die weit­läu­fige Anlage des Klosterparks denk­mal­ge­recht wiederhergestellt.

Heutige Nutzung

Der Klosterpark mit sei­ner Klosterruine kann bis auf die Wintermonate besich­tigt wer­den. Eine Ausstellung im Konversenhaus, ein Café sowie viel­fäl­tige Veranstaltungen wie Führungen, Mittelalterfeste, Konzerte und Klostergottesdienste ergän­zen das tou­ris­ti­sche Angebot.

Gebäude und Bauwerke

Mit dem Bau der roma­ni­schen Stiftskirche, in der 22 Mitglieder des Hauses Wettin bei­gesetzt wur­den, wurde 1175 begon­nen. Die Weihe erfolgte 1198. Erhalten sind nur noch zwei Teile des 1790 abge­bro­che­nen Westgiebels.

An der Südwestecke der Stiftskirche wurde von 1336 bis 1349 die Andreaskapelle (Foto) errich­tet. Sie diente bis 1381 als Begräbnisstätte des Hauses Wettin. 1559 ließ Kurfürst August beide Gebäude reno­vie­ren und ihre Dächer neu eindecken.

Ab 1676 ließ Kurfürst Johann Georg II. Grabungen durch­füh­ren. Gleichzeitig wurde mit dem Bau einer baro­cken Gedächtniskapelle begon­nen, die im Siebenjährigen Krieg beschä­digt und 1787 im klas­si­zis­ti­schen Stil zum Mausoleum umge­baut wurde. Die bei den Grabungen auf­ge­fun­dene Gebeine Bestatteten wur­den 1804 in die Gruft des Mausoleums umge­bet­tet. Die Restaurierung erfolgte zwi­schen 1992 und 1994.

Der Ostflügel des Klosters beher­bergte im Erdgeschoss die Sakristei, den Kapitelsaal und das Parlatorium (Sprechsaal). Im Obergeschoss befand sich der Schlafsaal der Mönche. Erhalten sind noch Ruinen des Kapitelsaals und einer klei­nen goti­schen Kapelle.

Der Weinkeller in Bruchstein-​Kreuzgewölbe-​Ausführung befin­det sich noch heute in sehr gutem Zustand und ist begehbar.

Von den bei­den als Getreidelager genutz­ten Schüttgebäuden (Foto) sind die Außenmauern und die mar­kan­ten Giebel noch erhalten.

Das Konversenhaus stand den nicht­ge­weih­ten Ordensbrüdern, den soge­nann­ten Konversen zur Verfügung. Im Erdgeschoss befand sich das Refektorium (Speisesaal), das Obergeschoss diente als Dormitorium (Schlafsaal). Nachdem der Schlafsaal nicht mehr benö­tigt wurde, wurde er 1506 zur Bibliothek umge­baut. Das Konversenhaus  wurde von ca. 1700 bis 1952 als Getreidespeicher und Kuhstall genutzt und ist als ein­zi­ges Gebäude kom­plett erhal­ten. Seine Wiederherstellung begann 1955. Dennoch war in den 1980er Jahren mit einem Einsturz des Dachstuhles zu rech­nen. Der Speisesaal dient seit 1962 als Lapidarium zur Ausstellung von Fundstücken.

Die Schreiberei diente über­wie­gend Verwaltungszwecken und bestand ursprüng­lich aus zwei Räumen im Erd- und Obergeschoss. 1847 erfolgte ein Erweiterungsbau. Ab 1790 bis 1945 wurde das Gebäude als Branntweinbrennerei genutzt. Nach Kriegsende zogen Traktorenwerkstatt, Tischlerei und Schmiede in das Gebäude ein. Es wurde zwi­schen 1996 und 1998 saniert. Heute wird die Schreiberei als Eingangsbereich mit Kasse, Café und Sanitäranlagen genutzt.

Die Abtei (Foto) war das eigent­li­che Verwaltungszentrum des Klosters und wurde zudem als Unterkunft für Gäste des Klosters genutzt. Erhalten sind noch die Umfassungsmauern der Abtskapelle, der Ostsaal (Fürstenzimmer) sowie zwei Gewölbekeller.

Vom Sommerrefektorium ist noch ein Fassadenteil erhal­ten. Der Speisesaal in goti­scher Ausführung ent­stand um 1225 ver­mut­lich auf den Mauern eines Vorgängerbaus und maß 45 x 14 Meter. Ab dem 13./14. Jahrhundert konnte das Refektorium über eine Art Kachelofen beheizt wer­den. Es ist ab 1472 auch als Winterrefektorium nach­weis­bar. 1994 bis 1996 erfolg­ten Sicherungsarbeiten.

Das Klosterareal ver­fügte wei­ter­hin über Kalefaktorium (Wärmestube), Brunnenhaus, Schlachthaus, Abteiküche, Weinpresse, Waschhaus, Mühle, Brauerei, Gerbhaus und die Klostergärten. Im 19. Jahrhundert wur­den auf dem Gelände Mühle, Wagenschuppen und Spritzenhaus erbaut.

Außenanlagen

Die auf einem künst­lich ange­leg­ten Hügel im Park ste­hende goti­sche Betsäule (Foto) aus dem 15. Jahrhundert war einst vor dem Hauptportal auf­ge­stellt. Sie wurde in den 1990er Jahren restau­riert. Der durch die Freiberger Mulde gespeiste Mühlgraben wurde künst­lich ange­legt, um die Selbstversorgung im Kloster zu gewähr­leis­ten. Das Kloster ist von einer 1325 m lan­gen, bis 2 m dicken und bis 5 m hohen Bruchsteinmauer umgeben.

Den ursprüng­lich ein­zi­gen Zugang ins Kloster bil­dete das im letz­ten Viertel des 12. Jahrhunderts ent­stan­dene Klostertor mit sei­nem roma­ni­schen Stufenportal. Über dem Portal befand sich das Torhaus, das vom Torwächter als Wohn- und Arbeitsort genutzt wurde. Vor dem Tor führte eine Brücke über einen Graben, der heute über andert­halb Meter hoch ver­füllt ist.

Um 800 ließ Kurfürst August III. einen roman­ti­schen Landschaftspark anle­gen, bei dem Gebäude und Ruinen mit in die Gestaltung ein­be­zo­gen wur­den. Während es zu jener Zeit gerade modern war melan­cho­lisch wir­kende und sich mit Tod und ver­gäng­lich­keit befas­sen­den Landschaftsparks mit künst­li­chen Ruinen und Staffagebauten ent­ste­hen zu las­sen, konnte Kurfürst August III. sich glück­lich schät­zen im Klosterpark Altzella natür­li­che Ruinen und Staffagen vorzufinden.

Nünchritz: Heinrichsburg & Luisenburg

Heinrichsburg & Luisenburg

Schlosspark Diesbar-​Seußlitz (Luisenburg)
Forststraße (Heinrichsburg)
01612 Nünchritz OT Diesbar-Seußlitz

Historisches

Beide Objekte befin­den sich ober­halb des Schlosses auf den sich gegen­über lie­gen­den Hängen. Es han­delt sich bei den vor­han­de­nen Bauwerken nicht um Burgen im eigent­li­chen Sinne.

Luisenburg

Bei der Luisenburg han­delt es sich um ein baro­ckes Winzerhaus.

Heinrichsburg

Die Heinrichtsburg war eine alte Wehranlage, die als Turmhügelburg auf einem Geländesporn errich­tet wurde. Unterhalb die­ser Burganlage ließ Graf Heinrich von Bünau 1725 /​ 1726 ein eben­falls Heinrichsburg genann­tes pavil­lon­ar­ti­ges Gartenhaus nach Plänen von George Bähr errich­ten.  Die ursprüng­li­che Anlage wurde als Bodendenkmal 1938 unter Schutz gestellt, die­ser wurde 1957 erneuert.

Nossen: Burganlage Rodigt

Burg Rodigt

Rodigt
01683 Nossen

Historisches

Die Wehranlage wurde im 10. Jahrhundert errich­tet. Sie ist damit älter als die Wehranlage auf dem Dechantsberg, deren Nachfolger sie war. Die Burg Rodigt gilt als der Vorgängerbau der ers­ten Burg auf dem Schlossberg im 12. Jahrhundert, dem Standort des heu­ti­gen Schlosses Nossen.

Erhalten und noch gut erkenn­bar ist das lang gestreckte Burgareal mit umlau­fen­dem Ringwall und Graben auf dem Berg Rodigt. Dieser befin­det sich süd­lich von Schloss Nossen. Auf dem Rodigt steht außer­dem der Rodigtturm.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde 1937 und erneut 1957 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Nossen: Wasserburg & Schloss Heynitz

Wasserburg & Schloss Heynitz

Nr. 8–10
01683 Nossen OT Heynitz

Historisches

Bereits 1338 waren die Herren von Heynitz fest mit dem früh­mit­tel­al­ter­li­chen Herrensitz, aus dem das spä­tere Schloss Heynitz her­vor­ging, ver­bun­den. Vermutlich bestand jedoch bereits im 10. Jahrhundert eine mit einem Wachturm ver­se­hene Schutzburg. Im 12. Jahrhundert soll ein turm­ar­ti­ger Vorgängerbau, umge­ben von einem Wall mit Holzpalisaden, ent­stan­den sein. Dieser wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts durch eine Ringmauer ersetzt, die spä­ter zum Teil über­baut wurde.

Ein Teil des dama­li­gen Wassergrabens ist heute noch erhal­ten, und zwar in Form eines Teiches. Im 15. Jahrhundert wurde die Burganlage ver­grö­ßert, und auch um 1510 wur­den Erweiterungsbauten getä­tigt. Etwa um 1585 war der Bau in sei­ner heu­ti­gen Form voll­endet. Von 1847 bis 1849 fan­den Umbauten am Schloss Heynitz statt, Sanierungen im Innenbereich erfolg­ten 1919/​1920. Auch für den Zeitraum von 1937 bis 1939 sind Sanierungsarbeiten ver­merkt. Über die gesamte Zeit bis 1945 befand sich Schloss Heynitz im Besitz der gleich­na­mi­gen adli­gen Familie.

Nach 1945

Nach der Enteignung wurde das Schloss viel­sei­tig unter ande­rem durch das Gemeindeamt und als Kindergarten sowie Schule genutzt. Später diente es auch Wohnzwecken und bot einer Heimatstube Raum.

Nachwendezeit

In den frü­hen 1990er Jahren fan­den umfang­rei­che Sanierungsarbeiten am Schloss Heynitz statt. 2004 erwar­ben eine Familie sowie der Förderverein Schloss Heynitz e. V. gemein­schaft­lich das Schloss von der Gemeinde.

Heutige Nutzung

Die heu­tige Nutzung schließt an eine Nutzung aus den 1930er Jahren an, die öko­lo­gisch geprägt war. Ein Museum zum Ökolandbau, ein Öko-​Café sowie Wohnungen sind geplant. Das Schlossensemble wird bereits für Kammerkonzerte, kunst­his­to­ri­sche Führungen, Eheschließungen (mit öko­lo­gi­schem Hintergrund) und Seminare genutzt. Weiterhin steht eine Ferienwohnung zur Anmietung bereit und der Arbeitskreis Sächsischer Baubiologen hat Sitz auf Schloss Heynitz genommen.

Bodendenkmalschutz

Die mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg ist durch das Schloss voll­stän­dig über­baut. Erhalten sind tro­cken­ge­legte Grabenteile sowie die Stauanlage. Bodendenkmalschutz besteht seit Ende 1972.