Schkeuditz: Rittergut Neudölzig (Großdölzig) – Oberhof & Unterhof

Rittergut Neudölzig | Rittergut Großdölzig
Oberhof und Unterhof

Paul–Wäge-Straße 15 (Unterhof)
04435 Schkeuditz

Historisches

Das Rittergut Großdölzig wurde erst­mals im Jahre 1474 erwähnt. Aus die­sem ging der Oberhof her­vor. Der ober­hof wurde 1701 von Andreas Rosenthal erwor­ben und ging 1748 an Johann Friedrich Zeumer über.

1568 erfolgte die Aufteilung und ein zwei­tes Rittergut, der Unterhof, ent­stand. Dessen Besitzer waren 1748 Joachim Friedrich Zeumer und nach­fol­gend die Familien Martin, Schmeil, Stockmann, Steinicke, Seltmann und Reinhold Schulze.

Nach 1945

Der Oberhof wurde nach 1945 abge­bro­chen, es ist heute nichts mehr erhalten.

Der Unterhof wurde bis 1990 als Sitz der Gemeindeverwaltung genutzt.

Heutige Nutzung

Der Unterhof ist saniert.

Schkeuditz: Rittergut Altscherbitz

Rittergut Altscherbitz

Gut Altscherbitz 28
04435 Schkeuditz

Historisches

Das Rittergut Altscherbitz erlebte im Laufe der Zeit viele Besitzerwechsel. So sind 1428 Herrmann von Bennendorf im Zusammenhang mit der Ersterwähnung als Rittersitz, 1456 die Herren von Roliz und von Crostewitz, 1518 Appel von Mangolt, 1533 Wolf Preusser, 1598 Balthasar von Schkölen, 1602 Johann Reifschneider, 1626 Carl Dietrich von Bose, 1637 Wolf Heinrich Preusser, 1651 Johann Friezsche sowie Abraham Dreher, 1664 Hans Christoph von Spoor und 1682 Hans Friedrich von Wolffersdorff aufgeführt.

Unter der Familie von Wolffersdorff erfolgte 1779 der Bau des Herrenhauses, bei dem mög­li­cher­weise ein Vorgängerbau mit ein­be­zo­gen wurde. Die nach­fol­gen­den Besitzer waren ab 1843 Amtsrat G. Livonius, dem 1848 Albert von Carlowitz folgte, wel­cher 1851 an Dr. Heyner ver­kaufte. Der letzte bür­ger­li­che Besitzer war ab 1867 der Amtmann Rockstroh. Die Anlage des Gutsparks um 1870 geht ver­mut­lich auf ihn zurück.

Die Regierung der Provinz Sachsen erwarb das Rittergut Altscherbitz 1876 und rich­tete darin eine Landesheil- und Pflegeanstalt ein, die Provinzial-​Irren-​Anstalt Altscherbitz. Später wurde sie in Landesheilanstalt Altscherbitz umbe­nannt. Die Wirtschaftsgebäude waren zunächst Bestandteil der Anstalt, wur­den spä­ter jedoch als Wirtschaftshof genutzt. Bis 1912 wur­den meh­rere neue Gebäude errich­tet. In den 1930er und 1940er Jahren wurde das Rittergut als Zwischenlager der NS-​Tötungsanstalt Bernburg im Rahmen der Aktion T4 genutzt.

Nach 1945

Da sich das Rittergut im Besitz der Provinz Sachsen befand, erfolgte 1945 keine Enteignung.

Nachwendezeit

Bis 2008 wur­den die Nebengebäude des Ritterguts abge­ris­sen, um Platz für meh­rere Eigenheime zu schaf­fen. Zu den abge­ris­se­nen Wirtschaftsgebäuden zäh­len ein 1779 erbau­tes Wohnhaus sowie Stallgebäude, eine Scheune und ein Wohnstallhaus, die vor­nehm­lich in der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts errich­tet wor­den waren. Das Herrenhaus befand sich in einem nahezu rui­nö­sen Zustand (siehe Foto) und wurde von 2012 bis 2014 umfas­send und auf­wen­dig saniert.

Heutige Nutzung

Die frü­here Provinzial-​Irren-​Anstalt Altscherbitz und spä­tere Landesheilanstalt Altscherbitz wird heute unter dem Namen Sächsisches Krankenhaus Altscherbitz wei­ter­ge­führt und ist eine psych­ia­tri­sche und neu­ro­lo­gi­sche Fachklinik. Das Herrenhaus des Ritterguts Altscherbitz ist heute nicht mehr Bestandteil der Krankenhausanlage.

Belgern-​Schildau: Vorwerk Blankenau

Vorwerk Blankenau

Blankenau 9–10
04889 Belgern-​Schildau OT Blankenau

Historisches

Für Blankenau wurde erst­mals 1791 ein Vorwerk erwähnt. Das Herrenhaus wurde um 1800 errich­tet. Das Vorwerk wurde 1816 in ein Freigut umge­wan­delt und als sol­ches wie­der­holt 1880 genannt. Zu die­sem zeit­punkt bestan noch eine zusätz­li­che Schnapsbrennerei. Spätestens 1925 wurde aus dem Freigut wie­der ein Vorwerk, mög­li­cher­weise im Zusammenhang mit der Nutzung durch das Eilenburger Zelluloidwerk oder die IG Farben. Der Inspektor des Vorwerks war bis 1945 ein Herr Häntsch.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist auf­wen­dig saniert und wird bewohnt.  Der frü­here alte Gutspark ist nicht mehr in sei­ner ursprüng­li­cher Form erhal­ten. Das Herrenhaus des Vorwerks Blankenau wird auch als Weißes Haus bezeichnet.

 

Wermsdorf: Wallburg Altes Schloss Collm

Wallburg Altes Schloss Collm

Wermsdorfer Forst
04779 Wermsdorf OT Collm

Historisches

Die Wallburg ist unter meh­re­ren Namen bekannt. Neben Altes Schloss Collm wird in ein­schlä­gi­ger Literatur von einem Wüsten Schloss und Der Hahn gespro­chen, eine Online-​Karte ver­weist auf das Wüste Schloss Hayn.

Die Wallburg befand sich nord­öst­lich von Wermsdorf im Wermsdorfer Forst im Winkel von Schneise 9 und Flügel 0. Die Anlage bestand aus einem run­den Bühl von 25 m Durchmesser mit einer Doppelkonstruktion aus je zwei Wällen und Gräben. Der innere Wall ist noch zwi­schen 6 und 7 m hoch, der äußere zwi­schen 3 und 4 m. Vor dem äuße­ren Wall befin­det sich ein drit­ter Graben. Die Gesamtanlage misst an der brei­tes­ten Stelle 80 m und lässt Mauerreste erken­nen, die auf eine Bebauung mit einem Turm hinweisen.

Bodendenkmalschutz

Die Wallburg wurde erst­mals Ende 1935 und erneut Anfang 1959 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Rackwitz: Rittergut Güntheritz

Rittergut Güntheritz

Straße der Jugend 8
04519 Rackwitz

Historisches

Der 1445 erwähnte Rittersitz befand sich zu jener Zeit im Besitz des Hermann Cruer zu Güntericz. Ihm folg­ten 1488 Benisch von Creutzen sowie 1499 die Herren von Plaussigk, unter denen der Rittersitz 1551 zum Rittergut erho­ben wurde. 1612 erwarb Balthasar von Schkölen das Rittergut, um es bereits im nächs­ten Jahr an Barbara Götze zu ver­kau­fen. Ab 1630 befand es sich im Besitz der Familie Moßbach, die 1748 das Herrenhaus errich­ten ließ. Die Moßbach-​Töchter Philipine von Wichmannshausen und Eleonore Mylius besa­ßen ab 1750 die Rittergüter Güntheritz und Zschölkau gemein­sam. Carl Wilhelm von Carlowitz erbte Güntheritz 1800 und ver­kaufte es drei Jahre spä­ter an die Familie Leplay. Weitere Besitzer waren ab 1850 die Familie Gelpke, ab 1868 Carl Emil Föhring und ab 1898 Martin Rudolph Oberländer.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung.

Heutige Nutzung

Herrenhaus und Gutshof wer­den von einer Grundschule genutzt.

Wermsdorf: Herrensitz Deutschluppa

Herrensitz Deutschluppa

ver­mut­lich Kuhberg
04779 Wermsdorf OT Luppa

Historisches

Deutschluppa wurde 1213 als Herrensitz unter Albertus de Luppe nach­ge­wie­sen. Weitere Nachweise konn­ten bis­lang nicht gefun­den werden.

Ebenso ist unklar, ob die­ser Herrensitz aus einer womög­lich einst auf dem Kuhberg exis­tie­ren­den Wallburg her­vor­ge­gan­gen war, die ver­mut­lich noch vor dem 10. Jahrhundert erbaut wurde.

Der Kuhberg liegt ca. 2,5 km nord­west­lich von Luppa und wurde in spä­te­rer Zeit als Steinbruch genutzt. Dadurch sind kaum noch Spuren die­ser frü­he­ren Wallanlage erkennbar.

Wermsdorf: Rittergut Gröppendorf

Rittergut Gröppendorf

Zum Brandbusch 1
04779 Wermsdorf OT Gröppendorf

Historisches

Gröppendorf wurde 1350 als Herrensitz unter Johannes de Groperdorf genannt. Aus dem Herrensitz ent­wi­ckelte sich ein Rittersitz, der als sol­cher 1445 nach­weis­bar ist. Die Ersterwähnung als Rittergut erfolgte 1548. Besitzer war Anfang des 17. Jahrhunderts Georg von Taupadel, dem 1634 Christoph von Canitz folgte. Seit Ende des 17. Jahrhunderts sind als Besitzer die Herren von Schönberg, von Zobel und von Wolfersdorff bekannt.

Nachwendezeit

1999 wurde der größte Teil des Herrenhauses abge­ris­sen. Das rest­li­che Gebäude wurde zu einem Eigenheim umgebaut.

Heutige Nutzung

Vom ehe­ma­li­gen Rittergut sind noch meh­rere Gebäude erhal­ten. Dazu zäh­len unter ande­rem der Herrenhausrest, der Pferdestall, die Kumpthalle und eine Scheune. Diese Gebäude sind zum Teil saniert und wer­den bewohnt. Ein Wirtschaftsgebäude ist ruinös.

Rackwitz: Rittergut Kreuma

Rittergut Kreuma

Kreumaer Dorfstraße 29
04519 Rackwitz OT Kreuma

Historisches

Kreuma wurde bereits vor 1221 als Herrensitz verzeichnet.

Heutige Nutzung

Das Rittergut ist heute ein pri­va­tes Unternehmen im Bereich bio­lo­gi­scher Anbau und ver­fügt über Ferienwohnungen.

Wermsdorf: Herrensitz Wadewitz

Herrensitz Wadewitz

04779 Wermsdorf OT Wadewitz

Historisches

Wadewitz wurde urkund­lich 1282 als Herrensitz unter Hermannus de Wadewycz belegt. Die Existenz des Herrensitzes gilt aller­dings als nicht gesi­chert. Der Herrensitz Wadewitz könnte auch dem Wadewitz bei Liebschützberg zuge­ord­net sein.