Görlitz: Rittergut Deutsch-Ossig

Rittergüter Mittel-​Deutsch-​Ossig, Nieder-​Deutsch-​Ossig & Ober-​Deutsch-​Ossig sowie Dominium Mittel-Deutsch-Ossig

Ober-​Deutsch-​Ossig: Strandpromenade 63 süd­lich davon
Mittel-​Deutsch-​Ossig: Strandpromenade 63
02827 Görlitz OT Deutsch-Ossig

Historisches

Als ers­ter Eigentümer eines einst ein­heit­li­chen Grundbesitzes wurde 1305 Heinrich von Salza genannt. Jakob Schleiffe über­nahm den Besitz 1410 und ver­machte das Vorwerk sei­nem ältes­ten Sohn. Sechs Jahre spä­ter war Albrecht von Tschirnhaus Besitzer des Gutes Deutsch-​Ossig, der er nach wei­te­ren sechs Jahren der Familie Canitz über­trug. 1499 gelangte das Gut an die Familie Frenzel. Im Jahre 1526, dem Jahr der Ersterwähnung als Rittergut, ver­kaufte sie es inner­halb der Familie an den Görlitzer Bürgermeister Peter Thile, wel­cher 1535 verstarb.

Nach zwölf Jahren fort­wäh­ren­der Erbstreitigkeiten ver­an­lasste König Ferdinand I., König in Böhmen und Markgraf der Oberlausitz, die Teilung des Rittergutes: Paul Schritter und Caspar Sibeth, Gatten der Tyle-​Töchter, erhiel­ten das Obere Rittergut. David Tyle bekam den Niederhof. Peter und Elias Tyle über­nah­men das Rittergut Mittel-​Deutsch-​Ossig. Aus einem Teil der Güter Nieder-​Deutsch-​Ossig und Mittel-​Deutsch-​Ossig ent­stand das Dominium Mittel-​Deutsch-​Ossig II.

Nachwendezeit

1988 wurde damit begon­nen den Ort zu ent­sie­deln. Große Flächen von Deutsch-​Ossig fie­len zwi­schen 1990 und 1992 dem Braunkohleabbau zum Opfer. Das Rittergut Nieder-​Deutsch-​Ossig und das Dominium Mittel-​Deutsch-​Ossig gin­gen dabei kom­plett verloren.

Heutige Nutzung

Die Herrenhäuser Herrenhaus Ober-​Deutsch-​Ossig und Mittel-​Deutsch-​Ossig ste­hen leer und sind dem Verfall preis­ge­ge­ben. Die Gehöfte befin­den sich in unmit­tel­ba­rer Nachbarschaft.

Görlitz: Rittergut Rauschwalde

Rittergut Rauschwalde

Carolusstraße 212 (ehe­mals)
02827 Görlitz OT Rauschwalde

Historisches

Das Rittergut Rauschwalde bestand bereits 1514. 1825 fand es erneut Erwähnung. Das Schloss des Ritterguts wurde bereits 1927 abge­bro­chen. An sei­ner Stelle wurde das St. Carolus-​Krankenhaus errichtet.

Struppen: Kyaus Vorwerk

Kyaus Vorwerk

Krietzschwitzer Straße
01796 Struppen OT Ebenheit

Historisches

Vom Vorwerk ist heute nichts mehr erhal­ten. Es befand sich auf den Flächen der heu­ti­gen Obstplantage zwi­schen Rotem Vorwerk und Tierheim Pirna.

Zwickau: Rittergut Obermosel I

Rittergut Obermosel I

Dänkritzer Straße 32
08058 Zwickau

Historisches

Obermosel wurde 1441 inner­halb der Familie von der Mosel vom Rittergut Niedermosel abge­trennt. 1558 erfolgte die Teilung von Obermosel in Obermosel I, das an Wolf von der Mosel ging, und Obermosel II, das Balthasar von der Mosel erhielt. Obermosel I ver­blieb wei­ter­hin in Familienbesitz und kam dadurch auch in die Hände der­je­ni­gen Familienvertreter, die bereits Mittelmosel II sowie Niedermosel besaßen.

Ein Brand zer­störte 1827 die bei­den Obermosel-​Rittergüter. Obermosel I ist das Moselner Rittergut, das am längs­ten im Besitz der Familie von der Mosel ver­blieb. Erst 1838 wurde es an Johann August Stengel ver­kauft und kam 1856 an Gottfried Hermann Schreiber, dem 1864 Johann Adolf Porst folgte. Im Besitz der Familie Porst ver­blieb das Gut bis 1895, als es von Paul Büttner erwor­ben wurde. Das Rittergut Obermosel I kam 1906 an die Familie Günther.

Nach 1945

1945 wurde das Rittergut von der Roten Armee beschlag­nahmt. Die LPG über­nahm es 1953.

Heutige Nutzung

Das sanierte Herrenhaus befin­det sich in Privatbesitz und wird bewohnt. Das ehe­ma­lige Torhaus (Kirchweg 3) wird eben­falls bewohnt, ein Wirtschaftsgebäude wird gewerb­lich genutzt.

Zeithain: Wasserburg & Schloss Bobersen

Wasserburg & Schloss Bobersen

Wiesenstraße 7
01619 Zeithain OT Bobersen

Historisches

Im Parkgelände des Rittergutes Bobersen befand sich eine Wasserburg, die von einem brei­ten Wassergraben umge­ben war. Ihre Erbauung datiert ver­mut­lich auf die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die Überreste sind noch gut erkenn­bar: Der Turmhügel hat einen Durchmesser von gut 30 m und ist noch etwa 2 m hoch. Die Burg gilt als Vorgängerbau des spä­te­ren Schlosses.

1551 war ein Vorwerk Bobersen vor­han­den, wel­ches dem Rittergut Promnitz unter­stand. Eigenständiges Rittergut wurde Bobersen 1696, im glei­chen Jahr wurde das Schloss unter Georg Ernst von Borau erbaut. Als nach­fol­gende Besitzer sind im 18. Jahrhundert Jahn zu Marienberg, 1752 Graf Friedrich von Zech und 1788 Graf von Seydewitz nach­weis­bar. Zehn Jahr spä­ter wech­selte das Rittergut erneut den Besitzer und kam von Johann Gottlob von Walther an Johann Gottfried Fichtner. Dessen Schwiegersohn Friedrich Wilhelm Mogk über­nahm das Rittergut Bobersen 1829. Frau von Commerstaedt besaß das Rittergut um 1860, danach gehörte es von 1910 bis 1920 Emil Harz.

Nach 1945

Das Rittergut fiel nicht unter die Bodenreform, wurde aber um 1950 in ein Volksgut umge­wan­delt. Im Schloss wurde 1953 der Kindergarten eingerichtet.

Heutige Nutzung

Das Schloss stand etwa ein Vierteljahrhundert leer und befand sich in einem bau­lich schlech­ten Zustand. Es wurde von einer nie­der­län­di­schen Familie erwor­ben, wel­che in Sachsen wei­tere Schlösser und Herrenhäuser zur Sanierung erwor­ben hat. Schloss Bobersen ist mitt­ler­weile äußer­lich saniert. Die Innenarbeiten sind noch im Gange. (Stand: April 2018)

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburganlage wurde 1966 als Bodendenkmal unter beson­de­ren Schutz gestellt.

Zwickau: Wasserburg & Schloss Osterstein

Wasserburg & Schloss Osterstein

Schlossgrabenweg 1
08056 Zwickau

Historisches

Schloss Osterstein geht auf eine  mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg zurück, wel­che nach 1212 erbaut und 1292 als castrum Czwickaw urkund­lich erwähnt wurde. Nachdem sie bei einem Brand 1403 stark beschä­digt wurde, wurde sie von 1404 bis 1407 abge­ris­sen und nach­fol­gend als Schloss wie­der aufgebaut.

Von 1587 bis 1590 wurde das Schloss für den Kurfürsten August im Renaissancestil umge­baut. Auch nach der Zerstörung 1632 wurde es erneut auf­ge­baut. Ebenso fan­den 1806 /​ 1807 Umbauten statt. 1775 wurde im Schloss eine Zuchtanstalt eingerichtet.

Nach 1945

Mit kur­zen Unterbrechungen bestand die Strafanstalt bis 1962. Eine wei­tere Nutzung erfolgte als Waschanstalt und Magazinräumen. Einige Gebäudeteile wur­den zwi­schen­zeit­lich abge­ris­sen. Ab den 1980er Jahren ver­fiel das Schloss zuse­hends und stand viele Jahre lang als Ruine.

Nachwendezeit

Ab 2000 erfolg­ten Sicherungsarbeiten und nach zwei­jäh­ri­ger Sanierungszeit eröff­nete Schloss Osterstein im November 2008 neu.

Heutige Nutzung

In Schloss Osterstein ist ein Seniorenheim eingerichtet.

Bodendenkmalschutz

Die eins­tige Wasserburg wurde durch den Schlossbau kom­plett über­baut. Für die Ursprungsanlage besteht seit 1980 Bodendenkmalschutz.

Zwenkau: Rittergut Imnitz II

Rittergut Imnitz II

Gutsweg 17
04442 Zwenkau OT Imnitz

Historisches

Erstmals wurde 1182 ein Herrensitz in Imnitz benannt. Seit 1469 wurde es als Rittergut bezeich­net. 1568 bis min­des­tens 1837 bestan­den zwei Rittergüter, die 1858 als wie­derei­nigt gal­ten. 1875 bestan­den wie­der beide Rittergüter neben­ein­an­der. Das Rittergut befand sich im Besitz der Familien von Wendessen, von Osterhausen, von Bölzig, von Minkwitz, Crayen, Liebster und von Kees. 1890 erfolgte ein Umbau des Herrenhauses.

Nach 1945

Das Herrenhaus wird auch als Kees’sches Haus nach sei­nen letz­ten Besitzern genannt. Seit 1950 dient es als Kindergarten.

Nachwendezeit

In den Jahren 2009 und 2010 erfolgte die umfang­rei­che Sanierung des Herrenhauses.
(Das Foto zeigt das Herrenhaus vor der Sanierung.)

Heutige Nutzung

Im Herrenhaus befin­det sich nach wie vor ein Kindergarten.

Zwenkau: Rittergut Imnitz I

Rittergut Imnitz I

04442 Zwenkau OT Imnitz

Historisches

Das Rittergut war Beigut des Rittergutes Kötzschbar. Die Familie von Schlegel erwarb es im 16. Jahrhundert um 1568. Das Herrenhaus ent­stand um 1800 und ging um 1840 in den Besitz der Familie Platzmann über. 1890 wur­den Umbauten am Herrenhaus vorgenommen.

Heutige Nutzung

Während das Gebäude zu DDR-​Zeiten als Schule genutzt wurde, steht es der­zeit leer.