Rosenbach: Rittergut Oberherwigsdorf

Rittergut Oberherwigsdorf

Schafbergstraße 5
02708 Rosenbach OT Herwigsdorf

Historisches

1443 wurde ein Rittersitz urkund­lich erwähnt, der seit 1532 als Rittergut geführt wurde. Der bis­he­rige Besitzer des Ritterguts Herwigsdorf, Andreas von Gersdorff, starb 1621. Seine Söhne teil­ten den Grundbesitz in die Rittergüter Oberherwigsdorf, Mittelherwigsdorf und Niederherwigsdorf auf. Unter Gottlob von Schwanitz wur­den die Rittergüter 1669 wie­der ver­ei­nigt, doch mit sei­nem Tod 1673 muss­ten vier Söhne mit Erbanteilen aus­ge­stat­tet wer­den, was noch­mals eine Teilung des Ritterguts Mittelherwigsdorf zur Folge hatte.

1837 wur­den alle vier Rittergüter not­ge­drun­gen ver­stei­gert. 1846 brannte das vor­ma­lige Herrenhaus des Ritterguts Oberherwigsdorf ab. An sei­ner Stelle ent­stand ein Neubau. Die letz­ten Umbauten erfolg­ten 1898. 1934 gelangte das Rittergut Oberherwigsdorf an die Sächsische Bauernsiedlung, die das Rittergut aufteilte.

Nach 1945

Im Herrenhaus wurde nach 1945 ein Kinder- und Jugendheim eingerichtet.

Heutige Nutzung

Das Kinder- und Jugendheim wird heute durch die AWO betrieben.

Rodewisch: Burg Göltzsch mit Rittergut Obergöltzsch

Burg Göltzsch & Rittergut Obergöltzsch

Schlossstraße 2
08228 Rodewisch

Historisches

Als Besitzer des Rittergutes Obergöltzsch tra­ten im Laufe der Zeit die Vögte von Plauen, die Wettiner, fast über das gesamte 15. Jahrhundert hin­weg die Burggrafen von Dohna sowie die­sen fol­gend die Edlen von der Planitz auf. Unter ihnen ent­stand in der zwei­ten Hälfte des 17. Jahrhunderts das Herrenhaus, wel­ches nun statt des Schlösschens der Herrschaft als Wohnsitz diente.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts über­nahm die Familie von Beust den von Planitzschen Besitz und ver­kaufte ihn noch in der ers­ten Hälfte des glei­chen Jahrhunderts an die Familie von Brandenstein. 1780 kam das Rittergut an die Familie Franke und damit in bür­ger­li­che Hand. Ihr folgte die Familie Adler, die noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts das Rittergut besaß. Seit 1911 befin­det sich das Rittergut Obergöltzsch im Besitz der Stadt Rodewisch. In den 1920er Jahren wurde ein Teil des ehe­ma­li­gen, zu jenem Zeitpunkt nur noch wenig was­ser­füh­ren­den Grabens zu einem Gondelteich umgestaltet.

Bei Grabungen in den spä­ten 1930er Jahren wur­den die Überreste einer Wasserburg gefun­den, wel­che als Vorgängerbau des Rittergutes mit sei­nem Schlösschen betrach­tet wird. Diese Kernburg wurde auf das 13. Jahrhundert datiert und erst­mals 1450 nach­ge­wie­sen. Aufgrund feh­len­der Belege wird ver­mu­tet, dass das Ende der Burg etwa in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges fällt. Im Rahmen der archäo­lo­gi­schen Grabungen wurde auch der Wirtschaftshof des Rittergutes verändert.

Das Schlösschen, wel­ches in sei­nen frü­hes­ten Baubestandteilen auf die Zeit um 1500 zurück­geht, wurde einer umfas­sen­den Sanierung unter­zo­gen, die erst 1960 been­det wurde. Einige Gebäude aus dem 18./19. Jahrhundert wur­den abge­ris­sen, doch die geplan­ten Neubauten wur­den auf­grund des Zweiten Weltkrieges nicht realisiert.

Nach 1945

Das Museum im Herrenhaus wurde 1951 eröff­net. 1974 und 1975 wurde dem Herrenhaus ein Anbau hinzugefügt.

Heutige Nutzung

Das Areal wird durch seine viel­fäl­tige Gestaltung für Veranstaltungen unter­schied­li­cher Art genutzt. Im Herrenhaus befin­det sich nach wie vor das Museum. Das Gebiet der mit­tel­al­ter­li­chen Wasserburg wurde zum Freilichtdenkmal umgestaltet.

Bodendenkmalschutz

Von der ursprüng­li­chen Burganlage sind die frei­ge­leg­ten Grundmauern erhal­ten. Diese wer­den von einem umlau­fen­den was­ser­füh­ren­den Graben umge­ben. Diese Insel befin­det sich wie­derum auf der Schlossinsel, die eben­fall rund­herum von Wasser umge­ben ist. Die Burganlage wurde als Bodendenkmal 1957 unter Schutz gestellt.

Rodewisch: Rittergut Untergöltzsch

Rittergut Untergöltzsch

Bahnhofstraße 1
08228 Rodewisch

Historisches

Das Schloss wurde um 1500 erbaut und im 17. Jahrhundert erwei­tert. Das Rittergut konnte 1586 nach­ge­wie­sen wer­den. 1893 wurde auf dem Gelände des Rittergutes Untergöltzsch eine Landesheil- und Pflegeanstalt eingeweiht.

Heutige Nutzung

Das Schlossareal dient als Krankenhaus für Psychiatrie und Neurologie.

Roßwein: Rittergut Wetterwitz

Rittergut Wetterwitz

04741 Roßwein OT Wetterwitz

Historisches

Ein Herrensitz wurde erst­ma­lig 1338 benannt. Aus die­sem ging ein 1485 erwähn­tes Vorwerk und aus die­sem wie­derum ein 1764 nach­ge­wie­se­nes Rittergut her­vor. Weitere Informationen konn­ten bis dato nicht aus­fin­dig gemacht werden.

Rosenthal-​Bielatal: Rittergut Bielatal

Rittergut Bielatal | (Rittergut Hermsdorf)

Bergstraße 1–2
01824 Rosenthal-Bielatal

Historisches

Bielatal wurde erst­mals 1410 als Hermansdorff genannt. Im Laufe der Zeit wan­delte sich der Ortsname zu Hermsdorf und wurde schließ­lich 1933 mit der Zusammenlegung mit Reichstein in Bielatal umgenannt.

Mitte des 16. Jahrhunderts übte das Rittergut Cotta die Grundherrschaft über Hermsdorf aus. Ein Vorwerk Hermsdorf wurde erst­mals 1619 genannt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Vorwerk 1639 durch schwe­di­sche Truppen zer­stört. Als selb­stän­di­ges Rittergut konnte Hermsdorf im Jahre 1696 nach­ge­wie­sen wer­den. Namhafte Besitzerfamilien waren bei­spiels­weise die Grafen von Zinzendorff, die Familie von Cospoth und die Familie von Seckendorff. Die Bauzeit des Herrenhauses datiert auf 1819. Die Familie von Buchardi besaß das Rittergut Bielatal von 1834 bis 1905, unter ihr erfolgte 1900 der Turmanbau. Carl Lessing erwarb das Rittergut 1905 und ging 1927 in Konkurs.

Nach 1945

Der letzte Besitzer wurde 1945 im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net und die Landflächen 1948 auf­ge­teilt. . In der Folgezeit nutzte die LPG das Gelände, wäh­rend im Herrenhaus ein Altersheim  betrie­ben wurde.

Nachwendezeit

1992 wurde das Rittergut von pri­vat erwor­ben und in einen Ferienhof ausgebaut.

Heutige Nutzung

Das Rittergut Bielatal, auch Rittergut Hermsdorf in frü­he­ren Zeiten genannt, wird heute als Reiterhof und Ferienwohnung genutzt. Gelegentlich fin­den klei­nere Veranstaltungen statt. Gegenüber dem Rittergut befin­det sich die Rittergutsquelle, die zur Trinkwasserversorgung für das Vorwerk und das spä­tere Rittergut diente.
(Fotos: Oktober 2022)

Roßwein: Herrenhaus Troischau

Herrenhaus Troischau

04741 Roßwein OT Troischau

Historisches

Troischau war bereits im 13. Jahrhundert ein Herrensitz. 1496 war ein Vorwerk vor­han­den. 1590 unter­stand das Vorwerk dem Kloster Altzella. Das Herrenhaus wurde um 1730 unter Johann Wilhelm von Auerswalde errich­tet. Er besaß das Rittergut Troischau bereits seit 1718, konnte es jedoch nicht allzu lange in sei­nem Besitz hal­ten. Christian Ernst Lucius erwarb das Rittergut Troischau, wel­ches nun schon meh­rere Besitzerwechsel erlebt hatte, 1812. Er ließ das Herrenhaus umge­stal­ten. 1825 erfolgte der Verkauf an Christian Ernst Schubart. Die Familie Schubart behielt Troischau bis 1995 in ihrem Besitz, da die­ser zu klein war, um 1945 unter die Bodenreform zu fallen.

Nach 1945

Obwohl die Bodenreform auf dem Rittergut Troischau nicht voll­zo­gen wurde und der Hof wei­ter­hin von der Familie Schubart bewirt­schaf­tet wurde, musste die Landwirtschaftsfläche 1955 zwangs­läu­fig in die LPG über­führt wer­den und wurde von die­ser bewirtschaftet.

Nachwendezeit

Die LPG wurde 1990 auf­ge­löst. Das Herrenhaus des Ritterguts Troischau wurde noch ein wei­te­res Jahr bewohnt. Die Nachfahren der letz­ten Rittergutsbesitzer ver­füg­ten nicht über die not­wen­di­gen Mittel, um das in die Jahre gekom­me­nen Rittergut Troischau zu sanie­ren. Sie ver­kauf­ten es 1995 an ein Ehepaaar, wel­ches sich mit gro­ßem Enthusiasmus der Sanierung wid­mete. 2006 wurde die Außenfassade nach Originalvorbild wie­der­her­ge­stellt. Die Besitzer pla­nen ein exklu­si­ves Hotel mit Restaurant. Die Wirtschaftsgebäude sol­len eben­falls wie­der auf­ge­baut werden.

Rothenburg: Schloss Rothenburg

Schloss Rothenburg

Schlossplatz
02929 Rothenburg

Historisches

1361 wurde in der bereits gegrün­de­ten Stadt ein Herrensitz erwähnt, der spä­ter zum Rittergut erho­ben und als sol­ches 1586 erwähnt wurde. Der Herrensitz befand sich seit der Mitte des 13. Jahrhunderts im Besitz der Herren von Rothenburg. In der zwei­ten Hälfte des 15. Jahrhunderts ging der Herrensitz an die Familie von Nostitz über. Weitere Besitzer waren ab 1607 die Herren von Rechenberg, ab 1620 Friedrich von Salza, ab 1651 die Familie von Horn, ab 1673 erneut die Familie von  Nostitz, ab 1686 Hanns Heinrich Graf von Hohberg und ab 1710 Gottfried Schneider. Nach sei­nem Tod über­nahm 1740 Caspar Christian Henrici das Rittergut. Nach ihm wech­sel­ten die Besitzer wie­der häufig.

Ab 1764 war Carl Andreas von Meyer zu Knonow als Besitzer bekannt, ab 1785 Johann Christian Friedrich von Eicke und ab 1790 die Grafenfamilie von Brühl. Christan Friedrich von Schrickell erwarb das Rittergut 1796. Zwei Jahre spä­ter kam es zu einem Großbrand auf dem Gutshof, wel­cher in der Folge kom­plett abbrannte. Henriette von Kölichen erwarb das Rittergut 1804 und ver­kaufte es bereits im Folgejahr an Ernst Heinrich Graf von Hagen.

Unter einem von bei­den wurde auf den Grundmauern des abge­brann­ten Schlosses 1805 ein neues Schloss errich­tet. Dieses gelangte schon 1806 an Friedrich Johann August Erdmann von Kutschenbach und 1820 an die Familie Körber. Freiherr Wigand Adolph von Gersdorff erwarb das Schloss 1840 und ver­an­lasste Ausbauarbeiten. Nach ihm befand sich Schloss Rothenburg ab 1857 im Besitz von Otto und Gustav von Gersdorff, ab 1870 im Besitz von Rudolph Hermann Schade und ab 1880 im Besitz der Familie von Martin.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung von Hans von Martin. Das Schloss wurde mit­samt sei­nen Wirtschaftsgebäuden zwi­schen 1946 und 1947 abgerissen.

Heutige Nutzung

Es sind nur noch Mauerreste vorhanden.

Rötha: Wasserburg & Schloss Rötha

Wasserburg & Schloss Rötha

Schlosspark Rötha | Johann-Sebastian-Bach-Platz
04571 Rötha

Historisches

Das Schloss der Familie von Friesen wurde 1668 an Stelle eines Vorgängerbaus, einer Wasserburg, errich­tet. Dazu ließ sie eine Parkanlage im früh­ba­ro­cken Stil anle­gen. Schloss Rötha diente wäh­rend der Völkerschlacht als Hauptquartier der napo­leo­ni­schen Gegner. Hier tra­fen sich geschicht­li­che Größen wie Fürst von Metternich, Zar Alexander I. und Friedrich Wilhelm III. zu Lagebesprechungen.

Nach 1945

1969 wurde das Schloss gesprengt. Der Schlosspark wurde sich selbst über­las­sen und ver­wil­derte zusehends.

Heutige Nutzung

Das Rittergut ist noch vor­han­den, ebenso konnte viel wert­vol­les Inventar aus dem Schloss geret­tet wer­den. Ein Förderverein enga­giert sich für den Erhalt des Schlossparks. Ein Wettbewerb um die Errichtung eines Gedenkpavillons endete mit dem Gewinn eines moder­nen, schloss­un­ty­pi­schen Baus.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg wurde durch das spä­ter abge­bro­chene Schloss über­baut. Oberflächlich ist nichts mehr erkenn­bar. Der Kernbereich der Burg ist heute fast kom­plett mit Garagen bebaut. Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1975.

Rötha: Schloss Rüben

Schloss Rüben

04571 Rötha OT Rüben

Historisches

Der 1348 erwähnte Herrensitz wurde ab 1445 als Rittersitz und ab 1490 als Vorwerk bezeich­net. Seit 1551 han­delte es sich um ein Rittergut.

Nach 1945

1955 wurde der Ort abge­tra­gen, um mit dem Kohleabbau begin­nen zu können.