Rackwitz: Rittergut Güntheritz

Rittergut Güntheritz

Straße der Jugend 8
04519 Rackwitz

Historisches

Der 1445 erwähnte Rittersitz befand sich zu jener Zeit im Besitz des Hermann Cruer zu Güntericz. Ihm folg­ten 1488 Benisch von Creutzen sowie 1499 die Herren von Plaussigk, unter denen der Rittersitz 1551 zum Rittergut erho­ben wurde. 1612 erwarb Balthasar von Schkölen das Rittergut, um es bereits im nächs­ten Jahr an Barbara Götze zu ver­kau­fen. Ab 1630 befand es sich im Besitz der Familie Moßbach, die 1748 das Herrenhaus errich­ten ließ. Die Moßbach-​Töchter Philipine von Wichmannshausen und Eleonore Mylius besa­ßen ab 1750 die Rittergüter Güntheritz und Zschölkau gemein­sam. Carl Wilhelm von Carlowitz erbte Güntheritz 1800 und ver­kaufte es drei Jahre spä­ter an die Familie Leplay. Weitere Besitzer waren ab 1850 die Familie Gelpke, ab 1868 Carl Emil Föhring und ab 1898 Martin Rudolph Oberländer.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung.

Heutige Nutzung

Herrenhaus und Gutshof wer­den von einer Grundschule genutzt.

Thallwitz: Vorwerk Zwochau

Vorwerk Zwochau

Nr. 1a
04808 Thallwitz OT Zwochau

Historisches

Zwochau wurde erst­mals 1300 erwähnt und lag etwa von der Mitte des 15. Jahrhunderts an für fast ein Jahrhundert wüst. Die Herren über Zwochau waren die Herren von Poigk, die vom Rittergut Hohburg aus die Grundherrschaft aus­üb­ten, den Ort schließ­lich neu auf­sie­del­ten und unter denen 1571 erst­mals ein Vorwerk Erwähnung fand. 1617 erwarb Wilhelm von Lindenau das Vorwerk zusam­men mit dem Hohburger Rittergut. Bereits fünf Jahre spä­ter ging es in den Besitz des Kurfürsten Johann Georg I. über.

Im Dreißigjährigen Krieg, 1637, wurde das Vorwerk zer­stört. Es kam 1654 in den Besitz der Familie von Holzendorf, unter der es wie­der auf­ge­baut wurde. Ab 1661 ist die Familie von Ploetz als Besitzer ver­merkt. Ab 1702 befand sich das Vorwerk im Besitz von Johann Adolph von Fritzsch und kam nach zehn Jahren erneut an die Familie von Ploetz. Danach wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. So sind ab 1782 Alfred Ludwig von Wuthenau, ab 1794 die Familie von Holleufer, ab 1799 der Freiherr von Lorentz, ab 1806 Carl Gottlob Edler von der Planitz und ab 1822 die Freiherren von Kalitsch auf­ge­führt. 1878 erwarb Georg Caspar Ferdinand Dam von Schönberg das Vorwerk Zwochau. Nachdem die­ses in der Silvesternacht von 1881 auf 1882 abge­brannt war, ließ er es kom­plett neu errichten.

Nach 1945

Die Familie von Schönberg wurde 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das Vorwerksgebäude ist umfas­send sanierungsbedürftig.

Treuen: Rittergut Pfaffengrün

Rittergut Pfaffengrün

Rittergutsberg 11
08233 Treuen OT Pfaffengrün

Historisches

Ursprünglich unter­stand Pfaffengrün den Mönchen, wel­che ein klös­ter­li­ches Gut in Jahnsgrün, dem spä­te­ren Gansgrün unter­hiel­ten. Nach der Reformation wurde Pfaffengrün schließ­lich ein selb­stän­di­ges Gut. 1459 wurde Margarete von Bünau vom säch­si­schen Kurfürsten mit dem Gut Pfaffengrün belehnt.

Die von Bünaus wer­den noch bis min­des­tens 1533 mit Pfaffengrün in Verbindung gebracht, das 1696 urkund­lich als Rittergut erwähnt wurde. Ihnen folg­ten im 17. Jahrhundert die Herren von Bose, die Herren von Wolframsdorf und von Raabe. Nach mehr­fa­chem wei­te­ren Besitzerwechsel im 18. Jahrhundert sind 1901 Moritz Merkel und ab 1920 Gerhard Voigt als Besitzer aufgeführt.

Nach 1945

1945 wurde der Fuhrunternehmer Grimm, seit 1940 Besitzer, ent­eig­net. Das Rittergut kam drei Jahre spä­ter in Gemeindeeigentum.

Heutige Nutzung

Heute dient das Herrenhaus Wohnzwecken.

Rothenburg: Rittergut Uhsmannsdorf

Rittergut Uhsmannsdorf

Pappelallee 4
02929 Rothenburg OT Uhsmannsdorf

Historisches

Ein Herrensitz bestand mög­li­cher­weise bereits um 1388 in Uhsmannsdorf. 1608 wurde das Rittergut erst­mals schrift­lich nach­ge­wie­sen. Die Familie von Nostitz behielt es bis 1738 in ihrem Besitz. 1801 kam es per Versteigerung in den Besitz von Dr. Karl Gottlob Anton. Nur vier Jahre spä­ter ver­kaufte er das Rittergut an Ernst Leberecht von Ohnesorge, der 1818 das Herrenhaus erbauen ließ. Der letzte Besitzer war seit 1925 Alfred Hugenberg. Er ließ das Rittergut Uhsmannsdorf durch sei­nen Sohn Gerhard Hugenberg verwalten.

Nach 1945

Das Herrenhaus Uhsmannsdorf erlitt 1945 schwere Beschädigungen bei Kampfhandlungen. Alfred Hugenberg wurde im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde nur not­dür­fig instand gesetzt.

Nachwendezeit

Spätere Restitutionsansprüche, die 1994 und erneut 2005 gestellt wur­den, wur­den abgelehnt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird heute bewohnt.

Tharandt: Burgruine Tharandt

Burgruine Tharandt

Kirchweg
01737 Tharandt

Historisches

Die Burgruine Tharandt ist eine für die säch­si­sche Geschichte wich­tige Burg gewe­sen. Zwischen 1206 und 1215 wurde sie unter Markgraf Dietrich von Meißen erbaut und im fol­gen­den Jahr das erste Mal urkund­lich unter Boriwo de Tharant erwähnt. Sie wurde der Burg Tarantsberg in Tirol nach­emp­fun­den. Als Burgvogt wurde der Burghauptmann Boriwo de Tarant ein­ge­setzt, der aus Südtirol stammte.

1224 kam es zu einem Brand, als die Burg erstürmt wurde. Zwischen 1240 und 1256 wurde auf den Ruinen die heu­tige Burg Tharandt unter Markgraf Heinrich dem Erlauchten errich­tet, der auf der Burg auch lebte. Als Lehn- und Burgherren sind für 1316 die Markgrafen von Brandenburg und für 1350 Friedrich und Heinrich von Tharandt belegt. Von 1371 bis 1400 war die Burg an die Grafen von Schönburg ver­pfän­det, die den Ausbau der Befestigungsanlage zu einer der mäch­tigs­ten Burgen in Sachsen ver­an­lass­ten. Während der Hussitenkriege zwi­schen 1429 und 1436 wurde die Burg als siche­rer Aufbewahrungsort wich­ti­ger Dokumente genutzt.

Vermutlich gegen Ende des 15. Jahrhunderts fan­den Ausbau- und Erweiterungsarbeiten statt, da Sidonie, böh­mi­sche Königstochter und Frau von Herzog Albrecht, ab 1476 auf der Burg wohnte. Seit 1500 war die Burg Tharandt ihr stän­di­ger Witwensitz. Nach ihrem Tod 1510 wurde die Burg kaum noch genutzt. Teile wur­den ent­fernt und für die Schlossbauten in Grillenburg und Annaburg wie­der­ver­wen­det. Bei einem Blitzeinschlag 1568 brannte die Burg nie­der. Anstatt sie wie­der auf­zu­bauen, gab Kurfürst August von Sachsen sie einige Jahre spä­ter als Steinbruch frei. Auf den Fundamenten der Unterburg wurde von 1627 bis 1631 die Bergkirche erbaut.

Um 1800 fan­den erste Sicherungsarbeiten an der Ruine statt, wobei einige Gewölbe zuge­schüt­tet wur­den. Zwischen 1912 und 1914 erfolgte die umfas­sende Renovierung der Mauern. Im Bereich der Oberburg erfolg­ten 1976 Grabungen, zudem wurde auf dem Gelände der Oberburg in der zwei­ten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine kleine Freilichtbühne geschaf­fen. 1977 began­nen die inten­sive Burgforschung und die schritt­weise Sanierung der Ruinenanlage.

Bodendenkmalschutz

Die Burgruine Tharandt ist eine Stätte der Burgenromantik des 19./20. Jahrhunderts sowie ein Kulturdenkmal. Die Anlage steht außer­dem seit 1969 unter Bodendenkmalschutz.
(Fotos: Oktober 2024)

Radeberg: Rittergut Lotzdorf

Rittergut Lotzdorf

Lotzdorfer Straße 29
01454 Radeberg

Historisches

In Lotzdorf bestand bereits vor 1539 ein Vorwerk. 1875 erfolgte die Erwähnung als Freigut, 1910 als Rittergut.

Nach 1945

Zu DDR-​Zeiten wurde das ehe­ma­lige Rittergut durch die LPG genutzt.  Das Gutshaus wurde spä­ter wegen Baufälligkeit abgerissen.

Heutige Nutzung

Das Rittergut wird heute als Gewerbehof genutzt. Eines der rui­nö­sen Wirtschaftsgebäude wurde 2016 wie­der auf­ge­baut und vor­bild­lich saniert. Im rück­sei­ti­gen Bereich des Ritterguts befin­den sich noch große, unsa­nierte Wirtschaftsgebäude.

Radeberg: Rittergut Liegau

Rittergut Liegau

Hauptstraße 68 (Herrenhaus)
Hauptstraße 64, 66, 71 (Rittergut)
01454 Radeberg OT Liegau-Augustusbad

Historisches

Als ers­ter Besitzer des 1606 erst­mals genann­ten Rittergutes Liegau wurde die Familie von Haugwitz genannt. Um 1650 ließ der dama­lige Gutsinhaber das Sitznischenportal vor dem heu­ti­gen Haus Hauptstraße 69 erbauen. 1783 ent­stand unter dem Grafen Wallwitz das soge­nannte Alte Herrenhaus. Unterhalb des Gutes wurde 1807 die Röderbrücke errich­tet. 1836 erhielt das Gut erst­ma­lig einen bür­ger­li­chen Besitzer. Das Gebäude mit der Hausnummer 71 wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts zum Gasthof Silberdiele umge­baut. 1921 kam die guts­ei­gene Forellenschänke und 1928 das Herrenhaus mit den bei­den angren­zen­den Gebäuden an die Gemeinde Liegau und 1929 das gesamte Rittergut mit Grund und Boden an die Landparzellierungsgesellschaft AG Berlin.

Heutige Nutzung

Das Rittergut ist saniert und wird gewerb­lich sowie zu Wohnzwecken genutzt.

Rackwitz: Rittergut Kreuma

Rittergut Kreuma

Kreumaer Dorfstraße 29
04519 Rackwitz OT Kreuma

Historisches

Kreuma wurde bereits vor 1221 als Herrensitz verzeichnet.

Heutige Nutzung

Das Rittergut ist heute ein pri­va­tes Unternehmen im Bereich bio­lo­gi­scher Anbau und ver­fügt über Ferienwohnungen.

Radebeul: Friedensburg

Friedensburg

Obere Burgstraße 6
01445 Radebeul

Historisches

Die Friedensburg geht auf einen Vorgängerbau zurück, ein Winzerhaus aus dem 17. Jahrhundert. Hier wurde bereits damals ein Weinausschank betrie­ben. Dieser brannte 1868 teil­weise ab. Der Besitzer des Weinbergs, Ernst Louis Gießmann, ließ unter Einbeziehung der Brandruine von 1870 bis 1871 ein neues Berghaus errich­ten. In Anlehnung an den Friedensschluss zwi­schen Deutschland und Frankreich im Jahr der Fertigstellung erhielt das Gebäude den Namen Friedensburg.

Die Friedensburg wurde zunächst wie ihr Vorgängerbau als Gasthaus genutzt. Ab 1895 kam eine Nutzung als Hotel dazu. 1896 wurde für den dama­li­gen Besitzer Carl Hermann Schmidt eine Veranda ange­baut. 1902 folgte eine Terrasse. Weitere Umbauten wur­den von 1925 bis 1927 unter Gustav Stübner vor­ge­nom­men. Die Familie Stübner besaß die Friedensburg bereits seit 1914.

Nach 1945

Die Friedensburg blieb von der Enteignung nicht ver­schont. 1963 wurde sie an die HO ver­pach­tet, ab 1969 als Gästehaus der Druckmaschinenwerke Planeta genutzt und 1977 in ein Schulungs- und Ferienobjekt der Baumechanisierung Halle umfunk­tio­niert. Die Gaststätte wurde von 1961 bis 1990 durch­ge­hend von der HO bewirtschaftet. 

Nachwendezeit

Zwischen 1990 und 1993 betrieb Graf von Dürckheim die Friedensburg als Gastronomie- und Hoteleinrichtung.

Heutige Nutzung

Die Friedensburg stand einige Jahre nach ihrer Sanierung unge­nutzt. Grund dafür waren unter ande­rem Differenzen zwi­schen gewünsch­ter und geneh­mig­ter Nutzung. 2018 wurde dem Eigentümer Wohnrecht auf der Friedensburg erteilt.

Rackwitz: Rittergut Lemsel

Rittergut Lemsel

Im Rittergut 3
04519 Rackwitz OT Lemsel

Historisches

1428 befand sich ein Rittersitz im Besitz von Andreas Krostewicz. Dieser wurde unter den Herren von Krostewitz 1551 zum Rittergut erho­ben. Mit dem Tod von Otto von Krostewitz kam das Rittergut an das Herzogtum Sachsen-​Merseburg, wel­ches es 1716 an Wolf Dietrich Bose ver­kaufte. Dieser besaß es vier Jahre lang und nach einem kur­zen erneu­ten Zwischenbesitz des Herzogtums Sachsen-​Merseburg kaufte Eurachius von Brösicke das Rittergut 1720.

1747 kam es an die Familie Packbusch, 1765 an Sophie Wilhelmine von Brandenstein, 1772 an Marie Sophie Caroline von Wartensleben und 1790 an Sophia Louise von Neitschütz. Bereits im fol­gen­den Jahr erwarb die Familie von Könneritz das Rittergut und besaß es bis 1817. Ab 1824 besaß es die Familie Eckert, ab 1851 die Familie Meyer. 1929 wurde Hedwig Scheibe, ver­hei­ra­tet mit Richard Scheibe und eine gebo­rene Meyer, als Besitzerin aufgeführt.

Nach 1945

Die Familie Scheibe wurde 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das Rittergut steht leer.