Radeburg: Wasserburg Radeburg

Wasserburg Radeburg

Am Hofwall
01471 Radeburg

Historisches

Die mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg aus dem spä­ten 12. Jahrhundert befand sich am nörd­li­chen Ortsrand, süd­lich der Röder und Röderstraße. Sie war offen­bar Herrensitz des 1248 erwähn­ten Hermannus de Radeburch. Die Wasserburg soll aus einem Bühl, einem Wehrturm, einem was­ser­füh­ren­den Graben und einem Wall bestan­den haben.

Zu Beginn der 1930er Jahre wurde das Gelände an eine Gärternei ver­kauft. Die spär­li­chen Überreste der Wasserburg wur­den vom Gärtnereibesitzer nach und nach eingeebnet.

Bodendenkmalschutz

Von der Wasserburg Radeburg ist heute ober­ir­disch nichts mehr erkenn­bar. Sie ist kom­plett ein­ge­eb­net und nur in ihren unter­ir­di­schen Teilen erhal­ten. Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1934, die­ser wurde 1966 erneuert.

Radeberg: Burg & Schloss Klippenstein

Burg & Schloss Klippenstein

Schlossstraße 6
01454 Radeberg

Historisches

Radeberg wurde erst­mals 1233 unter Thimo miles de Radeberch sowie um 1320 unter M(er)tines von Raddeb(er)g erwähnt. 1289 gab es die erste urkund­li­che Erwähnung der Burg als castrum. 1551 wurde Radeberg als Burglehn benannt.

Der Eulen- oder Hungerturm wurde bis 1810 als Gefängnis genutzt. Von 1543 bis 1546 ließ Herzog Moritz die Burg zum Jagdschloss Klippenstein aus­bauen. 1628 ver­an­lasste der Kurfürst Johann Georg I. Erneuerungsarbeiten am Schloss. 1641 und 1642 fan­den wei­tere Instandsetzungsarbeiten nach den Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg statt.

1715 befahl August der Starke den Abbruch des Bergfrieds wegen Baufälligkeit. 1772 fand ein umfas­sen­der Umbau der Hauptburg statt, wodurch Schloss Klippenstein seine heu­tige Gestalt erhielt. Spätestens seit die­ser Zeit wurde das Schloss als Verwaltungsgebäude genutzt. 1856 wurde das Gerichtsamt im Schloss gebil­det. Der Hungerturm, auch Eulenturm, im Bereich der Vorburg diente ab 1879 als Gefängnis.

Nach 1945

Nach dem Krieg wur­den 1945 Umsiedlerfamilien im Schloss unter­ge­bracht. 1952 wurde das Amtsgericht auf­ge­löst und das Gebäude kom­mu­nal genutzt. Ein Jahr spä­ter wurde das Heimatmuseum gegrün­det. Weitere Nutzer waren ein Jugendclub, ein Kindergarten, die FDJ-​Leitung und die NVA, die hier Musterungen durchführte.

Nachwendezeit

Die Stadt Radeberg wurde 1993 Eigentümer des Schlosses und begann mit umfang­rei­chen Sanierungsmaßnahmen zur wei­te­ren Nutzung als Museum.

Heutige Nutzung

Schloss Klippenstein wird als Museum genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die Ursprungsburg wurde durch das Schloss über­baut. Von ihr ist eine teil­weise als Wassergraben erhal­tene Grabenbefestigung erhal­ten. Die Überreste wur­den als Bodendenkmal 1966 unter Schutz gestellt.

Radeburg: Wasserburg & Schloss Berbisdorf

Wasserburg & Schloss Berbisdorf

Am Schloss 3
01471 Radeburg OT Berbisdorf

Historisches

Berbisdorf war als Herrensitz im 14. Jahrhundert im Besitz der Familie von Schönfeld. Der Nachweis eines Vorwerks datiert auf 1445, der eines Ritterguts auf 1606.  Nach der Familie von Schönfeld wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach und unter wem die ursprüng­li­che Wasserburg im 16. Jahrhundert ent­stan­den war, ist nicht ein­deu­tig nach­weis­bar. Die Insel wurde damals künst­lich ange­legt. Ab 1666 wurde die Wasserburg unter Hans Siegesmund von Zeidler bis 1670 zum Wasserschloss umgebaut.

Im 18. Jahrhundert befand sich Schloss Berbisdorf mit sei­nem Rittergut im Besitz der Familie von Trützschler. Unter ihr wur­den baro­cke Elemente ver­baut, außer­dem ent­stan­den um 1711 ein Glockenturm und zwei kleine Kavaliershäuschen. 1878 gelangte Schloss Berbisdorf an Anna Hedwig von Decken, wel­che Umbauten ver­an­lasste und den Innenhof des Schlosses mit einem Glasdach ver­se­hen ließ. Otto Freiherr von Spörcken ver­an­lasste 1889 den Anbau des Turmes. Dr. Walter Große war der letzte Schlossbesitzer. Er kam 1945 bei einem der Bombenangriffe auf Dresden ums Leben.

Nach 1945

Ab 1949 wurde das Schloss als Kinderheim und nach­fol­gend als Lehrlingswohnheim genutzt.

Nachwendezeit

Nach 1990 wurde das Dach des Schlosses neu ein­ge­deckt. Ein in der Presse vor­ge­stell­tes Sanierungskonzept sah exklu­si­ven Wohnraum im Schloss vor, aller­dings erfolgte keine Umsetzung des Projektes. Die Bausubstanz des Schlosses ver­schlech­terte sich in der Folgezeit wei­ter. 2013 wurde das Wasserschloss über ein Auktionshaus für 55.000 € ange­bo­ten und für 86.000 € verkauft.

Heutige Nutzung

Das Schloss ist nach wie vor unge­nutzt. Augenscheinlich fin­den der­zeit Sanierungsarbeiten statt. Das direkt dahin­ter befind­li­che Rittergut dient vor allem Wohnzwecken, ein Gebäude weist ein ein­ge­stürz­tes Dach auf.
(Stand: Februar 2023)

Bodendenkmalschutz

Die eins­tige Wasserburg ist durch das heu­tige Schloss über­baut. Der was­ser­füh­rende Graben exis­tiert noch. Als Bodendenkmal steht die ursprüng­li­che Anlage seit 1966 unter Schutz.

Radebeul: Schloss Hoflößnitz

Schloss Hoflößnitz

Knohllweg 37
01445 Radebeul

Historisches

1650 wurde für den Kurfürst Johann Georg I. ein Berg- und Lustschloss erbaut und 1899 an einen rus­si­schen General ver­kauft. Dieser ord­nete Umbauten an. Seit 1901 war  der Hoflößnitzverein Eigentümer des Schlosses. Der Verein ließ es 1913 sanie­ren. Nur zwei Jahre spä­ter ging es in den Besitz der Gemeinde über, die 1939 darin ein Heimatmuseum eröffnete.

Heutige Nutzung

Schloss Hoflößnitz dient heute als Weinbaumuseum.

Radeberg: Vorwerk Heinrichsthal

Vorwerk Heinrichsthal

Großröhrsdorfer Straße 21
01454 Radeberg

Historisches

Das Vorwerk bestand bereits im 17. Jahrhundert und unter­stand dem Schloss Klippenstein. Es diente über­wie­gend land­wirt­schaft­li­chen Zwecken. Im Laufe der Zeit hat­ten sich auch die Namen Klettenvorwerk, bezo­gen auf den dama­li­gen Besitzer Johann Christoph Klette, sowie Graues Vorwerk ein­ge­bür­gert. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann die Umwandelung des Vorwerk unter dem Besitzer Hermann Alexander Zeis. Seine Frau Agathe grün­dete 1880 eine Lehrmeierei. Vier Jahre spä­ter erhielt sie das Patent zur Herstellung von Weichkäse, das Vorwerk Heinrichsthal wurde zum ers­ten Hersteller von Camembert in Deutschland. Das Vorwerk Heinrichsthal wuchs inner­halb kur­zer Zeit zu einer Großmolkerei heran, hatte jedoch in bei­den Weltkriegen unter star­ken Einbußen zu leiden.

Nach 1945

Unter schwie­ri­gen Bedingungen konnte nach Kriegsende die Produktion wie­der auf­ge­nom­men wer­den. Noch im glei­chen Jahr fiel der Betrieb unter die Verwaltung der rus­si­schen Kommandantur. Dies hatte auch zur Folge, dass die bis­he­ri­gen Eigentümer ent­eig­net und Maschinen und Anlagen demon­tiert und depor­tiert wur­den. 1947 wurde die VdgB Molkereigenossenschaft Radeberg gegründet.

Heutige Nutzung

Ein Großteil des Vorwerks wurde – u. a. 1970 und nach 2000 – über­baut. Das heu­tige Verwaltungsgebäude der Heinrichsthaler Milchwerke GmbH geht auf die his­to­ri­sche Bausubstanz zurück.

Radeberg: Vorwerk Friedrichstal

Vorwerk Friedrichstal

01454 Radeberg

Historisches

Das Vorwerk im Friedrichstal bestand bereits im 17. Jahrhundert und wurde vom Schlos Klippenstein für land­wirt­schaft­li­che Zwecke genutzt. Sein Beiname Rotes Vorwerk geht ver­mut­lich auf die dama­lige Fassadenfarbe zurück. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts befand sich das Vorwerk im Besitz von Generalmajor Friedrich von Fröden, des­sen Wappen an der Gebäudefassade noch erhal­ten ist. Ab 1845 unter­stand das Vorwerk Heinrich August Blochmann, ab 1847 Julius Kühn sowie ab 1894 Heinrich Lahmann, der das Vorwerk mit sei­nen unfang­rei­chen Flächen als Wohnstätte sowie zur Versorgung sei­nes Sanatoriums in Dresden auf dem Weißen Hirsch nutzte. Der wohl berühm­teste Gast der Lahmanns war einst Heinz Rühmann.

Nach 1945

1945 wur­den die Besitzer ent­eig­net. Ab 1950 diente das Herrenhaus als Altenheim.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus stand lange Zeit leer und wurde noch 2010 zum Verkauf ange­bo­ten. Nachdem sich kein Käufer für das marode Herrenhaus fand, erfolgte 2011 der Abriss.

Radebeul: Herrenhaus Altfriedstein

Herrenhaus Altfriedstein

Prof.-Wilhelm-Ring 1
01445 Radebeul

Historisches

Als ers­ter Besitzer des Anwesens Friedstein ist 1544 Andreas Allenbecke von Freibergk bekannt. Weitere nach­weis­bare Besitzer waren ab 1602 Dr. Röllingk sowie ab 1675 Christian Siegmund von Reichenbrodt. 1734 (andere Quelle: 1736) erwarb der kurfürstlich-​sächsische Leiter der Hofkellerei Friedrich Roos umfang­rei­chen Weinbergsbesitz, auf dem er an Stelle eines 1742 abge­brann­ten Viehhofes von 1743 bis 1745 ein Herrenhaus mit Orangerie errich­ten ließ.

Heinrich Graf von Brühl erwarb das Anwesen 1763 und nannte es Mon Repos (frz.: mein Ruheplatz). Seine Erben ver­kauf­ten das Gut 1770 an den Pariser Juwelier Carl August Böhmer. Nachfolgende Besitzer waren von 1784 bis 1812 die Gräfin von Zinzendorf und Pottendorf, Ludwig Graf Senfft von Pilsach sowie ab 1816 Ludwig Pilgrim und ab 1823 Georg Schwarz. Ab 1844 war Altfriedstein nach dem Besitzer Paul Thomann auch als “Thomann’s grün­tür­mi­ges Schloss” bekannt. Es folg­ten ihm 1852 Emil Lutterroth und 1858 die Familie Thienemann.

Ab 1878 gehörte Altfriedstein Carl Lamsbach. Er ver­an­lasste 1883 Ausbauten am Westflügel des Herrenhauses zur Nutzung als Pension. 1895 wurde das gesamte Herrenhaus in eine Pension umge­baut. 1899 wurde der Besitz an die Architekten Schilling & Graebner ver­kauft. 1927 ging das Herrenhaus an die Stadt, die es bis 1987 als Altenheim nutzte.

Nachwendezeit

1996 wurde das Herrenhaus Altfriendstein in Privatbesitz ver­kauft und zwi­schen 1998 und 2005 auf­wän­dig saniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient Wohn- und Gewerbezwecken.

Radebeul: Herrenhaus Mohrenhaus

Herrenhaus Mohrenhaus

Moritzburger Straße 51
01445 Radebeul

Historisches

1544 war als ers­ter Besitzer Hans Hutter bekannt. Im Laufe der Jahrzehnte diente das Anwesen als Jagdsitz und Lusthaus. Besitzer waren über meh­rere Generationen hin­weg die Familien von Schonbergk, von Bose und Schmieder. 1819 kaufte Ludwig Pilgrim den Besitz und nutzte die Gebäude zur Lagerung von Wein. 1861 kaufte Johann Daniel Souchay das Gut.

Von 1868 bis 1871 ließ Wilhelm Theodor Demiani ein neues Schlösschen auf den Grundmauern des Vorgängerbaus errich­ten und den Park anle­gen, in dem sich west­lich des Mohrenhauses ein Gartenpavillon und eine künst­li­che Ruine befin­den. Ab 1910 erfolg­ten wei­tere Umbauten unter Alwin Bauer. 1928 ging das Gelände an seine Erben und wurde nach 1931 ver­kauft. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude als Haushaltungsschule des Bundes Deutscher Mädel genutzt.

Nach 1945

1945 kam das Anwesen in den Besitz der Stadt Radebeul, die 1946 eine Kindertagesstätte im Herrenhaus ein­rich­tete. Von 1947 bis 1950 diente das Haus auch als FDJ-​Schule. 1954 war das Heimkombinat Korea untergebracht.

Heutige Nutzung

Der Deutsche Kinderschutzbund betreibt seit 1993 die Kindertagesstätte sowie einen Jugend-Freizeittreff.

Radebeul: Herrensitz Zitzschewig

Herrensitz Zitzschewig

01445 Radebeul OT Zitzschewig

Historisches

1216 wurde urkund­lich ein Herrensitz unter Volcmarus de Sciskwiz erwähnt. Weitere Informationen sind nicht gesi­chert verfügbar.

Möglicherweise bezieht sich die Nennung des Herrensitzes aber auch auf den Dresdner Stadtteil Kleinzschachwitz, wel­cher frü­her einst Zscheisewitz hieß.

Eine zweite Möglichkeit ist, dass sich die Nennung des Herrensitzes in Zitzschewig auf einen Vorgänger von Schloss Hohenhaus bezieht. Ein Anwesen auf dem Weinberg, auf wel­chem sich Schloss Hohenhaus befin­det, bestand zumin­dest gesi­chert im 14. Jahrhundert, als 1373 Bischof Konrad II. von Meißen als des­sen Besitzer genannt wurde.

Radebeul: Vorwerk Kötzschenbroda

Vorwerk Kötzschenbroda

Vorwerkstraße
01445 Radebeul

Historisches

Kötzschenbroda war bereits 1226 als Herrensitz unter Zisimo de Schozebro nach­weis­bar. 1555 erfolgte die Nennung eines Vorwerkes. Heute erin­nert nur noch die Vorwerkstraße an das ehe­ma­lige Vorwerk.