Dresden: Rittergut Pennrich

Rittergut Pennrich

Zum Schmiedeberg 25
01156 Dresden

Historisches

1655 erwarb Magdalena Sibylla, Gemahlin des Kurfürsten Johann Georg I., ein Bauerngut, wel­ches erwei­tert und im glei­chen Jahr zum kur­fürst­li­chen Vorwerk erho­ben wurde. Es wurde dem Kammergut Gorbitz ange­schlos­sen. 1693 ver­schenkte ihr Sohn das Gut sei­ner Geliebten Magdalena Sibylle von Neidschütz. Nach ihrem und des Kurfürsten Tod gelangte das Gut an August den Starken, der die Schenkung 1694 rück­gän­gig machen ließ.

Das Vorwerk gehörte somit wie­der in den kur­fürst­li­chen Besitz. 1844 hatte die Familie Luckner das Gut erwor­ben. Sie war mit der Grafenfamilie auf Schloss Altfranken ver­wandt. Der Enkel Felix Nikolaus von Luckner gehörte spä­ter als “Seeteufel” zu den Volkshelden des Ersten Weltkrieges. Aus Gründen der Unwirtschaftlichkeit wurde das Vorwerk 1857 in Privathände ver­pach­tet und 1869 end­gül­tig ver­kauft. 1875 wurde es als Kammerguts-​Vorwerk bezeich­net. 1880 kam es als Freigut in den Besitz des Kaiserlichen Posthalters August Oswald Hofmann. 1910 fand es als Rittergut urkund­li­che Erwähnung.

Nach 1945

Im Rahmen der Bodenreform wurde das frü­here Rittergut 1946 als Stadtgut in den Besitz der Stadt Dresden überführt.

Heutige Nutzung

Das Rittergut Pennrich ist auf­wän­dig saniert und dient Wohnzwecken.
(Foto: Dezember 2015)

Dresden: Wallburg und Vorwerk Burgstädtel

Wallburg & Vorwerk Burgstädtel

Altburgstädtel 18
01157 Dresden

Historisches

Das frü­here Vorwerk Burgstädtel war namens­ge­bend für die Straße Altburgstädtel. Zunächst bestand eine Wallburg, über deren Entstehung und Weiterentwicklung kaum etwas bekannt ist. Ihr Ringwall hat einen Innendurchmesser von etwa 50 m.

Nahe der Wallburg ent­stand im Mittelalter ein Vorwerk, wel­ches 1317 als Herrengut erwähnt wurde, als der Besitzer, der Archidiakon von Nisani, das Gut dem Meißner Dom stif­tete. Die Einwohner von Omsewitz muss­ten für das Vorwerk Frondienste ableis­ten. 1435 wurde die Familie Kundig mit dem Vorwerk belehnt. Ab 1511 gehörte es der Familie Merbitz. In jenem Jahr erfolgte auch die erst­ma­lige Nennung als Burgstädtel. Das Vorwerk wurde nach der Reformation im 16. Jahrhundert aufgelöst.

Bodendenkmalschutz

Die Reste der früh­ge­schicht­li­chen Wehranlage in Hanglage befin­den sich heute auf dem Privatgrundstück unter der oben genann­ten Anschrift und sind nicht zugäng­lich. Das Grundstück ist teils mit einer his­to­ri­schen Bruchsteinmauer umsäumt. Die Wallanlage wurde bereits 1936 und erneut 1960 unter Schutz gestellt und ist durch einen brei­ten Graben abgegrenzt.

Dresden: Herrenhaus Laubegast

Herrenhaus Laubegast

Österreicher Straße 39
01279 Dresden

Historisches

Das Herrenhaus wurde im 18./19. Jahrhundert errich­tet, wobei der Mittelbau 1843 ent­stand. Der Vorgängerbau gilt als einer der Wohnsitze der Gräfin Cosel. Die rus­si­sche Fürstin Urusoff über­nahm das Gut nach 1866. Nachfolgend ging es in den Besitz einer Industriellenfamilie über, die es bis 1926 zu Wohn- und Zwirnproduktionszwecken nutzte.

Nach 1945

Nach 1945 waren Wohnungen im Gebäudekomplex untergebracht.

Heutige Nutzung

Heute wird das 1996 sanierte Herrenhaus durch ver­schie­dene gewerb­li­che Anbieter genutzt.

Dresden: Königliche Villa Hosterwitz

Königliche Villa Hosterwitz

Dresdner Straße 149
01326 Dresden

Historisches

Die Villa wurde 1844 als Landhaus für den Geheimen Rat Wolf Adolf August von Lüttichau erbaut und nach dem Erwerb durch Prinz Georg 1864 als Sommersitz für des­sen Familie genutzt. In den Folgejahren wurde die Villa um einige Nebengebäude ergänzt. Der Garten wurde park­ar­tig gestal­tet, 1877 wurde die Privatkapelle “Maria am Wege” errich­tet. Georg trat 1902 die Regierung an und nutzte die Königliche Villa bis dahin. Zwei Jahre spä­ter über­nahm sie König Friedrich August III. und über­ließ sie sei­ner Schwester Mathilde zur Nutzung bis zu deren Tod 1933. Danach stand die Villa leer und wurde 1938 zum Wohnhaus umge­baut. In den Nebengebäuden ent­stan­den eben­falls Wohnungen.

Nach 1945

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wur­den die Gebäude als Unterkunft für aus­ge­bombte Familien genutzt. 1947 kam die Königliche Villa in Staatsbesitz und wurde von der städ­ti­schen Wohnungsverwaltung vermietet.

Heutige Nutzung

Die Königliche Villa wurde an eine eigens gegrün­dete pro­jekt­be­zo­gene Firma ver­kauft und 2010 zu Wohnzwecken saniert.

Dresden: Rittergut Weißig

Rittergut Weißig

01328 Dresden OT Weißig

Historisches

Das Rittergut Weißig wurde zwi­schen 1606 und 1803 für fast zwei Jahrhunderte nur for­mell geführt und besaß weder Gebäude noch Landwirtschaftsflächen. Im 19. Jahrhundert besa­ßen die Herren Müller das Rittergut, 1828 gehörte es Christian Gottfried Schmidt, nach­fol­gend der Hofrätin Räblock sowie um 1860 Dr. Weinhold.

Dresden: Freigut Gompitz

Freigut Gompitz

01156 Dresden

Historisches

Gompitz wurde 1206 erst­mals schrift­lich als Herrensitz in Verbindung mit Hildebrandus de Gompitz nach­ge­wie­sen. Hildebrand von Gompitz war Zeuge eines Rechtsstreites um den Burgward Pesterwitz, dem Gompitz ver­mut­lich unter­stand. Später kam Gompitz zum Amt Dresden.

1838 /​ 1839 bestand ein Freigut. Ob das Freigut auf den frü­he­ren Herrensitz zurück­geht, ist nicht bekannt. Weiterführende Informationen zum Herrensitz und Freigut lie­gen bis jetzt eben­falls nicht vor.

Dresden: Palais des Chevalier de Saxe

Palais des Chevalier de Saxe

ehe­mals Lange Gasse 24
spä­ter Zinzendorffstraße 4
(Museum: Lingnerplatz 1)
01069 Dresden

Historisches

Johann Georg Chevalier de Saxe, ille­gi­ti­mer Sohn Augusts des Starken, erwarb 1764 das Gelände des heu­ti­gen Blüherparks, um darin ein Maison de Plaisance mit Turm errich­ten zu las­sen. Der Bau mit Nebengebäuden wurde 1770 abge­schlos­sen und als Palais des Chevalier de Saxe beti­telt. Weitere Bezeichnungen für das Lustschlösschen waren Prinzenpalais, Prinz-​Georg-​Palais sowie Palais Zinzendorffstraße. Mit des Prinzen Tod ging das Palais an den Malteserorden über, dem er angehörte.

Ab 1781 gehörte das Palais jeweils dem zweit­ge­bo­re­nen säch­si­schen Prinzen und wurde auch als Sekundogenitur bezeich­net. 1783 erfolg­ten Umgestaltungsarbeiten im Inneren des Palais. Zwischen 1855 und 1857 wurde das Palais um ein Stockwerk erwei­tert und mit einer neuen Fassade ver­se­hen. 1867 und 1878 /​ 1879 kam es zur Erweiterung der Flügelbauten. Johann Georg von Sachsen war bis 1926 /​ 1927 letz­ter wet­ti­ni­scher Besitzer, das Palais kam danach in den Besitz der Stadt Dresden.

Nach 1945

Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde von einer Rekonstruktion abge­se­hen und die Ruine 1951 abgetragen.

Heutige Nutzung

2007 wur­den die Reste der Grundmauern wie­der frei­ge­legt. Diese wer­den in die künf­tige Gestaltung des Blüherparks inte­griert, ein Wiederaufbau ist jedoch nicht geplant. Vom Hygiene-​Museum aus kom­mend befin­den sich die Reste des Palais auf der lin­ken Seite des Museums.

Dresden: Vorwerk Mickten

Vorwerk Mickten

01139 Dresden

Historisches

Im Jahr 1421 wurde in Mickten ein Vorwerk erwähnt. Es befand sich im Besitz der Familie Ziegler in der Nähe der heu­ti­gen Sternstraße. Die Familie Ziegler ver­kaufte das Vorwerk 1468 an den Meißner Bischof. Kurz danach wurde es auf­ge­löst und die Flächen an Bauern verteilt.

Dresden: Herrensitz Kemnitz

Herrensitz Kemnitz

01157 Dresden

Historisches

Im Jahre 1254 erfolgte die urkund­li­che Ersterwähnung von Kemnitz als Ort und Herrensitz. Die Meißner Domherren Albrecht und Heinrich von Guben waren sei­ner­zeit im Besitz von Kemnitz. Mit dem Herrensitz war offen­bar keine beson­dere Gebäudesubstanz verbunden.

Dresden: Wallburg Heidenschanze

Wallburg Heidenschanze

Heidenschanze
01187 Dresden

Historisches

Das Gelände in Coschütz war bereits um 1400 v. Chr. besie­delt und gehört zu den ältes­ten nach­ge­wie­se­nen Siedlungsplätzen im Dresdner Raum. Hier stand eine früh­ge­schicht­li­che Befestigungsanlage, die zu jener Zeit noch unbe­fes­tigt war. Später wurde ein Burgwall aus Holz, Steinen und Erde ange­legt, der etwa 5 m hoch war und einen Durchmesser von etwa 200 m hatte. Dieser Wall wurde noch vor 1000 v. Chr. durch einen Brand zerstört.

Später wurde etwa 20 m davor eine neue Mauer von etwa 4 m Höhe und 8 m Breite erbaut. Die im 6./7. Jahrhundert von sla­wi­schen Siedlern in Besitz genom­mene Anlage wurde von Soldaten Heinrichs I. erobert, wel­che die Slawen ver­trie­ben. Vermutlich wurde die Heidenschanze noch bis Ende des 11. Jahrhunderts als Verteidigungswarte genutzt und erst dann bei Kämpfen zer­stört und auf­ge­ge­ben. Im 19. Jahrhundert fie­len Teile des Burggeländes dem Steinbruchbetrieb zum Opfer. Archäologische Ausgrabungen erfolg­ten in den 1930er und 1950er Jahren.

Die Wallburg heute

Die Überreste der Heidenschanze ste­hen als früh­ge­schicht­li­ches Bodendenkmal unter Schutz und kön­nen nord­west­lich von Coschütz auf einem Bergsporn über der Weißeritz gefun­den wer­den. Erhalten sind neben zwei stark ver­flach­ten Vorwällen Reste des Hauptwalls, Pfostenlöcher, Lehmfußböden und Abdrücke ver­kohl­ter Balken aus den dama­li­gen Hütten. Unterhalb der Anlage ver­läuft der Autobahntunnel der A17.

Bodendenkmalschutz

Der Schutz als Bodendenkmal wurde erst­mals 1936 ver­lie­hen und 1960 erneu­ert. Die Heidenschanze gilt als das bedeu­tendste vor­ge­schicht­li­che Bodendenkmal in Dresden.