Dresden: Lingnerschloss

Lingnerschloss

Bautzner Straße 132
01099 Dresden

Historisches

Neben sei­nem eige­nen Wohnsitz ließ Prinz Albrecht für sei­nen Kammerherrn Baron Stockhausen und des­sen Gattin zwi­schen 1850 und 1853 die Villa Stockhausen errich­ten. Bis zur Fertigstellung des Schlosses Albrechtsberg wohnte der Prinz zunächst selbst darin. 1862 erfolgte der Bau des Schweizer Hauses. 1891 erwarb der Dresdner Nähmaschinenfabrikant Bruno Naumann das Schloss. Im glei­chen Jahr wurde das Torhaus erbaut.

1906 kam das Gelände in den Besitz von Karl August Lingner. Der Erfinder des ODOL-​Mundwassers war Initiator der I. Internationalen Hygiene-​Ausstellung. Auf ihn gehen Umbauten am Schloss sowie Umgestaltungsarbeiten in der Parkanlage zurück. Weiterhin ent­stand unter ihm 1912 eine pri­vate Standseilbahn vom Schloss ins Elbtal, die 90 Meter lang war und einen Höhenunterschied von 40 Metern über­wand. Mit Lingners Tod wurde die Standseilbahn still­ge­legt und 1933 abge­tra­gen. Das Maschinenhaus wurde in der Folgezeit als Lagerschuppen genutzt. Gemäß Lingners Testament ging das Schloss nach sei­nem Tod 1916 an die Stadt Dresden über, die es für die Öffentlichkeit zugäng­lich hal­ten musste. 1921 wurde das Mausoleum im Park errich­tet, in dem Lingner schließ­lich seine letzte Ruhestätte fand. Während des Zweiten Weltkrieges diente das Schloss als Reservelazarett.

Nach 1945

Nach 1945 wurde das Lingnerschloss als Studentenwohnheim genutzt, bevor 1956/​1957 Umbauten erfolg­ten und schließ­lich der Dresdner Klub ein­zog (ab 1972 Klub der Intelligenz). Dieser Treffpunkt von Künstlern, Wissenschaftlern und ande­ren Persönlichkeiten wurde von Manfred von Ardenne initi­iert und blieb bis 1989 bestehen.

Nachwendezeit

Nach Schließung des Klubs schei­ter­ten Versuche das Schloss zu ver­kau­fen. Pläne sahen u. a. eine Spielbank, eine Gaststätte, die Internationale Schule oder ein Zentrum für Bio-​Technologie mit einem umstrit­te­nen Neubau vor. Seit 1993 stand das Lingnerschloss leer. 2002 grün­dete sich ein Förderverein. Dieser hat sich die Sanierung des Schlosses sowie des­sen Nutzung im Sinne von Lingners Testament zum Ziel gesetzt. Die Arbeiten began­nen 2004. Dank einer über­aus groß­zü­gi­gen Spende im sie­ben­stel­li­gen Bereich kön­nen die noch fort­dau­ern­den Sanierungsarbeiten weit frü­her als erwar­tet abge­schlos­sen wer­den. 2007 bezog für zwei Jahre das Welterbezentrum Dresdner Elbtal Räume im Schloss.

Heutige Nutzung

Das Lingnerschloss wird der­zeit für Veranstaltungen sowie gas­tro­no­misch genutzt. Das Torhaus ist Sitz des Fördervereins, das Schweizer Haus dient als Büro- und Schulungszentrum.

Dresden: Wasserpalais im Reisewitz’schen Garten

Wasserpalais im Reisewitz’schen Garten

Reisewitzer Straße
01159 Dresden

Historisches

Kurfürst Johann Georg IV. ließ 1692 einen Garten mit einem Wasserpalais anle­gen. Früher befand sich auf die­sem Grund und Boden ein Mühlenwerk. Er ließ für seine Geliebte Sibylla von Neitschütz ein Wasserpalais errich­ten und den Garten gestal­ten. Bereits 2 Jahre spä­ter ver­starb sie an den Blattern. Da auch der Kurfürst ver­starb, gelangte der Garten an August den Starken.

1702 erwarb Johann Wratislaw von Reisewitz das Areal, der es jedoch nur bis 1709 besaß. Nach die­sem Besitzer erhielt der Garten sei­nen Namen. 1719 bis 1724 hatte die kur­fürst­li­che Falknerei ihren Sitz auf dem Gelände. Von 1844 bis 1856 bestand ein Sommertheater. Außerdem gab es die Gastwirtschaft “Starckes Garten”, die auch als poli­ti­scher Versammlungsort diente.

Das Wasserschlösschen bewohnte ab 1839 die Gräfin Charlotte von Kielmannsegge. Als Napoleon-​Fan ließ sie das Palais zu einer pri­va­ten Gedenkstätte ein­rich­ten. Nach 1860 wur­den Teile des Areals durch neue Industrieunternehmen in Anspruch genom­men. Drei Jahre spä­ter ver­starb die Gräfin.

Es ent­stan­den eine Ziegelei, die Aktienbrauerei Reisewitz und eine Schokoladenfabrik. Das ver­blie­bene Areal wurde bis zur Jahrhundertwende mit Wohnhäusern bebaut. Vom Garten ist durch die Bebauung nichts mehr erhal­ten. Das Wasserpalais wurde 1891 abge­ris­sen. Die Brauerei bestand bis 1931 und diente nach­her als Lager.

Heutige Nutzung

Teile der Anlage sind erhal­ten. Im Dezember 2002 wurde der Gebäudekomplex bei einem Brand beschädigt.

Dresden: Vorwerk Räcknitz

Vorwerk Räcknitz

Stadtgutstraße 10 (hin­ten)
01217 Dresden

Historisches

Räcknitz ent­stand aus einem Herrensitz her­aus, der erst­mals 1305 urkund­lich unter Frische von Rekenicz belegt ist. Besitzer die­ses Herrensitzes waren 1384, in jenem Jahr ist auch die Erwähnung als Vorwerk nach­weis­bar, die Dresdner Familien Ziegler und Münzmeister. Das Erbgut wurde gemein­sam mit dem frü­he­ren Vorwerk Auswik 1467 vom Rat der Stadt Dresden erwor­ben und an eine Vielzahl von Bürgern auf­ge­teilt. Das Vorwerk kam 1468 als Stadtzinsgut in bäu­er­li­chen Besitz und wurde 1892 wie­der von der Stadt zurück erworben.

Heutige Nutzung

Seit 1951 wird es als Versuchsgut der Technischen Universität genutzt.

Dresden: Quandtsches Freigut /​ Freigut Eschdorf

Quandtsches Freigut

Pirnaer Straße 61
01328 Dresden OT Eschdorf

Historisches

1429 wurde ein Vorwerk erwähnt, die erste urkund­li­che Erwähnung erfolgte jedoch bereits 1346. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Vorwerk im Ortsteil Rosinendörfchen zer­stört und im nach­fol­gen­den Jahr im Ortskern neu auf­ge­baut. 1684 kam das Gut in den Besitz des säch­si­schen Staatsmannes Dr. Hieronymus Kiesewetter, der Eschdorf zum Rittergut erhob. Im Zeitraum 1767 bis 1770 ent­stand das Herrenhaus für den Oberstleutnant Ernst Ferdinand von Polenz. Nach Gottfried Sempers Plänen wurde das Gut 1830 umge­stal­tet und erhielt dadurch den Beinahmen Semperhof. 1832 erwarb die Familie Quandt das Anwesen. Sie lie­ßen das Gut erwei­tern und umbauen.

Nach 1945

1946 erfolgte die Enteignung der Freigutsbesitzer. Das Gut wurde 1951 Teil des Volksgutes Dittersbach.

Nachwendezeit

Nach 1990 schei­ter­ten Pläne zur Umgestaltung des Gutes in eine Wohnanlage bzw. ein Hotel. Inzwischen befin­det sich das Freigut seit 2007 in Privatbesitz. Mit der Sanierung des Hauptgebäudes wurde begon­nen. Zusätzlich wur­den Fördermittel in Höhe von 100.000 Euro für Sicherungsmaßnahmen am Brauereigebäude bereit gestellt.

Heutige Nutzung

Das Freigut wird bewohnt. Kulturelle Angebote sowie wei­te­rer Wohnraum sol­len folgen.

Dresden: Wallburg Burgberg Loschwitz

Wallburg Burgberg (Loschwitz)

Burgberg
01326 Dresden

Historisches

Die ehe­ma­lige sla­wi­sche Wallanlage ent­stand ver­mut­lich zwi­schen dem 7. und 11. Jahrhundert und wurde 1296 sowie 1311 urkund­lich erwähnt. Reste des Abschnittsgrabens sind noch erhal­ten. Sie befin­den sich im Norden auf einem Bergsporn zwi­schen Grundstraße und Plattleite und recht­erhand der auf­wärts fah­ren­den Standseilbahn.

1853 ent­stand auf dem ehe­ma­li­gen Burggelände eine Gaststätte mit Hotelbetrieb namens “Oberer Burgberg”. Die Ruine über­stand die Nachkriegszeit, wurde aller­dings 1967 abge­ris­sen. Erhalten sind noch Teile der Stützmauern und die zum Plateau füh­ren­den Treppenanlagen.

Bodendenkmalschutz

Für die Wallanlage ist die Unterschutzstellung als Bodendenkmal vorgesehen.

Dresden: Palais Kaskel-Oppenheim

Palais Kaskel-​Oppenheim

Bürgerwiese 5–7
01069 Dresden

Historisches

Das Palais wurde zwi­schen 1845 und 1848 unter Gottfried Semper für den Bankier Martin Wilhelm Oppenheim errich­tet. Der Bankier und Kaiserlich-​Russische Staatsrat Hermann Christian Freiherr von Kap-​herr erwarb das Palais 1867 und ver­äu­ßerte es bereits zwei Jahre spä­ter an den Bankier Felix von Kaskel. Zwischen 1871 und 1874 ließ die­ser sein Palais umbauen.

Nach 1945

Während der Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg wurde das Palais zer­stört. Es brannte kom­plett aus, seine Mauern blie­ben jedoch ste­hen. Ende 1951 erfolgte die Ruinensprengungen. Zuvor gab es Ideen, an die­ser Stelle einen Pionierpalast auf­zu­bauen. Diese Pläne wur­den dann jedoch im Schloss Albrechtsberg umgesetzt.

 

Dresden: Vorwerk Nickern

Vorwerk Nickern

Am Geberbach 1
01239 Dresden

Historisches

Das Wohnstallhaus eines spät­mit­tel­al­ter­li­chen Dreiseitenhofes wurde ver­mut­lich im 16. Jahrhundert erbaut.

Heutige Nutzung

Das Vorderhaus wurde zum “Co-​Working-​Space” aus­ge­baut. Das Hinterhaus wurde bereits 2008 saniert.