Keppschloss
Am Keppschloss 15
01326 Dresden
Historisches
Schon 1371 existierte in Hosterwitz ein Vorwerk, welches 1445 der Familie von Carlowitz gehörte und später aufgelöst wurde. Im 18. Jahrhundert erfolgte quasi eine Reaktivierung. Das beurkundete Vorwerk geht auf das Plantagengut zurück, das Graf Brühl 1749 erworben hatte. 1774 kaufte Graf Camillo Marcolini das Gut, ließ ein neues Palais und im Landschaftspark unter anderem eine künstliche Ruine errichten. Zu den Besuchern Marcolinis gehörte der spätere Papst Leo XII., weshalb ein Nebengebäude als Papstschlösschen bezeichnet wurde.
Ab 1835 gehörte der Besitz der Baronin von Trautvetter, deren Sohn das Palais 1850 umbauen ließ. Aus dieser Zeit stammt auch der Name Keppschloss. 1861 erwarb der Bankier Robert Thode den Besitz und veranlasste Umbauarbeiten im Tudorstil sowie den Bau einiger Nebengebäude. Aus finanziellen Gründen musste Thode das Keppschloss bereits 1865 wieder verkaufen und neuer Besitzer wurde der Konsul Friedrich Finke. Ab 1872 befand sich das Schloss im Besitz der Großherzogin Elisabeth von Mecklenburg-Strelitz, welche es bis zu ihrem Tod 1916 bewohnte. Vier Jahre später erwarb es der rumänische Generalkonsul Dumitrescu.
1925 / 1926 wurde ein Kinderkurheim eingerichtet, welches nur wenige Jahre betrieben und 1933 zwangsversteigert wurde. Der Reichsbund Deutscher Beamter nutzte das Schloss einige Monate als Altersheim, hernach diente es als Polizei- und Luftschutzschule. Im und nach dem 2. Weltkrieg wurde das Schloss von Flüchtlingen und Ausgebombten bewohnt.
Nach 1945
Nach der Enteignung des letzten Besitzers Prinz Ernst Julius zur Lippe 1947 diente das Schloss zwischen 1951 bis 1989 als Schulungseinrichtung der Zivilverteidigung. Dafür wurde in den 1960er Jahren ein Obergeschoss aufgesetzt und die markanten Türme fielen späteren Umbauten zum Opfer. Im Park entstanden weitere Gebäude. Ab 1978 wurde das Keppschloss auch für die vormilitärische Ausbildung von Jugendlichen in der DDR genutzt.
Nachwendezeit
Von 1990 bis 1996 diente das Keppschloss als Schulungsort. 2003 wurde das Schloss an eine Immobiliengesellschaft verkauft, die zwei Jahre später mit den Umbau- und Sanierungsarbeiten begannen.
Heutige Nutzung
Im Keppschloss entstanden Wohnungen für gehobene Ansprüche. Die ehemaligen landwirtschaftlichen Gutsflächen werden heute überwiegend von den Obstplantagen und dem Wasserwerk genutzt.