Vorwerk Tautewalde
02681 Wilthen OT Tautewalde
Historisches
Im 18. und 19. Jahrhundert verfügte Tautewalde über ein Vorwerk.
Schlösser, Burgen und Rittergüter im Landkreis Bautzen
02681 Wilthen OT Tautewalde
Im 18. und 19. Jahrhundert verfügte Tautewalde über ein Vorwerk.
Schloss GaußigAn der Kirche 2 (Schloss)
An der Kirche 14 (Schlossgärtnerei)
Im Gut 4 (Rittergut)
Alte Brauerei 1, 3, 5, 7, 9 (Brauerei)
02633 Doberschau OT Gaußig
Der erstmals um 1245 unter Willricus de Gusc und Reinhardus de Guzich erwähnte Herrensitz erlebte zahlreiche Besitzerwechsel. Nachdem Rudolph von Neitschütz 1696 mit Gaußig belehnt wurde, ließ er um 1700 das Schloss in seiner heutigen Form erbauen. Zwischen 1747 und 1750 veranlasste Heinrich Graf von Brühl als Eigentümer die Anlage des Landschaftsparks. Als weitere Besitzer sind ab 1750 der Graf von Keyerlingk sowie nachfolgend ab 1766 Peter Graf von Riaucourhall-Riaucour bekannt.
Nach dem Tod von Andreas von Riaucour 1794 erbte dessen Tochter Henriette, verehelicht mit Graf Carl Theodor Schall zu Bell, das Schloss mit Rittergut Gaußig. Seitdem wurde der Familienname Schall-Riaucour genutzt. Die Familie Schall-Riaucour behielt Schloss Gaußig bis 1945 in Familienbesitz. Während sie das Schloss als Wohnsitz nutzen, verpachteten sie die anderen in ihrem Besitz befindlichen Rittergüter unter.
Um 1800 erfolgten Umbauten im palladianischen Klassizismus, wodurch das ursprüngliche Aussehen stark verändert wurde. 1870 wurde ein neues neubarockes Mansardwalmdach aufgesetzt. Die neoromanische Schlosskapelle wurde 1893 an das Schloss angebaut. In ihrem Inneren befindet sich ein gotischer Flügelaltar von 1471. 1907 erfolgte der Anbau der Schlossbibliothek.
Nach 1945Nach der Enteignung der Familie Schall-Riaucour 1945 wurde das Schloss als Erholungsheim der TU Dresden genutzt. Teile des Schlosses wurden 1976 saniert.
Nach der Wiedervereinigung ging das Schloss in den Besitz des Freistaates über. Die TU Dresden nutzte das Schloss noch bis 1992. Das vollständig erhaltene Inventar von Schloss Gaußig wurde an Wilderich von Schall-Riaucour zurückgegeben, welcher es nach und nach verkaufte. 1995 wurde die Schlosskapelle restauriert.
1999 wurde Schloss Gaußig an eine Amerikanerin verkauft. Der Kaufvertrag über das Schloss wurde einige Jahre später wegen fehlender zugesicherter Investitionen rückgängig gemacht. Im März 2005 kam Schloss Gaußig per Verkauf an einen Privatinvestor, welcher umfangreiche Sanierungsarbeiten veranlasste und das Schloss im August 2008 als First Class Hotel eröffnete.
Schloss Gaußig dient als Hotel und Wohnsitz des Eigentümers. Der Schlosspark ist nur an Wochenenden für die Öffentlichkeit zugänglich (Angabe ohne Gewähr).
(Fotos: Mai 2025)
Zugehörige AnlagenIm weitläufigen Schlosspark, der in der Mitte des 18. Jahrhunderts im Barockstil angelegt und um 1800 im Stil eines englischen Landschaftsparks umgestaltet worden war, befinden sich die Erbbegräbnisstätte der Familie Schall-Riaucour sowie eine Wetterhütte. Ebenfalls befinden sich im Park ein um 1770 erbauter Rundpavillon sowie ein um 1800 errichteter Pavillon mit quadratischem Grundriss.
Das Rittergut besteht aus einem Verwalterhaus, einem Wohnhaus und mehreren Wirtschaftsgebäuden, die im 18. Jahrhundert erbaut wurde. Es ist sanierungsbedürftig und augenscheinlich leerstehend. Der Stall ist nach einem Dacheinsturz im Jahr 2014 ruinös.
Die Schlossgärtnerei wurde ursprünglich als Orangerie des Schlosses um 1894 errichtet. Nach 1960 bis zur Wendezeit nutzte die örtliche LPG die Gärtnerei. Danach wurde die Schlossgärtnerei in Privatbesitz überführt.
Die frühere Brauerei des Schlosses besteht aus zwei Wohn- und Wirtschaftsgebäude, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut wurden, im Kern vermutlich jedoch schon älter sind.
02692 Doberschau OT Diehmen
Von der Wallburg Diehmen sind noch Wallreste vorhanden, die sich nördlich vom Ort und dort nördlich der Diehmener Mühle befinden. Die mittelalterliche Wehrumlage umfasst ein relativ großes Gebiet. Sie war vermutlich einst vollständig von einem dammartigen Wall umgeben, der heute nur noch teilweise erhalten ist. Zur Orientierung vor Ort dienen der sogenannte 1. Dammweg und 2. Dammweg.
Schutz als Bodendenkmal besteht für die Reste der mittelalterlichen Wehranlage seit 1978.
Wallburg Doberschauehemals Fabrikstraße 11 & 15
02692 Doberschau
Die Wallburg, die auch als Alte Schanze bekannt ist und einst den Einwohnern Schutz in Krisenzeiten bot, soll über einen unterirdischen Tunnel zum Rittergut Doberschau verfügen. Vermutlich geht die Wallburg auf das 1007 erwähnte castellum Trebista zurück, das 1071 als Burgward erwähnt wurde. Aus diesem entwickelte sich ein Vorwerk, als solches 1409 erwähnt und schließlich ein erstmals 1559 genanntes Rittergut.
Das Rittergut mit seinem Schloss wiederum geht auf eine Wasserburg als Vorgängerbau zurück und erlebte viele Besitzerwechsel. Das im 18. Jahrhundert errichtete Schloss wurde um 1900 unter seinem damaligen Besitzer Ewald Hermann von Trosky umgebaut. Nach seinem Tod gelangte das Rittergut als Erbe an die Stadt Bautzen, welche es an die Familie Seyffarth verkaufte. Der letzte Besitzer war die Familie Mühl.
Obwohl der Grundbesitz unter 100 Hektar groß war, fiel das Rittergut unter die Bodenreform und die Familie Mühl wurde enteignet. Im Schloss wurden Flüchtlinge einquartiert. Diese nutzten das Herrenzimmer als Kuhstall um. Einige Räume wurden von einer Schule genutzt.
2001 ging das Rittergut in Privatbesitz über. Das Schloss wurde in der Folgezeit leergezogen und Teile des Ritterguts abgerissen. Anfang 2002 kam es zu einem Brand, der das Dach komplett zerstörte. Nachdem ein neuer Dachstuhl aufgesetzt wurde, war der Eigentümer nicht mehr auffindbar. Der Wiederaufbau unterblieb, der Bauzustand verschlechterte sich zusehends. Der Besitzer beantragte eine Genehmigung zum Abriss.
Heute ist vom Schloss Doberschau selbst nichts mehr erhalten. Das Schloss und die Nebengebäude wurden abgerissen und die Flächen mit Neubauten versehen. Erkennbar sind nur noch Fragmente der Einfriedungsmauer des früheren Gutsparkes sowie Reste des Gutsparkes mit seinem Altbaumbestand.
Die slawische Wallburg zeigt sich noch in sichelförmigen Wallresten südlich des Orts am östlichen Spree-Hochufer. Sie wurde Ende 1937 und erneut Ende 1958 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.
Von der Wasserburg sind noch Reste des Grabens erkennbar. Diese befinden sich im Bereich des ehemaligen Ritterguts. Sie wurde erstmals 1935 und erneut Ende 1958 als Bodendenkmal geschützt.
Burgberg | Georgenberg
01920 Elstra OT Prietitz
Die Wallburg wurde im 10. Jahrhundert vom Stamm der Milzener erbaut. Spätestens im 13. Jahrhundert wurde die Burg, die bis dahin als Verteidigungsanlage diente und gelegentlich auch als Wehranlage Georgenberg bezeichnet wird, aufgegeben. Während der Hussitenkriege sowie während des Dreißigjährigen Kriegs suchten die Einwohner Schutz in der ehemaligen Wallanlage.
Erhalten sind Wälle. Der Zugang erfolgt über zwei Wanderwege, die nahe beieinander an der Hauptstraße auf Höhe der Hausnummern 15 und 17 abzweigen.
Bodendenkmalschutz besteht für die Wallburganlage seit Ende 1937; erneuert wurde der Schutz 1955.
Gaußiger Straße 14
02692 Doberschau OT Diehmen
Das Rittergut konnte 1574 nachgewiesen werden. 1766 gelangte das Rittergut Diehmen in den Besitz von Peter von Riaucour. Dessen Sohn Andreas Graf von Riaucour brachte das Rittergut in eine Familienstiftung ein, in welcher es bis 1945 verblieb. Die Besitzer bewohnten Schloss Gaußig und hatten das Rittergut Diehmen sowie die weiteren Rittergüter, die sich in ihrem Eigentum befanden, verpachtet. Die Herrenhäuser fielen daher weniger prunkvoll aus. Das Herrenhaus Diehmen entstand vermutlich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
1945 wurde auch auf dem Rittergut Diehmen die Bodenrefom vollzogen und die Familie Schall-Riaucour enteignet. Das Rittergut wurde an Neubauern aufgeteilt. Das Herrenhaus wurde ebenfalls von Neubauern bewohnt.
Das Herrenhaus gehört heute zwei Eigentümern, was auch an den unterschiedlichen Sanierungsendergebnissen sichtbar ist. Die Grundstücksgrenze verläuft mitten durch das Herrenhaus.
Das Herrenhaus Diehmen wird bewohnt.
Zur Wasserburg 11 (Herrenhaus)
Zur Wasserburg 5, 7–10, 13, 15, 17, 21 (Rittergut)
02692 Doberschau OT Drauschkowitz
1353 war Drauschkowitz ein Herrensitz des Ritters Meynhard von Druschkewitz. Es existierte eine Wasserburg, nach deren Aufgabe sich ein Rittergut entwickelt hatte, welches 1562 erstmals urkundliche Erwähnung fand. Das Herrenhaus wurde im 17. Jahrhundert an Stelle der vormaligen Wasserburg errichtet.
1649 erwarb Noah Johann Cocceji das Rittergut Drauschkowitz. Sein Sohn erbte den Grundbesitz 1673. Seit 1750 befand sich das Rittergut Drauschkowitz im Besitz der jeweiligen Eigentümer von Schloss Gaußig. Der Graf von Keyserling verkaufte den Grundbesitz 1766 an Peter von Riaucour, dessen Sohn Andreas das Rittergut 1770 in eine Familienstiftung einbrachte. Dort verblieb es bis 1945. Das Rittergut wurde verpachtet, der Pächter bewohnte das Herrenhaus.
Die Bodenreform wurde auch auf dem Rittergut Drauschkowitz vollzogen. Das Rittergut wurde enteignet und aufgeteilt. Das Herrenhaus diente in der Folgezeit als Wohnhaus, Kindergarten und Gemeindeamt. In den 1970er Jahren erfolgten Umbauten, die zum optischen Nachteil des Herrenhauses gerieten.
Das Herrenhaus wurde noch bewohnt, nach und nach aber leergezogen. 2013 erfolgte ein Verkauf. Im Sommer 2020 stand das Herrenhaus Drauschkowitz für 7.500 € über eine Immobilienauktion zum Verkauf.
Das schlichte Herrenhaus (Nr. 11) ist sanierungsbedürftig. Der nördliche Bereich des Herrenhauses wurde als Küchentrakt ausgebaut und verfügte über Gewölbe im Erdgeschoss, die auf dem Bühl der ehemaligen Wasserburg errichtet worden waren.
Das Rittergut besteht weiterhin aus einer Scheune (Nr. 17⁄21), einem Wirtschaftsgebäude (Nr. 9) sowie drei ehemaligen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden (Nr. 5⁄8, 7⁄10 und 13⁄15. Außerdem sind Reste des Parks und der Einfriedung, als Natursteinmauer ausgeführt, erhalten.
Die Wasserburg wurde überbaut und der Graben weitestgehend eingeebnet. Bodendenkmalschutz besteht seit Mitte 1935 für die Anlage. Der Schutz wurde Ende 1958 erneuert.
Grubschützer Straße 11
02692 Doberschau OT Techritz
Bereits 1396 oder 1407 war ein Herrensitz bekannt, der ab 1562 als Rittergut spezifiziert wurde. Das Rittergut geht auf eine mittelalterliche Wasserburg als Ursprungsbau zurück. Das Rittergut ist mit Besitzern wie der Familie von Metzradt, der Familie von Gersdorff und der Familie von Leubnitz verbunden. Johann Christoph Gotthelf Glöckner erwarb das Rittergut Techritz 1788. Er ließ im Folgejahr das Herrenhaus neu errichten. 1820 erwarb Johann Leberecht Jähnichen das Rittergut und veräußerte es bereits im gleichen Jahr wieder.
Das Rittergut fiel unter die Bodenreform, der letzte Besitzer wurde enteignet und die Ländereien aufgeteilt. Im Herrenhaus wurden mehrere Familien einquartiert.
Das Herrenhaus dient Wohnzwecken und ist umfassend sanierungsbedürftig.
Für die Wasserburg besteht seit 1939 als Bodendenkmal Schutz. Sie befand sich im südöstlichen bereich des Gutes und wurde überbaut und dadurch verändert. Der Schutz wurde Anfang 1959 erneuert.
02633 Doberschau OT Günthersdorf
Das Rittergut wurde 1834 erstmals erwähnt. Möglicherweise hat bereits um 1241 ein Herrensitz bestanden.
Wilthener Straße 6
02692 Doberschau OT Arnsdorf
Das Rittergut ging aus einem um 1400 bestehenden Kammergut hervor und wurde 1552 an Balthasar von Schlieben verkauft. Die Ersterwähnung als Rittergut erfolgte 1567. Die Besitzer des Ritterguts Arnsdorf wechselten häufig. 1696 erwarb Rudolf von Neitschütz das Rittergut.
Das Herrenhaus wurde offenbar bereits im 16. Jahrhundert errichtet, später umgebaut und besaß einst einen Turm, welcher in der Mitte des 19. Jahrhundert abgetragen worden war. Letzter Besitzer des Ritterguts Arnsdorf war Adolf Friese, der das Rittergut 1905 erworben hatte.
Die Familie Friese wurde 1945 enteignet. Die Wirtschaftsgebäude wurden an Neubauern aufgeteilt und das Herrenhaus in ein Müttergenesungsheim umgebaut. Später fanden die Gemeindeverwaltung und eine Kindertagesstätte darin Platz.
Das Rittergut stand zunächst einige Jahre ungenutzt, ehe es von privat erworben wurde. Die Eigentümer richteten den Park wieder her, bezogen das Untergeschoss und veranlassten schrittweise die Sanierung.
Das Herrenhaus dient Wohnzwecken.