Rittergut Pohritzsch
04509 Wiedemar OT Pohritzsch
Historisches
Das Rittergut wurde 1747 erwähnt. Bereits im 14. Jahrhundert hatten die Ritter von Schkeuditz Pohritzsch als Lehen erhalten.
Schlösser, Burgen und Rittergüter im Landkreis Nordsachsen
04509 Wiedemar OT Pohritzsch
Das Rittergut wurde 1747 erwähnt. Bereits im 14. Jahrhundert hatten die Ritter von Schkeuditz Pohritzsch als Lehen erhalten.
Am Gutshof 1
04509 Wiedemar OT Lissa
1161 wurde unter Tomme von Lissau ein Herrensitz erwähnt, welcher ab 1222 Egelolfus de Liszowe gehörte. Unter Nickel von Czemen erfolgte 1445 die Erwähnung als Rittersitz. 1478 verkaufte er den Rittersitz, möglicherweise an die Herren von Plaussig, die ab 1486 definitiv als Besitzer verzeichnet sind. Ab 1513 waren die Herren von Maschwitz auf Lissa Zuhause.
Durch Einheirat gelangte der Rittersitz 1634 an die Familie von Schieke und wurde 1690 von Hans Philipp von Gresse erworben. Vier Jahre später war die Familie von Brösigke Besitzer des Gutes, das 1728 von der Familie von Schiecke erneut erworben wurde. 1750 erwarb die Familie aus dem Winkel Lissa.
Unter der Familie Troitzsch, seit 1782 auf Lissa ansässig, wurde das vormalige Mannlehngut zum Allodialgut umgewandelt und schließlich 1816 zum Rittergut aufgewertet. Die letzten Besitzer waren ab 1854 Adolph Heinrich August Barthels, ab 1878 die Familie Lüdicke und zuletzt Richard Dietrich.
Richard Dietrich wurde 1945 enteignet.
Das Herrenhaus dient heute als Wohnhaus und Friseursalon.
Weststraße
04509 Wiedemar OT Zschernitz
1263 war ein Herrensitz erwähnt, der sich im Besitz von Berthold de Zirns befand. Die Herren von Dieskau wurden 1393 im Zusammenhang mit der Erwähnung als Rittersitz genannt. In der Folgezeit wechselten die Besitzer häufig. So werden 1522 Hans Ruthard, 1557 Johannes von Rabiel und 1559 Valten von Schlegel genannt.
Der Rittersitz erfuhr 1580 eine Aufwertung zum Rittergut. In der Folgezeit befand es sich ab 1613 im Besitz von Abraham von Mutzschen, ab 1638 im Besitz der Familie von Zwehmen und ab 1703 im Besitz von Thimo von Rauchhaupt. Die Familie von Zanthier erwarb Zschernitz 1720 und verkaufte es 1783 an die Familie Troitzsch. Es folgten ab 1859 mehrere weitere Besitzerwechsel, bis die Familie Bieler das Rittergut 1877 erwarb. Deren Schwiegersohn erhielt das Gut 1931.
Im Rahmen der Bodenreform erfolgte die Enteignung. Mitte der 1980er Jahre wurde das Herrenhaus abgerissen.
Eines der Wirtschaftsgebäude befindet sich in saniertem Zustand und wird durch die Feuerwehr genutzt, weitere Wirtschaftsgebäude sind sanierungsbedürftig und stehen ungenutzt.
04758 Naundorf OT Zeicha
1228 war ein Herrensitz in Zeicha bekannt. Der Herrensitz wurde im Zusammenhang mit Heinricus de Szichowe genannt und bestand offenbar nicht sehr lange. Mitte des 16. Jahrhunderts übten die Rittergüter Naundorf und Saalhausen die Grundherrschaft anteilig über Zeicha aus.
Hauptstraße 21
04769 Naundorf OT Casabra
In Casabra bestand bereits ein 14. Jahrhundert ein Herrensitz. Aus diesem Herrensitz entwickelte sich ein urkundlich 1696 nachgewiesenes Rittergut, welches sich unter anderem im Besitz der Truchsessen von Borna befand. Weitere, nicht datierte Besitzer waren die Familien, von Koßritz, Wesenig, Koppisch, Haußner und Stein-Jacoby. Seit dem 18. Jahrhundert befand sich das Rittergut Casabra im Besitz von bürgerlichen Landwirten. Das Herrenhaus wurde 1869 für Julius Moritz Hermann Fischer errichtet. Er vererbte das Rittergut Casabra 1880 seinem Schwiegersohn Herrmann Popp. Unter diesem sollte ein weiteres Herrenhaus errichtet werden, jedoch wurde der Bau nicht fertiggestellt.
Herrmann Popps Erben wurden 1945 im Rahmen der Bodenreform enteignet. Das Rittergut wurde aufgeteilt, das Herrenhaus diente Wohnzwecken, die Stallungen und Wirtschaftsgebäude wurden durch Neubauern genutzt.
Das Herrenhaus diente noch bis in die 1990er Jahre als Wohnhaus. Die Gemeinde veräußerte das Herrenhaus Casabra an einen privaten Eigentümer, der sich um den Grundbesitz jedoch nicht kümmerte.
Das Rittergut Casabra steht leer und verfällt immer mehr.
Straße der Einheit 47
04769 Naundorf
1241 bestand ein Herrensitz, der sich im Besitz der Familie von Truchsess befand. Unter dieser wurde der Herrensitz 1551 zum Rittergut erhoben, außerdem ließen sie gegen Ende des 16. Jahrhunderts das Herrenhaus errichten. Um 1645 verkauften sie das Rittergut Naundorf an Johann von Schrodt. Von 1691 bis 1731 befand es sich in den Händen von Johann Daniel von Coseritz und wurde dann vom Freiherrn von Hohenthal erworben. Um 1740 erfolgten Umbauten des Herrenhauses im Barockstil. Weitere Besitzer waren Friederike Sophie von Metzsch sowie Frau von Ernest. In der Mitte des 19. Jahrhundert, vor 1855, kam das Rittergut Naundorf an die Familie von der Planitz.
Die Familie von der Planitz wurde 1945 enteignet. Das Herrenhaus wurde um 1948 abgerissen. An seiner Stelle befindet sich heute ein Eigenheim.
Das Verwalterhaus ist saniert und dient Wohnzwecken. Ein Wirtschaftsgebäude ist stark sanierungsbedürftig.
04769 Naundorf OT Nasenberg
Für Nasenberg wurde 1501 sowie 1552 ein Vorwerk genannt. Aus diesem ging später eine Schäferei hervor, welche 1820 erwähnt wurde.
Am Dorfplatz 2 (Neues Schloss)
Am Dorfplatz 3 (Altes Schloss & Wasserburg)
04758 Naundorf OT Hof
Das Rittergut Hof wurde erstmals 1551 urkundlich genannt, bestand aber bereits seit dem 15. Jahrhundert. Besitzer waren damals die Herren von Miltitz. Das Alte Schloss wurde 1570 anstelle eines Vorgängerbaus, konkret einer Wasserburg, im Renaissancestil für Christoph von Schleinitz erbaut. Um 1620 befand sich die Schlossanlage im Besitz von Dietrich von Schleinitz. 1689 waren Schloss und Rittergut Hof im Besitz des Exulanten Freiherr Teufel von Gunnersdorf. Im Jahr darauf gelangten Schloss und Rittergut über dessen vermählte Tochter an die Grafenfamilie von Zinzendorf und Pottendorf.
Um 1750 wurde zusätzlich das Neue Schloss unter Friedrich Christian Graf von Zinzendorf und Pottendorf erbaut. 1774 musste Maximilian Erasmus von Zinzendorf das Rittergut samt beider Schlösser in Hof veräußern. Adam Theodor Rüssing erwarb das Rittergut Hof 1817. Dessen Enkelin heiratete 1872 in die Familie von der Decken ein. 1904 brannte der Schlossturm aus. Er erhielt bei den Sanierungsarbeiten im folgenden Jahr seine zwiebelförmige Haube. Georg von der Decken konnte das Rittergut Hof aufgrund hoher Verschuldung 1932 nur noch verkaufen. Das Rittergut wurde aufgeteilt, die beiden Schlösser kamen in den Besitz der Gemeinde Naundorf. Das Alte Schloss diente als Wohnhaus, das Neue Schloss als Schule. An der Bausubstanz wurde lange nichts getan, der Verfall setzte ein.
1991 zogen die letzten Mieter aus dem baufällig gewordenen Alten Schloss aus. Die Gemeinde investierte in die Sanierung beider Schlösser.
Das Alte Schloss ist Sitz des Gemeindeamtes, das Neue Schloss wird als Grundschule genutzt. Teile des ehemaligen Rittergutes sind abgebrochen worden.
Die Wasserburg wurde überbaut. Von ihr zeugt nur noch ein dreiseitig erhaltener Wassergraben, der heute als Teich erscheint. Das Areal steht seit 1959 unter Bodendenkmalschutz.
Dorfstraße 9
04769 Naundorf OT Raitzen
Das Vorwerk Raitzen wurde 1501 erstmals erwähnt. Es befand sich zu Beginn des 16. jahrhunderts im besitz der Besitzer des Rittergutes Hof und diente diesem als Vorwerk. Das Vorwerk Raitzen war über die Zeit entweder verpachtet oder wurde von einem Verwalter geführt, der vor Ort wohnte. Das Herrenhaus wurde 1909 für Robert Steiger erbaut, der das Vorwerk Raitzen gepachtet hatte.
Das Herrenhaus des Vorwerks Raitzen wird bewohnt.
Flurstraße 14
04769 Naundorf OT Stennschütz
Das Rittergut geht auf eine mittelalterliche Wasserburg zurück. 1445 bestand ein Vorwerk, welches 1606 als Rittergut Erwähnung fand. Als Besitzer sind seit dem 16. Jahrhundert die Familie von Saalhausen, die Familie von Seyffertitz, die Familie von Mordeisen, die Grafen von Hohenthal, die Familie von Ernest und die Familie Semmich nachweisbar. Friederike Charlotte von Ernest heiratete in die Familie von der Planitz ein.
Seit dem frühen 19. Jahrhundert befand sich das Ritttergut Stennschütz nun im Besitz der Familie von der Planitz, die jedoch im Rittergut Naundorf lebten. Das Rittergut Stennschütz diente als Wirtschaftshof und verfügte über kein eigenes Herrenhaus. Auch die seit 1925 eingesetzten Verwalter lebten auf Naundorf.
Bernhard Edler von der Planitz erlag im Mai 1945 einem Herzleiden und das Rittergut Stennschütz ging an dessen gleichnamigen, vierjährigen Neffen über. Im Herbst 1945 erfolgte die Enteignung im Rahmen der Bodenreform. Das Rittergut Stennschütz wurde unter Neubauern aufgeteilt.
Das noch vorhandene Wirtschaftsgebäude wurde zum Wohnhaus umgebaut und dadurch optisch stark verändert.
Die Wasserburg befand sich im Gutsbereich. Es ist kaum noch etwas zu erkennen. Das Areal war etwa 100 x 90 m groß und von einem umlaufenden Wassergraben umgeben. Der Graben ist zwischen 8 und 10 m breit und nur noch stellenweise erhalten. Die Anlage wurde 1973 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.