Wiedemar: Rittergut Groß-Lissa

Rittergut Groß-​Lissa

Am Gutshof 1
04509 Wiedemar OT Lissa

Historisches

1161 wurde unter Tomme von Lissau ein Herrensitz erwähnt, wel­cher ab 1222 Egelolfus de Liszowe gehörte. Unter Nickel von Czemen erfolgte 1445 die Erwähnung als Rittersitz. 1478 ver­kaufte er den Rittersitz, mög­li­cher­weise an die Herren von Plaussig, die ab 1486 defi­ni­tiv als Besitzer ver­zeich­net sind. Ab 1513 waren die Herren von Maschwitz auf Lissa Zuhause.

Durch Einheirat gelangte der Rittersitz 1634 an die Familie von Schieke und wurde 1690 von Hans Philipp von Gresse erwor­ben. Vier Jahre spä­ter war die Familie von Brösigke Besitzer des Gutes, das 1728 von der Familie von Schiecke erneut erwor­ben wurde. 1750 erwarb die Familie aus dem Winkel Lissa.

Unter der Familie Troitzsch, seit 1782 auf Lissa ansäs­sig, wurde das vor­ma­lige Mannlehngut zum Allodialgut umge­wan­delt und schließ­lich 1816 zum Rittergut auf­ge­wer­tet. Die letz­ten Besitzer waren ab 1854 Adolph Heinrich August Barthels, ab 1878 die Familie Lüdicke und zuletzt Richard Dietrich.

Nach 1945

Richard Dietrich wurde 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient heute als Wohnhaus und Friseursalon.

Wiedemar: Rittergut Zschernitz

Rittergut Zschernitz

Weststraße
04509 Wiedemar OT Zschernitz

Historisches

1263 war ein Herrensitz erwähnt, der sich im Besitz von Berthold de Zirns befand. Die Herren von Dieskau wur­den 1393 im Zusammenhang mit der Erwähnung als Rittersitz genannt. In der Folgezeit wech­sel­ten die Besitzer häu­fig. So wer­den 1522 Hans Ruthard, 1557 Johannes von Rabiel und 1559 Valten von Schlegel genannt.

Der Rittersitz erfuhr 1580 eine Aufwertung zum Rittergut. In der Folgezeit befand es sich ab 1613 im Besitz von Abraham von Mutzschen, ab 1638 im Besitz der Familie von Zwehmen und ab 1703 im Besitz von Thimo von Rauchhaupt. Die Familie von Zanthier erwarb Zschernitz 1720 und ver­kaufte es 1783 an die Familie Troitzsch. Es folg­ten ab 1859 meh­rere wei­tere Besitzerwechsel, bis die Familie Bieler das Rittergut 1877 erwarb. Deren Schwiegersohn erhielt das Gut 1931.

Nach 1945

Im Rahmen der Bodenreform erfolgte die Enteignung. Mitte der 1980er Jahre wurde das Herrenhaus abgerissen.

Heutige Nutzung

Eines der Wirtschaftsgebäude befin­det sich in sanier­tem Zustand und wird durch die Feuerwehr genutzt, wei­tere Wirtschaftsgebäude sind sanie­rungs­be­dürf­tig und ste­hen ungenutzt.

Naundorf: Herrensitz Zeicha

Herrensitz Zeicha

04758 Naundorf OT Zeicha

Historisches

1228 war ein Herrensitz in Zeicha bekannt. Der Herrensitz wurde im Zusammenhang mit Heinricus de Szichowe genannt und bestand offen­bar nicht sehr lange. Mitte des 16. Jahrhunderts übten die Rittergüter Naundorf und Saalhausen die Grundherrschaft antei­lig über Zeicha aus.

Naundorf: Rittergut Casabra

Rittergut Casabra

Hauptstraße 21
04769 Naundorf OT Casabra

Historisches

In Casabra bestand bereits ein 14. Jahrhundert ein Herrensitz. Aus die­sem Herrensitz ent­wi­ckelte sich ein urkund­lich 1696 nach­ge­wie­se­nes Rittergut, wel­ches sich unter ande­rem im Besitz der Truchsessen von Borna befand. Weitere, nicht datierte Besitzer waren die Familien, von Koßritz, Wesenig, Koppisch, Haußner und Stein-​Jacoby. Seit dem 18. Jahrhundert befand sich das Rittergut Casabra im Besitz von bür­ger­li­chen Landwirten. Das Herrenhaus wurde 1869 für Julius Moritz Hermann Fischer errich­tet. Er ver­erbte das Rittergut Casabra 1880 sei­nem Schwiegersohn Herrmann Popp. Unter die­sem sollte ein wei­te­res Herrenhaus errich­tet wer­den, jedoch wurde der Bau nicht fertiggestellt.

Nach 1945

Herrmann Popps Erben wur­den 1945 im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net. Das Rittergut wurde auf­ge­teilt, das Herrenhaus diente Wohnzwecken, die Stallungen und Wirtschaftsgebäude wur­den durch Neubauern genutzt.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus diente noch bis in die 1990er Jahre als Wohnhaus. Die Gemeinde ver­äu­ßerte das Herrenhaus Casabra an einen pri­va­ten Eigentümer, der sich um den Grundbesitz jedoch nicht kümmerte.

Heutige Nutzung

Das Rittergut Casabra steht leer und ver­fällt immer mehr.

Naundorf: Schloss Naundorf

Schloss Naundorf

Straße der Einheit 47
04769 Naundorf

Historisches

1241 bestand ein Herrensitz, der sich im Besitz der Familie von Truchsess befand. Unter die­ser wurde der Herrensitz 1551 zum Rittergut erho­ben, außer­dem lie­ßen sie gegen Ende des 16. Jahrhunderts das Herrenhaus errich­ten. Um 1645 ver­kauf­ten sie das Rittergut Naundorf an Johann von Schrodt. Von 1691 bis 1731 befand es sich in den Händen von Johann Daniel von Coseritz und wurde dann vom Freiherrn von Hohenthal erwor­ben. Um 1740 erfolg­ten Umbauten des Herrenhauses im Barockstil. Weitere Besitzer waren Friederike Sophie von Metzsch sowie Frau von Ernest. In der Mitte des 19. Jahrhundert, vor 1855, kam das Rittergut Naundorf an die Familie von der Planitz.

Nach 1945

Die Familie von der Planitz wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde um 1948 abge­ris­sen. An sei­ner Stelle befin­det sich heute ein Eigenheim.

Heutige Nutzung

Das Verwalterhaus ist saniert und dient Wohnzwecken. Ein Wirtschaftsgebäude ist stark sanierungsbedürftig.

Naundorf: Altes & Neues Schloss Hof und Wasserburg Hof

Wasserburg Hof
Altes & Neues Schloss Hof

Am Dorfplatz 2 (Neues Schloss)
Am Dorfplatz 3 (Altes Schloss & Wasserburg)
04758 Naundorf OT Hof

Historisches

Das Rittergut Hof wurde erst­mals 1551 urkund­lich genannt, bestand aber bereits seit dem 15. Jahrhundert. Besitzer waren damals die Herren von Miltitz. Das Alte Schloss wurde 1570 anstelle eines Vorgängerbaus, kon­kret einer Wasserburg,  im Renaissancestil für Christoph von Schleinitz erbaut. Um 1620 befand sich die Schlossanlage im Besitz von Dietrich von Schleinitz. 1689 waren Schloss und Rittergut Hof im Besitz des Exulanten Freiherr Teufel von Gunnersdorf. Im Jahr dar­auf gelang­ten Schloss und Rittergut über des­sen ver­mählte Tochter an die Grafenfamilie von Zinzendorf und Pottendorf.

Um 1750 wurde zusätz­lich das Neue Schloss unter Friedrich Christian Graf von Zinzendorf und Pottendorf erbaut. 1774 musste Maximilian Erasmus von Zinzendorf das Rittergut samt bei­der Schlösser in Hof ver­äu­ßern. Adam Theodor Rüssing erwarb das Rittergut Hof 1817. Dessen Enkelin hei­ra­tete 1872 in die Familie von der Decken ein. 1904 brannte der Schlossturm aus. Er erhielt bei den Sanierungsarbeiten im fol­gen­den Jahr seine zwie­bel­för­mige Haube. Georg von der Decken konnte das Rittergut Hof auf­grund hoher Verschuldung 1932 nur noch ver­kau­fen. Das Rittergut wurde auf­ge­teilt, die bei­den Schlösser kamen in den Besitz der Gemeinde Naundorf. Das Alte Schloss diente als Wohnhaus, das Neue Schloss als Schule. An der Bausubstanz wurde lange nichts getan, der Verfall setzte ein.

Nachwendezeit

1991 zogen die letz­ten Mieter aus dem bau­fäl­lig gewor­de­nen Alten Schloss aus. Die Gemeinde inves­tierte in die Sanierung bei­der Schlösser.

Heutige Nutzung

Das Alte Schloss ist Sitz des Gemeindeamtes, das Neue Schloss wird als Grundschule genutzt. Teile des ehe­ma­li­gen Rittergutes sind abge­bro­chen worden.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg wurde über­baut. Von ihr zeugt nur noch  ein drei­sei­tig erhal­te­ner Wassergraben, der heute als Teich erscheint. Das Areal steht seit 1959 unter Bodendenkmalschutz.

Naundorf: Vorwerk Raitzen

Vorwerk Raitzen

Dorfstraße 9
04769 Naundorf OT Raitzen

Historisches

Das Vorwerk Raitzen wurde 1501 erst­mals erwähnt. Es befand sich zu Beginn des 16. jahr­hun­derts im besitz der Besitzer des Rittergutes Hof und diente die­sem als Vorwerk. Das Vorwerk Raitzen war über die Zeit ent­we­der ver­pach­tet oder wurde von einem Verwalter geführt, der vor Ort wohnte. Das Herrenhaus wurde 1909 für Robert Steiger erbaut, der das Vorwerk Raitzen gepach­tet hatte.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Vorwerks Raitzen wird bewohnt.

Naundorf: Wasserburg & Rittergut Stennschütz

Wasserburg & Rittergut Stennschütz

Flurstraße 14
04769 Naundorf OT Stennschütz

Historisches

Das Rittergut geht auf eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg zurück. 1445 bestand ein Vorwerk, wel­ches 1606 als Rittergut Erwähnung fand. Als Besitzer sind seit dem 16. Jahrhundert die Familie von Saalhausen, die Familie von Seyffertitz, die Familie von Mordeisen, die Grafen von Hohenthal, die Familie von Ernest und die Familie Semmich nach­weis­bar. Friederike Charlotte von Ernest hei­ra­tete in die Familie von der Planitz ein.

Seit dem frü­hen 19. Jahrhundert befand sich das Ritttergut Stennschütz nun im Besitz der Familie von der Planitz, die jedoch im Rittergut Naundorf leb­ten. Das Rittergut Stennschütz diente als Wirtschaftshof und ver­fügte über kein eige­nes Herrenhaus. Auch die seit 1925 ein­ge­setz­ten Verwalter leb­ten auf Naundorf.

Nach 1945

Bernhard Edler von der Planitz erlag im Mai 1945 einem Herzleiden und das Rittergut Stennschütz ging an des­sen gleich­na­mi­gen, vier­jäh­ri­gen Neffen über. Im Herbst 1945 erfolgte die Enteignung im Rahmen der Bodenreform. Das Rittergut Stennschütz wurde unter Neubauern aufgeteilt.

Heutige Nutzung

Das noch vor­han­dene Wirtschaftsgebäude wurde zum Wohnhaus umge­baut und dadurch optisch stark verändert.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg befand sich im Gutsbereich. Es ist kaum noch etwas zu erken­nen. Das Areal war etwa 100 x 90 m groß und von einem umlau­fen­den Wassergraben umge­ben. Der Graben ist zwi­schen 8 und 10 m breit und nur noch stel­len­weise erhal­ten. Die Anlage wurde 1973 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.