Oschatz: Rotes Vorwerk (Praschwitz)

Rotes Vorwerk

Bahnhofstraße
04758 Oschatz

Historisches

Das Vorwerk ist unter den Namen Vorwerk Pratschitz, Vorwerk Praschwitz, Vorwerk vor dem Brüdertor sowie Rotes Vorwerk bekannt, wird über­wie­gend jedoch mit letz­te­rer Bezeichnung ver­wen­det. Es gilt als der eigent­li­che Vorläufer der heu­ti­gen Krankenhauses am Stadtpark.

Die urkund­li­che Ersterwähnung als Vorwerk erfolgte 1476, obgleich das Gut bereits im 12. Jahrhundert ent­stan­den sein soll. Der Ursprungsbau des Vorwerkes stammt aus dem 16. Jahrhundert.

1838 über­nahm die Stadt Oschatz das Vorwerk aus dem Besitz der Kirche zur Nutzung als Hospital. Die ers­ten Krankenstuben wur­den zwei Jahre spä­ter belegt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts platzte das Hospital aus allen Nähten und der Neubau eines grö­ße­ren Krankenhauses wurde voran getrie­ben. 1895 wurde das Krankenhaus im Roten Vorwerk geschlos­sen. Hauptgebäude und Nebengebäude wur­den zu Wohnzwecken ver­mie­tet. Die Scheune wurde ver­pach­tet, spä­ter aber für kom­mu­nale Zwecke genutzt.

Nachwendezeit

Das Nebengebäude und die Scheune wur­den 2004 abgerissen.

Heutige Nutzung

Das noch vor­han­dene Hauptgebäude steht leer. Es soll einem Parkplatz wei­chen. Aufgrund sei­ner bedeu­tungs­vol­len Historie for­miert sich Widerstand gegen den Abriss.
(Stand: August 2016)

Oschatz: Vorwerk Haida

Vorwerk Haida

Lampersdorfer Straße 6
04758 Oschatz OT Limbach

Historisches

Im 16. Jahrhundert vefand sich das Vorwerk Haida im Besitz der Familie von Schleinitz. Das Herrenhaus den Vierseitenhofes stammt ver­mut­lich aus dem 18. Jahrhundert. Das Vorwerk Haida wurde um 1820 als Schäferei genannt. Unter dem Vorwerksbesitzer Hermann Melington wurde das Herrenhaus 1922 umge­baut und erhielt eine wei­tere Etage.

Nach 1945

Die Familie Melington wurde 1945 ent­eig­net. Die land­wirt­schaft­li­chen Flächen wur­den an Neubauern auf­ge­teilt, das Herrenhaus wurde Sitz der Kreisparteischule der SED. 1956 zog die Bezirksschule des Handels ein, 1964 die Betriebsakademie der Centrum-Warenhäuser.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde in der Nachwendezeit mehr­fach ver­kauft. Pläne, darin ein Altersheim oder eine Bildungseinrichtung unter­zu­brin­gen, scheiterten.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird inzwi­schen bewohnt.

Oschatz: Wasserburg & Schloss Leuben

Wasserburg & Schloss Leuben

Hofstraße 4
04758 Oschatz OT Leuben

Historisches

Das Schloss wurde bereits 1312 als mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg erwähnt. Schriftlich nach­weis­bar sind 1347 ein Herrensitz unter Fritzko de Lubele, 1408 ein Rittersitz und ab 1520 ein Rittergut. Von 1499 bis 1637 befand sich das Rittergut Leuben im Besitz der Familie von Hornsberg. Die Freiherren und Grafen von Taube erwar­ben es 1640. 1698 gelangte das Rittergut Leuben in den Besitz der Familie von Thielau, die um 1770 das Schloss nach heu­ti­gem Aussehen erbauen ließ. Einer ande­ren Quelle zufolge wurde das Schloss Leuben bereits 1730 erbaut.

Nachdem 1617 ein Großbrand große Teile des Rittergutes zer­stört hatte, kam es 1836 durch einen Blitzschlag erneut zu einem ver­hee­ren­den Brand. Auf die Familie von Thielau gehen auch die Besitzer nach 1912 zurück. Zunächst erbte Henriette Louise von Pflugk das Gut, ihre Töchter Marie-​Louise von Zeschau und Erika von Nagell besa­ßen das Rittergut Leuben von 1927 bis zur Enteignung 1945 gemeinsam.

Nach 1945

Nach der Enteignung diente das Schloss zunächst als Flüchtlingsunterkunft. 1952 über­nahm die LPG die land­wirt­schaft­li­chen Flächen. 1961 wur­den im Schloss Wohnungen, Kindergarten, Schule und eine Konsumverkaufsstelle ein­ge­rich­tet. Das Schloss wurde nur wenige Jahre spä­ter 1974 durch die Bauaufsicht gesperrt.

Nachwendezeit

1990 über­nahm die Treuhand das Schloss und ver­kaufte es im fol­gen­den Jahr in Privathand. Sanierungsmaßnahmen unter­blie­ben, statt­des­sen setzte sich der Verfall wei­ter fort. 2005 kaufte der Leubener Schlossverein e. V. das Schloss und begann mit den drin­gend erfor­der­li­chen Sanierungsmaßnahmen. Als ers­tes wurde das Dach instand­ge­setzt. Der Wasser füh­rende Graben sowie der fran­zö­si­sche Park sind völ­lig verwildert.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg wurde durch das Schloss über­baut. Erhalten ist der was­ser­füh­rende Graben und mög­li­cher­weise ein Außenwall im nörd­li­chen Bereich. Bodendenkmalschutz besteht seit 1936, erneu­ert wurde die­ser 1959.

Oschatz: Rittergut Schmorkau

Rittergut Schmorkau

Platz der Jugend 4
04758 Oschatz OT Schmorkau

Historisches

In Schmorkau exis­tierte bereits 1230 ein Vorwerk. Aus die­sem ent­wi­ckelte sich ein Rittersitz, der 1445 erwähnt wurde, und nach­fol­gend ein selb­stän­di­ges Rittergut, wel­ches 1551 Erwähnung fand. Bis 1611 befand sich das Rittergut Schmorkau im Besitz von Georg Albrecht von Seydelitz, der in jenem Jahr erschla­gen wurde. Zwischen 1787 und 1945 gehörte das Rittergut den Grafen von Wallwitz, die sich offen­bar nur sel­ten in Schmorkau auf­hiel­ten. Das Herrenhaus ent­stand um etwa 1880 anstelle eines Vorgängerbaus und wurde mehr­fach umgebaut.

Nach 1945

Die Grafen von Wallwitz wur­den 1945 im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net und das Rittergut auf­ge­teilt. Das Herrenhaus wurde fortan als Kindergarten und Schule genutzt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Rittergutes Schmorkau dient als Vereinssitz.

Oschatz: Vorwerk Pappenheim

Vorwerk Pappenheim

04758 Oschatz OT Pappenheim

Historisches

Das Vorwerk wurde 1791 und 1834 urkund­lich erwähnt. Es han­delte sich um ein mitt­ler­weile wüs­tes Einzelgut, der Ortsteil ist nicht mehr exis­tent. Das Vorwerk befand sich auf den Flächen der heu­ti­gen Pappenheimer Gärten.

Oschatz: Wasserburg & Freigut Striesa

Wasserburg & Freigut Striesa

Striesa 1
04758 Oschatz OT Striesa

Historisches

Das Freigut Striesa geht auf eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg zurück. Um 1480 ist Christoph Sylitz als Besitzer von Striesa belegt. Um 1515 bestand ein Vorwerk, wel­ches Wolf von Schleinitz an den Rat zu Oschatz ver­kaufte. Ein aber­mals beleg­ter Verkauf datiert auf das Jahr 1679, als Verkäufer wurde Abraham von Bock genannt. Danach wech­sel­ten die Eigentümer mehrfach.

Johann Augustin Alberti erwarb das Vorwerk Striesa 1771. 1783 ließ er das Herrenhaus, wel­ches auf eine frü­here mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg zurück­geht, die sich öst­lich des Schlossteichs befand, und 1787 die Wirtschaftsgebäude errich­ten. Als Freigut ist das Vorwerk Striesa um 1820 urkund­lich nach­ge­wie­sen. 1910 erfolg­ten Umbauten am Herrenhaus. Der Landwirt Hermann Kopp kam um 1925 in den Besitz des Freiguts Striesa.

Bei dem Freigut Striesa han­delt es sich um ein Einzelgut, genauer gesagt bestand der Ort Striesa bis 1945 nur aus dem Freigut.

Nach 1945

Hermann Kopp wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde anschlie­ßend als Wohnraum genutzt. Eine letzte Sanierung erfolgte 1989.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus Striesa wurde nach und nach von den Mietern leergezogen.

Heutige Nutzung

Das Freigut soll leer stehen.

Bodendenkmalschutz

Das Gutshaus wurde auf den Überresten der Wasserburg errich­tet. Der ring­för­mige Graben der Wasserburg ist kom­plett ver­füllt und nur noch stel­len­weise als fla­che Senke erkenn­bar. Der Gutsteich steht mit dem Wassergraben der frü­he­ren Burg nicht in Verbindung. Bodendenkmalschutz besteht seit 1973.

Oschatz: Rittergut Saalhausen

Rittergut Saalhausen

Saalhausener Straße 15–16
04758 Oschatz OT Thalheim

Historisches

Schon im Jahre 1261 war Saalhausen ein Herrensitz. Das Gut wurde 1551 in ein selb­stän­di­ges Rittergut umge­wan­delt. Die Familie von Grauschwitz besaß das Rittergut Saalhausen bereits in den ganz frü­hen Jahres des 16. Jahrhunderts. Unter ihr ent­stand in der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts das Herrenhaus, das in der ers­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts umge­baut wurde. Ihr folg­ten 1590 die Familie von Bock, 1679 Hermann von Wolframsdorf und im 18. Jahrhundert die Familie von Schleinitz. Seit 1773 befand sich das Rittergut Saalhausen schließ­lich in bür­ger­li­cher Hand. Zuletzt besa­ßen Oskar und Fritz Händel das Rittergut Saalhausen.

Nach 1945

1945 wurde die Bodenreform voll­zo­gen und die letz­ten Besitzer ent­eig­net. Zur Schaffung von Neubauernstellen wurde das Herrenhaus durch einen Teilabriss  geteilt. Beide Hälften des ehe­ma­li­gen Herrenhauses wur­den nach­fol­gend umge­baut. Die 1674 errich­tete Kapelle, die einst zum Rittergut gehörte, wurde durch den Neubaunern, wel­cher die­sen Teil des Grundstücks erhal­ten hatte, in einen Schuppen und Abstellraum umgenutzt.

Heutige Nutzung

Die bei­den Herrenhaushälften wer­den bewohnt.

Löbnitz: Schloss Löbnitz

Schloss Löbnitz

Parkstraße 21
04509 Löbnitz

Historisches

In Löbnitz wurde 1185 erst­mals ein Herrensitz unter den Brüdern Hermannus und Heinricus de Lubaniz erwähnt. Löbnitz selbst bestand schon seit 981 als klei­nes Städtchen. 1378 wurde ein Rittersitz unter den Herren von Schönfeld genannt, in deren Besitz sich Löbnitz meh­rere Jahrhunderte befand. 1551 erfolgte die Aufwertung zum Rittergut. Ab 1816 bestan­den zwei Rittergüter parallel.

1820 kam das Rittergut mit sei­nem Schloss an die Familie von Grünberg, die es bis 1852 im Besitz behielt. Danach erfolg­ten meh­rere wei­tere Besitzerwechsel. Für 1902 ist die Deutsche Ansiedlungsbank Berlin als Besitzer ver­zeich­net, 1903 erstei­gerte Louis Baumeister das Gut. 1935 erwarb die Bauernhof Siedlungsgesellschaft mbH das Rittergut und teilte es im dar­auf fol­gen­den Jahr an Siedler auf.

Nach 1945

Im 20. Jahrhundert, ver­mut­lich im Zusammenhang mit der seit 1945 erfolg­ten Nutzung als Pflegeheim, erfolg­ten Umbaumaßnahmen.

Heutige Nutzung

Das sanierte Schloss wird nach wie vor als Seniorenpflegeheim genutzt.