Oschatz: Wasserburg & Schloss Leuben

Wasserburg & Schloss Leuben

Hofstraße 4
04758 Oschatz OT Leuben

Historisches

Das Schloss wurde bereits 1312 als mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg erwähnt. Schriftlich nach­weis­bar sind 1347 ein Herrensitz unter Fritzko de Lubele, 1408 ein Rittersitz und ab 1520 ein Rittergut. Von 1499 bis 1637 befand sich das Rittergut Leuben im Besitz der Familie von Hornsberg. Die Freiherren und Grafen von Taube erwar­ben es 1640. 1698 gelangte das Rittergut Leuben in den Besitz der Familie von Thielau, die um 1770 das Schloss nach heu­ti­gem Aussehen erbauen ließ. Einer ande­ren Quelle zufolge wurde das Schloss Leuben bereits 1730 erbaut.

Nachdem 1617 ein Großbrand große Teile des Rittergutes zer­stört hatte, kam es 1836 durch einen Blitzschlag erneut zu einem ver­hee­ren­den Brand. Auf die Familie von Thielau gehen auch die Besitzer nach 1912 zurück. Zunächst erbte Henriette Louise von Pflugk das Gut, ihre Töchter Marie-​Louise von Zeschau und Erika von Nagell besa­ßen das Rittergut Leuben von 1927 bis zur Enteignung 1945 gemeinsam.

Nach 1945

Nach der Enteignung diente das Schloss zunächst als Flüchtlingsunterkunft. 1952 über­nahm die LPG die land­wirt­schaft­li­chen Flächen. 1961 wur­den im Schloss Wohnungen, Kindergarten, Schule und eine Konsumverkaufsstelle ein­ge­rich­tet. Das Schloss wurde nur wenige Jahre spä­ter 1974 durch die Bauaufsicht gesperrt.

Nachwendezeit

1990 über­nahm die Treuhand das Schloss und ver­kaufte es im fol­gen­den Jahr in Privathand. Sanierungsmaßnahmen unter­blie­ben, statt­des­sen setzte sich der Verfall wei­ter fort. 2005 kaufte der Leubener Schlossverein e. V. das Schloss und begann mit den drin­gend erfor­der­li­chen Sanierungsmaßnahmen. Als ers­tes wurde das Dach instand­ge­setzt. Der Wasser füh­rende Graben sowie der fran­zö­si­sche Park sind völ­lig verwildert.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg wurde durch das Schloss über­baut. Erhalten ist der was­ser­füh­rende Graben und mög­li­cher­weise ein Außenwall im nörd­li­chen Bereich. Bodendenkmalschutz besteht seit 1936, erneu­ert wurde die­ser 1959.

Oschatz: Rittergut Schmorkau

Rittergut Schmorkau

Platz der Jugend 4
04758 Oschatz OT Schmorkau

Historisches

In Schmorkau exis­tierte bereits 1230 ein Vorwerk. Aus die­sem ent­wi­ckelte sich ein Rittersitz, der 1445 erwähnt wurde, und nach­fol­gend ein selb­stän­di­ges Rittergut, wel­ches 1551 Erwähnung fand. Bis 1611 befand sich das Rittergut Schmorkau im Besitz von Georg Albrecht von Seydelitz, der in jenem Jahr erschla­gen wurde. Zwischen 1787 und 1945 gehörte das Rittergut den Grafen von Wallwitz, die sich offen­bar nur sel­ten in Schmorkau auf­hiel­ten. Das Herrenhaus ent­stand um etwa 1880 anstelle eines Vorgängerbaus und wurde mehr­fach umgebaut.

Nach 1945

Die Grafen von Wallwitz wur­den 1945 im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net und das Rittergut auf­ge­teilt. Das Herrenhaus wurde fortan als Kindergarten und Schule genutzt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Rittergutes Schmorkau dient als Vereinssitz.

Oschatz: Vorwerk Pappenheim

Vorwerk Pappenheim

04758 Oschatz OT Pappenheim

Historisches

Das Vorwerk wurde 1791 und 1834 urkund­lich erwähnt. Es han­delte sich um ein mitt­ler­weile wüs­tes Einzelgut, der Ortsteil ist nicht mehr exis­tent. Das Vorwerk befand sich auf den Flächen der heu­ti­gen Pappenheimer Gärten.

Oschatz: Wasserburg & Freigut Striesa

Wasserburg & Freigut Striesa

Striesa 1
04758 Oschatz OT Striesa

Historisches

Das Freigut Striesa geht auf eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg zurück. Um 1480 ist Christoph Sylitz als Besitzer von Striesa belegt. Um 1515 bestand ein Vorwerk, wel­ches Wolf von Schleinitz an den Rat zu Oschatz ver­kaufte. Ein aber­mals beleg­ter Verkauf datiert auf das Jahr 1679, als Verkäufer wurde Abraham von Bock genannt. Danach wech­sel­ten die Eigentümer mehrfach.

Johann Augustin Alberti erwarb das Vorwerk Striesa 1771. 1783 ließ er das Herrenhaus, wel­ches auf eine frü­here mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg zurück­geht, die sich öst­lich des Schlossteichs befand, und 1787 die Wirtschaftsgebäude errich­ten. Als Freigut ist das Vorwerk Striesa um 1820 urkund­lich nach­ge­wie­sen. 1910 erfolg­ten Umbauten am Herrenhaus. Der Landwirt Hermann Kopp kam um 1925 in den Besitz des Freiguts Striesa.

Bei dem Freigut Striesa han­delt es sich um ein Einzelgut, genauer gesagt bestand der Ort Striesa bis 1945 nur aus dem Freigut.

Nach 1945

Hermann Kopp wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde anschlie­ßend als Wohnraum genutzt. Eine letzte Sanierung erfolgte 1989.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus Striesa wurde nach und nach von den Mietern leergezogen.

Heutige Nutzung

Das Freigut soll leer stehen.

Bodendenkmalschutz

Das Gutshaus wurde auf den Überresten der Wasserburg errich­tet. Der ring­för­mige Graben der Wasserburg ist kom­plett ver­füllt und nur noch stel­len­weise als fla­che Senke erkenn­bar. Der Gutsteich steht mit dem Wassergraben der frü­he­ren Burg nicht in Verbindung. Bodendenkmalschutz besteht seit 1973.

Oschatz: Rittergut Saalhausen

Rittergut Saalhausen

Saalhausener Straße 15–16
04758 Oschatz OT Thalheim

Historisches

Schon im Jahre 1261 war Saalhausen ein Herrensitz. Das Gut wurde 1551 in ein selb­stän­di­ges Rittergut umge­wan­delt. Die Familie von Grauschwitz besaß das Rittergut Saalhausen bereits in den ganz frü­hen Jahres des 16. Jahrhunderts. Unter ihr ent­stand in der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts das Herrenhaus, das in der ers­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts umge­baut wurde. Ihr folg­ten 1590 die Familie von Bock, 1679 Hermann von Wolframsdorf und im 18. Jahrhundert die Familie von Schleinitz. Seit 1773 befand sich das Rittergut Saalhausen schließ­lich in bür­ger­li­cher Hand. Zuletzt besa­ßen Oskar und Fritz Händel das Rittergut Saalhausen.

Nach 1945

1945 wurde die Bodenreform voll­zo­gen und die letz­ten Besitzer ent­eig­net. Zur Schaffung von Neubauernstellen wurde das Herrenhaus durch einen Teilabriss  geteilt. Beide Hälften des ehe­ma­li­gen Herrenhauses wur­den nach­fol­gend umge­baut. Die 1674 errich­tete Kapelle, die einst zum Rittergut gehörte, wurde durch den Neubaunern, wel­cher die­sen Teil des Grundstücks erhal­ten hatte, in einen Schuppen und Abstellraum umgenutzt.

Heutige Nutzung

Die bei­den Herrenhaushälften wer­den bewohnt.

Oschatz: Rittergut Mannschatz

Rittergut Mannschatz

Straße der Zukunft (zwi­schen 4 und 5)
04758 Oschatz OT Mannschatz

Historisches

Mannschatz war bereits 1445 als Rittersitz erwähnt wor­den. Aus die­sem ging ein 1504 bezeich­ne­tes Vorwerk her­vor und aus die­sem wie­derum das erst­mals 1552 urkund­lich erwähnte Rittergut. 1716 erwarb Johann Paul Vockel das Rittergut Mannschatz. Er war der erste bür­ger­li­che Besitzer. Vor ihm besa­ßen die Familien von Witzleben und von Wendessen das Rittergut Mannschatz. Weitere bür­ger­li­che Besitzer waren die Familien Runge, Rahnisch, Meise und Steiger. Der Merino-​Schafe-​Züchter Carl August Gadegast erwarb das Rittergut Mannschatz 1838. Seine Familie behielt es bis 1945 in Besitz. Das Rittergut wurde im 16. Jahrhundert erbaut und im 18. sowie im frü­hen 20. Jahrhundert umgestaltet.

Nach 1945

Die Familie Gadegast wurde 1945 ent­eig­net. Das Rittergut wurde durch die LPG “Neues Leben” Bornitz bewirt­schaf­tet. Im Herrenhaus befan­den sich ein Sportverein und ein Jugendklub. Auch der Klub der Werktätigen traf sich im Herrenhaus.

Nachwendezeit

Zu Beginn der 1990er Jahre wurde das Herrenhaus durch die Treuhand ver­kauft. Im Jahr 2000 wech­selte der Besitzer erneut. Er bot das Herrenhaus Mannschatz 2002 offen­bar erfolg­los zum Verkauf an.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich in Privatbesitz. Es ist ein­sturz­ge­fähr­det und somit auch leerstehend.

Oschatz: Schloss Zöschau

Schloss Zöschau

Salbitzer Straße 15
04758 Oschatz OT Zöschau

Historisches

1501 wurde Wolf von Schleinitz mit dem Gut belehnt, das bis 1715 im Familienbesitz blieb. Dann gelangte es an die Familie von Pflug, unter wel­cher im zei­ti­gen 18. Jahrhundert das Herrenhaus errich­tet wor­den war, wei­ter an die Familien von Lorenz, von Boblick und von Weber. Carl Wilhelm vom Oppel erwarb das Rittergut Zöschau in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Rittergut ver­blieb bis zur Enteignung in Familienbesitz.

Nach 1945

Claus-​Dietrich von Oppel wurde 1945 ent­eig­net und das Rittergut Zöschau durch die Rotarmisten geplün­dert. Die Familie wurde vor der bevor­ste­hen­den Deportation gewarnt und konnte recht­zei­tig flie­hen. Das Herrenhaus des Rittergutes wurde im dar­auf­fol­gen­den Jahr zur Gewinnung von Baumaterial fast voll­stän­dig abgetragen.

Heutige Nutzung

Heute ste­hen noch der linke und der rechte Teil des Erdgeschosses. Diese bei­den Reste wer­den als Schuppen genutzt.

 

Oschatz: Rittergut Thalheim

Rittergut Thalheim

Saalhausener Straße 1112
04758 Oschatz OT Thalheim

Historisches

Das Herrenhaus (Nr. 11) des Ritterguts Thalheim wurde um 1876 unter der Familie Gadegast erbaut, das Baujahr des zusätz­li­chen Wohnhauses mit Stall (Nr. 12) ist unklar.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus befand sich zunächst in einem desas­trö­sen Zustand und wurde 1995 von der Familie Heimerer erwor­ben. Diese ließ umfang­rei­che Sanierungsarbeiten durchführen.

Heutige Nutzung

Der Komplex befin­det sich nach wie vor in Privatbesitz. Das Herrenhaus beher­bergt eine Schule, im Nebengebäude lässt es sich woh­nen und ita­lie­nisch speisen.
(Stand: 01/​2019)

Oschatz: Schlossruine Osterland

Schlossruine Osterland

Am Wüsten Schloss
Wermsdorfer Straße /​ Stadtwald
04758 Oschatz

Historisches

Die Schlossruine Osterland liegt ein Stück west­lich von Oschatz. Südlich von ihr befin­det sich ein Teich. An Ruine und Teich führt die Straße Am Wüsten Schloss vorbei.

Um 1210 wurde Osterland ver­mut­lich als Jagdschloss der Markgrafen von Meißen und der Ostmark erbaut. Für diese zeit­li­che Bestimmung wur­den Holzreste, wel­che bei archäo­lo­gi­schen Grabungen gefun­den wur­den, den­dro­chro­no­lo­gisch unter­sucht. Hier ergab sich ein Fällzeitraum von 1210 bis 1211. Bauherr war ver­mut­lich Markgraf Dietrich der Bedrängte, wel­cher von 1198 bis 1221 regierte.

Bereits 1379 geht aus einer Schenkungsurkunde her­vor, dass jener Bau auf­ge­ge­ben, zer­stört und ver­las­sen war, wurde er doch als “wüs­tes steyn­huse” bezeich­net. Ein Lehnbrief aus dem Jahr 1501 bezeich­net die Schlossruine als Altes Steinhaus. Konkret tau­chen die Bezeichnungen „aldes steyn­huze“ und „aldes slosse“ auf. Die lange als Altes Steinhaus genannte Ruine wurde erst­mals 1752 auf einer Karte als “Schloss Osterland” bezeich­net. Zwischen 1903 und 1908 fan­den erste Ausgrabungen statt.

Woher der Name “Osterland” resul­tiert, konnte nie abschlie­ßend mit Sicherheit geklärt wer­den. Ebenfalls unklar ist die Nutzung der Ruine wäh­rend ihrer Zeit als intak­tes Bauwerk. Realistische Vermutungen gehen in Richtung Herrschersitz, Jagdschloss und Ordensburg, obgleich für letz­tere ein Sakralbau fehlte, wäh­rend bei den Ausgrabungen aller­lei Jagdzubehör auf­ge­fun­den wurde.

Nachwendezeit

Nach erneu­ten und wesent­lich umfang­rei­che­ren Ausgrabungen in den Jahren 1991 und 1992 wird davon aus­ge­gan­gen, dass die Anlage einst einen qua­dra­ti­schen Grundriss von etwa 44 Meter Seitenlänge auf­wies und es sich um eine drei­ge­schos­sige Vierflügelanlage han­delte, wobei der Nordflügel ledig­lich als Außenmauer aus­ge­führt wor­den war. Bei den Ausgrabungen wurde auch ein sechs Meter run­des Wasserhaus mit einem unter­ir­di­schen Becken frei­ge­legt. Das Gelände wurde von der Stadt Oschatz 2006 wegen Baufälligkeit und damit ein­her­ge­hend einer Unfall- und Verletzungsgefahr gesperrt. Bis 2009 erfolg­ten Sanierungsarbeiten zur Sicherung und zum Erhalt der Ruine. Es sind umfang­rei­che, impo­sante Mauerreste mit einer Höhe von knapp unter zehn Metern erhalten.

Bodendenkmalschutz

Die Ruine wurde erst­mals 1937 unter Bodendenkmalschutz gestellt. Erneuert wurde die­ser Schutz 1959.

Oschatz: Rittergut Altoschatz

Rittergut Altoschatz

Thalheimer Straße 1
04758 Oschatz OT Altoschatz

Historisches

Das Rittergut Altoschatz ent­stand 1629 aus der Zusammenlegung zweier Vorwerke, die bereits 1501 schrift­lich erwähnt wur­den und auf einen erst­mals 1445 nach­wei­sen Rittersitz zurück­ge­hen. Besitzer waren die Familien von Zeicha, von Nossen und von Schleinitz. Mit dem im Jahr 1678 erfolg­ten Verkauf des Ritterguts Altoschatz von Andreas Dietrich von Schleinitz an Johann Heinrich Höppner endete die ade­lige Besitzerfolge. Das Herrenhaus wurde 1715 für Charlotte Elisabeth Höppner erbaut. Umbauten erfolg­ten zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Familie Schubert erwarb das Rittergut Altoschatz 1869. Sie behielt es bis zuletzt in ihrem Besitz und ver­an­lasste 1902 erneut einige Umbauten.

Nach 1945

Franz Schubert wurde 1945 ent­eig­net, als die Bodenreform voll­zo­gen wurde.Das Herrenhaus diente Wohnzwecken und wurde zuletzt ind en 1980er Jahren saniert.

Nachwendezeit

Die maro­den Wirtschaftsgebäude wur­den abgebrochen.

Heutige Nutzung

Der Rittergutsbereich weist heute meh­rere Eigentümer auf. Das Herrenhaus steht leer und ver­fällt. Das Dach ist teil­weise eingestürzt.