Freital: Rittergut Potschappel

Rittergut Potschappel

01705 Freital

Historisches

1206 war ein Herrensitz unter Tidericus de Potshapel bekannt, der 1420 als Vorwerk und seit 1551 als Rittergut bezeich­net wurde. Im 16. Jahrhundert war die Familie von Theler mit dem Rittergut belie­hen, 1689 befand es sich im Besitz von einem Herrn von Haugwitz. 1726 kam das Rittergut an die Familie von Lüttichau. Diese ver­kaufte das Rittergut an den Grafen von Hagen das Rittergut, erhielt es jedoch 1784 wie­der zurück. Die wei­te­ren Besitzer waren die Familie von Güntherode, 1804 die Familie von Schönberg und ihr fol­gend die Familie Klett.

Heutige Nutzung

Die Rittergutsgebäude wur­den zwi­schen­zeit­lich abge­bro­chen. Im Jahr 2004 wurde auch die ehe­ma­lige Zille-​Schule abge­ris­sen. Das Gebäude, in dem Heinrich Zille von 1865 bis 1867 zur Schule ging, befand sich in Privatbesitz und stand seit ca. 1992 leer. Ursprünglich wurde das Gebäude als Gästehaus des Rittergutes genutzt, diente spä­ter jedoch als Erweiterung für die über­füllte Potschappler Schule.

Freital: Rittergut Pesterwitz

Rittergut Pesterwitz

Gutshof 1, 2, 3
01705 Freital

Historisches

1529 wurde erst­mals ein Vorwerk erwähnt, 1651 das Rittergut. Dieses soll unter Herrn von Schrenckdorff, Geheimsekretär des Kurfürsten Johann Georg I., durch die Zusammenlegung von drei zwi­schen 1649 und 1653 erwor­be­nen Gütern ent­stan­den sein. Das Rittergut ging 1737 aus dem Familienbesitz der Familie von Schrenckdorff an den Reichsgrafen Heinrich von Brühl über, der es nach nur drei Jahren bereits wie­der ver­kaufte. Friederica Sidonia von Nimptsch wurde 1740 neue Besitzerin. Das Rittergut ver­blieb bis 1805 in Familienbesitz, danach erlebte es viele Besitzerwechsel. 1819 erwarb Carl August Friedrich Dathe von Burgk das Rittergut Pesterwitz, das bis 1945 in Familienbesitz ver­blieb, jedoch sel­ten bewohnt wurde.

Nach 1945

Die Familie von Burgk wurde 1945 im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net. Das Rittergut Pesterwitz wurde zunächst Versorgungsgut der Roten Armee und 1949 in ein Volkseigenes Gut umge­wan­delt. In den spä­ten 1960er Jahren wurde der Turm wegen Baufälligkeit abgebrochen.

Nachwendezeit

1992 wurde das Rittergut von einer Projektentwicklungsgesellschaft erwor­ben. Dennoch dau­erte es noch ein Jahrzehnt, bis mit der Sanierung begon­nen wurde. Diese wurde 2004 abge­schlosse, das Herrenhaus erhielt sei­nen Turm zurück.

Heutige Nutzung

Im Herrenhaus bestehen Wohnungen und Gewerberäume. Weitere Nebengebäude wer­den eben­falls als Wohnraum genutzt.

Freital: Allodialgut Eckersdorf

Allodialgut Eckersdorf

Rabenauer Straße 46
01705 Freital

Historisches

Eckersdorf war zunächst böh­mi­sches Lehen und Kammergut der Markgrafen und Kurfürsten. Um 1500 erhielt Georg Siegismund von Miltitz das Vorwerk als Lehen, das 1569 an den Kurfürsten August über­ging. Das Rittergut ist seit 1696 nach­weis­bar. Im 17. Jahrhundert waren die Familien Hopfenberger und Krauss Lehensnehmer. Im 18. Jahrhundert kam es erneut in den Besitz der Herren von Miltitz. 1875 fand es Erwähnung als Allodialgut.

Nach 1945

Die Besitzer wur­den nach Kriegsende ent­eig­net und der Besitz auf­ge­teilt. Die LPG nutzte die land­wirt­schaft­li­chen Flächen und Wirtschaftsgebäude.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient Wohnzwecken, die Wirtschaftsgebäude ste­hen einem Reiterhof zur Verfügung.

Freital: Burg Pesterwitz

Burg Pesterwitz

Burgwartsberg
01705 Freital

Historisches

Zur Lage der Burg Pesterwitz gibt es min­des­tens zwei Theorien: So könnte die Burg Pesterwitz sich auf dem Burgwartsberg befun­den haben und in der Folgezeit zur Burg Thorun aus- und umge­baut wor­den sein oder aber an ande­rer Stelle gestan­den haben.

Ebenso gibt es zur Entstehungszeit der Burg zwei Theorien. Die eine besagt, 1068 wurde erst­mals der Burgward Bvistrici (Burg Pesterwitz) schrift­lich erwähnt. Die andere geht von einer Errichtung gegen Ende des 12. Jahrhunderts aus, ver­bun­den mit einer Schleifung im Jahre 1206 auf­grund der wider­recht­li­chen Errichtung der Burg. Auch hier gibt es Übereinstimmungen mit den Angaben zur Burg Thorun, so dass die Existenz von zwei Burgen unter Vorbehalt steht.

Der Burgwartsberg ist über Wanderwege ab der Straße Am Burgwartsberg und der Burgwartstraße erreich­bar. Eine Infotafel infor­miert über die Burg Thorun. Die Abschnittsgräben der Wehranlage sind ver­füllt. An der Ostseite des Burgwartsbergs sind die Wallburgreste noch erkennbar.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage selbst steht seit 1938 unter Bodendenkmalschutz; die­ser wurde 1968 erneuert.

Freital: Vorwerk Weißig

Vorwerk Weißig

01705 Freital

Historisches

Das Vorwerk wurde im 16. und 18. Jahrhundert erwähnt. Es unter­stand bis Ende des 17. Jahrhunderts dem Rittergut Döhlen und wech­selte dann zum Rittergut Zauckerode.

Freital: Kammergut Zauckerode

Kammergut Zauckerode

ehe­ma­li­ger Standort: Oppelstraße 8
01705 Freital

Historisches

Zauckerode wurde 1206 als Herrensitz erst­mals unter Arnoldus de Zukerade erwähnt und liegt abseits der Hauptwege des Plauenschen Grundes. 1444 wurde ein Vorwerk erwähnt, 1467 bestan­den zwei Vorwerke par­al­lel. Zum Rittergut wurde es 1696 erho­ben. Neben einer Mahlmühle an der Wiederitz gab es auch eine Rittergutsbrauerei. 1875 erfolgte die Erwähnung als Kammergut.

Nach 1945

1949 wur­den Teile des Kammergutes abge­ris­sen. Der Rest wurde in den 1970er Jahren abgetragen.

Heutige Nutzung

Am ehe­ma­li­gen Standort befin­det sich heute Plattenbauten.

Freital: Burg Thorun

Burg Thorun

Burgwartsberg
01705 Freital

Historisches

Von der Burg Thorun gibt es nur einen schrift­li­chen Nachweis, wel­cher auf das Jahr 1206 datiert. Anlass war eine Gerichtsverhandlung zwi­schen den Burggrafen von Dohna und dem Bischof von Meißen, wel­cher die Schleifung der Höhenburg ver­langte, da die Burg wohl wider­recht­lich errich­tet wor­den war. Bei die­ser Urkunde han­delt es sich um jenes Schriftstück, wel­ches Dresden erst­mals schrift­lich erwähnte.

Durch ledig­lich die­sen einen Beleg und auf­grund der Tatsache, dass es keine archäo­lo­gi­schen Funde aus der Zeit des 10. bis frü­hen 12. Jahrhunderts gibt, ran­ken sich viele Theorien hin­sicht­lich der eins­ti­gen Lage der Burg Thorun und deren Erbauungszeit:

Die Burg Thorun wird auf dem Burgwartsberg in Freital-​Pesterwitz ver­mu­tet. Davon geht die Forschung seit dem 19. Jahrhundert aus. Demnach soll sich hier zunächst der 1068 erst­mals urkund­lich erwähnte Burgward Bvistrici (Burg Pesterwitz) befun­den haben, aus dem durch Aus- und Umbau die Wallburg Thorun ent­stan­den war.

Die Burg Thorun soll um 1190 erbaut wor­den sein und den ein­fluss­rei­chen Burggrafen von Dohna als Teil ihres Wehranlagen-​Imperiums in der Region gedient haben. Nach der Dohnaischen Fehde um 1400 und dem Verlust der Burggrafschaft an markgräflich-​meißnischen Besitz ver­lo­ren alle Wehranlagen ihre stra­te­gi­sche Bedeutung. Sie verfielen.

Eine andere Theorie geht davon aus, dass die Burg erst um 1200 errich­tet und nach der wich­ti­gen Kreuzfahrerburg Toron benannt wurde. Weitere Theorien ver­mu­ten die Burg Thorun als Erstbau auf dem Burgwartsberg, als Erstbau auf dem Hohen Stein in Dresden-​Plauen sowie die Lage der Befestigungsanlage “Bvistrici” (Burg Pesterwitz) an ande­rer Stelle als dem Burgwartsberg.

Die Überreste auf dem Burgwartsberg sind am bes­ten über die Straße Am Burgwartsberg erreich­bar. Das “Castell Thorun” ist aus­ge­schil­dert und mit einer Stelle ver­se­hen. An der Südspitze ist ein dop­pel­ter Wall erhal­ten. Dieser zieht sich als ein­fa­cher Wall am Nordhang ent­lang. Im nord­west­li­chen Bereich ist noch ein Halsgraben erkenn­bar. Das Burgplateau ist eben­falls noch gut erkennbar.

Altenberg: Schloss Bärenstein

Schloss Bärenstein

Schlosshof 10
01773 Altenberg OT Bärenstein

Historisches

Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Burg Bärenstein als Stammsitz der Familie von Bernstein gegrün­det und erbaut. Die Ersterwähnung als Herrensitz datiert auf das Jahr 1315. Um 1501 ließ Hans von Bernstein unter­halb sei­nes Schlosses das Städtchen Bärenstein anle­gen.  Der Rundturm des Schlosses wurde im 14. Jahrhundert errich­tet und gegen Ende des 15. Jahrhunderts erhöht. Im 16. Jahrhundert erfolte ein Umbau der Burg zu einem Wohnschloss. Für diese Bauarbeiten sind die Jahreszahlen 1522 und 1534 belegt. Die Familie von Bernstein behielt den Adelssitz etwa 300 Jahre in ihrem Besitz. Weitere ehe­ma­lige Besitzer waren die Herren von Schönberg von 1699 bis 1711, denen bis 1755 die Familie von Holzendorff folgte.

Die Gräfin Charlotte Luise Marianne von Cosel war eine Enkelin der berühm­ten Gräfin Cosel. Ihre Mutter wie­derum war eine Gräfin von Holtzendorff. Über diese Linie erbte Gräfin Charlotte Luise Marianne von Cosel, ver­hei­ra­tet mit dem Grafen Rudolf von Bünau, Schloss Bärenstein und behielt es bis 1816. In jenem Jahr kam Schloss Bärenstein über die Tochter Eugenie von Bünau an die Familie von Lüttichau, da sie seit 1811 mit Hannes Friedrich Curt von Lüttichau ver­hei­ra­tet war. Die Familie von Lüttichau behielt Schloss und Rittergut Bärenstein bis zur Enteignung in ihrem Familienbesitz.

Nach 1945

Die Familie von Lüttichau wurde 1945 ent­eig­net und depor­tiert. Schloss und Rittergut wur­den getrennt, wobei das Schloss geplün­dert und in ein Schulungs- und Ferienheim der NDPD umge­wan­delt wurde.

Nachwendezeit

Schloss Bärenstein wurde noch bis 1991 als Schulungs- und Ferienheim genutzt. Vier Jahre spä­ter ver­kaufte die Treuhand das Schloss an pri­vat. Der Eigentümer ver­an­lasste Sanierungsarbeiten und ließ den Schlosspark wie­der herrichten.

Heutige Nutzung

Das in Privatbesitz befind­li­che Schloss ist nicht zugänglich.

Altenberg: Jagdschloss Rehefeld

Jagdschloss Rehefeld

Talstraße 1
01773 Altenberg OT Rehefeld

Historisches

1672 bestand ein Vorwerk in Rehefeld, wel­ches 1696 als Rittergut bezeich­net wurde. Vor 1791 bestand zudem ein kur­fürst­li­ches Jagdhaus, das jedoch über kei­nen Gutshof verfügte.

Das Schloss wurde 1873 für das Sächsische Königshaus errich­tet und diente viele Jahre als Jagdschloss. 1924 ver­äu­ßerte Friedrich August von Sachsen das Jagdschloss an eine Nebenorganisation der Dresdner Freimaurerloge „Zu den drei Schwertern“, näm­lich an die „Schwerter-​Genossenschaft“. Unter die­ser wurde das Jagdschloss Rehefeld zu einem Erholungsheim für ihre Logen-​Mitglieder umge­baut. Zusätzlich wur­den ein Konferenzraum und ein Speisesaal mit Küche ein­ge­rich­tet und in Versorgungsmedien inves­tiert. Auch die Nebengebäude ent­stan­den in den 1930er Jahren.

1935 wurde die Freimaurerloge wie viele andere auch vom NS-​Régime ver­bo­ten. Die Schwerter-​Genossenschaft sah sich zu einem Verkauf des Jagdschlosses gezwun­gen. Sie bot dem Sächsischen Königshaus den Rückkauf an, in dem Prinz Friedrich Christian von Sachsen ein­wil­ligte. Unter ihm wurde das Jagdschloss nun als Pension betrie­ben. Die Wehrmacht beschlag­nahmte das Jagdschloss 1942, um es als Lazarett zu nut­zen. Der Direktor und das Personal der Pension wur­den zum Dienst an den Verwundeten verpflichtet.

Nach 1945

Noch 1945 wurde die Enteignung voll­zo­gen. Das Jagdschloss Rehefeld diente nun bis 1989 als Ferienheim für das DDR-​Ministerium des Innern.

Nachwendezeit

Bis Ende 2000 nutzte die Landespolizeischule das Schloss als Fortbildungs- und Tagungsstätte. Unstimmigkeiten bezüg­lich der künf­ti­gen Trinkwasserversorgung führ­ten dazu, dass die Landespolizeischule den Betrieb des Jagdschlosses ein­stellte. Zum 1. Januar 2003 über­nahm das Staatliche Liegenschaftsamt Sachsen das Jagdschloss. Seither steht der Gebäudekomplex leer und verfällt.

Heutige Nutzung

Bedingt durch den lang­jäh­ri­gen Leerstand befin­det sich das Jagdschloss Rehefeld in stark  sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Zustand. Es stand 2012 für 200.000 € zum Verkauf und wech­selte den Besitzer. Mit Stand 2018 steht es noch immer leer und war­tet auf Sanierung und Nutzung. Im Juni 2023 fand Schloss Rehefeld in einer Versteigerung für 106.000 € wie­der einen neuen Besitzer. Das Grundstück umfasst ca. 11.200 m², die Wohnfläche beträgt um die 2.550 m².
(Stand: Juni 2023)