Pirna: Wallburg Kesselberg

Wallburg Kesselberg

01796 Pirna

Historisches

Bei der Wallburg aus der Zeit des Früh- und Hochmittelalters ist der ehe­ma­lige Standort bis heute nicht ein­deu­tig geklärt. Im Laufe der Zeit sind drei ver­mu­tete Standorte in unter­schied­li­chen Quellen begeg­net, die nach­fol­gend rein infor­ma­tiv und ohne Gewähr wie­der­ge­ge­ben werden:

Möglicherweise han­delt es sich um eine Wallanlage, die sich im heu­ti­gen Innenstadtbereich befand. Ihre eins­tige Lage wird mit dem Gebiet Grohmannstraße – Dohnaischer Platz – Dr.-Wilhelm-Straße – Klosterhof – Am Zwinger ange­ge­ben. Erhalten ist durch die städ­te­bau­li­che Veränderung nichts mehr.

Auch auf dem Sonnenstein soll sich eine Wallanlage befun­den haben, die viel­leicht mit der Wallburg Kesselberg iden­tisch ist. Der Standort wird mit nord­nord­öst­lich der Straßenkurve beim Schützenhaus, also dem “Hanno” auf der Hohen Straße, ange­ge­ben. Der Standort wird als Bodendenkmal geschützt, ist aber eben­falls modern überbaut.

Die dritte, aber auch unwahr­schein­lichste Variante beschreibt den ehe­ma­li­gen Standort der Wallburg Kesselberg im Bereich des heu­ti­gen Seniorenzentrums auf der Einsteinstraße und dem Kreisverkehr.

Sebnitz: Lehngut Amtshainersdorf

Lehngut Amtshainersdorf

Querweg 8
01855 Sebnitz OT Amtshainersdorf

Historisches

Hainersdorf wurde im 16. Jahrhundert in das grö­ßere Amtshainersdorf und das klei­nere Hofhainersdorf geteilt. Das Kanzleilehngut gehörte der Familie Meintzschel.

Heutige Nutzung

Der Vierseitenhof ist stark sanie­rungs­be­dürf­tig und wird teil­weise genutzt.
(Foto: Oktober 2022)

Neustadt: Rittergut Krumhermsdorf

Rittergut Krumhermsdorf

Hauptstraße 21
01844 Neustadt OT Krumhermsdorf

Historisches

1694 wurde das Rittergut Krumhermsdorf, 1445 als Rittersitz, 1452 als Vorwerk und 1551 erst­mals als Rittergut genannt, von Hannibal von Lüttichau erwor­ben. Das Herrenhaus wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts unter Wolf Siegfried Curt von Lüttichau errich­tet. Noch bis 1791 ver­blieb das Rittergut in Familienbesitz und wech­selte danach die Eigentümer mehr­fach. Unter den jewei­li­gen Besitzern erfolg­ten immer wie­der klei­nere Um- und Ausbauten, so dass das Rittergut im Laufe der Zeit stark ver­än­dert wurde. 1912 erwarb Georg Philippi das Rittergut Krumhermsdorf. Unter ihm erfolg­ten erneute Umgestaltungsarbeiten.

Nach 1945

Nach der Enteignung und dem Vollzug der Bodenreform diente das Herrenhaus als Kindergarten und ab den 1950er Jahren als Sitz der LPG, wel­che auch die Landwirtschaftsflächen des Ritterguts bewirtschaftete.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus Krumhermsdorf wurde 2000 an pri­vat ver­kauft. Nach ers­ten Sanierungsarbeiten folgte jedoch bereits 2002 die Insolvenz und das schloss­ar­tige Herrenhaus wurde in eine Zwangsversteigerung überführt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Krumhermsdorf steht noch immer leer und befin­det sich in sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Zustand. Sowohl die Front- als auch die Rückseite sind durch dich­ten Baumbewuchs ver­deckt. Vor dem Herrenhaus befin­det sich eine kleine öffent­li­che, gepflegte Parkanlage. Die Wirtschaftsgebäude befin­den sich über­wie­gend in einem bau­fäl­li­gen Zustand.
(Fotos: Oktober 2022)

Neustadt: Herrenhaus Oberottendorf

Herrenhaus Oberottendorf

Herrenhaus: Parkweg 8
Wirtschaftsgebäude: Parkweg 4 & Bischofswerdaer Straße 321–323
01844 Neustadt OT Oberottendorf

Historisches

Ein Rittergut wurde 1559 erst­mals urkund­lich erwähnt und befand sich lange Zeit im Besitz der Familie von Haugwitz. Dieser folg­ten Hans Georg von Wehse und die Familie von Pflugk. 1744 erbte Christiane Friederike von Keyserling das Rittergut Oberottendorf. Vermutlich um 1780 wurde das Herrenhaus erbaut, die Anlage des Parks erfolgte eben­falls im 18. Jahrhundert. Ab dem 19. Jahrhundert befand sich das Rittergut Oberottendorf über­wie­gend in bür­ger­li­cher Hand.

Nach 1945

Die Bodenreform führte zu einer Einstellung des bis­he­ri­gen Betriebs auf dem Rittergut. Das Herrenhaus wurde in ein Wohnhaus umge­wan­delt, die Flächen wur­den auf­ge­teilt und an Neubauern vergeben.

Nachwendezeit

1992 zogen die letz­ten Bewohner aus dem Herrenhaus aus. Seither steht es leer. Der Zustand ist inzwi­schen deso­lat. Im vier­ten Quartal des Jahres 2016 wurde eine Förderung im sechs­stel­li­gen Bereich bereit gestellt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht nach wie vor leer. Mittlerweile ist das Dach saniert. Das Herrenhaus Oberottendorf soll an Pirnaer Architekten ver­kauft wer­den. Diese pla­nen eine Wohnnutzung nach erfolg­ter Sanierung. Eines der Wirtschaftsgebäude ist voll­kom­men rui­nös und zusam­men­ge­fal­len. Im Gutspark befin­den sich drei Teiche, davon einer mit einer Insel.
(Stand: Februar 2021, Fotos: Oktober 2022)

Neustadt: Wasserburg & Schloss Polenz

Wasserburg & Schloss Polenz

Schlosspark (Schloss)
Am Wasserberg 13–15 (Wirtschaftsgebäude)
01844 Neustadt OT Polenz

Historisches

Eine erste Erwähnung des Guts erfolgte im 13. Jahrhundert, wobei es sich um die ehe­ma­lige Wasserburg gehan­delt haben dürfte. 1451 bestand ein Vorwerk, wel­ches 1547 erst­mals als Rittergut bezeich­net wurde. Das Rittergut Polenz wurde über­wie­gend durch Belehnung und Verpachtung bewirt­schaf­tet. Über ein­zelne Besitzer gibt es kaum Informationen. Das Gebäudeensemble, einst bestehend aus Schloss und meh­re­ren Wirtschaftsgebäuden, stammte aus der ers­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Nach 1945

Das Schloss und ein Wirtschaftsgebäude wur­den 1948 bzw. 1950 /​ 1951 abgerissen.

Nachwendezeit

Auf dem ehe­ma­li­gen Standort des Schlosses wurde ein Möbel- und Einkaufsmarkt errich­tet. Geringe Reste der Grundmauern von Schloss Polenz sind über­wu­chert und befin­den sich park­sei­tig hin­ter dem Einkaufsmarkt. Der Park ist nicht öffent­lich zugäng­lich und hin­ter­lässt kei­nen gepfleg­ten Eindruck.

Das ein­ge­stürzte Dach des Pferdestalls wurde im Sommer 2014 abge­tra­gen, außer­dem fan­den Notsicherungsarbeiten statt.

Der Verein 750 Jahre Polenz e. V. schloss 2015 einen Nutzungsvertrag mit der Stadt Neustadt in Sachsen als Eigentümer des Objektes zur Nutzung, Bewirtschaftung und Instandhaltung des Ritterguts. Der Verein ist bestrebt, die Rittergutsreste zu erhal­ten und wie­der­her­zu­stel­len und einer kul­tu­rel­len Nutzung zugäng­lich zu machen.

Heutige Nutzung

Vorhanden sind im Gutsparks noch geringe Reste der Grundmauern des Schlosses sowie ein gro­ßer Teich und eine über den im nörd­li­chen Parkbereich flie­ßen­den Bach füh­rende Steinbrücke. Erhalten sind über­dies ein Gesindehaus, wel­ches durch meh­rere Vereine genutzt wird, und der nun­mehr auf die Ruinenwände beschränkte Pferdestall, wel­cher als Freilichtbühne dient. Im Schlossteich steht ein Gedenkstein mit der Jahresinschrift 1843.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburg wurde durch das spä­ter errich­tete und eben­falls nicht mehr vor­han­dene Schloss über­baut. Der Wassergraben wurde ober­ir­disch besei­tigt. Der Standort wurde Anfang 1972 unter Bodendenkmalschutz gestellt und ist nicht zugänglich.
(Fotos: Oktober 2022 sowie Februar 2024)

Neustadt: Herrenhaus Berthelsdorf

Herrenhaus Berthelsdorf

Am Fuchsberg 1
01844 Neustadt OT Berthelsdorf

Historisches

Das Rittergut Berthelsdorf wurde erst­mals 1526 erwähnt und geht auf ein Vorwerk zurück, wel­ches 1486 das erste Mal urkund­li­che Nennung fand. Dieses Vorwerk wie­derum basiert auf einem 1445 genann­ten Rittersitz, so dass Berthelsdorf auf eine lange Geschichte zurück­bli­cken kann. Dennoch sind die Informationen über das Rittergut ver­hält­nis­mä­ßig spär­lich gesät. 

Bekannt ist, dass es sich zeit­weise im Besitz der Familie von Hermsdorf, der Familie von Miltitz und der Familie von Schönberg befand. 1786 gelangte es in bür­ger­li­che Hände und wurde 1864 an Wilhelm Grübner ver­kauft. Dieser ließ zunächst das damals bau­fäl­lige Herrenhaus abrei­ßen und an sei­ner Stelle 1871 das neue Herrenhaus errich­ten. Nach wei­te­ren Besitzerwechseln wurde Friedrich Wilhelm Würker letz­ter Eigentümer.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Rittergutsbesitz im Zuge der Bodenreform ent­eig­net und auf­ge­teilt. Ins Herrenhaus zog zunächst das Rathaus ein, spä­ter wurde es als LPG-​Büro und für Wohnzwecke genutzt.

Nachwendezeit

In der Nachwendezeit wurde das Herrenhaus der Gemeinde Berthelsdorf ver­mö­gens­mä­ßig zuge­ord­net. Es war zunächst vor­ge­se­hen, es wie­der als Rathaus zu nut­zen. Mit der Gemeindegebietsreform und dem Zusammenschluss der ehe­ma­li­gen Gemeinden Langburkersdorf, Berthelsdorf und Rückersdorf zur neuen Gemeinde Hohwald wurde die­ses Projekt jedoch hinfällig.

2002 wurde das Herrenhaus Berthelsdorf an einen pri­va­ten Eigentümer ver­kauft. Das Herrenhaus stand lange leer und war ungenutzt.

Heutige Nutzung

Seit Herbst 2022 hat das Herrenhaus Berthelsdorf neue Eigentümer, unter denen das Rittergut wie­der­be­lebt wird. Neben der schritt­wei­sen Sanierung umfasst das Nutzungskonzept unter ande­rem Gästezimmer, Co-​Working-​Räume und viel­fäl­tige kul­tu­relle Angebote.
Website: www.gut-berthelsdorf.de

(Fotos: Oktober 2022)

Neustadt: Wasserburg & Schloss Langburkersdorf

Wasserburg & Schloss Langburkersdorf

Dammstraße 2
01844 Neustadt OT Langburkersdorf

Historisches

Eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg wurde bereits 1423 in Langburkersdorf erwähnt und befand sich dazu­mal im Besitz von Leuthold von Luttitz (oder Lottwitz). Die Erwähnung als Vorwerk datiert auf das Jahr 1470, die Nennung als Rittergut auf das Jahr 1547. 1564 erwarb Georg von Wehse das Rittergut, das lange Zeit in Familienbesitz ver­blieb. Nach einem Brand im Juni 1584 wurde das Schloss 1611 unter der Familie von Wehse neu auf­ge­baut, wobei die vor­ma­lige Wasserburg über­baut wurde und ver­lo­ren ging. Bei einem 1749 durch­ge­führ­ten Umbau wurde der Treppenturm angefügt.

Der Freiherr von Stieglitz erwarb Schloss und Rittergut 1870 (nach einer ande­ren Quelle erst 1884), um es als Jagdsitz zu nut­zen. 1925 erwarb die Landesversicherungsanstalt Schloss Langburkersdorf, um es nach umfang­rei­chen Umbaumaßnahmen als Altersheim zu nut­zen. Ab 1937 diente das Schloss als Erholungsheim.

Nach 1945

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgte keine Enteignung. Schloss Langburkersdorf wurde wei­ter­hin als Erholungsheim genutzt und 1947 in ein TBC-​Heim umge­wan­delt. Nachdem der Rat des Kreises in den Besitz des Schlosses gekom­men war, erfolgte ab 1966 erneut eine Nutzung als Alters- und Pflegeheim. Ab 1981 wurde das Schloss saniert.

Nachwendezeit

Die Fassade wurde 1991 erneu­ert. Im Jahr dar­auf erhielt die Landesversicherungsanstalt Schloss Langburkersdorf zurück. Das Altenheim zog 1999 aus, nach­dem zwei Jahre zuvor eine Entwicklungsgesellschaft das Schloss erwor­ben hatte. Die Gemeinde Hohwald erwarb das Schloss 2000 und ver­an­lasste ab Ende 2010 bis 2013 umfang­rei­che Sanierungsarbeiten, um Abhilfe bezüg­lich des Leerstandes zu schaffen.

Heutige Nutzung

Im Erdgeschoss befin­den sich ein Trauzimmer und der Festsaal. In den bei­den Obergeschossen sind Büroräume unter­ge­bracht. Das Rittergut mit sei­ner groß­zü­gi­gen Gebäudesubstanz befin­det sich in unsa­nier­tem bis sanier­ten Zustand und unter­liegt unter­schied­li­chen Nutzungsverhältnissen.

Bodendenkmalschutz

Von der ursprüng­li­chen Wasserburg ist nichts mehr erkenn­bar. Der Graben wurde tro­cken­ge­legt und durch das Schloss über­baut. Der Bodendenkmalschutz besteht seit Anfang 1972.
(Fotos: Oktober 2022)

Müglitztal: Schloss Weesenstein

Schloss Weesenstein

Am Schlossberg 1
01809 Müglitztal OT Weesenstein

Historisches

Die Anfänge der Schlossanlage wer­den bereits im 10. Jahrhundert ver­mu­tet, auch wenn es dafür keine siche­ren Belege gibt. Der Turm wurde wahr­schein­lich bereits im 12. Jahrhundert erbaut und diente einst der Absicherung der Handelsstraße. Die Burggrafen von Dohna gelang­ten ver­mut­lich im Jahre 1275 durch Heirat und Mitgift an den Herrensitz.

Im 13. Jahrhundert nahm die Bedeutung des Weges über Weesenstein als Handelsweg deut­lich zu, was für einen Ausbau des Schlosses spricht. 1318 wurde “Weysinberg” erst­mals gesi­chert urkund­lich erwähnt und gehörte zur Burggrafschaft von Dohna. Damit blickt das Schloss Weesenstein auf eine lange, ereig­nis­rei­che Geschichte zurück. Die Schreibweisen änder­ten sich im Laufe der Jahrhunderte mehr­fach und so sind bei­spiels­weise auch Weisinsteyn, Wesinstein, Weysinstein, Weißenstein schrift­lich bezeugt.

Ab dem 16. bis zum 18. Jahrhundert wurde fast durch­ge­hend der Name Wesenstein genutzt, und zu Beginn des 19. Jahrhunderts setzte sich die Schreibweise Weesenstein durch. Die Besonderheit des Schlosses besteht darin, dass es über acht Stockwerke und von oben nach unten gebaut wurde, was auf­grund der Felslage mög­lich war.

1402 wurde Weesenstein im Ergebnis der Dohnaischen Fehde markgräflich-​meißnisches Lehen. Ende 1406 erhiel­ten die Herren von Bünau als Anerkennung für die Unterstützung des Markgrafen in den Auseinandersetzungen mit den Burggrafen von Dohna Weesenstein als Lehen. Bis 1772 ver­blieb Schloss Weesenstein nun­mehr im Besitz der Familie von Bünau.

Der Hussiteneinfall um 1429 bescherte dem Schloss erneut Plünderungen und Zerstörungen, die unter Heinrich I. von Bünau recht schnell wie­der beho­ben wur­den. 1504 erhielt Weesenstein von Bischof Johann VI. von Meißen das Recht, in der neuen Schlosskapelle Gottesdienste abzu­hal­ten. Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts wur­den Erweiterungsarbeiten durch­ge­führt und an den Felsen neue Schlossräumlichkeiten angebaut.

Wiederholte schwere Verwüstungen, Beschädigungen und Plünderungen erlitt Schloss Weesenstein im Dreißigjährigen Krieg. Auch hier wurde von der Familie von Bünau dafür gesorgt, dass die Schäden umge­hend aus­ge­bes­sert wur­den. Ab 1729 erfolg­ten unter Rudolf V. von Bünau umfang­rei­che Erneuerungen und Renovierungen am Schloss. 1738 wurde die Kapelle abge­tra­gen. Die neu erbaute Kirche wurde 1741 geweiht.Oberhalb des stei­len Hangs ent­stand um 1750 ein Belvedere.

1772 über­nah­men Johanna Christiane Freifrau von Uckermann und ihr Sohn Jakob von Uckermann Schloss Weesenstein. In die­ser Zeit kam es häu­fi­ger zu Streitereien mit den Untertanen auf­grund der ihnen auf­ge­bür­de­ten Frondienste, die 1775 in einen offe­nen Aufruhr mün­de­ten. Unter der Familie von Uckermann erfolg­ten aber auch sehr umfang­rei­che Erneuerungen am Schloss. So wur­den das Hauptportal erneu­ert, der baro­cke Schlossgarten ange­legt und 1781 die alte Holzbrücke durch eine Steinbrücke ersetzt. Im Siebenjährigen Krieg und in den Napoleonischen Kriegen litt Schloss Weesenstein erneut schwer unter den Kriegshandlungen.

Der säch­si­sche König Anton erwarb Schloss Weesenstein 1830, es ver­blieb im Besitz des Hauses Wettin bis 1917. Unter den Wettinern kam es häu­fi­ger zu Umnutzungen ein­zel­ner Räume und ins­ge­samt zu einer Vielzahl von Umgestaltungsarbeiten. Nachdem 1838 Prinz Johann Weesenstein über­nom­men hatte, ver­brachte er viel Zeit auf dem Schloss und fer­tigte seine Übersetzung von Dantes “Göttlicher Komödie” an. König Johann von Sachsen ver­an­lasste 1861 die Erneuerung der Sandsteinbrücke. Wenige Tage vor Jahresende 1917 erfolgte der Verkauf an den Geheimen Kommerzienrat Alwin Bauer, 1934 über­nahm der Landesverein Sächsischer Heimatschutz die Schlossanlage und rich­tete ein Museum darin ein. Im Zweiten Weltkrieg diente Schloss Weesenstein einer­seits als Depot für ca. 450.000 Kunstschätze aus Dresdner Museen, ande­rer­seits war es auch Sitz des “Sonderbeauftragten des Führers” für das Führermuseum Linz.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Landesverein Sächsischer Heimatschutz ent­eig­net. Von 1945 bis 1950 diente das Schloss als Notunterkunft für Ausgebombte und Vertriebene. Ab 1947 befand sich das Schloss in Trägerschaft des Landes Sachsen. unter Verwaltung der Staatlichen Museen, Schlösser und Gärten, 1952 wurde das Museum von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden über­nom­men und wie­der eröff­net. Ab 1954 über­nahme die Gemeinde Weesenstein die Trägerschaft. Notwendige Sanierungsarbeiten unter­blie­ben auf­grund feh­len­der finan­zi­el­ler Mittel.

Nachwendezeit

Schloss Weesenstein gehört seit 1992 zum Staatsbetrieb Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen. Die Nutzung als Museum wurde fort­ge­führt. Mittlerweile gab es auch Möglichkeiten, unter Zuhilfenahme von Fördermitteln die Sanierung des Schlosses vor­an­zu­trei­ben. Die Arbeiten wur­den wei­test­ge­hend 2015 been­det, ins­ge­samt wur­den etwa 27 Millionen €uro inves­tiert. Der Schlosspark wurde beim Hochwasser von 2002 stark beschä­digt und anschlie­ßend bis 2007 wie­der­her­ge­stellt. In den 1990er Jahren wurde die 1863 still­ge­legte und zur Schlossküche umge­baute Brauerei neu eta­bliert. Der Schauspieler Rolf Hoppe hat sich über zwei Jahrzehnte mit sei­nem pri­va­ten Theater auf Schloss Weesenstein engagiert.

Heutige Nutzung

Im Schloss befin­det sich ein Museum, das Gelände war­tet jähr­lich mit unter­schied­li­chen Veranstaltungen und Märkten auf. Einzelne Räume kön­nen für pri­vate Feiern ange­mie­tet wer­den. Die Parkanlage war­tet mit gepfleg­ten Blühpflanzenbereichen, Wasserspielen und Wasserläufen sowie ruhi­gen Bereichen auf. Hangseitig laden teils steile Wanderwege ein, unter ande­ren die Überreste des Belvederes zu erkun­den. Brauerei und Schlossgastronomie sind aktu­ell unge­nutzt, ein neuer Pächter ist willkommen.
(Stand: März 2021)

Müglitztal: Belvedere Weesenstein

Belvedere Weesenstein

01809 Müglitztal OT Weesenstein

Historisches

Das etwa 24 Meter hohe Belvedere wurde um 1770 auf der Anhöhe über dem Schloss Weesenstein errich­tet. Es wurde für Festlichkeiten und durch den herr­schaft­li­chen Jäger genutzt.

Nach 1945

1951 /​ 1952 wurde es zur Baumaterialgewinnung abgetragen.

Situation heute

Vom Belvedere sind nur noch mini­male Fundament- und Mauerreste vor­han­den. Zu errei­chen ist die Ruine auf einem teil­weise stei­len Wanderweg mit der Markierung gel­ber Balken, wel­cher direkt hin­ter dem hin­te­ren der bei­den Torhäuschen von Schloss Weesenstein beginnt.

Müglitztal: Burg & Schloss Maxen

Burg & Schloss Maxen

Maxener Straße 1
01809 Müglitztal OT Maxen

Historisches

Schloss Maxen geht auf einen Herrensitz in Form einer Burg zurück, die wahr­schein­lich bereits im 13. Jahrhundert bestand, 1307 erst­mals urkund­lich belegt ist und sich bis 1548 im Besitz der Ritter von Karras befand. Unter die­sen erfolgte 1445 die Erwähnung als Rittersitz und mög­li­cher­weise auch noch die Erhebung zum Rittergut, das 1551 beur­kun­det ist. Bereits um 1510 wurde der Südflügel errichtet.

Die Familie von Schönberg kam 1548 an das Rittergut Maxen und besaß es bis 1819. Unter ihr fan­den 1665 Umbauten am vor­han­de­nen Herrenhaus sowie der Neubau des Schlosses zwi­schen 1726 und 1728 im Barockstil unter Caspar Abraham von Schönberg statt.

1819 erwarb der preu­ßi­sche Major Johann Friedrich Anton von Serre das Rittergut und eta­blierte Schloss Maxen zusam­men mit sei­ner Frau zum Zentrum nam­haf­ter Gelehrter und Künstler. Auch Hans Christian Andersen zählte zum Freundeskreis der Familie und weilte auf Schloss Maxen. 1881 ver­kaufte die Familie Serre das Rittergut an die Familie Uhle, die es bis 1898 in ihrem Besitz hielt.

Die nächs­ten Besitzer von Schloss Maxen waren seit 1899 die Familie von Tauchritz sowie ab 1916 Otto Heinrich Büttner. 1927 kam Schloss Maxen an sei­nen letz­ten Besitzer, Cornelius Trebbin.

Des Herzens Sonnenschein in Sachsen
er strahlt am schöns­ten doch in Maxen.
(Hans Christian Anders)

Nach 1945

Die Familie Trebbin wurde 1945 ent­eig­net. Das Schloss diente zunächst der rus­si­schen Kommandantur und danach als Flüchtlingsquartier. Es wurde kom­plett geplün­dert, die land­wirt­schaft­li­chen Flächen wur­den an Neubauern ver­ge­ben. 1947 über­nahm eine katho­li­sche Einrichtung Schloss Maxen und rich­tete ein Altersheim ein. Dazu wurde zwi­schen 1978 und 1980 ein moderne Bettenhaus angebaut.

Nachwendezeit

Das Altenpflegeheim wurde bis 2003 betrie­ben. Anschließend wurde es von einem regio­na­len Kabarettisten erwor­ben, unter wel­chem Sanierungsarbeiten erfolgten.

Heutige Nutzung

Schloss Maxen und sein Rittergut prä­sen­tie­ren sich als groß­zü­gige Vierseitenanlage mit unter­schied­li­chen Besitzverhältnissen. Das Schloss selbst befin­det sich in Privatbesitz. Es dient Wohnzwecken und steht zudem für kul­tu­relle Nutzung zur Verfügung. In ihm nis­tet die bedrohte Fledermausart Kleine Hufeisennasen.

Der Zustand der Rittergutsgebäude vari­iert von saniert bis deso­lat. Einige Gebäude sind bewohnt. Das große Wohnstallhaus ist umfas­send sanie­rungs­be­dürf­tig, ledig­lich ein Teil des Daches wurde bis­lang erneu­ert. Es wurde im Jahr 2012 ver­kauft, ent­ste­hen soll eine Herberge mit Schankwirtschaft. Bis dato (Stand November 2020) ist der Plan noch nicht umgesetzt.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­lich exis­tie­rende Burg bzw. Wehranlage wurde durch das heu­tige Schloss voll­stän­dig über­baut. Bodendenkmalschutz besteht seit 1962.