Kreischa: Altes & Neues Herrenhaus Bärenklause

Altes & Neues Herrenhaus Bärenklause

Am Teich 2 (Altes Herrenhaus)
Am Teich 4 (Neues Herrenhaus)
01731 Kreischa OT Bärenklause

Historisches

Im Jahre 1547 erfolgte ein schrift­li­cher Nachweis über ein Lehngut in Bärenklause, als des­sen Besitzer 1554 Hans Christoph von Bernstein genannt wurde. Im Jahr dar­auf erfolgte die Erwähnung als Vorwerk, 1606 die als Rittergut. Im 18. Jahrhundert erfolgte der Bau des alten Herrenhauses. 1825 erwarb Ferdinand Alexander von der Becke das Rittergut. Da ihm das alte Herrenhaus nicht genügte, ver­an­lasste er um 1840 den Bau eines wei­te­ren Herrenhauses. Das neue Herrenhaus wurde um 1880 noch ein­mal umge­baut. Der letzte Besitzer des Ritterguts war Karl Höhne, der in Dresden eine Gaststätte mit dem pas­sen­den Namen “Bärenschänke” betrieb.

Nach 1945

1945 fiel das Rittergut unter die Bodenreform und Karl Höhne wurde ent­eig­net. Die Rittergutsflächen wur­den auf­ge­teilt. Die bei­den Herrenhäuser wur­den dar­auf­hin zu Wohnzwecken, durch die gemein­de­ver­wal­tung, eine Verkaufsstelle und einen Jugendclub genutzt.

Heutige Nutzung

Das Alte Herrenhaus befin­det sich in Privatbesitz und wird bewohnt. Das Neue Herrenhaus hat seit Mai 2011 einen neuen Besitzer. Die Hausnummern 3 und 5 gehö­ren zu ehe­ma­li­gen Wirtschaftsgebäuden.

Kreischa: Rittergut Zscheckwitz

Rittergut Zscheckwitz

Zscheckwitz Nr. 1–3
01731 Kreischa OT Zscheckwitz

Historisches

Zscheckwitz wurde erst­mals 1216 urkund­lich erwähnt. Möglicherweise gab es bereits zu die­sem Zeitpunkt ein Gut im Ort. 1411 bestand ein Vorwerk unter der Familie von Ziegler. Im 15./16. Jahrhundert hatte sich das Vorwerk Zscheckwitz mit sei­nen 79 ha Land zu einem sehr wohl­ha­ben­den Gut ent­wi­ckelt, dem meh­rere Häuser in den heu­ti­gen Ortsteilen Kautzsch und Quohren sowie das Vorwerk Laue, eine Mühle, ein Steinbruch und eine Ziegelei unter­stan­den. Von 1550 bis 1574 besaß der Kurfürstliche Rat Valerian von Krakau das Vorwerk. Ihm folgte Werner von Lützelburg. Die Ersterwähnung als Rittergut erfolgte 1696.

Im Jahr 1722 kaufte Dr. Moritz Nitzsche das Rittergut, ihm folgte 1752 der Kammersekretär Johann Friedrich Gerven. Eine andere Quelle besagt, dass Gerven bereits 1738 mit dem Rittergut belehnt wurde und er das Herrenhaus erbauen ließ. Die Familie von Sahr ist als wei­te­rer Besitzer nach­ge­wie­sen. Von ihr erwarb 1860 Herr Hauptmann das Rittergut. Um 1900 wurde die Rückfront des Herrenhauses ver­än­dert, die Nebengebäude ent­stan­den in der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zscheckwitz blieb über die Jahrhunderte hin­weg stets ein Einzelgut.

Nach 1945

Das Rittergut fiel 1945 nicht unter die Bodenreform und wurde seit 1954 durch die LPG Kleincarsdorf als Kuhstall und Lagerstätte genutzt.

Nachwendezeit

Nach der Wende kam das Gut in den Besitz der ehe­ma­li­gen Besitzer und wurde 1995 an die Klinik Bavaria ver­kauft. 1996 ent­stand auf dem Gelände ein Neurologisches Rehabilitationszentrum, in wel­chem seit 1997 Kinder und Jugendliche behan­delt wer­den. Im Rahmen der Bauarbeiten erfolg­ten archäo­lo­gi­sche Untersuchungen, wel­che zu dem Ergebnis führ­ten, dass die­ser Bereich bereits um 1200 v. Chr. besie­delt gewe­sen ist.

Heutige Nutzung

Das Gut wird nach wie vor als Reha-​Einrichtung genutzt. Vorübergehend nahm die Helene-​Maier-​Stiftung, wel­che sich zuvor im nahen Landgut Theisewitz befand, Ende 2017 Sitz im Rittergut Zscheckwitz. Das Gutshaus selbst brannte bereits Ende 1992 aus und steht seit­her als Ruine. Mittlerweile ist das Dach kom­plett ein­ge­stürzt und entfernt.

Kreischa: Wasserburg & Rittergut Kreischa

Wasserburg & Rittergut Kreischa

Dresdner Straße 10
01731 Kreischa

Historisches

Das Herrenhaus des Ritterguts ent­stand als Nachfolgebau einer früh­deut­schen Wasserburg, bei der es sich um den für 1282 erst­mals erwähn­ten Herrensitz in Kreischa han­delt. Lange Zeit befand sich die­ser Herrensitz in den Händen der Burgherren von Dohna. Heinrich von Rechenberg besaß Kreischa von 1396 bis 1420. Ihm folg­ten die Herren von Einsiedel und von Schönberg.

Mülich von Carlowitz kaufte 1455 das Rittergut Niederkreischa, das bis 1692 im Besitz der Familie von Carlowitz ver­blieb. Unter ihr wurde die vor­ma­lige Burg zum Herrenhaus umge­baut, außer­dem wurde das Rittergut um 1547 in die Rittergüter Niederkreischa und Oberkreischa geteilt, deren Wiedervereinigung in der Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte. Weitere Besitzer, die bekannt sind, waren von 1710 bis 1729 Heinrich Ernst von Wolframsdorf, ab 1765 die Familie von Döring, ab 1769 Marie Antonie von Sachsen sowie von 1786 bis 1825 Friedericke von Reinhold, die das Rittergut vom Kammerrat Göbler über­nom­men hatte und das Herrenhaus umge­stal­ten sowie den eng­li­schen Park anle­gen ließ.

Ihr folgte bis 1830 ihre Tochter Juliane Metzradt. Im Besitz der Familie Metzrat befand sich das Rittergut noch wei­ter­hin bis 1842. Bis 1845 war Leutnant Klette Besitzer, ihm folg­ten 1847 Stephan Schmidt und anschlie­ßend bis 1852 Gottlob Borisch. Pauline Thormann kaufte das Rittergut als nächste, ihr soll es noch 1860 gehört haben. 1863 erwarb Ferdinand Haußmann das Rittergut und ver­äu­ßerte es 1879, nach­dem er um 1870 erneute Umbauten hatte vor­neh­men las­sen. Im Ersten Weltkrieg diente das Herrenhaus als Lazarett. Der letzte Besitzer war Ernst Miltzow, der 1935 letzte Umbauten vor­neh­men ließ.

Nach 1945

Seit 1946 hat die Gemeindeverwaltung ihren Sitz im Herrenhaus. Damit wurde das Anwesen vor dem Abriss bewahrt.

Nachwendezeit

Zwischen 1996 und 1998 erfolgte eine Sanierung des Herrenhauses.

Heutige Nutzung

Die Gemeindeverwaltung hat nach wie vor ihren Sitz im Herrenhaus. Das Wohn- und Wirtschaftsgebäude ist saniert und wird zu Wohn- und Gewerbezwecken genutzt. Das Brauhaus aus dem 18. Jahrhundert ist unsa­niert und wird bewohnt.

Bodendenkmalschutz

Die vor­ma­lige Wasserburg befand sich im öst­li­chen Gutsbereich in der Aue des Lockwitzbaches. Der Graben ist ein­ge­eb­net und nicht mehr erkenn­bar. Das Areal ist zwar modern über­baut, steht jedoch seit 1966 unter Bodendenkmalschutz.

Kreischa: Burg Theisewitz

Burg Theisewitz

Spitzberg
01731 Kreischa OT Theisewitz

Historisches

In Theisewitz wurde erst­mals 1288 ein Herrensitz benannt, der sich um 1305 im Besitz von Heinrich von Thusewitz, bischöf­li­cher Vasall, befand. Knapp ein Jahrhundert spä­ter wurde Theisewitz zer­stört und in der Folge ver­ließ die Familie von Theisewitz die Gegend.

Kreischa: Wasserburg & Stiftsgut mit Schloss Lungkwitz

Wasserburg & Stiftsgut mit Schloss Lungkwitz

Stiftsgut 1
01731 Kreischa OT Lungkwitz

Historisches

Da unter dem Stiftsgut Reste einer früh­deut­schen Wasserburg gefun­den wur­den, muss das frü­here Rittergut älter als die erste urkund­li­che Erwähnung von 1445 sein. Von 1411 bis 1634 sind die Herren von Zschieren als Besitzer benannt. Das Turmgebäude trägt die Jahreszahl 1550. Es han­delt sich dabei um das frü­here Alte Herrenhaus, wel­ches das älteste Gebäude des Stiftsguts ist.

Das Schloss wurde zwi­schen 1619 und 1621 unter Peter von Zschieren errich­tet und 1690 umge­baut. Das Gut wurde 1724 an den Hof- und Justizrat Dr. Johann Christian Bennemann ver­kauft und 1760 von des­sen Witwe in die Bennemann-​Stiftung umge­wan­delt. Diese Stiftung beinhal­tete die Gründung eines Altenstiftes für ver­armte evan­ge­li­sche Witwen und Jungfrauen aus höhe­rem Stande, die im Schloss woh­nen durften.

Das Verwalterhaus wurde 1832 errich­tet. 1842 wurde das Gebäude des Witwenstifts erbaut, wel­ches Wohn- und Nutzräume beher­bergte. Das Stallgebäude folgte 1882. Ab 1831 wurde die Gartenanlage in einen eng­li­schen Landschaftspark umge­stal­tet. Hinter dem Stiftsgut fließt der Lungkwitzbach, an des­sen öst­li­chen Hochufer sich die Lungkwitzer Promenaden mit Sitzgelegenheiten und einer klei­nen Bühne befan­den. Der untere Weg war­tet im Hang mit den fünf Soldatenhöhlen auf, die als geologisch-​historische Besonderheit gelten.

Nach 1945

Nach 1945 ver­fie­len die einst gepfleg­ten Lungkwitzer Anlagen. Das Gut fiel unter die Bodenreform und wurde der Gemeinde Lungkwitz 1948 über­tra­gen. Das Schloss und Teile der Nebenanlagen wur­den seit­dem für Wohnungen genutzt.

Nachwendezeit & Heutige Nutzung

Ab 1990 nahm der Leerstand in den Gebäuden zu und damit stieg auch die Gefahr des Verfalls. Ab 2011 erfolgte die abschnitts­weise Sanierung des Gebäudekomplexes für Wohnzwecke und die Umnutzung zu hoch­wer­ti­gen Eigentumswohnungen. Das Turmgebäude und das der Witwenstift waren die ers­ten Gebäude, die fer­tig saniert waren und Mieter emp­fan­gen konnte. Die Sanierung des Schlosses wurde bis 2014 abgeschlossen.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg ist durch das Schloss über­baut. Ein Graben ist teil­weise als Senke erhal­ten. Seit 1966 ist die Anlage unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Kreischa: Vorwerk Laue

Vorwerk Laue

Zur Laue 15
01731 Kreischa

Historisches

Das Vorwerk Laue unter­stand dem Rittergut Zscheckwitz und exis­tierte min­des­tens im 15./16. Jahrhundert. Es han­delte sich um ein Einzelgut.

Kreischa: Freigut Saida

Freigut Saida

Gombsener Straße 15
01731 Kreischa OT Saida

Historisches

Mülich von Carlowitz wurde 1470 mit dem Vorwerk Saida belehnt, wel­ches bereits 1440 urkund­lich nach­weis­bar ist. Bis 1830 war das Vorwerk Saida dem Rittergut Oberkreischa unter­stellt. In jenem Jahr erfolgte die Trennung vom Rittergut und das Vorwerk Saida wurde in ein Freigut umge­wan­delt. Es befand sich 1910 im Besitz von G. William Bellmann.

Nach 1945

Nach der Enteignung im Zuge der Bodenreform im September 1945 wurde das Gut an Neubauern auf­ge­teilt und die Vorwerksgebäude als Sitz einer ört­li­chen LPG genutzt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Vorwerks wird bewohnt.

Kreischa: Landgut Theisewitz

Landgut Theisewitz

Brösgener Straße 2
01731 Kreischa OT Theisewitz

Historisches

Die Ersterwähnung von Theisewitz erfolgte 1288. Der Ort ist als Gutsweiler ange­legt und befand sich im 14. Jahrhundert im Besitz der Familie von Thusewitz. Konkret wurde 1305 Heinrich von Thusewitz genannt. In der Dohnaischen Fehde stellte sich Jan von Theisewitz gegen die Meißner Markgrafen. Diese Auseinandersetzung endete mit dem Untergang des Dorfes Theisewitz und dem der gleich­na­mi­gen Familie.

Wieder zum Leben erweckt wurde das Dorf Theisewitz einige Zeit spä­ter, als es 1445 als Vorwerk und 1606 als Rittergut erwähnt wurde. In der Mitte des 17. Jahrhunderts war das Rittergut im Besitz von Johann Lämmel, um 1700 besaß es Oberstleutnant von Riegen. Bis min­des­tens 1764 oblag dem Rittergut Theisewitz die Grundherrschaft. 1794 ver­fügte das Rittergut über eine Brauerei und Brennerei. Bis in die 1840er Jahre befand sich Theisewitz schließ­lich im Besitz der Familie Heinrich. Nach 1923 wurde das auf einer Anhöhe lie­gende Rittergut zum Obstgut. Auf rund 80 h Ackerfläche wurde von der Familie Mietzsch eine Obstplantage ange­legt. In die­sem Zusammenhang wur­den das Gutshaus und die Wirtschaftsgebäude erneuert.

Nachwendezeit

Das Landgut wurde 1995 durch die Klinik Bavaria gekauft. Es wurde Sitz der Helene-​Maier-​Stiftung. Auf dem Gut fan­den Menschen mit unheil­ba­ren Hirnverletzungen psy­cho­lo­gi­sche und arbeits­the­ra­peu­ti­sche Unterstützung. Zusätzlich trug sich das Gut durch Feld- und Obstbau und Tierhaltung.

Heutige Nutzung

Mitte 2017 mel­dete der Besitzer Eigenbedarf an. Die Helene-​Maier-​Stiftung zog Ende des Jahres aus und sie­delte zunächst ins nahe gele­gene Rittergut Zscheckwitz um. Das Gutshaus wird bewohnt, die Wirtschaftsgebäude wer­den durch den ange­glie­der­ten land­wirt­schaft­li­chen Betrieb genutzt.

Königstein: Festung Königstein

Festung Königstein

01824 Königstein

Die Festung Königstein zählt zu den größ­ten Bergfestungen in Europa. Sie liegt auf dem namens­ge­ben­den Tafelberg im Elbsandsteingebirge und umfasst ein etwa 9,5 Hektar gro­ßes Felsplateau mit über 50 Bauten. Der Wallgang um den Festungsfuß herum, auch als Patrouillenweg bezeich­net, ist unge­fähr 1,8 km lang. Bei dem 152,5 m tie­fen Brunnen han­delt es sich um den zweit­tiefs­ten Burgbrunnen Europas.

Historisches

Eine erste schrift­li­che Erwähnung datiert auf das Jahr 1233, als der Königstein noch zum Königreich Böhmen gehörte. Die Urkunde des böh­mi­schen Königs Wenzel I. nannte als Zeugen den Burggrafen Gebhard vom Stein. Die erste nach­weis­bare Nennung “in lapide regis” (latei­nisch für: auf dem Stein des Königs) erfolgte in der Oberlausitzer Grenzurkunde von 1241. Mit zuneh­men­der Bedeutung der Elbe als Handelsstraße wurde die Burg auf dem Königstein sys­te­ma­tisch ausgebaut.

Die Burg wurde in der zwei­ten Hälfte des 14. Jahrhunderts mehr­fach ver­pfän­det. Darunter befan­den sich auch die Herren von Donin, wel­che sich nicht son­der­lich gut mit dem Meißner Markgrafen ver­stan­den. In Folge des­sen und im wei­te­ren Rahmen der seit 1385 aus­ge­tra­ge­nen Dohnaischen Fehde eroberte der Markgraf von Meißen die Burg auf dem Königstein im Jahre 1408. Erst mit dem Vertrag von Eger 1459 wurde end­gül­tig die sächsisch-​böhmische Grenze fest­ge­legt, was auch den Übergang des Königsteins an die Markgrafen von Meißen beinhal­tete. Der Königstein wurde auf­grund sei­ner stra­te­gi­schen Lage wei­ter­hin mili­tä­risch genutzt. Herzog Georg der Bärtige grün­dete 1516 ein Cölestiner-​Kloster auf dem Königstein, das bereits 1524 wie­der auf­ge­löst wurde.

Baugeschichte

Die ursprüng­li­che Burg wurde ver­mut­lich bereits im 12. Jahrhundert in stei­ner­ner Bauweise errich­tet. Die Burgkapelle ent­stand wäh­rend der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert und gilt als das älteste heute noch exis­tie­rende Gebäude auf dem Festungsareal. Das zweit­äl­teste Bauwerk ist in die Georgenburg inte­griert, hier­bei sind die Außenmauern eines wohn­turm­ar­ti­gen Gebäudes aus dem 14. Jahrhundert gemeint. Die Burganlage wurde um 1500 unter Herzog Georg den Bärtigen erwei­tert. Bereits zwi­schen 1563 bis 1569 wurde der Brunnen in den Fels abge­teuft, um nicht mehr Regenwasser in Zisternen sam­meln zu müssen.

Zwischen 1589 und 1591 ließ Kurfürst Christian I. von Sachsen die Burg zur stärks­ten Festungsanlage Sachsens aus­bauen. Dazu wurde der Fels mit hohen Mauern mit Brustwehr und Beobachtungstürmchen aus­ge­stat­tet. Das Torhaus und ein Verbindungsbau mit Streichwehr wur­den errich­tet. Weiterhin ent­stan­den mit der Christiansburg, der heu­ti­gen Friedrichsburg, und einem Häuschen auf der Königsnase zwei Lusthäuschen. 1594 wurde das Alte Zeughaus und 1598 das Gardehaus, die heu­tige Alte Kaserne, errich­tet. Umbauten an der alten Burg erfolg­ten 1605. Die Einweihung erfolgte 1619 unter Kurfürst Johann Georg I. als Johann-Georgenburg.

1622 wurde mit dem Bau der Magdalenenburg begon­nen. Von 1667 bis 1669 wurde die Johann-​Georgenbastion vor der Georgenburg erbaut. Wiederholte Umbauten an der Burgkapelle erfolg­ten zwi­schen 1671 und 1676. Unter August dem Starken wurde zwi­schen 1722 und 1725 im Keller der Magdalenenburg das große Königsteiner Weinfass gebaut. Es hatte ein Fassungsvermögen von fast 250.000 Litern, wurde jedoch nur ein ein­zi­ges Mal voll­stän­dig mit Wein gefüllt und musste 1818 wegen Baufälligkeit abge­tra­gen werden.

Zu Ausbauten, Neubauten und Umbauten kam es im wei­te­ren Laufe der Zeit immer wie­der. Meist waren es Maßnahmen zur Verbesserung im mili­tä­ri­schen Sinne, die durch­ge­führt wur­den. Der 1631 errich­tete Johannissaal wurde 1816 zum Neuen Zeughaus umge­baut, die Magdalenenburg 1819 zu einem Proviantmagazin. Aus dem alten Proviantlager gestal­tete man eine Kaserne. Das Schatzhaus wurde zwi­schen 1854 und 1855 gebaut. Von 1870 bis 1895 ent­stan­den Batteriewälle mit acht Geschützstellungen zur Rundumverteidigung der Festung.

Militärische Bedeutung und Gefängnisnutzung

Die Festung Königstein spielte eine bedeu­tende Rolle, auch wenn es hier wenig mili­tä­ri­sche Ereignisse gab. Die säch­si­schen Herzöge und Kurfürsten nutz­ten sie über­wie­gend als siche­ren Aufenthaltsort in Kriegszeiten, aber auch als Jagd- und Lustschloss. Die Kommandantschaft über die Festung hat­ten Generäle, Generalleutnants und Generalmajoren inne. Letzter Kommandant der Festung Königstein war bis 1913 der Oberstleutnant Heinicke.

Noch bis 1922 diente die Festung Königstein als berühmt-​berüchtigtes säch­si­sches Staatsgefängnis. Historische Persönlichkeiten, die auf der Festung Königstein gefan­gen gehal­ten wur­den, waren unter ande­rem Wolf Dietrich von Beichlingen, Johann Friedrich Böttger, Karl Heinrich Graf von Hoym, August Bebel und Henri Giraud, dem 1942 die Flucht von der Festung gelang.

Im Siebenjährigen Krieg, wäh­rend der Napoleonischen Kriege und auch im Zweiten Weltkrieg wurde die Festung Königstein zur siche­ren Auslagerung der Dresdner Kunstschätze genutzt. Die Festung Königstein war so umfas­send aus­ge­baut wor­den, dass sie nie ein­ge­nom­men wurde. Nur der Schornsteinfeger Sebastian Abratzky hatte es 1848 geschafft, in einer Felsspalte hoch­zu­klet­tern. Nach ihm wurde der Abratzky-​Kamin genannt, der heute noch erklet­tert wer­den darf. Das Übersteigen der Mauer ist jedoch strikt verboten.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die Rote Armee die Festung Königstein zunächst als Lazarett. Von 1949 bis 1955 erfolgte eine Nutzung als Jugendwerkhof zur Umerziehung straf­fäl­li­ger und nicht sozia­lis­mus­kon­for­mer Jugendlicher. Das Ministerium für Kultur der DDR über­nahm 1955 die Festung Königstein und gestal­tete sie zum Museum um. Dazu konn­ten auch unter schwie­ri­gen Umständen meh­rere Gebäude und Bauten nutz­bar gemacht wer­den. In den 1960er Jahren wur­den wei­tere Bauwerke der Festungsanlage für eine museale Nutzung umge­baut. Der Bau eines Aufzugs für Personen und Nutzfahrzeuge erfolgte zwi­schen 1967 und 1970.

Einige Gebäude wie die Georgenburg dien­ten Wohnzwecken. Unter ande­rem wohnte und arbei­tete Heinz Fülfe, in der DDR bekannt als Taddeus Punkt mit Hund Struppi und als Sprecher der Frau Elster, zwi­schen 1958 und 1994 in der Georgenburg.

Nachwendezeit

1991 ging die Festung Königstein ins Eigentum des Freistaates Sachsen über. Seither erfol­gen nahezu fort­lau­fend Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten. So wurde bei­spiels­weise 2005 ein zwei­ter Aufzug gebaut und 2019 erfolgte die Sanierung der Magdalenenburg. Seit Übernahme der Festung durch den Freistaat wur­den weit über 66 Millionen Euro in Sanierung und Ausbau inves­tiert. Seit 2003 wird die Festung Königstein als eine gemein­nüt­zige GmbH im Verbund des Schlösserlandes Sachsen betrieben.

Heutige Nutzung

Die Festung Königstein ist ein belieb­tes Ausflugsziel in der Sächsischen Schweiz. Sie infor­miert in viel­fäl­ti­ger Weise sowohl im Innen- als auch im Außenbereich mit Dauer- und Sonderausstellungen unter ande­rem über die Geschichte der Festung und über ihre eins­tige mili­tär­his­to­ri­sche Nutzung. Seit 2015 wird die Dauerausstellung „In lapide regis – Auf dem Stein des Königs“ gezeigt.

Lohnenswert ist auch die äußere Umrundung der Festung auf dem Patrouillenweg am Felsfuß. Hier sind im und am Fels wei­tere Spuren der ehe­ma­li­gen Festungsnutzung erkennbar.

Jährliche Veranstaltungshöhepunkte sind die Nachstellung des his­to­ri­schen Feldlagers “Die Schweden erobern den Königstein”, das Outdoorevent “Festung Aktiv!”, das mili­tär­his­to­ri­sche Spektakel “Kanonendonner über dem Elbtal” sowie der historisch-​romantische Weihnachtsmarkt. Jährlich besu­chen etwa eine halbe Million Menschen die Festung Königstein. Darüber hin­aus besteht das Angebot aus meh­re­ren gas­tro­no­mi­schen Einrichtungen inklu­sive Dinnershows in den Kasematten, Konzerten und wei­te­ren Veranstaltungen, eini­gen Mietwohnungen, zwei Ferienwohnungen und Anmietungsmöglichkeiten für pri­vate Feiern oder Firmenevents.

2023 wurde mit der schritt­wei­sen Sanierung der Alten Kaserne auf dem Felsplateau sowie von Mauern und Treppen auf dem Patrouillenweg begon­nen. Weiterhin soll der his­to­ri­sche Leichenweg rekon­stru­iert wer­den und ab 2024 wie­der auf den alten Festungsfriedhof führen.

Königstein: Mönchsvorwerk

Mönchsvorwerk

01824 Königstein OT Halbestadt

Historisches

In Halbestadt, rechts­elbisch auf der Lilienstein-​Seite gele­gen, ent­stand im 15. Jahrhundert ein Vorwerk. Dieses gehörte zum Königsteiner Cölestinerkloster auf der Festung, wes­halb es auch Mönchsvorwerk genannt wurde. Das Vorwerk wurde 1550 von der Stadt auf­ge­kauft und mit der Teilung in elf Parzellen, wel­che an Königsteiner Bauern ver­ge­ben wur­den, auf­ge­löst. Heute ist nichts mehr davon erkennbar.