Heidenau: Kammergut Großsedlitz

Kammergut Großsedlitz
(Rittergut Sedlitz, Oberhof)

Heimweg 1 (Ruine Wirtschaftsgebäude)
Heimweg 2 (Gutsverwalterhaus)
01809 Heidenau

Historisches

Das Kammergut war bereits 1412 als Rittersitz exis­tent und befand sich im Besitz der Dohnaer Burggrafen. Diese nutz­ten es um 1448 als Vorwerk der Burg Dohna. Im Jahre 1555 bezeich­nete eine Urkunde das Vorwerk als Rittergut, wel­ches 1762 als Kammergut erwähnt wurde. Bereits um 1530 erfolgte die Aufteilung des Gutes in einen Oberhof und einen Niederhof. Das vil­len­ar­tige Gutsverwalterhaus wurde als spä­tere Ergänzung um 1900 hinzugefügt.

Heutige Nutzung

Das Wirtschaftsgebäude ist höchst rui­nös, eine Nutzung ent­spre­chend nicht gege­ben. Inzwischen ist der Dachstuhl kom­plett zusam­men­ge­bro­chen und der Grünwuchs noch stär­ker. Zudem sind noch Reste eines ver­mut­lich wei­te­ren Wirtschaftsgebäudes vor­han­den. Das Gutsverwalterhaus ist saniert und wird bewohnt.

Klingenberg: Rittergut Höckendorf

Rittergut Höckendorf

ehe­ma­lis Kirchweg /​ Am Gäßchen
01774 Klingenberg OT Höckendorf

Historisches

Bereits im Jahre 1235 war ein Herrensitz bekannt, der 1529 als Rittersitz und 1559 als Rittergut bezeich­net wurde. Conrad von Theler und sein gleich­na­mi­ger Sohn zogen von 1316 bis 1330 für die Markgrafen von Meißen in den Krieg. Zum Dank wurde ihnen das Rittergut Höckendorf über­tra­gen. Benno von Theler ver­äu­ßerte 1565 das Rittergut an den Kurfürsten August von Sachsen.

Kurfürst Christian II. ließ das Rittergut mit­samt dem Schloss der Ritter von Theler im 16. Jahrhundert zer­stö­ren. Das Rittergut befand sich im Bereich der Höckendorfer Dorfkirche und des süd­lich benach­bar­ten Gebäudes, wel­ches auf den Grundmauern des Ritterguts errich­tet wurde.

Heutige Situation

Vom Rittergut sind keine sicht­ba­ren Spuren mehr erhal­ten. Auf den Grundmauern wurde ein Bauerngut errich­tet, wel­ches heute Wohnzwecken dient.

Heidenau: Barockgarten Großsedlitz

Barockgarten Großsedlitz

Parkstraße 85
01809 Heidenau

Historisches

Der Barockgarten Großsedlitz mit dem Friedrichschlösschen befin­det sich in Großsedlitz, wel­ches ober­halb von Heidenau liegt. Er umfasst eine Fläche von etwa 18 Hektar und erin­nert in sei­ner Gestaltung und in sei­nem Aussehen an die Schloss- und Parkanlage in Versailles.

Reichsgraf August Christoph von Wackerbarth hatte 1715 ein abge­brann­tes Rittergut erwor­ben. Zwischen 1719 und 1723 ließ er den Barockgarten als Landsitz erbauen. Dabei ent­stand das Schloss, die soge­nannte Friedrichsburg, 1720 und die Obere Orangerie ein Jahr spä­ter. Bereits 1723 erwarb August der Starke, Kurfürst von Sachsen, das Anwesen. Die ange­spannte finan­zi­elle Lage des säch­si­schen Herrscherhauses führte dazu, dass der Kaufvertrag zunächst geheim­ge­hal­ten wurde und Graf von Wackerbarth auch wei­ter­hin als pri­va­ter Bauherr auf­trat. Erst 1726 wurde der Kaufvertrag öffent­lich gemacht.

Die Anlage wurde noch bis 1727 erwei­tert, unter ande­rem um die Untere Orangerie. Jedoch erfolgte keine Vollendung der Anlage, die gemäß der Pläne einst 96 Hektar vor­sa­hen. 1727 wur­den die Baumaßnahmen am Schloss und 1732 an der Gartenanlage gestoppt, August der Starke hatte das Interesse an dem Objekt verloren.

August der Starke wollte Großsedlitz ursprüng­lich als Ordensschloss für die Stiftungsfeste des pol­ni­schen Weißen-​Adler-​Ordens eta­blie­ren. Ein sol­ches Fest fand 1727 ein­ma­lig statt. Sein Sohn Kurfürst Friedrich August II. führte diese Tradition zwi­schen 1740 und 1756 wei­ter. Nach 1750 begann der Verfall der baro­cken Anlage.

Im Siebenjährigen Krieg zwi­schen 1756 und 1763 wurde der Barockgarten Großsedlitz zeit­weise als Hauptlager der Preußischen Armee genutzt, wobei das Schloss schwere Schäden erlitt und der Garten ver­wüs­tet wurde. Erneuten Schaden erlitt die gesamte Anlage wäh­rend der Koalitionskriege von 1792 bis 1815.

Unter König Johann wur­den ab 1846 bis 1878 Sanierungsarbeiten an der Unteren Orangerie durch­ge­führt. Außerdem wurde die Ruine der Friedrichsburg 1871 abge­ris­sen und ein neues, aber deut­lich klei­ne­res Schloss über dem frü­he­ren Ostflügel wurde von 1872 bis 1874 als Friedrichschlösschen errich­tet. Nach 1918 diente es unter ande­rem als Kinderheim. Die letz­ten der einst 1.250 unter August dem Starken im Garten von Großsedlitz auf­ge­stell­ten Bitterorangen und Pomeranzen erfro­ren im Winter 1928 und 1929.

Nach 1945

Das Haupteingangstor des Barockgartens wurde 1960 vom Vorhof des alten Landhauses in Dresden hier­her umge­setzt. Zwischen 1968 und 1970 wurde die Fassade des Schlösschens einer Neugestaltung unterzogen.

Nachwendezeit

Seit 1992 unter­steht der Barockgarten Großsedlitz dem Sächsischen Schlösserbetrieb, der spä­ter in Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen umbe­nannt wurde. Es wur­den umfas­sende Restaurierungs- und Rekonstruktionsarbeiten an den Gebäuden und an der Gartenanlage durch­ge­führt. Seit 1997 wur­den über 400 Orangenbäumchen und Pomeranzen angeschafft.

Heutige Nutzung

Die Obere und die Untere Orangerie sind heute die ein­zi­gen noch erhal­te­nen ori­gi­na­len Gebäude. Im Friedrichschlösschen befin­det sich eine Gaststätte, die Obere Orangerie wird als Standesamt und durch einen Shop genutzt. Die Obere und die Untere Orangerie die­nen außer­dem für Konzerte und Ausstellungen. Zusätzlich dient die Untere Orangerie als Winterquartier für die Kübelpflanzen des Gartens. Die Anlage umfasst das Friedrichschlösschen, das Alte Gärtnerhaus, die Obere und Untere Orangerie, das Obere und Untere Parterre, das Wasserparterre, die “Stille Musik”, die Waldkaskade und das Naturtheater.

Heidenau: Vorwerk Meuscha

Vorwerk Meuscha

01809 Heidenau

Historisches

Meuscha fand erst­mals 1393 Erwähnung. Es blieb stets ein recht klei­nes Dorf, wel­ches nach sei­ner Zerstörung um 1640 im Dreißigjährigen Krieg nicht wie­der auf­ge­baut wurde. Dennoch blieb Meuscha nicht unbe­wohnt. 1656 wurde ein Vorwerk genannt, wel­ches dem Rittergut Gamig unter­stand und noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts bestand. Nach sei­ner Aufgabe ver­fie­len die Gebäude, bis sie schließ­lich abge­tra­gen wur­den. Die Grundherren des Vorwerks Meuscha waren im 17. Jahrhundert die Herren von Bärenstein, die Grafen von Hofkirchen, die Herren von Hanau, die Herren von Heinicke, im 18./19. Jahrhundert die Grafen von Bose sowie im 19. Jahrhundert die Grafen von Vitzthum und die Herren von Lüttichau.

Heute

Meuscha ist heute eine Ortswüstung. Vom Vorwerk ist nichts mehr erhal­ten. Es befand sich in direk­ter Nähe zur Meuschaer Höhe.

Hohnstein: Burg Hohnstein

Burg Hohnstein

Markt 1
01848 Hohnstein

Historisches

Hoch über dem für seine im Frühjahr blü­hen­den Märzenbecherwiesen bekann­ten Polenztal thront die Burg Hohnstein. Von den ehe­mals vie­len Burgen rechts der Elbe in der Sächsischen Schweiz ist Hohnstein die ein­zige noch erhal­tene. Das einst in die Burg inte­grierte Staatsgefängnis galt als beson­ders gefürch­tet, die Burg an sich als uneinnehmbar.

Vermutlich wurde die Burg Hohnstein schon um 1200 als böh­mi­sche Grenzfeste zur Markgrafschaft Meißen errich­tet. Mit ihrer Ersterwähnung 1353 kam sie in den Besitz des böh­mi­schen Adligen Hinko Berka von Dubá und war bis 1410 Stammsitz der Berken von der Duba. 1443 ver­lo­ren sie die Felsenburg durch Gebietstausch- und Kaufgeschäfte an Kursachsen unter Friedrich dem Sanftmütigen. Bis 1806 blieb Hohnstein böh­mi­sches Lehen und ging erst dann voll­stän­dig in säch­si­sches Eigentum über.

Von 1453 bis 1853 wurde Burg Hohnstein als Sitz des säch­si­schen Justizamtes und nach 1553 auch als kur­fürst­li­ches Jagdschloss genutzt. Ab dem 17. Jahrhundert wur­den die über­wie­gend höl­zer­nen Gebäude durch Steinbauten ersetzt und über­stan­den 1639 im Großen und Ganzen die Belagerung durch die Schweden im Dreißigjährigen Krieg. Dennoch wur­den meh­rere Gebäude der ältes­ten Burganlage ver­nich­tet und zum Teil nicht wie­der aufgebaut.

Nach Auflösung des Amtssitzes 1861 diente die Burg von 1866 bis 1924 als Arbeits- und Zuchthaus bzw. soge­nannte Männerkorrektionsanstalt. Ab 1919 erfolgte eine Nutzung als Jugendgefängnis. 1925 wurde die Burg in eine Jugendherberge umge­wan­delt und galt als “Jugendburg” als die schönste und mit etwa 1.000 Schlafplätzen als die größte Jugendherberge Deutschlands.

1933 wurde unter den Nationalsozialisten eines der ers­ten  Konzentrationslager in Deutschland ein­ge­rich­tet, das für etwa 5.600 poli­ti­sche Häftlinge, soge­nannte Schutzhäftlinge, aus­ge­legt war. Die Gefangenen wur­den im Steinbruch Heeselicht zur Zwangsarbeit ein­ge­setzt, aber auch beim Bau des Deutschlandrings ent­lang der Serpentinen auf der Wartenbergstraße, wel­cher einer der ers­ten Rennstrecken in Deutschland war. Nach der Auflösung des KZs wur­den viele Häftlinge in das KZ Sachsenburg verlegt.

Ab 1935 wurde die Burg für einige Jahre als Reichs-​Jugendherberge und Wehrertüchtigungslager genutzt, bevor von 1939 bis zum Kriegsende Kriegsgefangene unter­ge­bracht wurden.

Burg Hohnstein ver­fügt über meh­rere ein­zelne Bauten und einen Schlossgarten. Zu den Bauwerken zäh­len unter ande­rem das Brauhaus, das Alte Schloss und das Untere Schloss. Das Alte Schloss wurde in drei Bränden 1604, 1621 und 1632 bis auf die Grundmauern ver­nich­tet. Die letz­ten Umbauten an sei­nem Turm erfolg­ten 1951. Das Untere Schloss wurde um 1550 errich­tet und diente, da die Burg nicht mehr als Wehranlage fun­gierte, als Wohn- und Verwaltungsgebäude des Amtshauptmanns und als kur­fürst­li­ches Jagdschloss.

Nach 1945

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs fan­den Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehe­ma­li­gen deut­schen Ostgebieten sowie dem Sudetenland Unterkunft. Ab 1948 wurde die Burg Hohnstein zur größ­ten Jugendherberge der DDR aus­ge­baut und war zugleich Mahn- und Gedenkstätte für hier inhaf­tierte Opfer.

Nach Kriegsende fan­den die soge­nann­ten Hohnstein-​Prozesse statt. Mehrere Verurteilte wur­den spä­ter vom Ministerium für Staatssicherheit der ehe­ma­li­gen DDR als Inoffizielle Mitarbeiter ange­wor­ben. 1953 zog das Naturwissenschaftliche Nationalmuseum für Geologie, Botanik, Zoologie und Ökologie ein. Gegen Ende der SED-​Herrschaft war in der Burg ein Internierungslager für poli­ti­sche Gegner geplant.

Nachwendezeit

1997 erfolgte die Umwandlung zum Naturfreundehaus und Jugendgästehaus. Weiterhin war die Burg für Gäste als Ausflugsziel geöffnet.

Heutige Nutzung

Die Burganlage glie­dert sich in den Unteren Burghof mit dem Unteren Schloss, ein  zwi­schen 1525 und 1550 errich­te­ter Renaissancebau mit sechs­ecki­gem Turm, und in den Oberen Burghof mit der alten Kernburg. Verbunden wer­den beide durch den in den Fels gehaue­nen Wehrgang. Im Unteren Schloss sind das Museum zur Geschichte der Burg und eine Gedenkausstellung für die Opfer des Konzentrationslagers ein­ge­rich­tet. In den obe­ren Geschossen sind Hotelzimmer ein­ge­rich­tet. Im ehe­ma­li­gen Brauhaus befin­det sich heute eine natur­kund­li­che Ausstellung.

Weiterhin gibt es das Turmhaus mit sei­nem Burgcafé, das ehe­mals als Vorratslager die­nende Kornhaus und den Bergfried mit sei­nen Burgverliesen, der sei­nen Ursprung im 14. Jahrhundert hat. Im Burggarten befin­den sich sicher­ge­stellte Reste der spät­go­ti­schen Burgkapelle, die einst im Oberen Burghof anstelle des heu­ti­gen Pavillons stand, 1513 fer­tig­ge­stellt, mehr­fach umge­baut und 1951 abge­bro­chen wurde. Auf der Freilichtbühne im weit­läu­fi­gen Burggarten fin­den noch heute Veranstaltungen statt. Die Burg Hohnstein gilt als beson­ders biker­freund­li­che Herberge.

Die Stadt Hohnstein ist am Kauf der Burg inter­es­siert, um das Ensemble lang­fris­tig zu erhal­ten. Das Sanierungsvorhaben wird auf etwa 9 Millionen Euro geschätzt. Über den Haushalt des Bundestags sol­len 2,7 Mio. € Fördermittel flie­ßen, vom Kreis wur­den 1,6 Mio. € zugesagt.
(Stand: November 2019)

Hohnstein: Vorwerk Ehrenberg

Vorwerk Ehrenberg

01848 Hohnstein OT Ehrenberg

Historisches

1486 sowie 1639 wurde ein Vorwerk urkund­lich erfasst. 1522 erfolgte eine Nennung als “das newe Guth zu Ernberg”. Weitere zuver­läs­sige Informationen lie­gen bis dato nicht vor.

Hohnstein: Rittergut Zeschnig

Rittergut Zeschnig

Rundling 20–22
01848 Hohnstein OT Zeschnig

Historisches

Über eine erste urkund­li­che Erwähnung des Ritterguts sind keine Informationen zu fin­den. Offenbar gab es jedoch meh­rere Besitzerwechsel und die Gebäude wur­den mög­li­cher­weise schon vor 1795 errich­tet. 1902 befand sich das Rittergut Zeschnig im Besitz von Otto Richard Gäbler. Auf die­sen geht auch der heute noch ver­wen­dete Name Gäblers Gut zurück.

Nach 1945

Nach Kriegsende fiel das Rittergut Zeschnig nicht unter die Bodenreform und wurde nicht ent­eig­net, da die Fläche hier­für zu klein war. In den 1950er Jahren waren die Eigentümmer den­noch gezwun­gen wor­den, das Rittergut an den Rat des Kreises abzu­ge­ben. Die Landwirtschaftsflächen wur­den vom Volksgut Dittersbach über­nom­men und bewirt­schaf­tet. Das Herrenhaus wurde mehr­fach umge­baut, dadurch wurde es sei­nes ursprüng­li­chen Aussehens beraubt.

Nachwendezeit

Aufgrund der unrecht­mä­ßi­gen Enteignung erhielt die Familie Gäbler 1990 das Rittergut zurück. Sie ver­an­lass­ten umfang­rei­che Sanierungsarbeiten an den Gebäuden.

Heutige Nutzung

Im Herrenhaus befin­den sich Wohnungen und eine Ferienwohnung. Die Landwirtschaftsflächen sind verpachtet.

Hohnstein: Burgwarte Mühlberg

Burgwarte Mühlberg | Burgwarte Moulberg

Mühlberg
01848 Hohnstein OT Cunnersdorf

Historisches

Die Burgwarte Mühlberg, in alten Urkunden auch Moulberg genannt, befand sich einst im Besitz der Berken von der Duba. Nur noch ein Halsgraben und zwei Abschnittsgräben sind erhal­ten. Die Burgwarte befand sich direkt süd­lich der Heeselichtmühle auf einer Anhöhe.

In man­cher Quelle wird die Moulbergwarte uner­klär­li­cher­weise im Raum Goßdorf ver­or­tet. Hierbei han­delt es sich jedoch um die Nasenbergwarte.

Bodendenkmalschutz

Die Burganlage Mühlberg steht als Bodendenkmal unter Schutz.

Sebnitz: Burgwarte Pinsenberg

Burgwarte Pinsenberg

Pinsenberg
01855 Sebnitz OT Altendorf

Historisches

Die Burgwarte Pinsenberg befand sich auf dem gleich­na­mi­gen, rela­tiv nied­ri­gen Berg nörd­lich von Altendorf. Vermutlich wurde die Burgwarte als Sicherungsposten für die Burg Schwarzenberg errich­tet, wobei es auf­grund man­geln­der schrift­li­cher Überlieferungen kei­nen Hinweis auf das Bestehen der Burgwarte und folg­lich deren Erbauungs- und Niedergangszeit gibt.

Zuletzt herrsch­ten die Berka von Dubá über das Gebiet. Nachdem Heinrich Berka von Dubá 1410 auf seine neue Stammburg auf dem Neuen Wildenstein über­ge­sie­delt war, wurde die Burg Schwarzberg und folg­lich auch deren umlie­gende Burgwarten nicht mehr genutzt. Es darf davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass die Anlagen in der Folgezeit verfielen.

Im 19. Jahrhundert wurde der Pinsenberg, ein ehe­ma­li­ger Vulkan, als Basaltsteinbruch ver­wen­det. Der Gipfelzugang führt über abge­sperr­tes Privatgelände und ist nicht somit frei zugäng­lich. Auf einem Wanderweg gelangt man an den Basaltfuß des Vulkans. Von der Pinsenbergwarte ist ein Halsgraben vor­han­den, der aller­dings nicht mehr allzu deut­lich aus­ge­prägt ist. Auf einem Felsvorsprung könnte ein Wachturm gestan­den haben.

Hohnstein: Burgwarte Wartenberg

Burgwarte Wartenberg

Wartenberg
01848 Hohnstein

Historisches

Die Burgwarte Wartenberg auf dem Wartenberg bei Hohnstein diente einst als Vorposten dem Schutz der Burg Hohnstein. Diese war zu jener Zeit die Stammburg der Berken von Dubá, einem Adelsgeschlecht aus Böhmen. Über die Burgwarte selbst ist nicht allzu viel bekannt. Von einer höl­zer­nen Bauweise kann aus­ge­gan­gen wer­den, da dies die übli­che Bauform von Burgwarten zu jener Zeit gewe­sen ist und keine Spuren einer einst fes­ten Bebauung erkenn­bar sind.

Die Erbauung erfolgte ver­mut­lich im 13. oder 14. Jahrhundert. Die Herrschaften der Berken wur­den im 15. Jahrhundert von den Wettinern über­nom­men, die für die Burgwarten kei­ner­lei Verwendung hat­ten und diese auf­lie­ßen. Bereits 1456 wurde die Burgwarte Wartenberg als wüst bezeichnet.

Erhalten sind heute noch ein gut erkenn­ba­rer Ringwall und zwei deut­li­che Abschnittswälle mit tie­fen Gräben, die dem äuße­ren Schutz der Wehranlage dien­ten. Die steil abfal­len­den Hänge in den Riesengrund hin­un­ter fun­gier­ten als natür­li­cher Schutz der Burgwarte. Westlich des Standorts der Burgwarte liegt ein Kamm, der einen Sperrwall trug. Das Foto zeigt den Burghügel mit dem Wall- und Grabensystem.

Bodendenkmalschutz

Umfangreiche archäo­lo­gi­sche Forschungen blie­ben auf dem Wartenberg aus. Die durch­ge­führ­ten Erkundungen führ­ten den­noch dazu, dass das ehe­ma­lige Burgareal als Bodendenkmal 1935 erst­mals und 1959 erneut unter Schutz gestellt wurde. Einen ent­spre­chen­den Hinweis sucht man vor Ort aller­dings vergebens.