Hohnstein: Burgwarte Frinzberg

Burgwarte Frinzberg

Frinzberg
01848 Hohnstein (Tiefer Grund)

Historisches

Auf dem Frinzberg befand sich im frü­hen Mittelalter eine Vorburg zur Burg Hohnstein. Die Burgwarte Frinzberg wurde auch als Frindsberg sowie Frundisberg bezeich­net. Im Jahre 1456 wurde der Frinzberg in der Liste der auf­ge­ge­be­nen Burgen ver­merkt. Somit erfolgte ver­mut­lich eine Nutzung bis unge­fähr 1451, als die böh­mi­schen Besitzungen an Sachsen kamen und in der Folgezeit man­gels Nutzung ver­fie­len. In einer Karte von 1592 ist ein “rauphaus” ver­zeich­net. Die Burgwarte wurde womög­lich ledig­lich als Beobachtungs- und Wachposten genutzt und war ver­hält­nis­mä­ßig klein.

Erhalten sind noch einige Treppenstufen, die bei­den Frinzberghöhlen, Mauerreste an der nörd­li­chen Höhle, wel­che diese damals ver­sperr­ten, und Falze.

Wissenswertes zum Zugang

Da sich der Frindsberg in der Kernzone des Nationalparks befin­det und keine mar­kier­ten Wanderwege hin­auf füh­ren, ist ein Begehen nur mit Genehmigung gestattet.

Bodendenkmalschutz

Die Burganlage steht als Bodendenkmal unter Schutz.

Hohnstein: Rittergut Hohnstein

Rittergut Hohnstein

Sebnitzer Straße 16
01848 Hohnstein

Historisches

Das Vorwerk der Burg Hohnstein wurde 1791 erst­mals urkund­lich erwähnt. Es han­delte sich um ein Einzelgut in Form eines  Dreiseitenhofs, wel­ches auch als Stadtgut und Kretzscheley bezeich­net wurde.

Die heu­tige Napoloeonschanze erhielt ihren Namen um 1813 inAnlehnung an die unter Napoleon dar­auf errich­tete Feldbefestigung. Zuvor hieß die Anhöhe Kretzscheleiberg bezie­hungs­weise Kretzschelei Höhe, abge­lei­tet von jenem Vorwerk.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk dient heute über­wie­gend Wohnzwecken.

 

 

Hohnstein: Burgwarte Nasenberg

Burgwarte Nasenberg

Nasenberg
01848 Hohnstein OT Ulbersdorf

Historisches

Die Burgwarte Nasenberg befand sich gegen­über vom Goßdorfer Raubschloss, süd­west­lich vom Ort und nord­öst­lich der ehe­ma­li­gen Buttermilchmühle, die 1985 infolge eines Blitzschlags abbrannte und 1992 kom­plett abge­ris­sen wurde.

Hier stand einst eine mit­tel­al­ter­li­che Burgwarte an der Einmündung des Schwarzbachtales in das Sebnitztal auf dem lin­ken, wal­di­gen Steilhang. Über die ehe­ma­lige Burgwarte Nasenberg ist noch nicht viel bekannt. Ihre Entdeckung, bei der ein Halsgraben gefun­den wurde, datiert auf die neuere Zeit.

Bodendenkmalschutz

Das Areal der Burganlage steht als Bodendenkmal unter Schutz.

Hohnstein: Burgwarte Hockstein

Burgwarte Hockstein

Sächsische Schweiz
01848 Hohnstein

Historisches

Die Burgwarte Hockstein diente ver­mut­lich als Wehranlage und Vorburg dem Schutz der sich ganz in der Nähe befin­den­den Burg Hohnstein. Sie stand in enger Verbindung mit der Burg Hohnstein und den Burgen Altrathen und Neurathen. Die Entstehungszeit könnte in die frühe zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts fal­len, aus­ge­hend davon, dass die böh­mi­schen Berken von der Duba die Burgwarte als Vorburg zu ihrem Sitz auf der Burg Hohnstein, die 1353 an Hinko de Duba vom böh­mi­schen König als Lehen ver­ge­ben wor­den war, anle­gen lie­ßen. 1428 fiel der Hockstein, einst dem Rathener Gebiet zuge­hö­rig, an die Wettiner.

Eine zweite Möglichkeit der Entstehung der Burgwarte Hockstein liegt darin, dass sie erst unter den Wettinern als Vorposten der Rathener Burgen errich­tet wurde und dass ihre vor­nehm­li­che Aufgabe darin bestand, die auf der Burg Hohnstein ansäs­si­gen Berken von der Duba im Auge zu behal­ten. Die böh­mi­schen Berken von der Duba erober­ten die Burg Rathen 1438 zurück. Damit fiel auch die Wehranlage auf dem Hockstein wie­der in ihren Besitz. Sie lagen stän­dig in Fehde und ver­lo­ren dadurch nach und nach nicht nur ihre Besitztümer, son­dern san­ken teil­weise zu Raubrittern herab, was zu einer Bezeichnung des Hocksteins als Raubritternest geführt haben dürfte. Hohnstein mit dem Hockstein gelangte 1443 an die Wettiner. Der Hockstein gehörte wohl noch bis 1468 oder 1469 zum Gebiete der Burg Rathen. Spätestens dann dürfte die Burgwarte auf dem Hockstein kom­plett ihre Bedeutung ver­lo­ren und auf­ge­ge­ben wor­den sein.

Von der mit­tel­al­ter­li­chen Burganlage sind noch ver­gleichs­weise viele, gut erkenn­bare Überreste vor­han­den. 1933 wurde bei Ausgrabungsarbeiten ein künst­lich in den Fels gehaue­ner Raum ent­deckt. Unmittelbar vor die­sem Felsgemach mit einer hin­ab­füh­ren­den klei­nen Treppenanlage soll sich die Zisterne befun­den haben, die aller­dings längst ver­schüt­tet ist.

Einige Stufen unter­halb des Hockstein-​Plateaus befin­det sich der Aussichtspunkt Aussichtskanzel. Hier gibt es ein in den Fels gemei­ßel­tes Mühlespiel zu ent­de­cken. Ob die­ses Mühlespiel tat­säch­lich von mit­tel­al­ter­li­chen Wachposten ange­fer­tigt und zum Zeitvertreib gespielt wurde, ist frag­lich, aber nicht unmög­lich. Am Fuß des Hocksteins links vom unte­ren Eingang in die Wolfsschlucht befin­det sich die große Hocksteinhöhle, die einst als Wachstube gedient haben könnte.

Auf dem Hockstein selbst befin­den sich außer­dem die Reste zahl­rei­cher aus­ge­mei­ßel­ter Balkenfalze. Weiterhin ist auf der Westseite des Hocksteins vor dem Zugang über die Teufelsbrücke ein bis zu zwei­ein­halb Meter hoher Erdwall mit Graben zu fin­den. Die Teufelsbrücke führt über eine etwa zehn Meter breite Schlucht, wel­che zu Zeiten der Burgwarte sehr wahr­schein­lich mit­tels einer höl­zer­nen Brücke über­wun­den wurde.

Die Teufelsbrücke selbst wurde erst 1821 erbaut. Die dama­lige Holzkonstruktion wurde 1843 durch eine stei­nerne Brücke ersetzt, wel­che um 1870 mit einer wei­te­ren Sandsteinbrücke unter­mau­ert wurde. Der alte Zugang auf den Hockstein führte durch den Blümelgrund und anschlie­ßend durch die Wolfsschlucht. Den obe­ren Ausgang der Wolfsschlucht auf das Plateau des Hocksteins ziert ein Felstor, wel­ches in Anlehnung an den goti­schen Baustil künst­lich aus­ge­ar­bei­tet wurde. Die heu­tige Steiganlage mit Eisentreppen ent­stand in den 1960er Jahren.

Bodendenkmalschutz

Die mit­tel­al­ter­li­che Wehranlage wurde Ende 1935 unter Bodendenkmalschutz gestellt, die­ser wurde Ende 1959 erneuert.

Hohnstein: Wasserburg Schneckenberg

Wasserburg Schneckenberg

Schneckenberg
01848 Hohnstein OT Ulbersdorf

Historisches

Während Ulbersdorf 1432 urkund­lich erwähnt wurde, datiert der Bau der Wasserburg Schneckenberg ver­mut­lich bereits auf die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts. Hinter der Dorfkirche zeu­gen ein Außenwall sowie ein umlau­fen­der Graben von der mit­tel­al­ter­li­chen Wasserburg mit ihrem Turmhügel.

Auf dem Turmhügel befin­det sich seit 1923 ein Denkmal zur Erinnerung an die Gefallenen im Ersten Weltkrieg.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage steht seit 1941 unter Bodendenkmalschutz.
(Foto: Oktober 2022)

Heidenau: Rittergut Gommern

Rittergut Gommern

01809 Heidenau

Historisches

Vermutlich war Gommern bereits im Jahre 1206 als Herrensitz unter Fridericus de Komeram exis­tent. Für das Jahr 1548 bele­gen his­to­ri­sche Quellen, dass das Rittergut Gommern antei­lig die Herrschaft über das Rittergut Mügeln aus­übte. 1696 sowie 1764 berich­ten Quellen davon, dass Gommern dem Gamiger Rittergut unterstand.

Hohnstein: Goßdorfer Raubschloss & Burg Schwarzberg

Burg Schwarzberg & Goßdorfer Raubschloss

Schwarzberg
01848 Hohnstein OT Goßdorf

Historisches

Die Burg Schwarzberg wurde erst­mals 1372 erwähnt. Der Zeitraum der Erbauung lässt sich wie bei fast allen Burgwarten nicht exakt rekon­stru­ie­ren, da auch bei der Burg Schwarzberg keine archäo­lo­gi­schen Grabungen vor­ge­nom­men wur­den und es keine frü­he­ren Dokumente gibt.

Möglicherweise ent­stan­den die Burg Schwarzberg sowie die umlie­gen­den Burgwarten bereits in der Zeit zwi­schen 1200 und 1275, als die Gegend nach und nach durch Bauern besie­delt wurde. Die erste schrift­lich über­lie­ferte Erwähnung im Jahre 1372 erfolgte im Rahmen einer Erbregelung zwi­schen dem böh­mi­schen Kaiser Karl IV. und sei­nem Sohn König Wenzel mit den Wettinern.

Später, wann genau ist unklar, kam der Schwarzberg an die Berken von Dubá. Zum Teil wird die Auffassung ver­tre­ten, dass die Burg Schwarzberg erst unter den Berken errich­tet wurde. Möglich ist aber auch, dass durch diese ein Vorgängerbau aus­ge­baut wurde. Vermutlich wurde die Burg einst errich­tet, um die durch das Tal ver­lau­fende wich­tige Handelsstraße zu sichern. Zudem dürfte die Burg Schwarzberg der Sicherung der Verbindung zwi­schen den bei­den Hauptburgen der Berken von Dubá, Burg Hohnstein und Burg Wildenstein, nütz­lich gewe­sen sein.
1410 erhielt Heinrich Berka von Dubá, der bis dahin sei­nen Sitz auf der Burg Schwarzberg genom­men hatte, infolge einer Familienerbregelung die Herrschaft Wildenstein zuge­spro­chen. Nach sei­ner Übersiedlung auf die Burg Wildenstein wurde die Burg Schwarzberg auf­ge­ge­ben und dem Verfall überlassen.

1443 gelangte die Burg Schwarzberg an Sachsen und wurde 1456 als wüst beschrie­ben. Noch in der zwei­ten Hälfte des 15. Jahrhunderts, so im Jahre 1475, soll die Burgruine wie­der­holt böh­mi­schen Raubgesellen als Lager gedient haben, wor­aus spä­ter der Name Goßdorfer Raubschloss abge­lei­tet wurde.

1858, zur Zeit der Spätromantik, ließ Wolf Adolf August von Lüttichau, Besitzer des Ulberndorfer Rittergutes, auf den Fundamenten der ehe­ma­li­gen Burg Schwarzberg eine künst­li­che Ruine erbauen. In das Hauptgebäude wur­den Teile der bis zu zwei Meter dicken his­to­ri­schen Mauern inte­griert. Neu erbaut wurde ein nied­ri­ger Rundturm im Zentrum der ehe­ma­li­gen Burganlage.

Nachwendezeit

2003 erfolgte eine Sanierung der künst­li­chen Ruine, bei der ein Dach in das Hauptgebäude ein­ge­zo­gen und eine Sitzgruppe dar­un­ter auf­ge­stellt wurde. 2009 wurde die Zuwegung ver­än­dert, wodurch diese erheb­lich stei­ler als vor­her ist. Die Wegänderung soll dem Schutz der auf dem Schwarzberg vor­kom­men­den Vegetation dien­lich sein. Das Goßdorfer Raubschloss wird heute haupt­säch­lich als Wanderziel und Rastplatz genutzt.

Heutige Nutzung

Das Goßdorfer Raubschloss dient heute haupt­säch­lich als Rastplatz.

Bodendenkmalschutz

Zwischen den bei­den Gebäudeteilen der künst­li­chen Ruine des Goßdorfer Raubschlosses befin­den sich Reste der Umfassungsmauern der Burg Schwarzberg. Auf der Westseite des über­dach­ten Hauptbaus wur­den Mauerreste der ursprüng­li­chen Burg inte­griert. Der Wallgraben ist eben­falls noch erkenn­bar. Die Überreste der Burg Schwarzberg ste­hen als Bodendenkmal unter Schutz.

Heidenau: Schloss Kleinsedlitz (Schloss Lützow)

Schloss Kleinsedlitz (Schloss Lützow)

Pechhüttenstraße 10
01809 Heidenau

Historisches

Klein Zcedelitz wurde 1501 erst­mals erwähnt und ver­fügte bereits in der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts über ein Vorwerk, wel­ches 1548 als wüst bezeich­net wurde. 1606 unter­stand Kleinsedlitz dem Kammergut Großsedlitz. 1873 erwarb der Großgrundbesitzer Lützow das Anwesen und ließ bis 1875 das Schloss im klas­si­zis­ti­schen Stil erbauen. Nach sei­nem Erbauer wird Schloss Kleinsedlitz auch Schloss Lützow genannt. Nachdem er 1940 ver­starb, erwarb zwei Jahre spä­ter ein Kaufmann das Schloss mit­samt sei­nem weit­läu­fi­gem Park.

Nach 1945

Die Landesschule des FDGB über­nahm Schloss Kleinsedlitz 1949. Von 1957 bis 1990 wurde es als Kinderkurheim genutzt.

Nachwendezeit

1991 über­nahm das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland e. V. (CJD) das Schloss und rich­tete in einem Nebengebäude ein Wohnprojekt für Jugendliche ein. Auch das Schloss selbst wurde genutzt und das Grundstück gepflegt. Im Park ent­stand 2005/​2006 im Rahmen einer Jugend-​ABM die natur­nahe Station “Der Zaubergarten” des Heidenauer MärchenLebensPfades.

Heutige Nutzung

2015 ging das Schloss in Privatbesitz über. Das CJD nutzt seine Räumlichkeiten nach wie vor für sein Wohnprojekt. Für das Schloss wird aktu­ell die Sanierung zu Wohnraum vor­be­rei­tet. Entstehen soll hoch­wer­ti­ger Wohnraum. (Stand: November 2020 /​ Dezember 2021)

Hohnstein: Raschgärtners Raubschloss

Raschgärtners Raubschloss

Sächsische Schweiz
01848 Hohnstein OT Ulbersdorf

Historisches

Raschgärtners Raubschloss ist vor­wie­gend als Altes Schloss in älte­ren Karten ver­zeich­net und wurde als Höhenburg in der ers­ten Hälfte des 13.Jahrhunderts erbaut. Weitere Informationen sind spär­lich gesät. Die ehe­ma­lige Anlage befin­det sich über einem Tunnel der Eisenbahntrasse Bad Schandau-​Sebnitz öst­lich des Haltepunkts Mittelndorf. Erhalten, aber mit geschul­tem Auge zu suchen, sind noch die Reste des Turmfundaments sowie ein Halsgraben.

Bodendenkmalschutz

Das Areal der Burganlage steht als Bodendenkmal unter Schutz.

Stolpen: Burg Stolpen

Burg Stolpen

Schlossstraße 10
01833 Stolpen

Die impo­sante Burg Stolpen wurde auf einem Basaltberg, der einst durch vul­ka­ni­sche Aktivität ent­stan­den war, erbaut.

Historisches

Um 1200 ent­stand die 1220 als castrum erwähnte Burg, die unter den Meißner Bischöfen kon­se­quent zu einer eigen­stän­di­gen Grundherrschaft aus­ge­baut wurde. Das castrum war um 1320 Verwaltungsmittelpunkt des neu gebil­de­ten Amtes Stolpen und ver­blieb etwa 340 Jahre in bischöf­li­chem Besitz. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde die Burg durch Hussiten bela­gert. Etwa zeit­gleich bil­dete sich eine der Burg vor­ge­la­gerte Siedlung, die schnell zur Stadt heranwuchs.

Für den Ausbau der Burganlage wurde über­wie­gend hei­mi­scher Basalt ver­wen­det. Der Seigerturm ent­stand um 1455, zwi­schen 1476 und 1487 wurde der Schösserturm, Sitz des Amtsschössers, errich­tet. Ebenfalls gegen Ende des 15. Jahrhunderts ent­stan­den der Siebenspitzenturm sowie das Hochschloss, wel­ches die Repräsentationsräume der meiß­ni­schen Bischöfe und spä­ter der säch­si­schen Kurfürsten beher­bergte. 1509 ent­stand der Johannisturm, 1518 das Kornhaus.

Kurfürst August von Sachsen, von der stra­te­gisch wich­ti­gen Lage der Burg und Stadt Stolpen über­zeugt, for­derte 1559 vom Bischof einen Tausch. Nach der Übernahme ließ der Kurfürst umfas­sende Umbauarbeiten im Stil der Renaissance durch­füh­ren. Die Burg glich nun einem wehr­haf­ten Schloss. Mit der Schaffung des Basaltbrunnens wurde 1608 begon­nen, seine Fertigstellung nahm 22 Jahre in Anspruch. Der Brunnen gilt heute mit sei­nen 82 m als der welt­tiefste in Basalt getrie­bene Brunnen.

Zerstörungen, Wiederaufbau und die Gräfin Cosel

Bei der Verteidigung im Dreißigjährigen Krieg 1632 kam es zu schwe­ren Brandbeschädigungen. Der Wiederaufbau wurde schnell vor­an­ge­trie­ben, zudem folgte 1675 der ver­grö­ßernde Ausbau zur Festung. Mit der Verbannung der Gräfin Cosel zog mit ihr 1716 die berühm­teste Gefangene auf der Burg ein. Ein Stadtbrand im Jahr 1723 ver­nich­tete Teile der Burg. Zu erneu­ten Beschädigungen kam es 1756, als sie durch die Preußen besetzt und ein Jahr spä­ter sogar geschleift wurde. 1758 konnte die Burg von Sachsen zurück­er­obert wer­den, 1764 wurde die Garnison auf­ge­löst. Im fol­gen­den Jahr starb die Gräfin Cosel und der Verfall der nun nicht mehr genutz­ten Burganlage begann. Einsturzgefährdete Teile, dar­un­ter auch das Hochschloss, wur­den 1773 aus Sicherheitsgründen abgerissen.

1806 kam Sachsen unter fran­zö­si­sche Besatzung. In Stolpen wur­den Verteidigungsanlagen reak­ti­viert und teil­weise neu erbaut. Nachdem Napoleon mit sei­nem Russlandfeldzug geschei­tert war, sprengte die fran­zö­si­sche Armee bei ihrem Rückzug 1813 große Teil der Burganlage und ver­schüt­tete den Brunnen. Die Burg Stolpen ver­lor damit ihre kurz­zei­tig wie­der­erlangte mili­tä­ri­sche Bedeutung.

Mit dem ein­set­zen­den Zeitalter der Romantik, die das Mittelalter als ideale Epoche schätzte und lob­preiste, wurde die Burg im tou­ris­ti­schen Sinn bedeut­sam. König Johann von Sachsen ver­an­lasste 1859 umfas­sende Restaurierungsmaßnahmen. 1874 gab es erste Führungen, drei Jahre spä­ter wurde die Burganlage schließ­lich der Öffentlichkeit zugäng­lich gemacht. 1881 wurde im Rahmen von Grabungsarbeiten das Grab der Gräfin Cosel in der vor­ma­li­gen Kapelle der Burg ent­deckt. Die Freilegung des Basaltbrunnens wurde 1883 durch­ge­führt. Zwischen 1935 und 1939 wurde die Burg aus­ge­baut, um den Fremdenverkehr zu fördern.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich die tou­ris­ti­sche Nutzung fort. Die Stadt Stolpen über­nahm die Burg 1957 und ließ zwi­schen 1973 und 1975 Erhaltungsmaßnahmen am Johannisturm, umgangs­sprach­lich als Coselturm bezeich­net, durch­füh­ren. In den 1980er Jahren fan­den auf der Burg Filmaufnahmen zu dem Sechsteiler “Sachsens Glanz und Preußens Gloria” statt.

Nachwendezeit

Die Burg Stolpen wurde 1992 durch den Freistaat Sachsen über­nom­men und spä­ter in den staat­li­chen Schlossbetrieb über­führt. Zum Erhalt der Veste und zur Förderung des Tourismus wur­den und wer­den Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt.

Heutige Nutzung

Die Burganlage selbst ist als Freilichtmuseum zugäng­lich. In den Gebäuden sowie in den unter­ir­di­schen Anlagen sind ver­schie­dene Themenausstellungen zu besich­ti­gen. Die Burghöfe wer­den für Veranstaltungen genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die Ursprungswehranlage wurde als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.