Wasserburg und Oberes & Unteres Rittergut Stötteritz
Oberdorfstraße 15
04299 Leipzig
Historisches
Nach 1136 war eine Wallanlage mit Wasserburg und Herrenhof unter der Belehnung des Markgrafen Konrad von Wettin benannt. Die Burginsel ist mit der nordöstlichen Gebäudeecke des Guts überbaut. Im 16. Jahrhundert bildeten sich das untere und das obere Rittergut heraus. Die Güter wechselten häufig ihre meist bürgerlichen Besitzer. 1629 ist das Vorwerk Stötteritz benannt. 1714 brannte das obere Gut. Das Herrenhaus des unteren Gutes wurde zwischen 1780 und 1790 erbaut.
Im Fertigstellungsjahr erwarb Christian Felix Weiße das untere Gut. Er veranlasste Umgestaltungsarbeiten und legte den Park nach englischem Vorbild an. Das obere Gut wurde von 1817 bis 1823 viermal veräußert. Das untere Gut wurde 1864 vom Leipziger Rat übernommen und verpachtet, darunter von 1869 bis 1888 durch Mothes. In diesem Zeitraum, 1875 bis 1880, fanden Ausbauarbeiten statt. Dabei wurden Reste der alten Wasserburg entdeckt. Nach 1885 wurden Teile beider Gutsbereiche an die Leipziger Immobiliengesellschaft verkauft. 1908 wurde im Rahmen von Neubebauungsplänen das Rittergut oberen Teils mitsamt seinem Herrenhaus abgebrochen.
Nach 1945
Von 1950 bis 1991 vermietete die Stadt den unteren Gutshof an Industrieunternehmen, zuletzt an den VEB Geräte- und Reglerwerk Teltow, der die Gebäude als Lagerstätte nutzte. Das Herrenhaus wurde unter Denkmalschutz gestellt, Erhaltungsmaßnahmen blieben jedoch aus, so dass das Gelände langsam verfiel.
Nachwendezeit
Im Juli 1991 verpachtete die Stadt den Gutshof an den Verein zur Wiedereingliederung psychosozial geschädigter Menschen e. V. Im Dezember des folgenden Jahres begann der Umbau des Herrenhauses zum Wohnheim für Behinderte. Das gesamte Areal ist aufwändig saniert und sehr gepflegt.
Heutige Nutzung
Das Herrenhaus dient als Wohnheim.
Bodendenkmal
Die mittelalterliche Wasserburg befand sich im östlichen Gutsbereich. Die ehemalige Burginsel ist überbaut. Erhalten ist ein wasserführender rechteckiger Graben im Norden und Osten des Gutsbereiches. Als Bodendenkmal besteht Schutz seit 1975.