Leipzig: Vorwerk Gut Knautnaundorf

Vorwerk Gut Knautnaundorf

Rundkapellenweg 4
04249 Leipzig

Historisches

1413 wurde erst­mals ein Vorwerk erwähnt, über wel­ches seit min­des­tens dem 16. Jahrhundert das Rittergut Knauthain die Grundherrschaft aus­übte. Seit etwa 1700 befand sich das Vorwerk im Familienbesitz der von Dieskaus., seit 1766 im Besitz der Grafenfamilie von Hohenthal. 1875 kam es an den Familienzweig der Grafen von Hohenthal und Bergen. Im glei­chen Jahr ist urkund­lich die Bezeichnung Gut Knautnaundorf vermerkt.

Nach 1945

Leo Graf von Hohenthal und Bergen wurde 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das Verwalterhaus des einst als Schäferei genutz­ten Vorwerks ist saniert, befin­det sich in Privateigentum und wird bewohnt.

Leipzig: Wasserburg und Oberes & Unteres Rittergut Stötteritz

Wasserburg und Oberes & Unteres Rittergut Stötteritz

Oberdorfstraße 15
04299 Leipzig

Historisches

Nach 1136 war eine Wallanlage mit Wasserburg und Herrenhof unter der Belehnung des Markgrafen Konrad von Wettin benannt. Die Burginsel ist mit der nord­öst­li­chen Gebäudeecke des Guts über­baut. Im 16. Jahrhundert bil­de­ten sich das untere und das obere Rittergut her­aus. Die Güter wech­sel­ten häu­fig ihre meist bür­ger­li­chen Besitzer. 1629 ist das Vorwerk Stötteritz benannt. 1714 brannte das obere Gut. Das Herrenhaus des unte­ren Gutes wurde zwi­schen 1780 und 1790 erbaut.

Im Fertigstellungsjahr erwarb Christian Felix Weiße das untere Gut. Er ver­an­lasste Umgestaltungsarbeiten und legte den Park nach eng­li­schem Vorbild an. Das obere Gut wurde von 1817 bis 1823 vier­mal ver­äu­ßert. Das untere Gut wurde 1864 vom Leipziger Rat über­nom­men und ver­pach­tet, dar­un­ter von 1869 bis 1888 durch Mothes. In die­sem Zeitraum, 1875 bis 1880, fan­den Ausbauarbeiten statt. Dabei wur­den Reste der alten Wasserburg ent­deckt. Nach 1885 wur­den Teile bei­der Gutsbereiche an die Leipziger Immobiliengesellschaft ver­kauft. 1908 wurde im Rahmen von Neubebauungsplänen das Rittergut obe­ren Teils mit­samt sei­nem Herrenhaus abgebrochen.

Nach 1945

Von 1950 bis 1991 ver­mie­tete die Stadt den unte­ren Gutshof an Industrieunternehmen, zuletzt an den VEB Geräte- und Reglerwerk Teltow, der die Gebäude als Lagerstätte nutzte. Das Herrenhaus wurde unter Denkmalschutz gestellt, Erhaltungsmaßnahmen blie­ben jedoch aus, so dass das Gelände lang­sam verfiel.

Nachwendezeit

Im Juli 1991 ver­pach­tete die Stadt den Gutshof an den Verein zur Wiedereingliederung psy­cho­so­zial geschä­dig­ter Menschen e. V. Im Dezember des fol­gen­den Jahres begann der Umbau des Herrenhauses zum Wohnheim für Behinderte. Das gesamte Areal ist auf­wän­dig saniert und sehr gepflegt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient als Wohnheim.

Bodendenkmal

Die mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg befand sich im öst­li­chen Gutsbereich. Die ehe­ma­lige Burginsel ist über­baut. Erhalten ist ein was­ser­füh­ren­der recht­ecki­ger Graben im Norden und Osten des Gutsbereiches. Als Bodendenkmal besteht Schutz seit 1975.

Leipzig: Schloss Gundorf

Schloss Gundorf

Leipziger Straße 206 (Schloss)
Leipziger Straße 208 (Wirtschaftshof)
04178 Leipzig Gundorf

Historisches

Das Schloss wurde im Zeitraum zwi­schen 1720 und 1730 durch J. E. Krengel erbaut und erhielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts sei­nen Turm. Das Gut ging aus dem ehe­ma­li­gen Gundorfer Klostergut hervor,das 1433 als Vorwerk des Petersklosters Merseburgerwähnt wurde und das 1661 in den Besitz des Herrn Fritzsche gelangte, wel­cher es in Gut Neuscherbitz umbe­nannte. Weitere Besitzer waren die Herren Gleditzsch, Welck, von Below, Sommer, Heine, Platzmann und seit 1881 Ackermann. Um 1850 fan­den Umbauten statt. 1902 erfolgte die Umbenennung in Rittergut Gundorf. 1911 wurde der Marienhof als Wohnhaus für Rittergutsmitarbeiter erbaut. 1938 erfolgte der Verkauf an die Stadt Leipzig.

Nach 1945

Aus dem ehe­ma­li­gen Rittergut und nach­fol­gen­den Stadtgut wurde 1948 das Volksgut Gundorf, betrie­ben durch die Staatlichen Forschungsanstalten für Landarbeit des Landes Sachsen. 1965 wur­den neue Stallanlagen errichtet.

Nachwendezeit

1990 fiel das Gut zurück an die Stadt Leipzig, die es bis heute an eine Agrargemeinschaft ver­pach­tet. Das Schloss wurde an pri­vat ver­kauft. Es erfolg­ten Rückbauten sowie die Sanierung, die 2008 abge­schlos­sen wurde.

Heutige Nutzung

Im Schloss und wei­te­ren Nebengebäuden wur­den Mietwohnungen errich­tet, im Wirtschaftshof ste­hen Gewerbeflächen zur Verfügung. In den Stallanlagen wur­den Pferdeställe sowie der Reiterhof errich­tet, 2003 wurde dafür ein angren­zen­des Grundstück dazu gekauft. (Stand: Juni 2011)

Leipzig: Rittergut Mockau

Rittergut Mockau

zwi­schen Stephanuskirche und Kieler Straße 19
04357 Leipzig

Historisches

Das Rittergut Mockau wech­selte häu­fig sei­nen Besitzer. Vor der Reformation (1517) gehörte das Rittergut der Familie von Pflugk. Seit dem 17. Jahrhundert nann­ten es der Pfarrer Wirth, der Hofrat Platz, die Familien Semmel, Deutrich, Förster und Sintenis sowie die Familie Guttard-​Lutteroth ihr Eigen.

Das Eingangsbogentor an der Kieler Straße stellt den ältes­ten Teil des ehe­ma­li­gen Lehngutes dar. Nach einem Brand wur­den die bei­den Gebäude, das Gontardsche Herrenhaus sowie der lange Flügel, wel­cher als Verwaltersitz, Gesindehaus und für Stallungen diente, 1868 neu auf­ge­baut. Adolph Gontard als Besitzer lies ebenso bereits 1863 eine Kastanienallee im Gutspark anlegen.

Heutige Nutzung

Der Gutskomplex befin­det sich zurück­ge­setzt zwi­schen Kirche und Supermarkt, des­sen Parkplatz teil­weise das Gutsgelände bean­sprucht. Das Herrenhaus ist rui­nös und som­mers völ­lig zugewachsen.
(Stand: Juni 2011)

Leipzig: Schloss Wahren

Schloss Wahren

Rittergutsstraße 23
04159 Leipzig

Historisches

Das vor­ma­lige Wasserschloss wurde bereits im 13. Jahrhundert erwähnt. Nach häu­fi­gem Besitzerwechsel gelangte das Gut im 18. Jahrhundert an die Familie von Stammer. 1749 und 1750 sowie 1911 fan­den Neu- bzw. Umbauarbeiten statt. Zwischen 1983 und 1988 wurde es restauriert.

Nachwendezeit

Das Schloss wurde erneut umfas­send saniert.

Heutige Nutzung

Schloss Wahren dient heute Wohnzwecken.
(Stand: Juni 2011)

Leipzig: Schloss Abtnaundorf

Schloss Abtnaundorf

Abtnaundorfer Straße 68
04347 Leipzig

Historisches

Im 13. Jahrhundert kamen Dorf und Gut Naundorf an das Peterskloster Merseburg, wodurch dem Namen “Abt” ange­fügt wurde. Das Gut wurde durch das Kloster mehr­fach ver­pach­tet und erhielt um 1540 das Vorwerk Heiterblick dazu. Nach der Reformation wech­sel­ten die Besitzer häu­fig, unter ihnen befan­den sich die Familien Krams, Kuffer, Kregel, Thomasius und Breitkopf. 1789 kam es an die adlige Bankiersfamilie von Frege, durch die das Umfeld des Schlosses maß­geb­lich auf­ge­wer­tet und viel­fach mit Villen bebaut wurde.

Die Familie von Frege besaß das Gut Abtnaundorf noch bis 1916. Schon in der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der groß­zü­gige eng­li­sche Landschaftspark ange­legt, der im fol­gen­den Jahrhundert öffent­lich gehal­ten wurde und dadurch zum belieb­ten Ausflugsziele avan­cierte. Unter Arnold Woldemar von Frege-​Weltzien wurde 1892 und 1893 das schon wäh­rend der Napoleonischen Krriege in Mitleidenschaft gezo­gene Herrenhaus abge­ris­sen und als Schloss neu errichtet.

Nach 1945

1947 wurde das Rittergut in ein Stadtgut umge­wan­delt und das Schloss als Krankenhaus sowie zur Lehrerausbildung genutzt.

Nachwendezeit

1998 erwarb eine Baufirma das Schloss und ver­an­lasste die Sanierung.

Heutige Nutzung

Im Schloss Abtnaundorf sowie in den Nebengebäuden befin­den sich Wohnungen. Ein Teil der ehe­ma­li­gen Rittergutsflächen wird heute von einem Gewerbepark bean­sprucht. (Stand: Juni 2011)

Leipzig: Wallburg & Rittergut Kleinzschocher

Wallburg & Rittergut Kleinzschocher

Kantatenweg 31
04229 Leipzig

Historisches

Vermutlich bereits in der Slawenzeit wurde eine Wallburg errich­tet. Aus die­ser ent­wi­ckelte sich ein 1253 über­lie­fer­ter Herrensitz unter Petrus de Zochere, der 1350 urkund­lich als Rittersitz in den Händen der Familie von Hayn und 1484 als Rittergut bezeich­net wurde und in spä­te­ren Jahren mit einem Schlossbau ver­se­hen wurde. Das Rittergut mit sei­nem Schloss gelangte 1742 an den Kammerherrn von Dieskau und 1848 an den Herrn von Tauchnitz, der 1865 umfas­sende Veränderungsarbeiten am Schloss ver­an­lasste. Als wei­tere Besitzer im Laufe der Zeit sind der preu­ßi­sche Kammerherr von Grießheim und im 19. Jahrhundert die Familien Hildebrand und Förster bekannt. Nach dem Ersten Weltkrieg ver­kaufte die Stadt die land­wirt­schaft­li­chen Nutzflächen des Rittergutes.

Nach 1945

Zu Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss kom­plett zer­stört und nicht wie­der aufgebaut.

Heutige Nutzung

Erhalten sind noch das Schösserhaus, die Toreinfahrt und die Villa Tauchnitz. Auf dem Gelände des Rittergutes ent­stan­den spä­ter Stadtvillen.

Bodendenkmal

Die Wallburg befand sich im Bereich der heu­ti­gen Taborkirche gegen­über des Ritterguts und wurde schon 1937 unter Schutz gestellt. Dieser wurde 1958 erneu­ert. Oberirdisch ist von der Wallburg nichts mehr erkennbar.

Leipzig: Vorwerk Lausen

Vorwerk Lausen

Lausener Dorfplatz 9 | Lausener Straße 4
04207 Leipzig

Historisches

Im Jahre 1513 wurde für Lausen ein Rittersitz mit Vorwerk benannt. Die Grundherrschaft über das Vorwerk Lausen übten 1551 das Rittergut Großzschocher und 1764 das Rittergut Knauthain aus. Die Gebäude des Vorwerks ent­stan­den im 19. Jahrhundert. Das Haupthaus besteht aus drei anein­an­der­ge­bau­ten Gebäudeteilen und datiert auf die Zeit um 1880, das Seitengebäude wurde in der ers­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts hinzugefügt.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk dient Wohn- und Gewerbezwecken. Neben den bei­den Gebäuden sind noch die Toreinfahrt am Lausener Dorfplatz sowie die rück­wär­tige Toranlage an der Lausener Straße 4 erhalten.

Leipzig: Wasserburg, Altes & Neues Herrenhaus Breitenfeld

Wasserburg Breitenfeld und Altes & Neues Herrenhaus

Lindenallee 8
04158 Leipzig

Historisches

Die erste urkund­li­che Erwähnung eines Herrensitzes erfolgte 1271, als Markgraf Dietrich von Landsberg die­sen dem Merseburger Stift über­eig­nete. Damals bestand eine Wasserburg, die als recht­ecki­ger Hof ange­legt wor­den war. Für 1456 wurde ein Vorwerk nach­gei­we­sen. Das spä­ter um 1570 dar­aus her­vor­ge­hende Rittergut ver­zeich­nete eine lange Liste an Eigentümern. Zu die­sen gehör­ten zu Beginn des 17. Jahrhunderts die Familie Rothe, danach bis Anfang des 19. Jahrhunderts die Familie von Brösigke. Das Neue Herrenhaus wurde 1893 errichtet.

Nach 1945

Nach dem Krieg und der Enteignung der dama­li­gen Besitzerfamilie von Etzdorf wurde das Herrenhaus Breitenfeld als Unterkunft für Umsiedler genutzt, spä­ter als Altersheim. Das Alte Herrenhaus wurde 1972 abgerissen.

Heutige Nutzung

Heute befin­det sich das neue Herrenhaus in sanier­tem Zustand und dient als Hotel mit ange­schlos­se­ner Gastronomie.

Bodendenkmalschutz

Die ehe­ma­lige Burg befand sich im Gesamtbereich des Gutes. Der eins­tige Wassergraben ist heute groß­teils ver­füllt und für den Laien nicht mehr zu erken­nen. Die Anlage wurde Ende 1974 unter Schutz gestellt.

Leipzig: Schloss Lützschena

Schloss Lützschena

Schlossweg 9e/​10
04159 Leipzig

Historisches

Das Rittergut Lützschena wurde im Jahre 1278 erst­mals erwähnt, als Friedrich von Merseburg das Grundstück ankaufte. 1404 erwarb Wilhelm von Üchtritz das Gut, das für einige Jahrhunderte in Familienbesitz ver­blieb. Es wurde mehr­fach in Kriegen beschä­digt, so 1547, wäh­rend des Dreißigjährigen Krieges und in den Napoleonischen Kriegen. 1756 wurde die Brauerei des Gutes errichtet.

1822 erstei­gerte Maximilian Ritter von Speck, seit 1829 Freiherr von Sternburg, das Rittergut Lützschena. Neben dem Aufbau eines bedeu­ten­den land­wirt­schaft­li­chen Betriebs stellte er im Schloss eine umfang­rei­che Bildersammlung der Öffentlichkeit museal zur Verfügung. Das Schloss, zwei­e­t­a­gig mit Mansardgeschoss im Barockstil,  wurde 1864 abge­tra­gen und das neue Schloss im neu­go­ti­schen Stil erbaut.

Nach 1945

Die Besitzer wur­den 1945 auf­grund der Bodenreform ent­eig­net. Die Kunstschätze wur­den aus­ge­la­gert und das Schloss als land­wirt­schaft­li­che Fachschule genutzt. Damit ver­bun­den war eine Internatsnutzung, für die ein wei­te­res Geschoss auf­ge­setzt wurde. Dadurch gin­gen einige Schmuckelemente des Schlosses ver­lo­ren. Später stand es lange Zeit leer.

Nachwendezeit

1994 fan­den not­dürf­tige Sanierungsarbeiten statt. Im Jahr 2002 erwar­ben zwei Familien gemein­sam das Schloss.

Heutige Nutzung

Im Schloss und Marstall fin­den Veranstaltungen statt, haupt­säch­lich dient Schloss Lützschena jedoch Wohnzwecken. Der Innensanierung soll nun die Fassadengestaltung fol­gen. Schloss Lützschena befin­det sich inmit­ten eines gro­ßen Landschaftsparks und wird park­sei­tig von der Weißen Elster umflossen.
(Stand: Juni 2011)