Großharthau: Wasserburg & Schloss Großharthau

Wasserburg & Schloss Großharthau

Hauptanschrift: Rittergut 1
Rittergutsgebäude: 1–21, 23, 25, 27, 29, 30
Orangerie & Schlossgärtnerei: Am Volkspark 11, 12, 13
01909 Großharthau

Historisches

Das Schloss Großharthau ging auf eine frü­here mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg zurück. 1241 wurde ein Herrensitz erwähnt, 1350 ein Ritterhof und 1566 ein Rittergut. In der ers­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts erfolgte ein Neubau von Schloss und Rittergut unter Einbeziehung der Bausubstanz der frü­he­ren Wasserburg. Die neue baro­cke Anlage erlebte meh­rere Besitzerwechsel, so nann­ten unter ande­ren die Familien von Flemming, Vitzthum von Eckstädt und von Einsiedel das Schloss ihr eigen.

Als wei­tere Besitzer sind ab 1764 Johann Gottfried Uhlmann und ab 1775 Christoph Gottlieb Haußner bekannt. Unter letz­te­rem ent­stand 1794 das heute noch vor­han­dene Torhaus. In der Mitte des 19. Jahrhunderts erfolg­ten am Schloss umfas­sende Umbauten. Während der Napoleonischen Kriege hatte der fran­zö­si­sche Feldherr 1813 drei­mal in Großharthau Quartier genom­men. Friedrich Günther Fürst zu Schwarzburg-​Rudolstadt erwarb das Rittergut Großharthau 1860. Er ver­machte es sei­nem unehe­li­chen Sohn Sizzo von Leutenberg, der 1894 zum Prinzen von Schwarzburg erho­ben wurde. Unter ihm erfolg­ten zwi­schen 1894 und 1902 erneut umfang­rei­che Umbauten am Schloss.

Nach 1945

1945 wurde das Schloss geplün­dert. Anfang 1946 gab es einen Brand im Schloss, das anschlie­ßend genutzt wurde, um Baumaterial zu gewin­nen. Die letz­ten Überreste wur­den schließ­lich 1948 abge­tra­gen. Der Parkbereich wurde umge­stal­tet und weni­ger pom­pös gehal­ten. Vormals wur­den die Deckhengste für Moritzburg in den Ställen des Rittergutes untergebracht.

Nachwendezeit

Das Torhaus sowie die Wirtschaftsgebäude wur­den umfas­send saniert.

Heutige Nutzung

Die Rittergutsgebäude sowie das Torhaus die­nen Wohnzwecken, die­ser Bereich ist ein­ge­schränkt begeh­bar. Die Burginsel ist über den  öffent­li­chen Rittergutspark park­sei­tig zugänglich.

Bodendenkmalschutz

Die Burginsel der ehe­ma­li­gen Wasserburg ist im Parkbereich erhal­ten. Auch der umlau­fende Wassergraben ist noch was­ser­füh­rend. Die Anlage ver­fügt heute über eine Informationstafel und wurde bereits 1935 unter Bodendenkmalschutz gestellt. Die Erneuerung des Schutzes folgte Ende 1971.

Großschweidnitz: Rittergut Großschweidnitz

Rittergut Großschweidnitz

Straße der Einheit 3
02708 Großschweidnitz

Historisches

Der 1306 unter Gunzelinus de Swoynitz  erwähnte Herrensitz befand sich bis 1478 im Besitz der Herren von Schönberg. Anschließend ging er an die Stadt Löbau über, die ihn 1547 an die Herren von Nostitz ver­äu­ßerte. 1605 kam der Herrensitz an die Familie von Hund und Altengrotkau und wurde 1764 an die Familie von Leubnitz ver­kauft. Unter die­ser wurde im fol­gen­den Jahr (andere Quelle: bereits 1755) das Herrenhaus erbaut, wel­ches einen Vorgängerbau ersetzte.

Durch Heirat gelangte das Gut 1775 an die Familie von Beschwitz, unter denen es 1777 als Rittergut Erwähnung fand. Weitere Besitzer waren ab 1851 der Freiherr von Gutschmidt und ab 1881 Gustav Klette, unter dem im Jahr dar­auf das Herrenhaus umge­baut wurde. Sachsen kaufte das Rittergut 1898 und rich­tete 1902 auf dem Rittergutsgelände eine Heil- und Pflegeanstalt für Geisteskranke ein.

Nach 1945

Bis 1990 war das Rittergut Großschweidnitz ein Volksgut und wurde staat­lich bewirtschaftet.

Heutige Nutzung

Heute befin­det sich das Rittergut Großschweidnitz in Privatbesitz, das Herrenhaus steht leer und ist sanierungsbedürftig.

Großschirma: Rittergut Großschirma

Rittergut Großschirma

Hauptstraße 12 (Herrenhaus)
Hauptstraße 14, 16, 18 (Wirtschaftsgebäude)
09603 Großschirma

Historisches

Um 1900 war das Rittergut einer der wich­tigs­ten Arbeitgeber von Großschirma. Es ent­stand ver­mut­lich im 16. Jahrhundert und wurde 1606 als Vorwerk ent­wähnt. Eine andere Quelle ver­or­tet die Ersterwähnung als Vorwerk auf das Jahr 1587. Bis 1540 gehörte es zu den Besitzungen des Klosters Altzella. Weitere Besitzer waren Dr. Mordeisen sowie Kurfürst Johann Georg, wodurch das Vorwerk zum könig­li­chen Kammergut auf­stieg. Das Gut wurde mehr­fach durch Brand beschä­digt und immer wie­der auf­ge­baut. 1878 erwarb Karl Moritz Hartmann das Kammergut. Alfred Meisel war seit 1911 der letzte Besitzer des Gutes.

Nach 1945

Alfred Meisel wurde 1945 ent­eig­net. Das Rittergut wurde durch Umsiedler bewohnt, die land­wirt­schaft­li­chen Flächen an Bauern auf­ge­teilt. Ein Gebäude diente zeit­weise als Kindergarten.

Heutige Nutzung

Heute wird das Rittergut bewohnt.

Großhartmannsdorf: Rittergut Mittelsaida

Rittergut Mittelsaida

Schulstraße 11–13 (Altes Herrenhaus)
Parkstraße 4 (Buttervilla)
09618 Großhartmannsdorf OT Mittelsaida

Historisches

Das Rittergut Mittelsaida wurde 1696 erst­mals urkund­lich genannt. Es befand sich von 1718 bis 1740 im Besitz der Familie von Berbisdorf und nach­fol­gend bis 1796 im Besitz von Christian Andreas von Woydt. Später gelangte das Rittergut Mittelsaida an einen Baron von Kiel, der 1870 den Bau der soge­nann­ten Buttervilla ver­an­lasste und die­ses neue Herrenhaus als Sommersitz nutzte. Der Name des Gebäudes soll auf den Fabrikbesitzer Frido Otto Butter als einen wei­te­ren Nutzer des Herrenhauses zurückgehen.

Als wei­tere Herren auf dem Rittergut sind Charles Fedor von Kiel von 1886 bis 1889 und ein wei­te­rer Baron von Kiel von 1896 bis 1919 bekannt. Die Stadt Chemnitz wurde als Besitzer des Rittergutes Mittelsaida 1927 auf­ge­führt, die einen Teil der Ländereien für die Saidentalsperre benö­tigte. Das Rittergut mit sei­nem Wirtschaftshof war bis 1930  war es an Wilhelm Kern ver­pach­tet und wurde danach aufgegeben.

Heutige Nutzung

Die auf dem Foto zu sehende Buttervilla des Ritterguts wurde 2013 und 2014 auf­wen­dig saniert und dient als Firmensitz. Sie ist somit nicht öffent­lich zugäng­lich, der große Landschaftspark hin­ge­gen schon. Auch das Herrenhaus, wel­ches sich unter­halb des Rittergutes befin­det und eigen­stän­dig steht, soll mitt­ler­weile saniert wor­den sein. Wirtschaftsgebäude und Pächterhaus sol­len sich noch in schad­haf­tem Zustand befinden.
(Stand: Juni 2015)

Großschönau: Rittergut Großschönau

Rittergut Großschönau

Hauptstraße 52
02779 Großschönau

Historisches

Der 1430 erwähnte Rittersitz wurde ab 1564 als Rittergut bezeich­net. Im Jahre 1587 wurde das Rittergut Großschönau von der Stadt Zittau erwor­ben. 1828 erwarb Johann Gottfried Haebler das Rittergut. Er ließ 1834 das impo­sante Herrenhaus errich­ten, wel­ches als Familien- und Firmensitz von ihm genutzt wurde. Im Wirtschaftshof befin­den sich ein Pächterhaus, ein Kuhstall ud eine Scheune. Nach einem Brand 1883 wur­den die Gebäude neu erbaut. Das Rittergut ver­blieb in Familienbesitz, wobei Carl Oskar Haebler 1910 in den Adelsstand erho­ben wurde.

Nach 1945

Hans Carl von Haebler, seit 1933 im Besitz des Ritterguts, wurde 1946 ent­eig­net. Er ver­lor die Firma, konnte aber einen Teil der Landwirtschaftsflächen behal­ten. 1962 wurde das Rittergut nach­träg­lich enteignet.

Nachwendezeit

1992 erhiel­ten die Erben das Grundstück zurück. Unter Franz von Haebler wurde nach 1994 eine umfas­sende Sanierung des Herrenhauses durchgeführt.

Heutige Nutzung

Das schloss­ähn­li­che Herrenhaus wird bewohnt. Im Kuhstall wurde ein Veranstaltungssaal ein­ge­rich­tet. Die Landwirtschaftsflächen sind verpachtet.

Großschirma: Herrenhaus Obergruna

Herrenhaus Obergruna

Hammerweg 3
09603 Großschirma OT Obergruna

Historisches

Das Vorwerk wurde 1696 urkund­lich erfasst. Bereits zuvor bestand 1357 ein Herrensitz, wel­cher spä­ter jedoch auf­ge­ge­ben wurde. In den Besitz die­ses wüst lie­gen­den Herrensitzes kam 1659 Gotthelf Friedrich von Schönberg. Unter ihm ent­wi­ckelte sich das Vorwerk. Das Vorwerk Obergruna kam im 18. Jahrhundert an die Familie von Reitzenstein und danach an die Familie von Schroeter. Die Familie Keller besaß das Vorwerk Obergruna seit 1840. Unter ihr ent­stand etwa 1850 das Herrenhaus.

Nach 1945

Das Vorwerk fiel unter die Bodenreform und die Familie Keller wurde ent­eig­net. Die Wirtschaftsgebäude wur­den abge­tra­gen. Das Herrenhaus wurde als Kindergarten genutzt.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren wurde das Herrenhaus an pri­vat ver­kauft und saniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist saniert und wird bewohnt.

Großweitzschen: Wallburg Westewitz

Wallburg Westewitz

Schanze
04720 Großweitzschen OT Westewitz

Historisches

Die ver­mut­lich früh­mit­tel­al­ter­li­che Wallburg befand sich öst­lich des Ortes und nörd­lich der Straße K 7542. Die Wehranlage ist heute nicht mehr vor­han­den und ging ver­mut­lich im Rahmen des Steinbruchbetriebs verloren.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz besteht seit 1939, die­ser wurde  Ende 1958 erneuert.

Großweitzschen: Herrenhaus Jeßnitz

Herrenhaus Jeßnitz

Jeßnitz 9
04720 Großweitzschen OT Jeßnitz

Historisches

Bereits 1551 exis­tierte ein Rittergut in Jeßnitz. Der spä­ter geadelte Johann Gottlieb Lorenz war einer der bekann­tes­ten Besitzer des Rittergutes Jeßnitz. 1854 erwarb Friedrich Christian Kunert das Rittergut. Sein Nachfolger war August Jordan, unter dem das Herrenhaus 1864 erbaut wurde.

Nach 1945

Die Bodenreform machte vor dem Rittergut Jeßnitz und sei­nem letz­ten Besitzer Hermann Jordan nicht halt.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus befin­det sich seit 2001 in Privatbesitz.

Heutige Nutzung

Das sanierte Herrenhaus wird bewohnt.

Großweitzschen: Herrensitz Eichardt

Herrensitz Eichardt

04720 Großweitzschen OT Eichardt

Historisches

1213 war ein Herrensitz unter Heinricus de Eychhart bekannt. 1548 übte zunächst das Kloster Buch, spä­ter im sel­ben Jahr das Vorwerk Tautendorf die Grundherrschaft über Eichardt aus. 1552 wurde er ledig­lich noch als Schäferei bezeich­net, so dass davon aus­ge­gan­gen wer­den kann, dass der Herrensitz als sol­cher auf­ge­löst wurde.