Grimma: Vorwerk Beiersdorf

Vorwerk Beiersdorf

Gutsweg 10b
04668 Grimma OT Beiersdorf

Historisches

Beiersdorf wurde erst­ma­lig 1277 erwähnt. Im 18. Jahrhundert war ein Vorwerk vor­han­den, wel­ches sich 1901 im Besitz von Hugo Fuß befand. Ab 1925 befand es sich im Besitz der Familie Müller.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient heute Wohnzwecken.

Grimma: Wasserburg & Schloss Grimma

Wasserburg & Schloss Grimma

Klosterstraße 9
04668 Grimma

Historisches

Bereits um 1200 bestand ver­mut­lich eine mark­gräf­li­che Wasserburg. Die erste Nennung als Herrensitz erfolgte 1212 unter Ludolphus de domo Grimme. Ein castrum ist erst­mals 1304 schrift­lich nach­ge­wie­sen. Die Umfassungsmauern gehen auf ein Gebäude zurück, wel­ches ver­mut­lich unter Markgraf Heinrich dem Erlauchten um 1220 erbaut wurde. Um 1400 erfolg­ten mas­sive Umbauten unter Markgraf Wilhelm I. von Meißen, wodurch die Wasserburg zu einem mäch­ti­gen Schloss aus­ge­formt wurde.

Seit dem 16. Jahrhundert wurde Schloss Grimma als Verwaltungssitz genutzt, wor­aus im 19. Jahrhundert das Amtsgericht Grimma her­vor­ging. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte Schloss Grimma wei­tere Aus- und Umbauten, so bei­spiels­weise um 1509  und in der zwei­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Zwischen 1796 und 1810 wurde der bau­fäl­lige Schlossturm größ­ten­teils abge­tra­gen. Im 19. Jahrhundert erfolg­ten Umbauten für eine teil­weise Nutzung als Gefängnis.

Nachwendezeit

Schloss Grimma wurde ab 2003 saniert, nach­dem es im Jahr zuvor schwere Schäden durch das ver­hee­rende soge­nannte Jahrhunderthochwasser erlit­ten hatte. Die Arbeiten konn­ten 2012 abge­schlos­sen werden.

Heutige Nutzung

Im Schlosskomplex sind das Amtsgericht sowie eine Zweigstelle der Leipziger Staatsanwaltschaft untergebracht.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg wurde im Spätmittelalter durch den Nachfolgebau über­baut. Der Wassergraben wurde größ­ten­teils ein­ge­eb­net. Nur im nörd­li­chen Bereich ist ein Grabenrest erhal­ten. Die Anlage wird seit 1974 als Bodendenkmal geschützt.

Grimma: Rittergut Kössern

Rittergut Kössern

Zum Rittergut 7, 9, 14
04668 Grimma OT Kössern

Historisches

1348 erfolgte die Ersterwähnung von Kössern als Herrensitz unter Apez von Kozzer. Das ursprüng­li­che Herrengut ent­stand in der Zeit um 1500. Das Herrenhaus des 1548 erwähn­ten Ritterguts wurde im aus­lau­fen­den 17. Jahrhundert unter der Familie von Erdmannsdorff erbaut. In den ers­ten bei­den Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts ließ der säch­si­sche Oberhofjägermeister Wolff Dietrich von Erdmansdorff meh­rere zusätz­li­che Gebäude errichten.

1772 ver­kaufte Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff das Rittergut Kössern an Christian Friedrich Abendroth. Dieser wurde 1793 in den Adelsstand erho­ben. Unter ihm wur­den bis 1808 neue Wirtschaftsgebäude errich­tet. Die letz­ten bedeu­ten­den Umbauten am Herrenhaus erfolg­ten 1894 unter dem Besitzer Alfred von Abendroth. Das Rittergut Kössern ver­blieb bis zur Enteignung im Besitz der Familie von Abendroth.

Nach 1945

Im Herbst 1945 wurde Ferdinand von Abendroth ver­haf­tet und nach Rügen depor­tiert, von wo ihm noch im glei­chen Jahr die Flucht gelang. Das Rittergut Kössern wurde ent­eig­net und auf­ge­teilt. Unter ande­rem wur­den auch Rückbauten am Herrenhaus vor­ge­nom­men. Das Herrenhaus wurde als Mehrfamilienhaus genutzt.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde zunächst an pri­vat ver­kauft, ohne dass Sanierungsarbeiten erfolgten.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus sowie die noch vor­han­de­nen Wirtschaftsgebäude des Rittergutes unter­lie­gen ver­schie­de­nen Besitzverhältnissen und sind inzwi­schen wei­test­ge­hend saniert.

Gohrisch: Herrenhaus Forsthof

Herrenhaus Forsthof

Cunnersdorfer Straße 29
01824 Gohrisch OT Cunnersdorf

Historisches

Der 1556 für die Wettiner erbaute Forsthof ist ein altes Lehngericht, wel­ches sich ab 1591 in Staatsbesitz befand und ab 1604 eine Oberförsterei war. Die Besitzer wech­sel­ten mehr­fach, bevor der Herrensitz in kur­fürst­li­chen Besitz gelangt und zum Amtssitz der Forst- und Wildmeister umfunk­tio­niert wurde. 1776 gelangte der Gutshof an die Familie von Friesen. 1840 befand sich das Erbgericht im Besitz von Johann Friedrich Kopprasch. Um 1900 besaß es der Generalmajor Freiherr Alexander von Friesen, des­sen Familie Sanierungsarbeiten veranlasste.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam das Gut an die Gemeinde Cunnersdorf, die es für Wohnzwecke nutzte.

Nachwendezeit

Nach der deut­schen Wiedervereinigung wurde der Hof an die Erben des letz­ten Besitzers rück­über­tra­gen und anschlie­ßend erneut ver­kauft. 1998 wurde das Torhaus saniert.

Heutige Nutzung

Der Hof selbst wird viel­sei­tig genutzt. Im Herrenhaus ste­hen bei­spiels­weise Atelier- und Galerieräume zur Verfügung, die ehe­ma­li­gen Scheunen die­nen nach wie vor land­wirt­schaft­li­chen Zwecken.

Grimma: Jagdhaus Kössern

Jagdhaus Kössern

Kösserner Dorfstraße 1
04668 Grimma OT Kössern

Historisches

Das Jagdhaus, auch unter dem Namen Jagdschloss geläu­fig, wurde 1709 im Auftrag von Wolf Dietrich von Erdmannsdorff erbaut, der Minister im Kabinett des säch­si­schen Kurfürsten Friedrich August I. war. Entsprechend sei­nem Namen diente das Gebäude für die Ausrichtung von Jagdgesellschaften. 1772 erwarb die Familie von Abendroth das Jagdhaus, das bis 1945 in deren Familienbesitz blieb.

Nach 1945

Die Familie von Abendroth wurde 1945 ent­eig­net, die Gemeinde über­nahm das Jagdhaus. In den fol­gen­den Jahren setzte der Verfall ein, der mit ers­ten Reparaturen 1950 sowie mit einer Sanierung zwi­schen 1960 und 1970 gestoppt wer­den konnte. Danach diente das Jagdschloss als Kindergarten, Schule und Gemeindeamt.

Nachwendezeit

Ab 1990 stand das Jagdhaus erneut leer, bis sich ein zehn Jahre spä­ter gegrün­de­ter Verein für den Erhalt und die Nutzung ein­zu­set­zen begann.

Heutige Nutzung

Touristeninformation sowie ver­schie­dene kul­tu­relle Veranstaltungen, Konzerte und Führungen prä­gen das Jagdhaus, mit des­sen Sanierung Anfang 2012 begon­nen wurde, heute. Ihm gegen­über gele­gen ist das Kavalierhaus, das vor sei­ner jet­zi­gen Nutzung durch einen Jugendclub als Schule diente.

Görlitz: Schloss Oberneundorf

Schloss Oberneundorf

Hofeweg 7
02828 Görlitz OT Oberneundorf

Historisches

Das Schloss geht auf eine wesent­lich ältere Anlage zurück, wel­che damals von einem Erdwall bzw. Wassergraben umge­ben war. Der heu­tige Bau stammt wesent­lich aus der Zeit um 1570 /​ 1580 und wurde durch die Familie von Warnsdorf errich­tet. Bautätigkeiten fan­den auch im 18. und 19. Jahrhundert statt. In den 1960er Jahren wur­den die Giebelbauten entfernt.

Nach mehr­ma­li­gem Besitzerwechsel war ab 1700 Rosina Patientia von Gersdorff bekannt, die das Schloss bereits nach vier Jahren an die Familie von Schönberg ver­kaufte. 1782 kam es an Dr. Anton, des­sen Witwe es 40 Jahre spä­ter an Herrn Schneider ver­kaufte. Es folg­ten wei­tere Besitzer, u. a. die bekannte Familie von Haugwitz. Letzte Besitzerin des 1604 als Rittergut erwähn­ten Grundbesitzes war die Freifrau von Stein zu Kochberg.

Nach 1945

Nach der Enteignung wurde das Schloss zu Wohnzwecken genutzt.

Nachwendezeit

Später im Besitz der Treuhand, die wenige Notsicherungsmaßnahmen durch­füh­ren ließ, wurde die Sgraffito-​Fassade wie­der ent­deckt. Im Herbst 2015 erwarb ein Verein das drin­gend sanie­rungs­be­dürf­tige Schloss Oberneundorf, das Kutscherhaus und einen Teil des Parks.

Heutige Nutzung

Schloss Oberneundorf wird schritt­weise durch den Verein saniert. Die künf­tige Nutzung soll kul­tu­rell aus­ge­rich­tet sein.

Grimma: Rittergut Bernbruch

Rittergut Bernbruch

Lauterbacher Straße
04668 Grimma OT Bernbruch

Historisches

Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen über­eig­nete Bernbruch 1543 der Familie von Ponickau. Fünf Jahre spä­ter ist ver­zeich­net, dass das Rittergut Pomßen die Grundherrschaft über Bernbruch aus­übte. 1587 kam das Gut wie­der zurück an den Kurfürsten, der ein Kammergut ein­rich­tete. Bis 1834 ver­blieb das Kammergut Bernbruch im Besitz des Königreiches Sachsen und wurde dann in Privathand ver­kauft. Damit dürfte, auch wenn erst 1875 urkund­lich belegt, das Kammergut in ein Rittergut umge­wan­delt wor­den sein. Als letz­ter Besitzer wurde ab 1901 Emil Boden nament­lich benannt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Rittergutes wird heute bewohnt.

Görlitz: Rittergut Kleinneundorf

Rittergut Kleinneundorf

Am Schafberg 4
02827 Görlitz OT Kleinneundorf

Historisches

Das 1569 erwähnte Rittergut Kleinneundorf kam 1640 in den Besitz des Görlitzer Bürgermeisters Bartholomäus Gehler. Unter ihm wurde das dama­lige Vorwerk zum Rittergut erho­ben. Das Herrenhaus des Rittergutes wurde im 18. Jahrhundert erbaut und 1880 umge­baut. 1925 wurde das Rittergut von der Familie Humbsch gekauft.

Nach 1945

Ernst Humbsch wurde 1945 ent­eig­net. Die Landflächen wur­den dabei an Neubauern ver­teilt, im Herrenhaus wur­den Wohnungen ein­ge­rich­tet. 1958 wurde das Dach des Herrenhauses stark verändert.

Nachwendezeit

Ein seit 1965 ansäs­si­ger Mieter kaufte nach der Wiedervereinigung für sei­nen eige­nen Landwirtschaftsbetrieb zunächst die Wirtschaftsgebäude, im Jahre 2007 schließ­lich auch das Herrenhaus.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird bewohnt. Der Wirtschaftshof wird durch den Eigentümer zur Kuhhaltung genutzt.

Grimma: Herrenhaus Hohnstädt

Herrenhaus Hohnstädt

Wasserturmstraße 16
04668 Grimma OT Hohnstädt

Historisches

Das Rittergut Hohnstädt wurde erst­mals 1606 erwähnt. Einer ande­ren Quelle zufolge ent­stand es aus einer Erbteilung des Ritterguts Böhlen her­aus, wel­che jedoch erst 1693 voll­zo­gen wurde. Damaliger Besitzer war Dr. David Döring, wel­cher das Rittergut Hohnstädt sei­nem Sohn Ernst Friedrich von Döring über­trug. Unter die­sem ent­stand um 1700 das Herrenhaus. Dessen gleich­na­mi­ger Sohn ver­kaufte das Rittergut Hohnstädt 1787 an Johanna Christiana Loth. 1858 kaufte Dr. Theodor Alexander Platzmann das Rittergut. Seine Nachkommen behiel­ten es bis 1945 in Familienbesitz.

Nach 1945

1945 wurde wie vie­ler­orts die Bodenreform durch­ge­setzt. Herrmann Platzmann wurde ent­eig­net. Im Herrenhaus zog ein Kindergarten ein, die Landwirtschaftsflächen wur­den aufgeteilt.

Nachwendezeit

Nachdem der Kindergarten geschlos­sen wurde, stand das Herrenhaus Hohnstädt lange leer.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus stand lange leer. Es wurde nun­mehr von zwei Unternehmern erwor­ben, die die ehe­ma­lige Nutzung als Kita wie­der auf­grei­fen wollen.
(Stand: Juni 2019)

Görlitz: Herrenhaus Schlauroth

Herrenhaus Schlauroth

Dorfstraße 63, 65, 69
02829 Görlitz OT Schlauroth

Historisches

Das 1533 nach­ge­wie­sene Rittergut bestand bereits im 15. Jahrhundert. Es befand sich im Besitz wohl­ha­ben­der Bürger, von denen Jakob Rösler bekannt ist. Dieser wurde 1546 geadelt und nannte sich fortan Jakob von der Rosen. Das Herrenhaus wurde im 17. Jahrhundert erbaut und wurde 1818 von Carl Friedrich von Ludewig erworben.

Letzte Baumaßnahmen erfolg­ten 1908, als sich das Rittergut im Besitz der Raiffeisen-​Genossenschaft befand. Sie hatte es dem vor­he­ri­gen hoch­ver­schul­de­ten Besitzer abge­kauft. Als wei­te­rer Besitzer trat seit 1913 Alfred Brandenstein auf. Ihm folgte offen­bar ein Herr Schoppe. Nach des­sen Tod bewirt­schaf­tete seine Witwe Marie-​Luise Schoppe das Rittergut Schlauroth wei­ter­hin mit ihrem zwei­ten Ehemann Hellmuth Müller und baute die auf dem Herrenhaus las­ten­den Schulden ab.

Nach 1945

Das Herrenhaus wurde nach der Enteignung von Hellmuth Müller zunächst als Flüchtlingsunterkunft und spä­ter als Wohnhaus genutzt. Die Wirtschaftsgebäude und Landflächen wur­den im Rahmen der Bodenreform Neubauern zuge­teilt. Die Ställe und Scheunen waren schnell her­un­ter gewirt­schaf­tet und wur­den in den 1960er Jahren abgerissen.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus war bis 2005 bewohnt. Seit 2013 hat es einen neuen Eigentümer.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht heute leer. Es besteht umfas­sen­der Sanierungsbedarf. Es sollte 2023 von der Stadt Görlitz ver­kauft wer­den. Allerdings konnte kei­ner der Interessenten die Stadt überzeugen.