Radeberg: Rittergut Lotzdorf

Rittergut Lotzdorf

Lotzdorfer Straße 29
01454 Radeberg

Historisches

In Lotzdorf bestand bereits vor 1539 ein Vorwerk. 1875 erfolgte die Erwähnung als Freigut, 1910 als Rittergut.

Nach 1945

Zu DDR-​Zeiten wurde das ehe­ma­lige Rittergut durch die LPG genutzt.  Das Gutshaus wurde spä­ter wegen Baufälligkeit abgerissen.

Heutige Nutzung

Das Rittergut wird heute als Gewerbehof genutzt. Eines der rui­nö­sen Wirtschaftsgebäude wurde 2016 wie­der auf­ge­baut und vor­bild­lich saniert. Im rück­sei­ti­gen Bereich des Ritterguts befin­den sich noch große, unsa­nierte Wirtschaftsgebäude.

Radeberg: Rittergut Liegau

Rittergut Liegau

Hauptstraße 68 (Herrenhaus)
Hauptstraße 64, 66, 71 (Rittergut)
01454 Radeberg OT Liegau-Augustusbad

Historisches

Als ers­ter Besitzer des Rittergutes Liegau wurde die Familie von Haugwitz genannt. Um 1650 ließ der dama­lige Gutsinhaber das Sitznischenportal vor dem heu­ti­gen Haus Hauptstraße 69 erbauen. 1783 ent­stand unter dem Grafen Wallwitz das soge­nannte Alte Herrenhaus. Unterhalb des Gutes wurde 1807 die Röderbrücke errich­tet. 1836 erhielt das Gut erst­ma­lig einen bür­ger­li­chen Besitzer. Das Gebäude mit der Hausnummer 71 wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts zum Gasthof Silberdiele umge­baut. 1921 kam die guts­ei­gene Forellenschänke und 1928 das Herrenhaus mit den bei­den angren­zen­den Gebäuden an die Gemeinde Liegau und 1929 das gesamte Rittergut mit Grund und Boden an die Landparzellierungsgesellschaft AG Berlin.

Heutige Nutzung

Das Rittergut ist saniert und wird gewerb­lich sowie zu Wohnzwecken genutzt.

Rackwitz: Rittergut Kreuma

Rittergut Kreuma

Kreumaer Dorfstraße 29
04519 Rackwitz OT Kreuma

Historisches

Kreuma wurde bereits vor 1221 als Herrensitz verzeichnet.

Heutige Nutzung

Das Rittergut ist heute ein pri­va­tes Unternehmen im Bereich bio­lo­gi­scher Anbau und ver­fügt über Ferienwohnungen.

Radebeul: Friedensburg

Friedensburg

Obere Burgstraße 6
01445 Radebeul

Historisches

Die Friedensburg geht auf einen Vorgängerbau zurück, ein Winzerhaus aus dem 17. Jahrhundert. Hier wurde bereits damals ein Weinausschank betrie­ben. Dieser brannte 1868 teil­weise ab. Der Besitzer des Weinbergs, Ernst Louis Gießmann, ließ unter Einbeziehung der Brandruine von 1870 bis 1871 ein neues Berghaus errich­ten. In Anlehnung an den Friedensschluss zwi­schen Deutschland und Frankreich im Jahr der Fertigstellung erhielt das Gebäude den Namen Friedensburg.

Die Friedensburg wurde zunächst wie ihr Vorgängerbau als Gasthaus genutzt. Ab 1895 kam eine Nutzung als Hotel dazu. 1896 wurde für den dama­li­gen Besitzer Carl Hermann Schmidt eine Veranda ange­baut. 1902 folgte eine Terrasse. Weitere Umbauten wur­den von 1925 bis 1927 unter Gustav Stübner vor­ge­nom­men. Die Familie Stübner besaß die Friedensburg bereits seit 1914.

Nach 1945

Die Friedensburg blieb von der Enteignung nicht ver­schont. 1963 wurde sie an die HO ver­pach­tet, ab 1969 als Gästehaus der Druckmaschinenwerke Planeta genutzt und 1977 in ein Schulungs- und Ferienobjekt der Baumechanisierung Halle umfunk­tio­niert. Die Gaststätte wurde von 1961 bis 1990 durch­ge­hend von der HO bewirtschaftet. 

Nachwendezeit

Zwischen 1990 und 1993 betrieb Graf von Dürckheim die Friedensburg als Gastronomie- und Hoteleinrichtung.

Heutige Nutzung

Die Friedensburg stand einige Jahre nach ihrer Sanierung unge­nutzt. Grund dafür waren unter ande­rem Differenzen zwi­schen gewünsch­ter und geneh­mig­ter Nutzung. 2018 wurde dem Eigentümer Wohnrecht auf der Friedensburg erteilt.

Rackwitz: Rittergut Lemsel

Rittergut Lemsel

Im Rittergut 3
04519 Rackwitz OT Lemsel

Historisches

1428 befand sich ein Rittersitz im Besitz von Andreas Krostewicz. Dieser wurde unter den Herren von Krostewitz 1551 zum Rittergut erho­ben. Mit dem Tod von Otto von Krostewitz kam das Rittergut an das Herzogtum Sachsen-​Merseburg, wel­ches es 1716 an Wolf Dietrich Bose ver­kaufte. Dieser besaß es vier Jahre lang und nach einem kur­zen erneu­ten Zwischenbesitz des Herzogtums Sachsen-​Merseburg kaufte Eurachius von Brösicke das Rittergut 1720.

1747 kam es an die Familie Packbusch, 1765 an Sophie Wilhelmine von Brandenstein, 1772 an Marie Sophie Caroline von Wartensleben und 1790 an Sophia Louise von Neitschütz. Bereits im fol­gen­den Jahr erwarb die Familie von Könneritz das Rittergut und besaß es bis 1817. Ab 1824 besaß es die Familie Eckert, ab 1851 die Familie Meyer. 1929 wurde Hedwig Scheibe, ver­hei­ra­tet mit Richard Scheibe und eine gebo­rene Meyer, als Besitzerin aufgeführt.

Nach 1945

Die Familie Scheibe wurde 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das Rittergut steht leer.

Rackwitz: Rittergut Biesen

Rittergut Biesen

Eilenburger Chaussee 8
04519 Rackwitz OT Biesen

Historisches

Bereits 1269 war in Biesen ein Herrensitz erwähnt. Er befand sich bei sei­ner Benennung als Rittersitz im Jahre 1445 im Besitz der Herren von Czscheppin. 1499 kam er an Hans von Czepen, spä­ter Zschepen. Die Nennung als Vorwerk sowie der Besitzübergang an Mathias von Spiegel fal­len in das Jahr 1559. Unter den Herren von Crostewitz wurde das Vorwerk 1574 schließ­lich zum Rittergut erho­ben. Weitere Besitzer waren ab 1648 die Familie Döring, ab 1702 die Familie Sahrer von Sahr und ab 1764 die Familie Volkmann. Im 19. Jahrhundert wech­sel­ten die Besitzer des Rittergutes Biesen in kur­zen Abständen. 1897 erwarb die Familie Gumpel das Rittergut und wurde noch 1929 als Besitzer aufgeführt.

Nach 1945

Der letzte Besitzer schließ­lich war Kurt Frommelt, der 1945 im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net wurde. Nach 1945 wurde im Herrenhaus ein Kinderheim der Volkssolidarität eingerichtet.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Ritterguts Biesen dient als Kinder- und Jugendheim.

Radebeul: Bennoschlösschen

Bennoschlösschen

Bennostraße 35
01445 Radebeul

Historisches

Das kleine Schloss wurde in der Zeit zwi­schen 1574 und 1580 im Auftrag von Hans Harrer erbaut. Es wurde dazu­mal Steinernes Haus genannt und gilt als das älteste erhal­tene Herrenhaus in der Lößnitz. Die Erbschaft ging nach 1580 an Christoff Felgenhauer über. Im 19. Jahrhundert wurde das Herrenhaus in Bennoschlösschen umbe­nannt. Ein vor­he­ri­ger Besitz der Meißner Bischöfe ist jedoch nicht sicher belegt. Um 1867 befand sich das Gut im Besitz der Adelsfamilie Metzsch-​Reichenbach. Diese ließ ein Stallgebäude errich­ten. Die Herren Ziller tätig­ten 1896 Ausbauarbeiten am Schlösschen.

Nachwendezeit

Ab 1992 wurde eine umfas­sende Sanierung des Bennoschlösschens vorgenommen.

Heutige Nutzung

Das Bennoschlösschen wird bewohnt.
(Foto: Juli 2022)

Rackwitz: Rittergut Podelwitz

Rittergut Podelwitz

Wiederitzscher Straße 1
04519 Rackwitz OT Podelwitz

Historisches

Das Rittergut wurde 1606 urkund­lich erwähnt und befand sich bis 1681 im Besitz der Familie von Mertzsch. 1724 erwarb G. H. von Carlowitz das Rittergut. Ab 1764 wech­sel­ten die Besitzer häu­fig. Zu ihnen zähl­ten die Familien Bauer, Heydenreich, Gelbke, von Bünau, Engler, Blümner. 1901 kam das Rittergut erneut an die Familie Gelbke.

Nach 1945

Nach der Enteignung 1945 wurde das Herrenhaus abgerissen.

Heutige Nutzung

Die Wirtschaftsgebäude befin­den sich in sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Zustand.

Radebeul: Schloss Hohenhaus

Schloss Hohenhaus

Barkengasse 6
01445 Radebeul

Historisches

Im 14./15. Jahrhundert ent­stand auf dem Weinberg die Sommerresidenz der Meißner Bischöfe und ver­blieb bis 1539 in deren Besitz. Hofmarschall von Rechenberg ließ nach dem Erwerb des Anwesens 1657 Umbauten am vor­han­de­nen Winzerhaus täti­gen. 1699 erwarb Reichsgraf von Flemming den Besitz. Nach der Versteigerung 1748 erfolg­ten meh­rere Besitzerwechsel.

Die Parkgestaltung erfolgte vor­nehm­lich ab der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1864 erwarb der Handelskaufmann Berthold Thienemann das Schloss Hohenhaus als Sommersitz. Im fol­gen­den Jahr wur­den die Wirtschaftsgebäude neu errich­tet. 1885 ließ Dr. Walther Stechow das Schloss umbauen. Von 1960 bis 2004 war im Hohenhaus die Puppentheatersammlung der Staatlichen Kunstsammlungen untergebracht.

Heutige Nutzung

Mittlerweile dient das Schloss Hohenhaus Wohnzwecken für geho­bene Ansprüche.

Radebeul: Schloss Wackerbarth

Schloss Wackerbarth

Wackerbarthstraße 1
01445 Radebeul

Historisches

Reichsgraf Christoph August von Wackerbarth kaufte seit 1720 meh­rere Grundstücke zusam­men und erwarb 1727 das Areal der Bischofsberge. Auf sei­nem neuen Großgrundstück ließ er bis 1730 das Schloss Wackerbarths Ruh’ als Alterswohnsitz für sich errich­ten. Auch das Belvedere ent­stand in die­ser Zeit. Nach Wackerbarths Tod 1734 gab es meh­rere Besitzerwechsel, wodurch auch das ursprüng­li­che Aussehen der Wackerbarthschen Residenz nach und nach ver­lo­ren ging. 1816 wurde aus Wackerbarths Ruh’ eine Knabenerziehungsanstalt. 1824 kaufte August Josef Ludwig von Wackerbarth das Anwesen. Er besaß es bereits zwi­schen 1808 und 1816, musste es jedoch 1846 erneut ver­stei­gern las­sen. Vorher war ver­sucht wor­den das Schloss als Heilanstalt für geis­tig Behinderte umzunutzen.

1875 fan­den Umgestaltungsarbeiten im Stil ita­lie­ni­scher Renaissance statt. Unter Georg Heinsius von Mayenburg, seit 1916 Besitzer, erfolg­ten bis 1923 wei­tere Umbauten, wobei er sehr bemüht war den eins­ti­gen baro­cken Charme wie­der auf­le­ben zu las­sen. 1928 wurde der Besitz über die Sächsische Staatsbank zwangs­ver­stei­gert und gelangte in Staatsbesitz. Im sel­ben Jahr wurde das Staats-​Weingut gegründet.

Nach 1945

Zunächst diente Schloss Wackerbarth nach Kriegsende als Kinderheim. Ab 1958 nutzte es der VEB Weinbau Radebeul als Verwaltungssitz, die Wirtschaftsgebäude wur­den für die Wein- und spä­ter auch Sektherstellung genutzt.

Nachwendezeit

Ab 2002 fan­den umfang­rei­che Sanierungsarbeiten im Schloss und im Park statt, um das heu­tige Erlebnisweingut ent­ste­hen zu lassen.

Heutige Nutzung

Das Schloss dient reprä­sen­ta­ti­ven Zwecken und beher­bergt das Gasthaus.