Wallburg Schmoritz (Alte Schanze)
02625 Bautzen
Historisches
Südöstlich vom Ort auf dem Schmoritz sind noch Wall- und Grabenreste vorhanden.
02625 Bautzen
Südöstlich vom Ort auf dem Schmoritz sind noch Wall- und Grabenreste vorhanden.
Humboldthain | Weite Bleiche
02625 Bautzen
Das Dorf Ottelwitz soll im Gebiet der heutigen Herrenteichsiedlung gelegen haben. Ottelwitz selbst wurde nur einmal im Jahre 1272 erwähnt, es handelte sich hierbei um ein Einzelgehöft. Die Wallburg wurde vermutlich im 11. oder 12. Jahrhundert erbaut. Der frühere Zugang zur Burganlage lag vermutlich östlich nahe des Steilhangs der Spree, auf dem die Anlage errichtet worden war.
1905 erfolgten Grabungen, bei denen ein vollständig erhaltener kuppelartiger Backofen mit Lehmtenne und eine Herdstelle mit Keramikscherben gefunden wurden.
Die erhaltenen Wallreste sind bis zu 5 Meter hoch und hufeisen- beziehungsweise sichelförmig in ihrer größten Ausdehnung etwa 50 Meter breit. Trotz der vergangenen Zeit, Waldwuchs und Bodenbearbeitung sind die Wall- und Grabenreste erkennbar.
Die Wallburganlage wurde als Bodendenkmal 1978 unter Schutz gestellt. Ottelwitz selbst ist heute eine Ortswüstung und in der Stadt Bautzen aufgegangen.
Nadelwitzer Straße 45
02625 Bautzen OT Nadelwitz
Der um 1345 erwähnte Herrensitz unter Gers de Nadillicz befand sich im Besitz der Herren von Nadelwitz. Er wurde 1491 als Rittersitz bezeichnet und unterstand im 16. Jahrhundert der Stadt Bautzen. Damit ging der Status als Rittergut verloren und es erfolgte eine Nutzung als Wirtschaftshof. Später ging das ehemalige Rittergut an einen bürgerlichen Eigentümer über. Das Herrenhaus wurde um 1870 erbaut. Fünf Jahre später erfolgte die Erwähnung als Lehngut. Als Besitzer wurde ab 1901 die Familie Falke genannt.
Das Rittergut diente nach 1945 als landwirtschaftliche Berufsschule und später als Getreidelager. Das mittlerweile heruntergekommene Anwesen wurde von mehreren Künstlern übernommen, die ab 1978 Ausstellungen im Herrenhaus zeigten.
Das Künstlerhaus stellte seinen Betrieb ein. Seit 1995 befindet sich das Herrenhaus in Privatbesitz und wurde saniert.
Das idyllisch gelegene Herrenhaus Nadelwitz wird bewohnt. Vor dem Herrenhaus befindet sich ein langgezogener, schmaler Teich.
Niederkainaer Straße 71 (Herrenhaus)
02625 Bautzen OT Niederkaina
Das Rittergut geht auf eine alte Wasserburg am Nordwest-Ufer des Albrechtsbachs zurück, die 1345 als Herrensitz bereits Erwähnung fand. Aus der Anlage entwickelte sich ein 1449 bezeichnetes Vorwerk, aus dem wiederum das 1575 urkundlich nachweisbare Rittergut entstand. Dieses befand sich von 1589 bis 1625 im Besitz der Stadt Bautzen und wechselte danach noch mehrere Male den Besitzer. 1813 brannte das Rittergut ab. Unter Eduard Hetzer erfolgte 1843 der Bau des Herrenhauses, der im Jahr zuvor das Rittergut erworben hatte. 1910 wurde das Herrenhaus umgebaut. 1930 erwarb die Familie von Loebenstein das Rittergut.
Kurz vor Kriegsende wurden in der Scheune des Ritterguts 195 Menschen durch sowjetische Soldaten lebendig verbrannt. Nach der Enteignung wurde das Herrenhaus von Neubauernfamilien bewohnt und sollte eigentlich abgerissen werden. Dieser Abriss konnte verhindert werden. Stattdessen wurde es durch die Gemeindeverwaltung und als Kindergarten genutzt.
Das Herrenhaus wurde von der Gemeinde an privat verkauft. 2007 erfolgte die Sanierung des Herrenhauses.
Das Herrenhaus wird bewohnt.
Die Wasserburg wird teilweise auch als Die Insel bezeichnet. Die Anlage wurde durch das spätere Rittergut nicht überbaut, so dass der Turmhügel und der mittlerweile trockengelegte umlaufende Graben noch erkennbar sind. Die Wasserburg wurde als Bodendenkmal Anfang 1938 unter Schutz gestellt. Anfang 1959 wurde der Schutz erneuert.
Gutsweg 3 (Herrenhaus-Ruine)
Gutsweg 1, 6, 7 (Rittergut)
02625 Bautzen OT Teichnitz
Der 1303 unter Cuno de Thichenicz erwähnte Herrensitz wurde 1463 als Rittersitz erwähnt und 1607 zum Rittergut erhoben. Es befand sich 1718 im Besitz der Freiherren von Gersdorff, unter denen um 1730 das Gutshaus errichtet wurde. 1770 kaufte die Familie von Hohenthal das Rittergut, die 1802 einen Umbau des Gutshauses veranlassten.
Durch Einheirat kam das Rittergut 1815 an die Grafenfamilie zur Lippe-Biesterfeld-Weißenfeld, die 1945 enteignet wurde. In der Zwischenzeit erhielt die Familie den Prinzentitel und nannte sich fortan zur Lippe-Weißenfeld. Durch den Bau der Autobahn wurde der Park 1937 / 1938 verkleinert.
Nach der Enteignung von Christian Prinz zur Lippe und dessen Ausweisung aus der sowjetischen Besatzungszone diente das Gutshaus als Wohnhaus.
Das Herrenhaus wurde nach und nach leergezogen. Nach einem teilweisen Dacheinsturz im Juli 2013 erfolgte im September schließlich der Abriss des Herrenhauses. Erhalten sind noch Fundament- und Mauerreste.
Alt-Rattwitz 17 (Wasserburg)
Alt-Rattwitz 20 (Herrenhaus)
Hofweg 1–6 u. a. (Rittergutshof)
02625 Bautzen OT Rattwitz
In Rattwitz ist im Jahr 1451 ein Rittersitz nachweisbar. Hierbei handelte es sich vermutlich um die frühe Wasserburg, die bereits um 1200 existierte und noch in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts über Wassergräben verfügte. Die Wasserburg wurde auf Sumpfgelände erbaut. Sie befindet sich südwestlich des Herrenhauses und wurde vor 1900 durch einen Neubau ersetzt. Nach 1900 erfolgten bauliche Veränderungen an dem zeitweise als Gesindehaus und Stall genutzten Gebäude.
Im Jahre 1563 berichten die Quellen von einem Rittergut im Zusammenhang mit dem Landvogt Graf Joachim Schlick. Als weitere Besitzer sind 1568 Abraham von Nostitz, 1600 Siegmund von Falkenhain, 1620 Adolph von Gersdorff, 1634 Hans Wolf von Gersdorff und ab ungefähr 1649 Wolf von Maxen bekannt. Sabina Elisabeth von Maxen besaß das Rittergut Rattwitz um 1670.
Das Rittergut kann auf zwei historische Größen als Übernachtungsgäste zurückblicken: 1707 übernachtet der Schwedenkönig Karl XII. auf dem Rittergut Rattwitz, 1757 der „Alte Fritz“, Friedrich II., König von Preußen.
Ab 1777 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Gersdorff, ab 1824 gefolgt von Graf August Theodor Ferdinand von Marschall. 1855 erwarb Carl August Jeremias das Rittergut. Unter ihm wurde um 1890 das schlossähnliche Herrenhaus auf einer Anhöhe nördlich des Gutshofes neu aufgebaut. Die Familie bewirtschaftete das Rittergut bis 1931 und verpachtete es dann an Hermann August Symmank.
Die Familie Jeremias wurde 1945 enteignet und die Ländereien an Neubauern aufgeteilt. Das Herrenhaus sollte zunächst abgerissen werden, um Baumaterial für andere Häuser zu gewinnen. Letztlich entschied man sich das Herrenhaus fortan als TBC-Heim zu nutzen. Diese Nutzung dauerte, ebenso wie die Folgenutzung als Außenstelle des Bautzner Krankenhauses, nur wenige Jahre. Ab 1967 wurde das Herrenhaus Rattwitz als Altenpflegeheim genutzt. Die alte Brennerei wurde 1948 abgerissen.
Die Nutzung des Altenheims wurde eingestellt. 2007 erfolgte der Verkauf an die Enkelin des letzten Gutspächters.
Das Herrenhaus befindet sich in Privatbesitz und steht augenscheinlich leer. Die Sanierung steht noch aus, das Grundstück ist abgesperrt. Der Nachbfolgebau der Wasserburg wirkt ebenfalls leerstehend.
(Stand: Februar 2024)
Das Rittergut (Anschriften Hofweg 1, 1a, 2, 3, 4, 5, 6, Alt-Rattwitz 18, Neue Siedlung 24a) besteht aus Wohn- und Wirtschaftsgebäuden sowie Scheunen und Ställen, welche zum Teil als solche noch genutzt werden und teilweise zu Wohngebäuden umgebaut und mitunter optisch stark verändert wurden.
Zur Gesamtanlage gehören weiterhin ein verlassen wirkender Park mit Teich südlich des Herrenhauses und ein durch den Jordanbach gespeister Teich im Bereich der früheren Wasserburg, welcher ein Rest des Wassergrabens darstellen könnte.
Die Wasserburg wurde teilweise überbaut. Grabenreste sind noch erhalten. Als Bodendenkmal wurde sie 1971 unter Schutz gestellt.
Oberuhna 1c
02625 Bautzen OT Oberuhna
Die Informationslage zu diesem Rittergut ist eher spärlich. Der 1404 erwähnte Rittersitz wurde seit 1580 als Rittergut bezeichnet. Das Herrenhaus wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Seit 1806 befand sich das Rittergut Oberuhna im Besitz von Gottlob Hedenus.
Der letzte Besitzer wurde im Rahmen der Bodenreform 1945 enteignet und der Grundbesitz an Neubauern aufgeteilt. 1979 übernahm die LPG einen Teil der Räume im Herrenhaus, nachdem deren Besitzerin ihren Ausreisenatrag in die BRD genehmigt bekommen hatte.
Das Herrenhaus Oberuhna wurde vom Sohn der damaligen Eigentümerin übernommen. Dieser veranlasste eine umfassende Sanierung des Herrenhauses zu eigenen Wohnzwecken.
Zwischenzeitlich wurde das Herrenhaus erneut verkauft. Die neuen Eigentümer bewohnen das Herrenhaus Oberuhna ebenfalls und führen die Sanierungsarbeiten fort.
(Stand: November 2023)
Oehna 1, 1a
02625 Bautzen OT Oehna
Der 1245 bestehende Herrensitz unter Rainoldus und Cunemundus de Eunowe wurde in ein Rittergut umgewandelt und 1599 als solches urkundlich erwähnt. Als Besitzer sind 1650 Hans Hennig von Blankenfeld, 1698 Adolph von Nostitz und 1768 Christoph Prenzel bekannt, unter welchem das Herrenhaus erbaut wurde. Sein Sohn und Nachbesitzer Johann Friedrich Prenzel erlangte 1801 den Rang eines Freiherrn.
Das Herrenhaus wurde 1813 bei Napoleons Feldzügen zerstört und danach wieder aufgebaut. Weitere Besitzer waren 1855 Theodor von Hennig, 1901 Wilhelm von Reese, 1910 Paul Kleeberg und ab 1914 die Familie Hentschel. Zwischen 1880 und 1885 entstanden das Gutsverwalterhaus sowie die Wirtschaftsgebäude.
Das schlossähnliche Herrenhaus, das Gutsverwalterhaus mit dem angebautem Stallgebäude und Wirtschaftsgebäude sowie Reste der Toreinfahrt wurden 2019 / 2020 abgerissen. Vor Ort sind nur noch wenige Mauerreste vorhanden.
Talsperre Bautzen
02625 Bautzen OT Malsitz
Malsitz war als Ort bereits im 15. Jahrhundert erwähnt. Zu den Besitzern gehörten die Herren von Baruth, Ulrich Wenzel von Bieberstein und Gottlob Ehrenreich von Ziegler und Klipphausen. Das Herrenhaus wurde im 18. Jahrhundert erbaut. 1852 wechselten die Besitzer, nachdem Franz-Rudolf von Uckermark-Bendeleben das Rittergut an Heinrich Karl Müller verkaufte. Das Rittergut verfügte über weitläufige Flächen.
Im Zweiten Weltkrieg wurden Herrenhaus und Rittergut zerstört. Das Rittergut ist nicht mehr vorhanden. Es wurde in den frühen 1970er Jahren mitsamt dem Ort aufgrund des Baus der Talsperre Bautzen abgetragen. Mehrere Jahrzehnte lag der ehemalige Ort unter Wasser im Stausee der Talsperre Bautzen.
Bei Wasserniedrigstand oder wenn gezielt Wasser aus der Talsperre abgelassen wird, tauchen die Reste des Dorfes und des Ritterguts wieder auf. Die Überreste von Malsitz liegen nördlich der Vogelinsel.
Am Schloss 2 (Schloss)
Rosentitzer Str. 81 (Brauerei)
Rosentitzer Str. 103 (Orangerie)
01728 Bannewitz
Das Rittergut Nöthnitz wurde erstmals 1524 urkundlich erwähnt. 1630 lies Heinrich von Taube das Schloss erbauen, nachdem er im Jahr zuvor das Rittergut erworben hatte. 1739 ging Schloss Nöthnitz in den Besitz des Grafen Heinrich von Bünau über. Er brachte im Schloss seine etwa 42.000 Bäne umfassende Privatbibliothek unter, die damals als eine der größten in Deutschland galt. Außerdem veranlasste er Umbauarbeiten am Schloss.
Von 1748 bis 1754 war Johann Joachim Winckelmann als Bibliothekar auf Schloss Nöthnitz für den Grafen von Bünau tätig. Er gilt als Begründer der wissenschaftlichen Archäologie und Kunstgeschichte und als geistiger Begründer des Klassizismus im deutschsprachigen Raum. Nach dem Tod des Grafen von Bünau wurde dessen Privatbibliothek ausgelagert. Sie bildete später den Grundstock der heutigen Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, kurz: SLUB. 1813 nahmen Zar Alexander und General Jean-Victor Moreau vorübergehend Quartier im Schloss Nöthnitz. 1871 erwarb der Kammerherr Rudolf Carl Freiherr von Finck Schloss Nöthnitz und ließ es in den kommenden beiden Jahren umbauen.
Das Schloss wurde 1945 von einer Fliegerbombe getroffen. Der Brand konnte jedoch gelöscht werden, so dass keine allzu großen Schäden zu verzeichnen waren. Der Freiherr von Finck wurde im Oktober 1945 mit seiner Familie vertrieben und enteignet. Das Schloss diente anschließend Flüchtlingen als Unterkunft. 1963 wurde eine Fachschule für Gartenbau im Schloss untergebracht.
1990 ging das Schloss in das Eigentum des Landes Sachsen über, das es 1997 an Viktor Freiherr von Finck verkaufte. Dieser hatte bereits seit 1990 seine Privaträume im Schloss. Schloss Nöthnitz wurde als Studienstätte genutzt, ebenso fanden kulturelle Veranstaltungen im Schloss statt.
Schloss Nöthnitz wurde Ostern 2009 an einen österreichisch-tschechischen Unternehmer verkauft. Der Verein Studienstätte Schloss Nöthnitz e. V. bemühte sich um eine weitere Nutzung des Schlosses. 2019 wurde der Verein Freunde Schloss Nöthnitz e. V. gegründet. Dieser will gemeinsam mit dem Eigentümer einige Räume des Schlosses sanieren und als Museum und Veranstaltungsstätte nutzen. Weitere Räume werden gewerblich genutzt.
Die Gebäude des umgebenden Rittergutes sind ungenutzt und teilweise stark ruinös. Die Orangerie befindet sich im nicht öffentlich zugänglichen Park, die Brauerei außerhalb des Schlossgeländes.
(Fotos: 2020 & April 2025)