Radibor: Rittergut Lippitsch

Rittergut Lippitsch

Nr. 1
02627 Radibor OT Lippitsch

Historisches

Zunächst wurde Lippitsch 1524 als Rittersitz erwähnt, bevor es 1777 erst­mals als Rittergut Erwähnung fand. Es befand sich einst im Besitz der Herren von Metzrad und sie belehn­ten 1586 Hans II. von Gersdorff mit dem Gut. Nach des­sen Tod ging es an seine Söhne über. Weitere Lehnbriefe gab es seit 1692 bis 1769 für Friedrich Freiherr von Goetz und des­sen Nachfahren. Auch die Familien von Minckwitz und von Damnitz hat­ten das Rittergut Lippitsch einst beses­sen. 1856 erwarb Curt Heinrich Ernst Graf von Einsiedel das Rittergut. Aus finan­zi­el­ler Not her­aus musste die Familie das Rittergut 1900 wie­der verkaufen.

Das Herrenhaus selbst wurde ver­mut­lich Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut. Umbauten wur­den um 1900 vor­ge­nom­men. Das heu­tige Erdgeschoss war das frü­here Obergeschoss. Aufgrund der sump­fi­gen Lage ver­sank das Herrenhaus über die Zeit ein Stück im Boden.

Nach 1945

1945 wurde die Bodenreform voll­zo­gen und das Rittergut enteignet.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde von einem Privatmann erwor­ben, der 1947 als Kind Vertriebener mit sei­ner Familie im Herrenhaus lebte.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich in Privatbesitz und wird bewohnt.

Rathen: Burgwarte Wartturm

Burgwarte Wartturm

01824 Rathen

Historisches

Auf dem Wartturm befand sich einst eine Burgwarte als Beobachtungsposten. Sie diente neben der Burgwarte auf dem Nonnenstein auf der gegen­über lie­gen­den Elbseite der Sicherung der Burg Altrathen sowie der Felsenburg Neurathen. Ende 2000 kam es am Wartturm zu einem mas­si­ven Felssturz, bei dem rund ein Drittel des Felsens abbrach. Der Wartturm wird heute nach wie vor als Kletterfelsen genutzt.

Radibor: Wallburg Hrodzsko

Wallburg Hrodzsko

nörd­lich der Spreestraße Richtung Wessel
02627 Radibor OT Lippitsch

Historisches

Die Reste der mit­tel­al­ter­li­chen Niederungsburg, Wall und Graben, sind nord­öst­lich vom Ort an der Straße nach Wessel zu finden.

Bodendenkmalschutz

Die mit­tel­al­ter­li­che Wehranlage wurde 1936 als Bodendenkmal geschützt. Ende 1958 wurde der Schutz noch­mals erteilt.

Raschau-​Markersbach: Gut Förstel

Gut Förstel

Elterleiner Straße 2
08352 Raschau-​Markersbach OT Langenberg

Historisches

Das Gut Förstel geht auf ein altes Hammerwerk zurück, wel­ches 1540 unter Kaspar Klinger erbaut wurde. Unter dem nächs­ten Besitzer, Rudolf von Schmerzing, wurde der Grundbesitz erwei­tert und das Hammerwerk in den Stand eines Rittergutes erho­ben. Nachdem das Rittergut im Dreißigjährigen Krieg 1632 /​ 1633 große Schäden erlit­ten hatte, wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Benannt sind ab 1646 Hans Ernst von der Mosel, ab 1664 Hannibal von Schmerzing, fünf Jahre spä­ter Christian Cronberg, der auf Förstel eine Papiermühle betrieb, ab 1687 die Familie Häßler und ab 1701 die Familie Treutler.

1790 erwarb Johann Querfurth das Rittergut und gestal­tete es kom­plett neu. So ent­stan­den zwi­schen 1793 bis 1814 meh­rere Wirtschaftsgebäude, wäh­rend das Herrenhaus bereits 1807 fer­tig­ge­stellt wurde. Die nächs­ten Besitzer waren ab 1846 Gustav Flemming, ab 1872 Carl Böhm sowie ab 1877 die Brüder Meyer, die im Herrenhaus ein Zimmer zu Unterrichtszwecken zur Verfügung stell­ten. Zu jenem Zeitpunkt wurde im Rittergut bereits der Förstelgasthof betrieben.

Dr. Willmar Schwabe erwarb Förstel und ließ es zu einem Genesungsheim umbauen, wel­ches 1889 ein­ge­weiht und Bedürftigen kos­ten­frei zur Verfügung gestellt wurde. Der Gasthof wurde par­al­lel dazu wei­ter­be­trie­ben. Zu NS-​Zeiten wurde Förstel zum Müttererholungsheim umfunktioniert.

Nach 1945

Ab Sommer 1945 wurde das Gut Förstel Zufluchtsstätte für Flüchtlinge. Im dar­auf­fol­gen­den Jahr begann die Umgestaltung zum Altersheim. Die Heimstättenstiftung des Gründers wurde 1959 auf­ge­löst und das Heim fortan unter dem Namen “Feierabendheim der Deutsch-​Sowjetischen Freundschaft” betrie­ben. Ein ers­ter Anbau ent­stand 1976, sechs Jahre spä­ter wur­den die Wirtschaftsgebäude abge­tra­gen, um Platz für einen wei­te­ren Neubau zu schaffen.

Nachwendezeit

1992 erlangte die Schwabesche Heimstättenstiftung ihre alten Rechte zurück. Das Herrenhaus wurde 1995 kom­plett umgebaut.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient heute dem betreu­ten Wohnen.

Rammenau: Schloss Rammenau

Barockschloss Rammenau

Am Schloss 4
01877 Rammenau

Historisches

1717 ver­kaufte die Familie von Seydewitz aus finan­zi­el­len Gründen das 1597 erst­mals erwähnte Rittergut Rammenau an den Kammerherrn Ernst Ferdinand von Knoch. Unter die­sem began­nen 1721 der Neubau des Schlosses sowie die Anlage des Gartens im Barockstil. Die hohen Baukosten trie­ben Ernst Ferdinand von Knoch in den finan­zi­el­len Ruin, wes­halb er 1744 aus Rammenau floh.

In einer Versteigerung erwarb die Familie von Hoffmann das noch nicht kom­plett fer­tig gestellte Schloss, das sie schließ­lich voll­ende­ten und um die bei­den Kavaliershäuser ergänzte. 1778 wurde die Familie von Hoffmann von Kaiser Josef II. von Habsburg in den Adelsstand erho­ben und nannte sich von Hoffmannsegg.

1794 wurde Schloss Rammenau an Friedrich von Kleist ver­äu­ßert, wel­cher bau­li­che Veränderungen im Stile des Klassizismus vor­neh­men ließ. Auch der Park wurde im eng­li­schen Stil umge­stal­tet. Johann Centurius Graf von Hoffmannsegg erwarb das Schloss 1820 zurück. 1879 kaufte Hans Curt Christoph Ernst von Posern das Schloss. Dessen Tochter Margarete Gisela Gabriele Alexandra von Helldorff über­nahm es 1914. Im Ersten Weltkrieg diente Schloss Rammenau als Lazarett.

Nach 1945

Das Schloss wurde durch die Rote Armee besetzt und die letzte Besitzerin Margarethe von Helldorff im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net. 1951 erfolgte die Übergabe an die Hochschule für Bildende Künste, die das Schloss Rammenau für schu­li­sche Zwecke und als Atelier nutzte. 1955 fan­den erste Restaurierungsarbeiten statt. Bereits 1962 wurde ein Teil des Schlosses für eine kleine Fichte-​Ausstellung ein­ge­rich­tet, die 1967 um die Schlossgeschichte erwei­tert wurde. Im Jahr dar­auf eröff­nete die Schlossgaststätte.

Nachwendezeit

Schloss, Park und Wirtschaftsgebäude gelang­ten 1993 in den Besitz des Freistaates Sachsen und zäh­len heute zum Schlösserland Sachsen.

Heutige Nutzung

Museum und Gastronomie wer­den durch Veranstaltungen abgerundet.

Radibor: Vorwerk Bornitz

Vorwerk Bornitz

Bornitz Nr. 1
02627 Radibor OT Bornitz

Historisches

Bereits 1280 exis­tierte ein Herrensitz unter Nicolaus de Borenwiz, der seit 1637 als Vorwerk und einer ein­zel­nen Quelle zufolge 1900 als Allodialgut bezeich­net wurde.Eine wei­tere Quelle bezeich­net das Vorwerk bzw. Allodialgut zuletzt als Rittergut.

Noch vor 1783 wurde es von Ludwig Freiherr Ried an Reichsgraf Joseph von Bolza ver­kauft. Als wei­tere Besitzer sind 1803 Martin Miethe, 1820 Johann Gottlieb Grohmann, seit 1878 die Familie Giessner und 1925 Franz Theodor Stahn bekannt. Unter der Familie Giessner wurde das ursprüng­lich eher kleine Vorwerk deut­lich erweitert.

Nach 1945

Die Bodenreform wurde auch auf dem Vorwerk Bornitz voll­zo­gen. Das Herrenhaus wurde zum Mehrfamilienhaus umge­nutzt, die Ländereien an Neubauern aufgeteilt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Vorwerks wird heute noch immer zu Wohnzwecken genutzt.

Räckelwitz: Schloss Räckelwitz

Schloss Räckelwitz

Michael-​Hornik-​Straße 1
01920 Räckelwitz

Historisches

1304 wurde ein Herrensitz unter Ramvoldus de Rokelwicz erwähnt. Aus dem Herrensitz ging ein Rittersitz her­vor, der 1502 nach­weis­bar ist. Aus die­sem wie­derum ent­wi­ckelte sich ein 1537 erst­mals erwähn­tes Rittergut.

Das Schloss wurde um 1750 erbaut. 1784 erwarb die Gräfin Philippina zu Stolberg das Rittergut Räckelwitz. Nach ihrem Tod 1846 ver­kaufte ihr Sohn das Rittergut an sei­nen Verwandten Graf Franz Joseph zu Stolberg-​Stolberg. Dessen Tochter Monika Gräfin zu Stolberg-​Stolberg erbte das Rittergut 1878 und ließ ab 1883 eine Kapelle an das Herrenhaus anbauen. 1902 ver­machte sie ihren Besitz in Ermangelung eige­ner Erben dem Malteserorden. Von 1903 bis 2000 befand sich im Schloss eine katho­li­sche Geburtenklinik die­ses Ordens.

Nach 1945

Da sich das Rittergut Räckelwitz 1945 in kirch­li­chem Besitz befand, ent­ging es der Enteignung. Die Kliniknutzung wurde fortgeführt.

Nachwendezeit

Die Malteser-​Klinik war bis 2000 in Betrieb. Im 20. Jahrhundert getä­tigte Anbauten am Schloss wur­den 2009 im Rahmen der Sanierung rückgebaut.

Heutige Nutzung

Nach eini­gen Jahren Leerstand befin­den sich seit 2008 im Schloss Räckelwitz ein ambu­lan­ter Pflegedienst und ein Schwesternkonvent.

Rathen: Burgwarte Nonnenstein

Burgwarte Nonnenstein

01824 Rathen

Historisches

Die Nonne, auch Nonnenstein genannt, ist ein ein­zeln ste­hen­der Felsen in unmit­tel­ba­rer Nähe des Rauensteins. Im 15. Jahrhundert wurde der Nonnenstein als Burgwarte für die auf der ande­ren Elbseite befind­li­chen Burgen Altrathen und Neurathen genutzt. Unterhalb des Gipfelplateaus wurde dazu ein Felsspalt künst­lich zur Höhle erwei­tert und als Wachstube genutzt. Erhalten sind zudem noch Balkenfalze für die ver­mut­lich höl­zerne Burgwarte, außer­dem wurde ein ca. 35 m lan­ger Erdwall auf­ge­schüt­tet. Auch nach dem Ende der Nutzung der Burgwarte ist die Nonne unter Zuhilfenahme von Leitern erstie­gen wor­den. Davon zeugt unter ande­rem der für Anfänger geeig­nete Alte Weg. 1888 erfolgte die erste berg­sport­li­che Ersteigung ohne Leitern.

Rathen: Burg Altrathen

Burg Altrathen

Am Grünbach 10 /​ 11
01824 Rathen

Historisches

1245 war Heinrich der Erlauchte in den Besitz von Rathen bekom­men und ver­an­lasste wahr­schein­lich einen Ausbau der damals ein­fa­chen Befestigungsanlage. 1261 ist die erste schrift­li­che Erwähnung mit dem Besitzer Theodericus de Raden ver­zeich­net. Möglicherweise han­delte es sich dabei um den bereits genann­ten Heinrich den Erlauchten, der sich einen Zweitnamen, ähn­lich wie bei sei­nem Besitz der Burg Wehlen, zuge­legt hatte.

Um 1300 befand sich die Burg Altrathen unter Lehensverwaltung böh­mi­scher Grafen und kam 1361 an Peter von Michelsberg. Ab 1406 befand sich die Burg Rathen im Besitz von Hinko Berka von der Duba, der die Herrschaft Rathen vier Jahre spä­ter sei­nem Sohn Benesch zuteilte. 1423 begann ein lang­wie­ri­ger Streit um die Burg, wel­che 1426 oder 1428 von Friedrich von der Oelsnitz schließ­lich erobert wurde. Dessen Sohn Hans von der Oelsnitz betä­tigte sich als Raubritter, wor­auf­hin er in Ungnade fiel.

Die Burg Altrathen wurde dar­auf­hin von den säch­si­schen Herzögen Ernst und Albrecht von 1467 bis 1469 bela­gert und schließ­lich von Herzog Albrecht ein­ge­nom­men. Nachfolgend begann der Verfall der Burg. Um 1800 waren noch recht gut erkenn­bare Reste des ehe­ma­li­gen Turms erkenn­bar, was dem Bau aus Steinmaterial sei­ner­zeit zu ver­dan­ken war. 1888 kaufte Eduard Seifert die ver­fal­lene Burg und ver­an­lasste Wiederaufbauarbeiten nach heu­ti­gem Aussehen. Er rich­tete in der neuen Burg Altrathen eine kleine Gastwirtschaft ein.

Nach 1945

Die Burg Altrathen diente noch bis 1945 als Gastwirtschaft. Dann wurde der Besitzer ent­eig­net und die Burg an den VEB Brau und Malz Dresden über­tra­gen. Mitte der 1950er Jahre diente sie als Ferien- und Schulungsheim der Staatsbank der DDR.

Nachwendezeit

1991 ging sie an die Kreditanstalt für Wiederaufbau, danach an die Treuhand. 1995 wurde Altrathen ver­kauft und zwei Jahre spä­ter ver­pach­tet. Ab 2001 wurde ein tou­ris­ti­sches Konzept mit Hotel, Restaurant, Burgtheater und Veranstaltungen von der eins­ti­gen Pächterfamilie umge­setzt. Die Burg Altrathen galt als belieb­tes Ausflugsziel.

Heutige Nutzung

2018 wurde die Burg Altrathen ver­kauft. Der Käufer möchte das Anwesen künf­tig pri­vat nut­zen. Die Zuwegung ist all­seits gesperrt.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Burganlage steht als Bodendenkmal unter Schutz.

Ralbitz-​Rosenthal: Rittergut Laske

Rittergut Laske

Am Klosterwasser 2
01920 Ralbitz-​Rosenthal OT Laske

Historisches

Bis 1616 exis­tierte in Laske ein erst­mals 1568 erwähn­tes Rittergut, wel­ches in eben jenem Jahr an das Kloster St. Marienstern über­ging und künf­tig als Klostergut diente. 1865 brannte die­ses Klostergut ab und an sei­ner Stelle wurde ein Forsthaus errich­tet. Eine andere Quelle besagt, dass bereits 1860 das Herrenhaus eines 1875 urkund­lich erwähn­ten Vorwerks errich­tet wurde, wel­ches das Kloster als Försterei nutzte.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich in Privateigentum und wird bewohnt.