Delitzsch: Rittergut Beerendorf

Rittergut Beerendorf

Alte Dorfstraße 8–10
04509 Delitzsch OT Beerendorf

Historisches

Um 1350 wurde erst­mals ein Herrensitz, nach ande­rer Quelle ein Rittersitz, in Beerendorf benannt. Dieser gehörte 1442 der Familie von Spiegel und wurde 1464 als Vorwerk erwähnt und noch unter der Familie von Spiegel 1580 zum Rittergut erho­ben. Sechs Jahre spä­ter erfolgte der Verkauf an Heinrich von Pagk, der an die Herren von Miltitz ver­kaufte. Unter die­sen wurde das Rittergut 1637 als Vorwerk bezeich­net, bevor die erneute Erwähnung als Rittergut im Jahre 1747 erfolgte. Nach den Herren von Miltitz wech­sel­ten die Besitzer oft. Unter Juliane Emilie Haase wur­den 1824 das Herrenhaus erbaut und der Park ange­legt. Von 1853 bis 1915 besaß Carl Gustav Lösch das Rittergut. Er ver­kaufte an Robert Messerschmidt.

Nach 1945

Robert Messerschmidt wurde 1945 ent­eig­net. Im dar­auf­fol­gen­den Jahr wurde im Herrenhaus ein Altenheim ein­ge­rich­tet. Bei einem Umbau 1975 wurde die Freitreppe abge­tra­gen und an ihrer Stelle ein Anbau angefügt.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren wur­den die Wirtschaftsgebäude abge­ris­sen, um Platz für einen Neubau der AWO zu schaf­fen. 1997 erfolgte die Sanierung des Herrenhauses.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird für Betreutes Wohnen genutzt.

Delitzsch: Freigut Benndorf

Freigut Benndorf

Gutsstraße 11
04509 Delitzsch OT Benndorf

Historisches

Bereits 1350 war ein Herrensitz vor­han­den, der 50 Jahre spä­ter als Rittersitz bezeich­net wurde. Wenige Jahre spä­ter war die­ser als Ratsgut der Stadt Delitzsch über­lie­fert, bis er seit 1688 als Freigut bekannt war. 1880 war die Familie  Schnapperelle, 1899 die Familie Albert und 1906 die Familie Böttcher Besitzer des Freigutes Benndorf. Ab 1913 befand es sich in den Händen der Familie Seyferth, die 1945 ent­eig­net wurde.

Nach 1945

Die Familie Seyferth wurde 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Freigutes ist saniert und wird heute als Wohnhaus und Ortsbegegnungszentrum genutzt.

Delitzsch: Rittergut Brodau

Rittergut Brodau

Am Rittergut 5
04509 Delitzsch OT Brodau

Historisches

1350 erfolgte die Ersterwähnung Brodaus als Herrensitz. 1376 bestand ein Vorwerk, wel­ches 1415 unter Caspar von Brode als Rittersitz bezeich­net wurde. 1445 exis­tier­ten zwei Rittersitze neben­ein­an­der, die 1465 unter den Herren von Spiegel wie­der zu einem Vorwerk ver­ei­nigt wur­den. 1618 erfolgte unter Hans von Miltitz eine Aufwertung zum Rittergut. Ab 1635 befand es sich im Besitz der Familie Leyser und fiel 1684 unter die Konkursmasse. Zehn Jahre spä­ter kam es an die Familie Freund, 1727 an die Familie von Bodenhausen. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Seit 1875 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie Meyer bzw. Grubner-Meyer.

Nach 1945

Die Familie Grubner-​Mayer wurde 1945 ent­eig­net. Das Schloss wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges abgerissen.

Heutige Nutzung

Das Pächterhaus dient heute Wohnzwecken, die Scheune ist ruinös.

Delitzsch: Rittergut Döbernitz

Rittergut Döbernitz

Am Park 6
04509 Delitzsch OT Döbernitz

Historisches

Bereits um 1350 war ein Herrensitz unter Johannes de Dobernicz in Döbernitz bekannt. Dieser wurde 1445 /​ 1447 als Rittersitz bezeich­net. Das Herrenhaus ent­stand zum Ende des 15. Jahrhunderts. Um 1501 waren neben dem Rittersitz noch drei Vorwerke ver­merkt. Die Aufwertung zum Rittergut und Nennung ohne Vorwerke erfolgte spä­tes­tens 1551.

Bis 1617 war Heinrich von Miltitz Besitzer des Gutes. Nach ihm wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Seit 1769 befand sich das Rittergut in den Händen der Grafen von Hohenthal, unter denen 1890 ein Umbau des Herrenhauses erfolgte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam das Rittergut durch Vererbung an die Grafen von Hohenthal-Dölkau.

Nach 1945

Die Grafen wur­den 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich heute in Privatbesitz und wird als Wohnraum und Landgasthof genutzt.

Delitzsch: Rittergut Kleinwölkau

Rittergut Kleinwölkau

Kertitzer Straße
04509 Delitzsch OT Kleinwölkau

Historisches

Erstmals wurde 1350 ein Herrensitz unter Martinus de Welchow erwähnt. Die Herren von Welchow besa­ßen Kleinwölkau noch bis ins nächste Jahrhundert hin­ein. 1465 wurde der Herrensitz als Rittersitz bezeich­net. Seit 1442 befand er sich im Besitz der Herren von Bünau. Die Herren von Scheiding erwar­ben Kleinwölkau 1490. Unter ihnen erfolgte 1518 eine Aufwertung zum Rittergut. Zudem besa­ßen sie es für mehr als zwei Jahrhunderte, denn erst 1709 wurde mit dem Grafen Joachim Friedrich von Flemming ein neuer Besitzer erwähnt.

1730 fiel das Rittergut zurück an die Freiherren von Scheiding. 1770 und 1785 fan­den erneut Eigentümerwechsel statt, und nur ein Jahr nach dem letz­ten Verkauf erwarb die Freifrau von Gutschmid das Rittergut Kleinwölkau. Die wei­te­ren Besitzer waren ab 1834 Karl August Christian Freyberger, ab 1860 Friedrich Eduard Donner und ab 1901 die Eheleute Eberhardt.

Nach 1945

Da das Gut unter 100 ha groß war, erfolgte 1945 keine Enteignung. 1953 über­nahm die LPG Schenkenberg das Rittergut.

Heutige Nutzung

Inzwischen sind alle ehe­ma­li­gen Gebäude abge­ris­sen. Auf dem Gelände ist ein Eigenheimstandort geplant.

Delitzsch: Wasserburg & Rittergut Schenkenberg

Wasserburg & Rittergut Schenkenberg

Lindenstraße 3
04509 Delitzsch OT Schenkenberg

Historisches

Die erste Erwähnung als Herrensitz erfolgte 1252 unter Conradus mar­chal­cus de Scinkenberch, den 1284 Ywanus de Schenkenberch und 1313 Tylo de Schenkenberch erfolgte. Die Herren von Schenkenberg hat­ten zu jener Zeit eine Wasserburg errich­tet und behiel­ten den 1445 bezeich­ne­ten Rittersitz, der 1551 zu einem Rittergut auf­ge­wer­tet wurde, bis Mitte des 16. Jahrhunderts in ihrem Besitz.

1558 erwar­ben die Herren von Miltitz das Rittergut Schenkenberg. Sie behiel­ten es eben­falls für lange Zeit, näm­lich bis 1791, in Besitz. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts erfolgte ein Abbruch des alten Herrenhauses, der durch einen Neubau ersetzt wurde. Dies geschah ver­mut­lich noch unter den Herren von Miltitz. 1791 kaufte die Familie Wenck das Rittergut, 1885 folgte die Familie Baumgarten.

Nach 1945

Herbert Lindstedt, seit 1936 Besitzer des Ritterguts Schenkenberg, wurde 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das Rittergut ist heute ein Gewerbeobjekt und wird unter ande­rem durch eine Bildungs- und Projektentwicklungsgesellschaft genutzt.

Bodendenkmalschutz

Für die ursprüng­li­che Wasserburg besteht seit Anfang 1983 Bodendenkmalschutz. Erkennbar sind noch der Bühl mit einem ram­pen­ar­ti­gen Zustand, ansons­ten ist die Burg durch das Herrenhaus über­baut. Ursprünglich war der Standort etwa 100 x 60 m groß. Der Wassergraben wur­den tro­cken­ge­legt und eingeebnet.

Delitzsch: Rittergut Laue

Rittergut Laue

Gutsplatz
04509 Delitzsch OT Laue

Historisches

Bereits um 1518 bestand ein Vorwerk, das sich im Besitz der Familie von Pack befand. Um 1613 (andere Quelle: 1580) erfolgte die Gründung des Rittergutes unter Wolf Dietrich von Schaderitz. In den fol­gen­den drei Jahrhunderten wech­sel­ten die Besitzer des Rittergutes rund zwan­zig Mal. 1913 erwarb Udo Scherping das Rittergut Laue.

Nach 1945

Udo Scherping wurde 1945 im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net. 1986 wur­den das Herrenhaus und große Teile des Rittergutes abgerissen.

Heutige Nutzung

Die Grundmauern des Herrenhauses sind ansatz­weise noch sichtbar.

Neukieritzsch: Schloss Deutzen

Schloss Deutzen

04574 Neukieritzsch OT Deutzen

Historisches

1238 wurde ein Herrensitz unter Herwicus de Dycin erwähnt. 1318 wurde eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg erwähnt, die als Vorgängerbau des Schlosses gilt. 1370 war ein Rittersitz unter den Brüdern Conradus und Lutherus de Wizzenbach und ab 1548 ein Rittergut bekannt. Der Rittergutsbesitzer Georg Christoph von Braun errich­tete 1717 eine zwei­ge­schos­sige drei­flü­ge­lige Schlossanlage. Eine andere Quelle belegt die­sen Bau mit dem Jahr 1721. Zu den Besitzern zähl­ten die Familien von Bernstein, von Arnim, von Braun, Querner, von Holleufer und Francke.

Heutige Nutzung

Das Schloss ist nicht mehr vor­han­den und befand sich in Altdeutzen. Das Gebiet wurde für den Kohleabbau in den 1960er Jahren abge­tra­gen. Heute befin­det sich dort das Speicherbecken Borna, im Volksmund auch “Adria” genannt.

Dahlen: Rittergut Ochsensaal

Rittergut Ochsensaal

Forstweg 8
04774 Dahlen OT Ochsensaal

Historisches

Das Rittergut Ochsensaal befand sich seit dem 16. Jahrhundert im Besitz der Familie von Schleinitz. Zu Beginn des 18. Jahrhudnerts erwarb Christoph Sigmund von Holtzendorff das Rittergut. Später gelangte es über Louise Henriette Gräfin von Hoym durch Einheirat an die Fürstenfamilie Reuß jün­gere Linie. Das Rittergut selbst war nicht als herr­schaft­li­cher Wohnsitz aus­ge­legt und wurde von Oberförstern ver­wal­tet, die im klei­nen Herrenhaus leb­ten. Das Herrenhaus wurde um 1830 erbaut unter jener Louise Henriette, wel­che damals bereits ver­wit­wet war. Letzter Besitzer des Ritterguts war Prinz Heinrich XLV. Reuß.

Nach 1945

Prinz Heinrich XLV. Reuß wurde 1945 ent­eig­net. Die groß­flä­chi­gen Waldgebiete, wel­che zum Rittergut gehör­ten, gin­gen an den Staat über.

Nachwendezeit

1999 wurde der Rittergutshof von pri­vat erwor­ben. Die Eigentümer haben das Gesindehaus zu Wohnzwecken saniert.

Heutige Nutzung

Das Herrnhaus steht unsa­niert leer. Das Gesindehaus wird bewohnt.