Lossatal: Herrensitz Lüptitz

Herrensitz Lüptitz

04808 Lossatal OT Lüptitz

Historisches

Lüptitz wurde erst­mals schrift­lich 1185 als Herrensitz unter Cunradus de Luptiz erwähnt. Der Herrensitz bestand nur für kurze Zeit. Weiterführende Informationen lie­gen bis dato nicht vor.

Freital: Burg Thorun

Burg Thorun

Burgwartsberg
01705 Freital

Historisches

Von der Burg Thorun gibt es nur einen schrift­li­chen Nachweis, wel­cher auf das Jahr 1206 datiert. Anlass war eine Gerichtsverhandlung zwi­schen den Burggrafen von Dohna und dem Bischof von Meißen, wel­cher die Schleifung der Höhenburg ver­langte, da die Burg wohl wider­recht­lich errich­tet wor­den war. Bei die­ser Urkunde han­delt es sich um jenes Schriftstück, wel­ches Dresden erst­mals schrift­lich erwähnte.

Durch ledig­lich die­sen einen Beleg und auf­grund der Tatsache, dass es keine archäo­lo­gi­schen Funde aus der Zeit des 10. bis frü­hen 12. Jahrhunderts gibt, ran­ken sich viele Theorien hin­sicht­lich der eins­ti­gen Lage der Burg Thorun und deren Erbauungszeit:

Die Burg Thorun wird auf dem Burgwartsberg in Freital-​Pesterwitz ver­mu­tet. Davon geht die Forschung seit dem 19. Jahrhundert aus. Demnach soll sich hier zunächst der 1068 erst­mals urkund­lich erwähnte Burgward Bvistrici (Burg Pesterwitz) befun­den haben, aus dem durch Aus- und Umbau die Wallburg Thorun ent­stan­den war.

Die Burg Thorun soll um 1190 erbaut wor­den sein und den ein­fluss­rei­chen Burggrafen von Dohna als Teil ihres Wehranlagen-​Imperiums in der Region gedient haben. Nach der Dohnaischen Fehde um 1400 und dem Verlust der Burggrafschaft an markgräflich-​meißnischen Besitz ver­lo­ren alle Wehranlagen ihre stra­te­gi­sche Bedeutung. Sie verfielen.

Eine andere Theorie geht davon aus, dass die Burg erst um 1200 errich­tet und nach der wich­ti­gen Kreuzfahrerburg Toron benannt wurde. Weitere Theorien ver­mu­ten die Burg Thorun als Erstbau auf dem Burgwartsberg, als Erstbau auf dem Hohen Stein in Dresden-​Plauen sowie die Lage der Befestigungsanlage “Bvistrici” (Burg Pesterwitz) an ande­rer Stelle als dem Burgwartsberg.

Die Überreste auf dem Burgwartsberg sind am bes­ten über die Straße Am Burgwartsberg erreich­bar. Das “Castell Thorun” ist aus­ge­schil­dert und mit einer Stelle ver­se­hen. An der Südspitze ist ein dop­pel­ter Wall erhal­ten. Dieser zieht sich als ein­fa­cher Wall am Nordhang ent­lang. Im nord­west­li­chen Bereich ist noch ein Halsgraben erkenn­bar. Das Burgplateau ist eben­falls noch gut erkennbar.

Dresden: Basteischlösschen

Basteischlösschen

Theaterplatz 3 /​ Terrassenufer
01067 Dresden

Historisches

Das Basteischlösschen steht an der ehe­ma­li­gen Stelle der Bastion Sol der Befestigungsanlagen an der Elbe. Von die­sen Bastionen gab es einst sie­ben in Dresden. Das ursprüng­li­che Basteischlösschen wurde 1860 erbaut und 1910 für den Bau der Uferstraße abge­ris­sen. 1912 erfolgte ein Wideraufbau in ver­än­der­ter Form.

Nach 1945

Bei der Bombardierung von Dresden im Februar 1945 wurde das Basteischlösschen zer­stört. Nach dem teil­wei­sen Wiederaufbau wurde es als Büro durch den Deutschen Motorsport Verband bis 1980 genutzt. Anschließend erfolg­ten Sanierungsarbeiten und die Nutzung als Restaurant.

Heutige Nutzung

Das Basteischlösschen wird heute durch einen Club und für klei­nere Events genutzt.

Dresden: Coselpalais

Coselpalais

An der Frauenkirche 12
01067 Dresden

Historisches

Das Coselpalais geht in sei­nen frü­hen Ursprüngen auf den Pulverturm zurück, wel­cher in der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts errich­tet wor­den war. Er diente zunächst als Mühle, im frü­hen 17. Jahrhundert dann sei­nem Namen ent­spre­chend. Kurfürst Friedrich August II. schenkte den Turm Johann Christoph Knöffel, der ihn 1744 abrei­ßen ließ. In den fol­gen­den bei­den Jahren ent­stan­den auf den Pulverturm-​Grundmauern unter Knöffel zwei Gebäude, die 1760 im Siebenjährigen Krieg stark beschä­digt wur­den. Dabei han­delte es sich um das Cäsarsche Haus einer­seits und das Knöffelsche Haus ande­rer­seits, wel­che beide 1746 errich­tet wor­den waren. Im Erdgeschoss der palais­ähn­li­chen Wohngebäude befan­den sich soge­nannte Verkaufsgewölbe. Friedrich August von Cosel, Sohn der Gräfin Cosel und August des Starken, kaufte die bei­den Gebäude zwei Jahre spä­ter und ließ sich dar­aus bis 1764 ein Wohnpalais errich­ten. Es erhielt zwei Flügelbauten sowie einen Festsaal im ers­ten Obergeschoss.

In der ers­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts befand sich das Palais in bür­ger­li­chem Besitz. Für einige Jahre, von 1845 bis 1853, war im Coselpalais das “Russische Hotel” ein­ge­rich­tet. 1853 ging das Coselpalais in säch­si­schen Staatsbesitz über und wurde zum könig­li­chen Polizeihaus aus­ge­baut. Nachdem das in Nachbarschaft gele­gene Polizeipräsidium 1900 fer­tig gestellt wurde, sollte das Coselpalais ursprüng­lich abge­ris­sen wer­den, doch nam­hafte Bürger haben sich erfolg­reich für sei­nen Erhalt ein­ge­setzt. In der Folgezeit bezog unter ande­rem das Bauamt das Palais.

Nach 1945

Im Februar 1945 wurde das Coselpalais durch Bombenangriffe zer­stört. Lediglich die bei­den Flügelbauten blie­ben ste­hen, brann­ten aber voll­kom­men aus. Sie wur­den in den 1970er Jahren rekonstruiert.

Nachwendezeit

Mit der Wiederherstellung des gesam­ten Gebäudes wurde 1998 begon­nen, nach­dem die Ruine des Coselpalais in Privatbesitz gelangt war. Die Sanierung mit geho­be­ner Ausstattung konnte zu Beginn des Jahres 2000 abge­schlos­sen werden.

Heutige Nutzung

Das Coselpalais befin­det sich in Privatbesitz. Es wird für stil­les Gewerbe genutzt und ver­fügt über ein Restaurant und ein Café.

Dresden: Festung Dresden

Festung Dresden

Georg-​Treu-​Platz 1
01067 Dresden

Historisches

Dresden war die erste deut­sche Stadt mit einer Bastionärsbefestigung. Diese wurde 1545 von Kurfürst Moritz in Auftrag gege­ben, nach­dem bereits vor ihm Georg der Bärtige Erdwälle und Wassergräben um die Stadt anle­gen ließ. Der Bau dau­erte zehn Jahre und war der modernste sei­ner Art im gesam­ten Land. Später wur­den zusätz­li­che klei­nere und grö­ßere Bastionen ange­legt, um opti­ma­le­ren Schutz zu bie­ten. In den Festungskasematten wur­den Waffen gela­gert und Mannschaften in Kriegszeiten untergebracht.

Die Kasematten befin­den sich unter der Brühlschen Terrasse, die auf Teilen der ehe­ma­li­gen Stadtummauerung ange­legt wurde. Um 1550 wurde das Ziegeltor errich­tet. Man bezog es beim Bau der Jungfernbastion in den Festungswall mit ein. Da es über­baut wurde, blieb es als ein­zi­ges Stadttor erhal­ten. Als Kleine Bastion wird die um 1553 erbaute Stelle bezeich­net, die einem Knick in der Außenmauer der Brühlschen Terrasse gleicht. In des­sen Nähe zeugt ein nied­ri­ger Bogen im Mauerwerk von einem vor­ma­li­gen Durchlass zu einem klei­nen Hafen im Zeughaus-​Hof, der zuge­mau­ert wurde. Weitere Zeugnisse der Festung sind die Grundmauern des Pulverturms im Coselpalais, die alte Stadtgrabenbrücke sowie die Kanonenhöfe. Bis in die 1960er Jahre wur­den die Kasematten als städ­ti­sches Kühllager genutzt.

Nachwendezeit

Seit 1991 wur­den große Teile der unter­ir­di­schen Anlage frei­ge­legt und das Museum Festung Dresden ein­ge­rich­tet, wel­ches 1992 eröff­nete. Ab 1996 wurde die Anlage wei­ter ausgebaut.

Heutige Nutzung

In der Festung Dresden befin­den sich unter ande­rem auch Räumlichkeiten für Vorträge und klei­nere Konzerte sowie Erlebnisgastronomie. Außerdem kann die Festung besich­tigt werden.

Lesen Sie auch den aus­führ­li­chen Beitrag zu den Befestigungsanlagen Dresden mit den Stadttoren und Bastionen.

Dresden: Kurländer Palais

Kurländer Palais

Tzschirnerplatz 1
01067 Dresden

Historisches

Das Kurländer Palais war die letzte Kriegsruine in der Altstadt. An glei­cher Stelle wurde zwi­schen 1570 und 1580 das Gouvernementshaus auf dem Gelände einer frü­he­ren Wallanlage errich­tet und 1705 erwei­tert. Seit 1718 nutzte Graf von Wackerbarth das Gebäude pri­vat und dienst­lich. Nach einem Brand im Jahre 1728 wurde das Gouvernementshaus bis Ende 1729 neu erbaut. Es kam an den Grafen von Rutowski, der 1738 hier die erste Freimaurerloge „Aux trois aigles blancs“ grün­dete. Zwei Jahre spä­ter kaufte sein Halbbruder Johann Georg Chevalier de Saxe das Palais.

Nach der Zerstörung im Siebenjährigen Krieg wurde es von 1763 bis 1764 wie­der­her­ge­stellt. 1773 kam es durch Verkauf an Prinz Karl von Sachsen, den ehe­ma­li­gen Herzog von Kurland, nach dem das Palais nun genannt wurde. Im Laufe der Zeit folg­ten zahl­rei­che Umbauten. Ab 1813 diente das Palais als Lazarett und spä­ter der Chirurgisch-​Medizinischen Akademie, durch deren Bemühen der damals vier­jäh­rige, erblin­dete Karl May erfolg­reich behan­delt wurde.

Nach 1945

Nach der Zerstörung 1945 muss­ten ein­sturz­ge­fähr­dete Gebäudeteile gesprengt wer­den. Die Kellergewölbe wur­den noch bis 1974 als Weinkeller genutzt, spä­ter fand eine kul­tu­relle Nutzung statt.

Nachwendezeit

Der Wiederaufbau wurde bereits für das Jahr 1992 geplant, jedoch auf­grund unge­nauer Konzeption und Finanzierung sowie wech­seln­der Besitzer ver­scho­ben. Der jet­zige Eigentümer erwarb das Palais 2000. Zwei Jahre spä­ter ver­hin­derte das Elbehochwasser den Wiederaufbau, der schließ­lich 2006 begon­nen und 2008 abge­schlos­sen wurde.

Heutige Nutzung

Im Kurländer Palais sind Büro‑, Gewerbe- und Gastronomieflächen untergebracht.

Dresden: Orangerie An der Herzogin Garten

Orangerie An der Herzogin Garten

An der Herzogin Garten 3
01067 Dresden

Historisches

1535 erwarb der spä­tere Kurfürst Moritz von Sachsen von Georg von Komerstadt den dama­li­gen soge­nann­ten Baumgarten zu Klein-​Ostra. Um 1591 ließ Kurfürst Christian I. auf die­sem Gelände einen Lustgarten für seine Frau Sophie anle­gen, auf die der Name des Gartens zurück­geht. Der Garten blieb durch­ge­hend im Besitz der Wettiner.

Unter Kurfürst August dem Starken wurde die Orangerie aus dem Zwinger in der Herzogin Garten ver­legt, auch des­halb, weil die Sammlung zuneh­mend ver­grö­ßert wurde und der Platz dafür im Zwinger aus­ging. Die kur­fürst­li­che Sammlung umfasste um 1806 an die 4.300 Pflanzenarten. Da diese als eine der größ­ten Sammlungen ihrer Art galt, erlangte der Dresdner Gartenbau dadurch Weltruhm. Noch im 19. Jahrhundert befan­den sich im Garten meh­rere Gewächshäuser zur Anzucht und Pflege der höfi­schen Pflanzen. 1841 wurde in Zusammenarbeit mit dem Architekten Otto von Wolframsdorf ein neues Orangeriegebäude errich­tet. Dabei hatte er sich gegen die Entwürfe von Gottfried Semper durch­ge­setzt. Die Fläche des Gartens wurde im Laufe der Zeit verkleinert.

Nach 1945

Die gesamte Gartenanlage und das Orangeriegebäude wur­den bei den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 zer­stört. Die Wettiner wur­den ent­eig­net. Das Gelände ver­wahr­loste, ein Wiederaufbau war nicht vorgesehen.

In unmit­tel­ba­rer Nachbarschaft zum Herzogin Garten war das Logenhaus für die bei­den Freimaurerlogen Zu den drei Schwertern und Asträa zur grü­nen­den Raute und Zum Goldenen Apfel. Auch die­ses Gebäude wurde zer­stört und nicht wie­der aufgebaut.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren erhiel­ten die Wettiner ihren ent­eig­ne­ten Grundbesitz zurück, ver­äu­ßer­ten ihn jedoch wie­der. Das Grundstück lag wei­ter­hin brach und ledig­lich alte Einfriedungsmauern im süd­west­li­chen Bereich und ein Ruinenrest der eins­ti­gen Orangerie erin­ner­ten an die einst pracht­volle Bebauung. Mehrere poten­zi­elle Investoren schei­ter­ten mit ihren Plänen für ein Bauvorhaben.

Ab 2013 wur­den im Garten Wildwuchs und prä­gende Bäume besei­tigt. In den fol­gen­den Jahren began­nen Bauarbeiten und es ent­stan­den sowohl Neubauten als auch ein Wiederaufbau der Orangerie nach his­to­ri­schem Vorbild. Ein Teil der ori­gi­na­len schmie­de­ei­ser­nen Umzäunung wurde in das Areal integriert.

Heutige Nutzung

Die Orangerie als auch das Grundstück An der Herzogin Garten wer­den zu Wohnzwecken und durch ein Hotel genutzt. Die gepflegte Parkanlage ist öffent­lich zugänglich.