Freital: Burg Thorun

Burg Thorun

Burgwartsberg
01705 Freital

Historisches

Von der Burg Thorun gibt es nur einen schrift­li­chen Nachweis, wel­cher auf das Jahr 1206 datiert. Anlass war eine Gerichtsverhandlung zwi­schen den Burggrafen von Dohna und dem Bischof von Meißen, wel­cher die Schleifung der Höhenburg ver­langte, da die Burg wohl wider­recht­lich errich­tet wor­den war. Bei die­ser Urkunde han­delt es sich um jenes Schriftstück, wel­ches Dresden erst­mals schrift­lich erwähnte.

Durch ledig­lich die­sen einen Beleg und auf­grund der Tatsache, dass es keine archäo­lo­gi­schen Funde aus der Zeit des 10. bis frü­hen 12. Jahrhunderts gibt, ran­ken sich viele Theorien hin­sicht­lich der eins­ti­gen Lage der Burg Thorun und deren Erbauungszeit:

Die Burg Thorun wird auf dem Burgwartsberg in Freital-​Pesterwitz ver­mu­tet. Davon geht die Forschung seit dem 19. Jahrhundert aus. Demnach soll sich hier zunächst der 1068 erst­mals urkund­lich erwähnte Burgward Bvistrici (Burg Pesterwitz) befun­den haben, aus dem durch Aus- und Umbau die Wallburg Thorun ent­stan­den war.

Die Burg Thorun soll um 1190 erbaut wor­den sein und den ein­fluss­rei­chen Burggrafen von Dohna als Teil ihres Wehranlagen-​Imperiums in der Region gedient haben. Nach der Dohnaischen Fehde um 1400 und dem Verlust der Burggrafschaft an markgräflich-​meißnischen Besitz ver­lo­ren alle Wehranlagen ihre stra­te­gi­sche Bedeutung. Sie verfielen.

Eine andere Theorie geht davon aus, dass die Burg erst um 1200 errich­tet und nach der wich­ti­gen Kreuzfahrerburg Toron benannt wurde. Weitere Theorien ver­mu­ten die Burg Thorun als Erstbau auf dem Burgwartsberg, als Erstbau auf dem Hohen Stein in Dresden-​Plauen sowie die Lage der Befestigungsanlage “Bvistrici” (Burg Pesterwitz) an ande­rer Stelle als dem Burgwartsberg.

Die Überreste auf dem Burgwartsberg sind am bes­ten über die Straße Am Burgwartsberg erreich­bar. Das “Castell Thorun” ist aus­ge­schil­dert und mit einer Stelle ver­se­hen. An der Südspitze ist ein dop­pel­ter Wall erhal­ten. Dieser zieht sich als ein­fa­cher Wall am Nordhang ent­lang. Im nord­west­li­chen Bereich ist noch ein Halsgraben erkenn­bar. Das Burgplateau ist eben­falls noch gut erkennbar.

Dresden: Basteischlösschen

Basteischlösschen

Theaterplatz 3 /​ Terrassenufer
01067 Dresden

Historisches

Das Basteischlösschen steht an der ehe­ma­li­gen Stelle der Bastion Sol der Befestigungsanlagen an der Elbe. Von die­sen Bastionen gab es einst sie­ben in Dresden. Das ursprüng­li­che Basteischlösschen wurde 1860 erbaut und 1910 für den Bau der Uferstraße abge­ris­sen. 1912 erfolgte ein Wideraufbau in ver­än­der­ter Form.

Nach 1945

Bei der Bombardierung von Dresden im Februar 1945 wurde das Basteischlösschen zer­stört. Nach dem teil­wei­sen Wiederaufbau wurde es als Büro durch den Deutschen Motorsport Verband bis 1980 genutzt. Anschließend erfolg­ten Sanierungsarbeiten und die Nutzung als Restaurant.

Heutige Nutzung

Das Basteischlösschen wird heute durch einen Club und für klei­nere Events genutzt.

Dresden: Coselpalais

Coselpalais

An der Frauenkirche 12
01067 Dresden

Historisches

Das Coselpalais geht in sei­nen frü­hen Ursprüngen auf den Pulverturm zurück, wel­cher in der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts errich­tet wor­den war. Er diente zunächst als Mühle, im frü­hen 17. Jahrhundert dann sei­nem Namen ent­spre­chend. Kurfürst Friedrich August II. schenkte den Turm Johann Christoph Knöffel, der ihn 1744 abrei­ßen ließ. In den fol­gen­den bei­den Jahren ent­stan­den auf den Pulverturm-​Grundmauern unter Knöffel zwei Gebäude, die 1760 im Siebenjährigen Krieg stark beschä­digt wur­den. Dabei han­delte es sich um das Cäsarsche Haus einer­seits und das Knöffelsche Haus ande­rer­seits, wel­che beide 1746 errich­tet wor­den waren. Im Erdgeschoss der palais­ähn­li­chen Wohngebäude befan­den sich soge­nannte Verkaufsgewölbe. Friedrich August von Cosel, Sohn der Gräfin Cosel und August des Starken, kaufte die bei­den Gebäude zwei Jahre spä­ter und ließ sich dar­aus bis 1764 ein Wohnpalais errich­ten. Es erhielt zwei Flügelbauten sowie einen Festsaal im ers­ten Obergeschoss.

In der ers­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts befand sich das Palais in bür­ger­li­chem Besitz. Für einige Jahre, von 1845 bis 1853, war im Coselpalais das “Russische Hotel” ein­ge­rich­tet. 1853 ging das Coselpalais in säch­si­schen Staatsbesitz über und wurde zum könig­li­chen Polizeihaus aus­ge­baut. Nachdem das in Nachbarschaft gele­gene Polizeipräsidium 1900 fer­tig gestellt wurde, sollte das Coselpalais ursprüng­lich abge­ris­sen wer­den, doch nam­hafte Bürger haben sich erfolg­reich für sei­nen Erhalt ein­ge­setzt. In der Folgezeit bezog unter ande­rem das Bauamt das Palais.

Nach 1945

Im Februar 1945 wurde das Coselpalais durch Bombenangriffe zer­stört. Lediglich die bei­den Flügelbauten blie­ben ste­hen, brann­ten aber voll­kom­men aus. Sie wur­den in den 1970er Jahren rekonstruiert.

Nachwendezeit

Mit der Wiederherstellung des gesam­ten Gebäudes wurde 1998 begon­nen, nach­dem die Ruine des Coselpalais in Privatbesitz gelangt war. Die Sanierung mit geho­be­ner Ausstattung konnte zu Beginn des Jahres 2000 abge­schlos­sen werden.

Heutige Nutzung

Das Coselpalais befin­det sich in Privatbesitz. Es wird für stil­les Gewerbe genutzt und ver­fügt über ein Restaurant und ein Café.

Dresden: Festung Dresden

Festung Dresden

Georg-​Treu-​Platz 1
01067 Dresden

Historisches

Dresden war die erste deut­sche Stadt mit einer Bastionärsbefestigung. Diese wurde 1545 von Kurfürst Moritz in Auftrag gege­ben, nach­dem bereits vor ihm Georg der Bärtige Erdwälle und Wassergräben um die Stadt anle­gen ließ. Der Bau dau­erte zehn Jahre und war der modernste sei­ner Art im gesam­ten Land. Später wur­den zusätz­li­che klei­nere und grö­ßere Bastionen ange­legt, um opti­ma­le­ren Schutz zu bie­ten. In den Festungskasematten wur­den Waffen gela­gert und Mannschaften in Kriegszeiten untergebracht.

Die Kasematten befin­den sich unter der Brühlschen Terrasse, die auf Teilen der ehe­ma­li­gen Stadtummauerung ange­legt wurde. Um 1550 wurde das Ziegeltor errich­tet. Man bezog es beim Bau der Jungfernbastion in den Festungswall mit ein. Da es über­baut wurde, blieb es als ein­zi­ges Stadttor erhal­ten. Als Kleine Bastion wird die um 1553 erbaute Stelle bezeich­net, die einem Knick in der Außenmauer der Brühlschen Terrasse gleicht. In des­sen Nähe zeugt ein nied­ri­ger Bogen im Mauerwerk von einem vor­ma­li­gen Durchlass zu einem klei­nen Hafen im Zeughaus-​Hof, der zuge­mau­ert wurde. Weitere Zeugnisse der Festung sind die Grundmauern des Pulverturms im Coselpalais, die alte Stadtgrabenbrücke sowie die Kanonenhöfe. Bis in die 1960er Jahre wur­den die Kasematten als städ­ti­sches Kühllager genutzt.

Nachwendezeit

Seit 1991 wur­den große Teile der unter­ir­di­schen Anlage frei­ge­legt und das Museum Festung Dresden ein­ge­rich­tet, wel­ches 1992 eröff­nete. Ab 1996 wurde die Anlage wei­ter ausgebaut.

Heutige Nutzung

In der Festung Dresden befin­den sich unter ande­rem auch Räumlichkeiten für Vorträge und klei­nere Konzerte sowie Erlebnisgastronomie. Außerdem kann die Festung besich­tigt werden.

Lesen Sie auch den aus­führ­li­chen Beitrag zu den Befestigungsanlagen Dresden mit den Stadttoren und Bastionen.

Dresden: Kurländer Palais

Kurländer Palais

Tzschirnerplatz 1
01067 Dresden

Historisches

Das Kurländer Palais war die letzte Kriegsruine in der Altstadt. An glei­cher Stelle wurde zwi­schen 1570 und 1580 das Gouvernementshaus auf dem Gelände einer frü­he­ren Wallanlage errich­tet und 1705 erwei­tert. Seit 1718 nutzte Graf von Wackerbarth das Gebäude pri­vat und dienst­lich. Nach einem Brand im Jahre 1728 wurde das Gouvernementshaus bis Ende 1729 neu erbaut. Es kam an den Grafen von Rutowski, der 1738 hier die erste Freimaurerloge „Aux trois aigles blancs“ grün­dete. Zwei Jahre spä­ter kaufte sein Halbbruder Johann Georg Chevalier de Saxe das Palais.

Nach der Zerstörung im Siebenjährigen Krieg wurde es von 1763 bis 1764 wie­der­her­ge­stellt. 1773 kam es durch Verkauf an Prinz Karl von Sachsen, den ehe­ma­li­gen Herzog von Kurland, nach dem das Palais nun genannt wurde. Im Laufe der Zeit folg­ten zahl­rei­che Umbauten. Ab 1813 diente das Palais als Lazarett und spä­ter der Chirurgisch-​Medizinischen Akademie, durch deren Bemühen der damals vier­jäh­rige, erblin­dete Karl May erfolg­reich behan­delt wurde.

Nach 1945

Nach der Zerstörung 1945 muss­ten ein­sturz­ge­fähr­dete Gebäudeteile gesprengt wer­den. Die Kellergewölbe wur­den noch bis 1974 als Weinkeller genutzt, spä­ter fand eine kul­tu­relle Nutzung statt.

Nachwendezeit

Der Wiederaufbau wurde bereits für das Jahr 1992 geplant, jedoch auf­grund unge­nauer Konzeption und Finanzierung sowie wech­seln­der Besitzer ver­scho­ben. Der jet­zige Eigentümer erwarb das Palais 2000. Zwei Jahre spä­ter ver­hin­derte das Elbehochwasser den Wiederaufbau, der schließ­lich 2006 begon­nen und 2008 abge­schlos­sen wurde.

Heutige Nutzung

Im Kurländer Palais sind Büro‑, Gewerbe- und Gastronomieflächen untergebracht.

Dresden: Orangerie An der Herzogin Garten

Orangerie An der Herzogin Garten

An der Herzogin Garten 3
01067 Dresden

Historisches

1535 erwarb der spä­tere Kurfürst Moritz von Sachsen von Georg von Komerstadt den dama­li­gen soge­nann­ten Baumgarten zu Klein-​Ostra. Um 1591 ließ Kurfürst Christian I. auf die­sem Gelände einen Lustgarten für seine Frau Sophie anle­gen, auf die der Name des Gartens zurück­geht. Der Garten blieb durch­ge­hend im Besitz der Wettiner.

Unter Kurfürst August dem Starken wurde die Orangerie aus dem Zwinger in der Herzogin Garten ver­legt, auch des­halb, weil die Sammlung zuneh­mend ver­grö­ßert wurde und der Platz dafür im Zwinger aus­ging. Die kur­fürst­li­che Sammlung umfasste um 1806 an die 4.300 Pflanzenarten. Da diese als eine der größ­ten Sammlungen ihrer Art galt, erlangte der Dresdner Gartenbau dadurch Weltruhm. Noch im 19. Jahrhundert befan­den sich im Garten meh­rere Gewächshäuser zur Anzucht und Pflege der höfi­schen Pflanzen. 1841 wurde in Zusammenarbeit mit dem Architekten Otto von Wolframsdorf ein neues Orangeriegebäude errich­tet. Dabei hatte er sich gegen die Entwürfe von Gottfried Semper durch­ge­setzt. Die Fläche des Gartens wurde im Laufe der Zeit verkleinert.

Nach 1945

Die gesamte Gartenanlage und das Orangeriegebäude wur­den bei den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 zer­stört. Die Wettiner wur­den ent­eig­net. Das Gelände ver­wahr­loste, ein Wiederaufbau war nicht vorgesehen.

In unmit­tel­ba­rer Nachbarschaft zum Herzogin Garten war das Logenhaus für die bei­den Freimaurerlogen Zu den drei Schwertern und Asträa zur grü­nen­den Raute und Zum Goldenen Apfel. Auch die­ses Gebäude wurde zer­stört und nicht wie­der aufgebaut.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren erhiel­ten die Wettiner ihren ent­eig­ne­ten Grundbesitz zurück, ver­äu­ßer­ten ihn jedoch wie­der. Das Grundstück lag wei­ter­hin brach und ledig­lich alte Einfriedungsmauern im süd­west­li­chen Bereich und ein Ruinenrest der eins­ti­gen Orangerie erin­ner­ten an die einst pracht­volle Bebauung. Mehrere poten­zi­elle Investoren schei­ter­ten mit ihren Plänen für ein Bauvorhaben.

Ab 2013 wur­den im Garten Wildwuchs und prä­gende Bäume besei­tigt. In den fol­gen­den Jahren began­nen Bauarbeiten und es ent­stan­den sowohl Neubauten als auch ein Wiederaufbau der Orangerie nach his­to­ri­schem Vorbild. Ein Teil der ori­gi­na­len schmie­de­ei­ser­nen Umzäunung wurde in das Areal integriert.

Heutige Nutzung

Die Orangerie als auch das Grundstück An der Herzogin Garten wer­den zu Wohnzwecken und durch ein Hotel genutzt. Die gepflegte Parkanlage ist öffent­lich zugänglich.

Dresden: Ostra-​Vorwerk

Ostra-​Vorwerk

Friedrichstraße/​Ostra-​Gehege
01067 Dresden

Historisches

Im 15. Jahrhundert exis­tierte ein Vorwerk, wel­ches sich 1535 im Besitz von Herzog Georg dem Bärtigen befand. Er ver­kaufte es im glei­chen Jahr an Dr. Georg von Kommerstädt, der das Vorwerk unter Einbeziehung des Kapellengutes der Alexiuskapelle aus­bauen ließ. Nachdem er in Ungnade gefal­len war, musste er das Anwesen 1550 verkaufen.

Erwerber war Kurfürst Moritz, nach des­sen Tod über­nahm sein Bruder August das Gut und plante, es in einen land­wirt­schaft­li­chen Großbetrieb umzu­wan­deln. Er kaufte 1559 Flächen dazu, was 1568 zur Umsiedlung der bis­he­ri­gen Bewohner des Dorfes Ostra führte. Um die 600 ha gro­ßen Flächen bewirt­schaf­ten zu kön­nen, wur­den Zwangsdienste ange­ord­net, an wel­chen auch Kinder für die Dauer von 2 Jahren teil­neh­men muss­ten. Da Teilflächen im 17. und 18. Jahrhundert als Fasanerie und Tiergarten dien­ten, wur­den diese ab 1696 umzäunt, wor­auf­hin sich der Name Ostra-​Gehege für das Areal durchsetzte.

Im 19. Jahrhundert musste die land­wirt­schaft­li­che Nutzung ein­ge­schränkt wer­den. Die Bewirtschaftung oblag wech­seln­den Pächtern. 1835 errich­tete sich der Pächter eine Villa als Wohnhaus. 1912 ent­stand auf den Flächen der städ­ti­sche Schlachthof. 1917 wurde der Betrieb des Vorwerks kom­plett ein­ge­stellt. Das Areal über­nahm die Dresdner Transport- und Lagerhaus-​Gesellschaft und nutzte es als Lager.

Nach 1945

1945 wurde ein Großteil der Gebäude zerstört.

Nachwendezeit

Nach 1990 gab es Pläne das Ostra-​Gehege auf­zu­wer­ten. Das Gelände sollte als Vergnügungs- und Erholungsgebiet die­nen. Bis jetzt wurde nur der 1991 geschlos­sene Schlachthof teil­weise saniert und 1999 zum Messegelände umge­stal­tet. Außerdem ent­stand ein Open-​Air-​Gelände für Großveranstaltungen.

Heutige Nutzung

Einige Reste des Vorwerkes sind noch auf der Friedrichstraße vor­han­den: Nr. 62 Portikus-​Villa, Nr. 64 Hegereiterhaus, Scheune und Kuhstall am Ende der Straße. Ein Teil des Vorwerks wurde als Churfürstliche Menagerie mit dem Pöppelmannschen Garten genutzt. Von die­ser Anlage sind noch zwei sanierte Wohnhäuser vor­han­den. Die Flächen wer­den u. a. durch Kleingärtner genutzt. Weitere Bauvorhaben für sport­li­che Anlagen sind im Gange. Desweiteren ist die Errichtung von Wohngebäuden geplant, wobei Scheune und Kuhstall erhal­ten und saniert wer­den sollen.
(Stand: Februar 2013)

Dresden: Residenzschloss Dresden mit Wasserburg

Residenzschloss Dresden
Wasserburg Dresden

Taschenberg 2
01067 Dresden

Vorwort

Das Residenzschloss Dresden ist eines der ältes­ten Bauwerke der Stadt. Es ist bau­ge­schicht­lich beson­ders bedeut­sam, da sich von Romanik bis Historismus alle Stilrichtungen der Architektur im Bauwerk wie­der­fin­den. Es war Stammsitz der Wettiner und Residenz der säch­si­schen Kurfürsten und Könige.

Historisches

Im Jahr 1289 erfolgte erst­mals eine urkund­li­che Erwähnung einer Burganlage als castrum. Diese soll bereits schon im 12. Jahrhundert durch die Markgrafen von Meißen als Wasserburg gegrün­det wor­den sein. Um 1400 begann unter Markgraf Wilhelm dem Einäugigen der Ausbau der Burg zu einer kas­tell­ar­ti­gen, fürst­li­chen Residenz, wobei der Hausmannsturm und ein Palas errich­tet wur­den. Von 1468 bis 1480 wurde die Burg zu einer Vierflügelanlage aus­ge­baut. Dabei wurde auch der Palas erwei­tert und auf­ge­stockt. Weiterhin ent­stan­den die Schlosskapelle, der Küchenbereich und ein öst­li­cher Flügel, in wel­chem sich unter ande­rem ein gro­ßer Festsaal befand.
Der Georgenbau mit dem Georgentor wurde unter Herzog Georg im Zeitraum 1530 bis 1535 erbaut. In den Bau, der ursprüng­lich zu den bedeu­tends­ten archi­tek­to­ni­schen Bauten der Renaissance in Deutschland gehörte, wurde ein Bogen der alten Elbbrücke inte­griert. Das heu­tige Aussehen des Georgenbaus geht auf einen Umbau im Jahr 1899 zurück. Er ver­band seit­dem das Schloss mit dem auf der ande­ren Seite der Schlossstraße gele­ge­nen, zwi­schen 1565 und 1567 errich­te­ten Kanzleihaus.
Zwischen 1548 und 1556 wurde der Schlosshof in sei­ner Größe ver­dop­pelt. Unter Verwendung älte­rer Bausubstanz wurde auf der Westseite ein neuer Flügel errich­tet. Weiterhin ent­stan­den drei Treppentürme und ein Altan mit Säulenarkaden vor dem Hausmannsturm. Unter Kurfürst August, der von 1553 bis zu sei­nem Tod 1586 regierte, wurde der Schlossbau vor­erst vollendet.
Unter dem fol­gen­den Kurfürsten Christian I. wurde ab 1586 in fünf­jäh­ri­ger Bauzeit der Stallhof mit sei­nem Stallgebäude als nächs­ter Erweiterungsbau aus­ge­führt. Zwischen 1589 und 1594 ent­stan­den der kleine Schlosshof und ein zwei­ge­schos­si­ges Torhaus. Der Hausmannsturm wurde zwi­schen 1674 und 1676 auf­ge­stockt und erhielt seine heu­tige Form. Er war bis 1945 der höchste Turm Dresdens.
1701 zer­störte ein Schlossbrand unter ande­rem den Georgenbau, den Ostflügel mit Riesensaal und den Schössereiturm. Die Arbeiten zum Wiederaufbau erfolg­ten in den Jahren von 1717 bis 1719 im Barockstil. In einem Zwischenflügel wurde die Gemäldegalerie Alte Meister unter­ge­bracht. Die Bauleitung über­nahm mit Johann Georg Maximilian von Fürstenhoff ein ille­gi­ti­mer Halbbruder Augusts des Starken. Louis de Silvestre gestal­tete 1715 und 1719 zwei wert­volle Deckengemälde. Zwischen 1723 und 1729 wurde im Westflügel das Grüne Gewölbe ein­ge­rich­tet, wel­ches eine prunk­volle Sammlung beher­bergte. Bis 1725 wur­den der Pretiosensaal und das Eck-​Kabinett fer­tig­ge­stellt. Das Grüne Gewölbe wurde auf Geheiß Augusts des Starken 1727 mit­tels Wanddurchbrüche ver­grö­ßert. Die Schlosskapelle wurde 1737 aufgelöst.
Anlässlich der 800-​Jahr-​Feier des Hauses Wettin wur­den zwi­schen 1889 und 1901 weit­rei­chende Umbauten am Residenzschloss aus­ge­führt. Dabei ent­stand ein neuer Südflügel und die Fassade wurde ein­heit­lich im Stil der Neorenaissance gestal­tet. Der Übergang zwi­schen Residenzschloss und Katholischer Hofkirche wurde 1899 fer­tig­ge­stellt. In Anlehung an den vene­zia­ni­schen Ponte dei Sospiri, wel­cher den Dogenpalast mit einem Gefängnis ver­bin­det, wurde der Übergang im Volksmund auch Seufzerbrücke genannt. Zwischen 1904 und 1907 wurde der Fürstenzug auf der Außenseite des Stallhofes auf ca. 23.000 Fliesen aus Meißner Porzellan erstellt. 1922 wurde ein Schlossmuseum eröffnet.

Nach 1945

Bei den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 wurde das Residenzschloss kom­plett zer­stört und brannte voll­stän­dig aus. Der Turmstumpf des Hausmannsturms wurde 1946 mit einem Notdach ver­se­hen. Nach dem Krieg wurde in den Kellergewölben einige Jahre lang Pilzzucht betrie­ben. 1962 wurde mit dem Wiederaufbau des Georgenbaus begon­nen. Ab 1986 erfolg­ten erste Bauarbeiten am Schloss selbst. Zur Wiedereröffnung der Semperoper am 13. Februar 1985 gab Erich Honecker bekannt, dass die Außenhülle des Residenzschlosses 1990 wie­der­her­ge­stellt sein würde. Bis zur Wende war jedoch nicht ein­mal der Westflügel fertig.

Nachwendezeit

Nach der Wiedervereinigung erhielt zunächst der Hausmannsturm 1991 seine Spitze zurück. 2004 zogen die Kunstbibliothek, das Kupferstichkabinett, ein Studiensaal und das Neue Grüne Gewölbe in den Westflügel und den Bärengartenflügel ein. Zwei Jahre spä­ter eröff­nete das Historische Grüne Gewölbe, 2009 die Fürstengalerie und 2010 wur­den die Englische Treppe und die Türckische Cammer fer­tig­ge­stellt. Der Riesensaal mit sei­nem Ursprung im Jahre 1480 zeigt seit Anfang 2013 einen Teil der Rüstkammer. Die Schlosskapelle wurde zwi­schen 2010 und 2013 rekonstruiert.

Heutige Nutzung

Der Museumskomplex im Schloss umfasst das Historische Grüne Gewölbe, das Neue Grüne Gewölbe, das Münzkabinett, das Kupferstich-​Kabinett und die Rüstkammer mit der Türckischen Cammer und dem Renaissanceflügel. Alle diese Museen gehö­ren den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Außerdem ist im Schloss eine Kunstbibliothek für kunst­his­to­ri­sche Spezialliteratur mit einem Bestand von 260.000 Bänden unter­ge­bracht. Der große Schlosshof soll für Freiluftveranstaltungen genutzt wer­den. Der kleine Schlosshof wurde mit einem trans­pa­ren­ten Dach ver­se­hen und dient als Besucherfoyer. Die Restaurierungsarbeiten am Residenzschloss sind noch immer im Gange. Sie sol­len im Außenbereich, mit Ausnahme der Schlosskapelle, vor­aus­sicht­lich 2021 abge­schlos­sen wer­den. Der Kleine Ballsaal im Georgenbau eröff­nete Anfang 2019, er soll als Sonderausstellungsbereich genutzt werden.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburg  ist ober­flä­chig nicht mehr erkenn­bar und mit dem heu­ti­gen Residenzschloss überbaut.

Dresden: Taschenbergpalais

Taschenbergpalais

Taschenberg 1
01067 Dresden

Historisches

August der Starke ließ für seine Mätresse Anna Constantia von Hoym ab 1705 ein Stadtpalais errich­ten. Dafür erwarb er das Einsiedelsche Haus und das Haugwitzsche Haus. Das Haugwitzsche Haus war erst zwi­schen 1693 und 1694 errich­ten wor­den, wäh­rend das Einsiedelsche Haus ein alter ade­li­ger Lehenshof war. Von die­sem wur­den die Kellerreste eines Turmhauses aus dem 13. Jahrhundert, wel­che heute noch vor­han­den sind, in den Bau des Palais inte­griert. Anna Constantia, seit 1707 Gräfin Cosel, erwarb bis 1707 noch drei angren­zende Bürgerhäuser. Das Palais war ursprüng­lich als Vierflügelanlage geplant wor­den. Baulich umge­setzt wurde jedoch zunächst nur der Nordflügel. Die zuge­kauf­ten Bürgerhäuser wur­den spä­ter mit dem Nordflügel verbunden.

1713 fiel die Gräfin Cosel bei August dem Starken in Ungnade. Ihr wurde das Palais ent­zo­gen und die­sem konnte eine neue Bestimmung zuteil wer­den. Es wurde 1715 und 1716 zum Teil ori­en­ta­lisch ein­ge­rich­tet und erhielt den Namen Türkisches Palais. Zwischen 1718 und 1720 wur­den Erweiterungsarbeiten für die Kronprinzenfamilien durch­ge­führt. Hierbei erhielt das noch vor­han­dene Einsiedelsche Haus ein drit­tes Obergeschoss. Das Palais wurde in der Folgezeit mehr­mals erwei­tert. Zwischen 1747 und 1750 erfolg­ten Anbauten auf der Westseite des älte­ren Nordflügels, die das Einsiedelsche Haus ersetz­ten. Im Eingangsbereich wur­den zwei Sandsteinbrunnen errich­tet. Das Palais wurde von 1756 bis 1767 erneut erwei­tert, wobei der einst vor­han­dene Garten über­baut wurde. Weitere bau­li­che Veränderungen wur­den zwi­schen 1843 und 1848 vor­ge­nom­men. Der Südosttrakt wurde von 1854 bis 1857 erbaut. Im Jahr 1934 erfolgte eine umfang­rei­che Sanierung des Taschenbergpalais.

Nach 1945

Das Taschenbergpalais wurde bei den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 kom­plett zer­stört und blieb bis in die Nachwendezeit hin­ein als Ruine und Mahnmal stehen.

Nachwendezeit

Die bei­den Sandsteinbrunnen im Eingangsbereich wur­den 1990 restau­riert. Aufgestellt wur­den jedoch Kopien. Das Taschenbergpalais wurde zwi­schen 1992 und 1995 wie­der auf­ge­baut, wobei auf die alte noch ver­wend­bare Bausubstanz zurück­ge­grif­fen wurde. Die Baukosten belie­fen sind umge­rech­net auf rund 128 Millionen Euro. Die Eröffnung als Hotel Taschenbergpalais Kempinski Dresden erfolgte im März 1995. Es war das erste Fünf-​Sterne-​Hotel in Sachsen und zählt zu den Leading Hotels of the World. 2014 und erneut 2016 wech­selte der Eigentümer.

Heutige Nutzung

Das Taschenbergpalais wird als Grand Hotel mit meh­re­ren Cafés und Restaurants genutzt. Der Name des Taschenbergpalais lei­tet sich vom Standort ab; einem heute nicht mehr erhal­te­nen Hügel namens Taschenberg.