Amtsberg: Rittergut Weißbach

Rittergut Weißbach

Hauptstraße 53a
09439 Amtsberg OT Weißbach

Historisches

Das Rittergut wurde im Zeitraum von 1464 bis 1470 von der Familie von Einsiedel erwor­ben, in deren Familienbesitz es sich bis 1809 befand. Bis 1945 war das Rittergut das Zentrum des Ortes.

Nach 1945

Im Rahmen der Bodenreform wur­den die Besitzer ent­eig­net und das Land an Bauern auf­ge­teilt. Das Herrenhaus wurde 1948 abgerissen.

Heutige Nutzung

Die gro­ßen Wirtschaftsgebäude sind noch vorhanden.

Aue: Wasserburg & Rittergut Alberoda

Wasserburg & Rittergut Alberoda

An den Teichen 7 (Wallteich)
08280 Aue OT Alberoda

Historisches

Das Rittergut Alberoda geht auf eine frü­here Wasserburg zurück, die auch als Wasserburg Edelmannsteich bezeich­net wurde. Jene Wasserburg ent­stand um 1200 als Wehranlage zum Schutz einer Handelsstraße. Die Ersterwähnung erfolgte 1403 als Herrensitz. Zwischen 1424 und 1536 befand sich die­ser Herrensitz im Besitz der Familie von Oelsnitz, der die Familie von Schönburg folgte. Diese ver­kaufte die Burganlage 1543 an die Herren von Milkau, die ein neues Gebäude unter Verwendung von Baumaterial der Wasserburg errich­ten lie­ßen und 1595 die Erhebung zum Rittergut durch­set­zen konnten.

Das Rittergut brannte 1617 ab und wurde noch im glei­chen Jahr auf den Grundmauern unter den Herren von Milkau wie­der auf­ge­baut. Nach 1800 sind häu­fige Besitzerwechsel ver­zeich­net. Unter Carl Gottlob Hofmann wur­den 1859 Umbauten vor­ge­nom­men, gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Burggraben ver­füllt. Weitere Umbauten erfolg­ten unter Bruno Ebert, der das Rittergut 1943 über­nom­men hatte.

Nach 1945

Zwischen 1948 und 1958 diente das Rittergut als TBC-​Heilstätte. Danach über­nahm die LPG das Gebäude und nutzte es für Wohnzwecke und als Lagerstätte. 1988 wurde das Gebäude von pri­vat erwor­ben und schritt­weise saniert.

Nachwendezeit & Heutige Nutzung

Seit 1991 wird das Rittergut, das mit­un­ter auch als Edelhof bezeich­net wird, als Pension und Gaststätte genutzt.

Bodendenkmalschutz

Von der eins­ti­gen Wasserburg zeugt nur noch ein halb­run­der Graben, der als Böschung im Norden, Westen und Osten erhal­ten ist und sich direkt west­lich der Gaststätte befin­det. Der Damm von etwa 5 Meter Breite und 4 Meter Höhe im Westbereich der Böschung könnte die Reste eines Außenwalls darstellen.

Die Anlage wurde 1959 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Jahnsdorf: Rittergut Leukersdorf

Rittergut Leukersdorf

Hauptstraße 52
09387 Jahnsdorf OT Leukersdorf

Historisches

Hugo und Arnag von Waldenburg über­tru­gen 1260 das dama­lige Lehngut mit­samt dem Rittergut dem Zisterzienserkloster Grünhain, in des­sen Besitz sich das Rittergut Leukersdorf bis zur Reformation befand. 1536 erhielt Wolf Kretzschmann einen Lehnsbrief von Abt Johannis des Klosters Grünhain und erwarb damit die nie­dere Gerichtsbarkeit über die Leukersdorfer Gutsseite. Drei Jahre spä­ter wurde der Klosterbesitz vom Kurfürsten ein­ge­zo­gen und offen­bar noch im glei­chen Jahr an Hans Kretzschmar verkauft.

1761 wurde das Lehnsgut in ein Allodialgut umge­wan­delt. 1767 war der bür­ger­li­che Johann Georg Fuchs Besitzer des Allodialguts Leukersdorf. 1778 kam es an die Familie Ayer. Das Herrenhaus wurde je nach Quellenlage im 18. Jahrhundert oder in der ers­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut. Das direkt benach­barte Wirtschaftsgebäude, eines von ins­ge­samt vier, wurde eben­falls im 18. Jahrhundert errich­tet. 1830 ver­kaufte Christiane Friedericke von Waldenburg, ver­wit­wet von Ayer, das Gut an die Brüder Meinert. Weitere Besitzer waren ab 1858 Carl Gustav Adler, der das Allodialgut selbst bewirt­schaf­tete und ab 1901 sein Sohn Bruno Gustav Adler. Das benach­barte Wirtschaftsgebäude wurde bei einem Brand 1905 beschä­digt, nach­her aber wie­der auf­ge­baut. Konrad August Ulrich Pornitz erwarb das ehe­ma­lige Rittergut Leukersdorf 1918.

Nach 1945

Das Allodialgut war zu klein, um unter die Bodenreform zu fal­len. Die Erben von Ulrich Pornitz gaben den Landwirtschaftsbetrieb den­noch nach Kriegsende auf und ver­schenk­ten den Hof an die Gemeinde. Im Herrenhaus wur­den Wohnungen ein­ge­rich­tet. Die LPG über­nahm den Wirtschaftshof 1954 käuflich.

Nachwendezeit

Die Gemeinde hatte das vor­ma­lige Rittergut 2005 an meh­rere Privateigentümer ver­kauft. Einer der Käufer ver­un­glückte aller­dings töd­lich, so dass das Vorhaben der Sanierung nicht mehr erfolgte. 2018 erfolgte ein Teilabriss des Ritterguts.

Heutige Nutzung

Das Rittergut Leukersdorf steht leer und unge­nutzt. Es besteht Einsturzgefahr und erheb­li­cher Sanierungsbedarf.
(Fotos: Oktober 2022)

Jöhstädt, Lehngut Oberschmiedeberg

Lehngut Oberschmiedeberg

Talstraße 11
09477 Jöhstadt OT Oberschmiedeberg

Historisches

Im 15. Jahrhundert ent­stan­den in der erz­ge­birgschen Gegend meh­rere Eisenhämmer. Aus einem sol­chen Hammergut ent­wi­ckelte sich das Lehngut Oberschmiedeberg her­aus. Erstmals wurde 1525 Hippolyt Siegert als Lehnherr bezeugt. Sein Lehngut durfte neben dem Braurecht auch Fischerei und Jagd aus­üben. Die Familie Siegert behielt das Lehngut Oberschmiedeberg meh­rere Generationen lang in ihrem Besitz und ver­kaufte es 1617. 1645 erwarb Georg Hörnig das Lehngut. Nach dem Aussterben der Familie Hörnig 1764 wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Das Herrenhaus ent­stand im zei­ti­gen 19. Jahrhundert.

Der Eisenhammer des Lehngutes wurde 1847 ver­kauft. Hierbei dürfte es sich um den Eigentumsübergang von Karl Theodor Sigismund Frohs an Friedrich Schmiedel gehan­delt haben. Ein Brand hatte 1850 den Hof zer­stört, wor­auf­hin die Wirtschaftsgebäude neu auf­ge­baut wur­den. Die wei­te­ren Besitzer des Lehngutes ver­kauf­ten stück­chen­weise Landfläche, wodurch das eigent­li­che Lehngut Oberschmiedeberg immer klei­ner wurde.

Heutige Nutzung

Das Lehngut ist saniert und wird bewohnt.