Amtsberg: Rittergut Porschendorf mit Schlösschen und Neuem Herrenhaus

Rittergut Porschendorf
Schlösschen und Neues Herrenhaus

Teichweg 3 (?)
09439 Amtsberg OT Schlößchen

Historisches

Das Rittergut geht auf ein frü­he­ren Vorwerk zurück, wel­ches der Burg Wildeck unter­stand. 1560 ver­schenkte Kurfürst August I. das Rittergut an Cornelius von Rüxleben. Den Lehnbrief erhielt er vier Jahre spä­ter und ließ kurz dar­auf das Schlösschen errich­ten. Cornelius von Rüxleben starb 1590 im Gefängnis, nach­dem er beim Kurfürsten in Ungnade gefal­len war. Seine Nachkommen ver­äu­ßer­ten das Rittergut 1621 an die Stadt Zschopau. Erst 1693 wurde der Grundbesitz wie­der ver­kauft. Curt Heinrich von Einsiedel war der neue Besitzer des Ritterguts Porschendorf.

Eine wei­tere Quelle benennt aller­dings in jenem Jahr den Verkauf des Ritterguts von Curt Heinrich von Einsidel an Rudolf von Metzsch. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erwarb die Familie Schütze das Gut und ver­an­lasste Umbauten am Dach des Schlösschens. 1769 ging das Rittergut Porschendorf an Christian Gottlob Sachße als Lehen über, 1790 erhielt Carl Gottlob Philipp den Grundbesitz. Ein Brand zer­störte das Anwesen 1826 und unter der Familie Philipp ent­stand ein neues, grö­ße­res Herrenhaus. Das alte Schloss wurde in ein Wirtschaftsgebäude umfunk­tio­niert. Bis 1830 fand in einer Scheune des Rittergutes der ört­li­che Schulunterricht statt.

Nach 1945

1945 fiel das Rittergut unter die Bodenreform und wurde an Neubauern auf­ge­teilt. Karl Franz Anton Philipp wurde ent­eig­net, aber nicht ver­trie­ben. 1948 wurde das Rittergut teil­weise abge­ris­sen, dar­un­ter auch das neue Herrenhaus. Das Schlösschen blieb erhal­ten, weil es über eine Stellmacherei ver­fügte, die wei­ter­hin benö­tigt wurde. Das Schlösschen wurde spä­ter zu Wohnraum umgebaut.

Nachwendezeit

Das Schlösschen wurde leer­ge­zo­gen. 2008 erhielt ein Förderverein das Gebäude von der Gemeinde. Dieses plante ein Dorfzentrum einzurichten.

Heutige Nutzung

Das Schlösschen wurde vor­bild­lich saniert. Im Rittergut sind Wohn- und Veranstaltungsräume sowie eine Kindertagesstätte eingerichtet.

Aue: Herrenhaus Auerhammer

Herrenhaus Auerhammer

Hammerplatz 1
08280 Aue OT Auerhammer

Historisches

Das Herrenhaus wurde 1526 als Uttenhofer Hammer erwähnt und um 1700 neu aufgebaut.

Nachwendezeit

Seit 1990 begann der Verfall, ab 2002 wur­den Sicherungsmaßnahmen durch einen Förderverein durch­ge­führt. Das Herrenhaus Auerhammer befin­det sich in Privatbesitz.

Aue: Rittergut Klösterlein Zelle

Rittergut Klösterlein Zelle

Am Bahnhof 11
08280 Aue OT Zelle

Historisches

1173 wurde das Kloster Augustinerchorherren-​Zelle als Einzelgut gegrün­det. Das Rittergut ging aus dem Vorwerk des 1527 auf­ge­lös­ten Klosters her­vor. Da die­ses nie zu wirk­li­cher Bedeutsamkeit her­an­ge­wach­sen war, erhielt sich der Beiname Klösterlein. Nach einem Brand im Jahre 1816 wurde das Herrenhaus, das einst unter Einbeziehung eines Vorgängerbaus errich­tet wor­den war, unter Johann Traugott Lohse wie­der aufgebaut.

Heutige Nutzung

Das Rittergut wird heute für Büro- und Gewerbezwecke genutzt.

Jahnsdorf: Rittergut Leukersdorf

Rittergut Leukersdorf

Hauptstraße 52
09387 Jahnsdorf OT Leukersdorf

Historisches

Hugo und Arnag von Waldenburg über­tru­gen 1260 das dama­lige Lehngut mit­samt dem Rittergut dem Zisterzienserkloster Grünhain, in des­sen Besitz sich das Rittergut Leukersdorf bis zur Reformation befand. 1536 erhielt Wolf Kretzschmann einen Lehnsbrief von Abt Johannis des Klosters Grünhain und erwarb damit die nie­dere Gerichtsbarkeit über die Leukersdorfer Gutsseite. Drei Jahre spä­ter wurde der Klosterbesitz vom Kurfürsten ein­ge­zo­gen und offen­bar noch im glei­chen Jahr an Hans Kretzschmar verkauft.

1761 wurde das Lehnsgut in ein Allodialgut umge­wan­delt. 1767 war der bür­ger­li­che Johann Georg Fuchs Besitzer des Allodialguts Leukersdorf. 1778 kam es an die Familie Ayer. Das Herrenhaus wurde je nach Quellenlage im 18. Jahrhundert oder in der ers­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut. Das direkt benach­barte Wirtschaftsgebäude, eines von ins­ge­samt vier, wurde eben­falls im 18. Jahrhundert errich­tet. 1830 ver­kaufte Christiane Friedericke von Waldenburg, ver­wit­wet von Ayer, das Gut an die Brüder Meinert. Weitere Besitzer waren ab 1858 Carl Gustav Adler, der das Allodialgut selbst bewirt­schaf­tete und ab 1901 sein Sohn Bruno Gustav Adler. Das benach­barte Wirtschaftsgebäude wurde bei einem Brand 1905 beschä­digt, nach­her aber wie­der auf­ge­baut. Konrad August Ulrich Pornitz erwarb das ehe­ma­lige Rittergut Leukersdorf 1918.

Nach 1945

Das Allodialgut war zu klein, um unter die Bodenreform zu fal­len. Die Erben von Ulrich Pornitz gaben den Landwirtschaftsbetrieb den­noch nach Kriegsende auf und ver­schenk­ten den Hof an die Gemeinde. Im Herrenhaus wur­den Wohnungen ein­ge­rich­tet. Die LPG über­nahm den Wirtschaftshof 1954 käuflich.

Nachwendezeit

Die Gemeinde hatte das vor­ma­lige Rittergut 2005 an meh­rere Privateigentümer ver­kauft. Einer der Käufer ver­un­glückte aller­dings töd­lich, so dass das Vorhaben der Sanierung nicht mehr erfolgte. 2018 erfolgte ein Teilabriss des Ritterguts.

Heutige Nutzung

Das Rittergut Leukersdorf steht leer und unge­nutzt. Es besteht Einsturzgefahr und erheb­li­cher Sanierungsbedarf.
(Fotos: Oktober 2022)

Jöhstädt, Lehngut Oberschmiedeberg

Lehngut Oberschmiedeberg

Talstraße 11
09477 Jöhstadt OT Oberschmiedeberg

Historisches

Im 15. Jahrhundert ent­stan­den in der erz­ge­birgschen Gegend meh­rere Eisenhämmer. Aus einem sol­chen Hammergut ent­wi­ckelte sich das Lehngut Oberschmiedeberg her­aus. Erstmals wurde 1525 Hippolyt Siegert als Lehnherr bezeugt. Sein Lehngut durfte neben dem Braurecht auch Fischerei und Jagd aus­üben. Die Familie Siegert behielt das Lehngut Oberschmiedeberg meh­rere Generationen lang in ihrem Besitz und ver­kaufte es 1617. 1645 erwarb Georg Hörnig das Lehngut. Nach dem Aussterben der Familie Hörnig 1764 wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Das Herrenhaus ent­stand im zei­ti­gen 19. Jahrhundert.

Der Eisenhammer des Lehngutes wurde 1847 ver­kauft. Hierbei dürfte es sich um den Eigentumsübergang von Karl Theodor Sigismund Frohs an Friedrich Schmiedel gehan­delt haben. Ein Brand hatte 1850 den Hof zer­stört, wor­auf­hin die Wirtschaftsgebäude neu auf­ge­baut wur­den. Die wei­te­ren Besitzer des Lehngutes ver­kauf­ten stück­chen­weise Landfläche, wodurch das eigent­li­che Lehngut Oberschmiedeberg immer klei­ner wurde.

Heutige Nutzung

Das Lehngut ist saniert und wird bewohnt.