Elterlein: Vorwerk Burgstädtel

Vorwerk Burgstädtel

09481 Elterlein

Historisches

Gegen Ende des 16. Jahrhunderts war bereits ein Vorwerk in Burgstädtel nach­weis­bar. 1791 wurde ein Vorwerk mit Mühle genannt. Dieses wurde in ein Gut mit Papierfabrik, Mühle und Gasthof umge­wan­delt und 1875 in die­ser Form belegt. 1870 ist Christian Ehregott Lorenz als Besitzer verzeichnet.

Amtsberg: Rittergut Weißbach

Rittergut Weißbach

Hauptstraße 53a
09439 Amtsberg OT Weißbach

Historisches

Das Rittergut wurde im Zeitraum von 1464 bis 1470 von der Familie von Einsiedel erwor­ben, in deren Familienbesitz es sich bis 1809 befand. Bis 1945 war das Rittergut das Zentrum des Ortes.

Nach 1945

Im Rahmen der Bodenreform wur­den die Besitzer ent­eig­net und das Land an Bauern auf­ge­teilt. Das Herrenhaus wurde 1948 abgerissen.

Heutige Nutzung

Die gro­ßen Wirtschaftsgebäude sind noch vorhanden.

Aue: Wasserburg & Rittergut Alberoda

Wasserburg & Rittergut Alberoda

An den Teichen 7 (Wallteich)
08280 Aue OT Alberoda

Historisches

Das Rittergut Alberoda geht auf eine frü­here Wasserburg zurück, die auch als Wasserburg Edelmannsteich bezeich­net wurde. Jene Wasserburg ent­stand um 1200 als Wehranlage zum Schutz einer Handelsstraße. Die Ersterwähnung erfolgte 1403 als Herrensitz. Zwischen 1424 und 1536 befand sich die­ser Herrensitz im Besitz der Familie von Oelsnitz, der die Familie von Schönburg folgte. Diese ver­kaufte die Burganlage 1543 an die Herren von Milkau, die ein neues Gebäude unter Verwendung von Baumaterial der Wasserburg errich­ten lie­ßen und 1595 die Erhebung zum Rittergut durch­set­zen konnten.

Das Rittergut brannte 1617 ab und wurde noch im glei­chen Jahr auf den Grundmauern unter den Herren von Milkau wie­der auf­ge­baut. Nach 1800 sind häu­fige Besitzerwechsel ver­zeich­net. Unter Carl Gottlob Hofmann wur­den 1859 Umbauten vor­ge­nom­men, gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Burggraben ver­füllt. Weitere Umbauten erfolg­ten unter Bruno Ebert, der das Rittergut 1943 über­nom­men hatte.

Nach 1945

Zwischen 1948 und 1958 diente das Rittergut als TBC-​Heilstätte. Danach über­nahm die LPG das Gebäude und nutzte es für Wohnzwecke und als Lagerstätte. 1988 wurde das Gebäude von pri­vat erwor­ben und schritt­weise saniert.

Nachwendezeit & Heutige Nutzung

Seit 1991 wird das Rittergut, das mit­un­ter auch als Edelhof bezeich­net wird, als Pension und Gaststätte genutzt.

Bodendenkmalschutz

Von der eins­ti­gen Wasserburg zeugt nur noch ein halb­run­der Graben, der als Böschung im Norden, Westen und Osten erhal­ten ist und sich direkt west­lich der Gaststätte befin­det. Der Damm von etwa 5 Meter Breite und 4 Meter Höhe im Westbereich der Böschung könnte die Reste eines Außenwalls darstellen.

Die Anlage wurde 1959 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Amtsberg: Schloss Dittersdorf

Schloss Dittersdorf

Hofweg 4b
09439 Amtsberg OT Dittersdorf

Historisches

Curt Heinrich von Einsiedel erhielt Dittersdorf nach einer Teilung im Jahre 1680. Er bewohnte ein Schloss, wel­ches dem­nach bereits vor­her bestan­den hatte. Das Rittergut ver­blieb in Familienbesitz, bis der gleich­na­mige Nachkomme Curt Heinrich von Einsiedel ohne Erben 1809 ver­starb. Das Rittergut wech­selte dar­auf­hin mehr­fach den Besitzer. 1883 wurde es von Karl Alexander Reuter ver­kauft. 1889 brannte das Schloss ab und wurde nicht wie­der auf­ge­baut. 1918 erwarb Carl Friedrich Wolf das Rittergut Dittersdorf und bewohnte ein Wirtschaftsgebäude, wel­ches im 19. Jahrhundert umge­baut wor­den war. Unter Carl Friedrich Wolf erfolg­ten wei­tere Umbauten.

Nach 1945

Das Rittergut Dittersdorf wurde nicht ent­eig­net. Brigitte Wolf lebte noch bis 1954 auf dem Hof, musste ihn aber dann den­noch abge­ben. Das Rittergut wurde dar­auf­hin zum Volksgut.

Nachwendezeit

Da die Enteignung rechts­wid­rig war, erhiel­ten die Erben den Besitz in den 1990er Jahren zurück.

Heutige Nutzung

Die erhal­te­nen Wirtschaftsgebäude wer­den teil­weise bewohnt, der Rest steht leer. Es besteht umfas­sen­der Sanierungsbedarf. Von dem frü­he­ren Schloss sind heute nur noch Reste der Außenmauern zu sehen.

Amtsberg: Rittergut Porschendorf mit Schlösschen und Neuem Herrenhaus

Rittergut Porschendorf
Schlösschen und Neues Herrenhaus

Teichweg 3 (?)
09439 Amtsberg OT Schlößchen

Historisches

Das Rittergut geht auf ein frü­he­ren Vorwerk zurück, wel­ches der Burg Wildeck unter­stand. 1560 ver­schenkte Kurfürst August I. das Rittergut an Cornelius von Rüxleben. Den Lehnbrief erhielt er vier Jahre spä­ter und ließ kurz dar­auf das Schlösschen errich­ten. Cornelius von Rüxleben starb 1590 im Gefängnis, nach­dem er beim Kurfürsten in Ungnade gefal­len war. Seine Nachkommen ver­äu­ßer­ten das Rittergut 1621 an die Stadt Zschopau. Erst 1693 wurde der Grundbesitz wie­der ver­kauft. Curt Heinrich von Einsiedel war der neue Besitzer des Ritterguts Porschendorf.

Eine wei­tere Quelle benennt aller­dings in jenem Jahr den Verkauf des Ritterguts von Curt Heinrich von Einsidel an Rudolf von Metzsch. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erwarb die Familie Schütze das Gut und ver­an­lasste Umbauten am Dach des Schlösschens. 1769 ging das Rittergut Porschendorf an Christian Gottlob Sachße als Lehen über, 1790 erhielt Carl Gottlob Philipp den Grundbesitz. Ein Brand zer­störte das Anwesen 1826 und unter der Familie Philipp ent­stand ein neues, grö­ße­res Herrenhaus. Das alte Schloss wurde in ein Wirtschaftsgebäude umfunk­tio­niert. Bis 1830 fand in einer Scheune des Rittergutes der ört­li­che Schulunterricht statt.

Nach 1945

1945 fiel das Rittergut unter die Bodenreform und wurde an Neubauern auf­ge­teilt. Karl Franz Anton Philipp wurde ent­eig­net, aber nicht ver­trie­ben. 1948 wurde das Rittergut teil­weise abge­ris­sen, dar­un­ter auch das neue Herrenhaus. Das Schlösschen blieb erhal­ten, weil es über eine Stellmacherei ver­fügte, die wei­ter­hin benö­tigt wurde. Das Schlösschen wurde spä­ter zu Wohnraum umgebaut.

Nachwendezeit

Das Schlösschen wurde leer­ge­zo­gen. 2008 erhielt ein Förderverein das Gebäude von der Gemeinde. Dieses plante ein Dorfzentrum einzurichten.

Heutige Nutzung

Das Schlösschen wurde vor­bild­lich saniert. Im Rittergut sind Wohn- und Veranstaltungsräume sowie eine Kindertagesstätte eingerichtet.

Aue: Herrenhaus Auerhammer

Herrenhaus Auerhammer

Hammerplatz 1
08280 Aue OT Auerhammer

Historisches

Das Herrenhaus wurde 1526 als Uttenhofer Hammer erwähnt und um 1700 neu aufgebaut.

Nachwendezeit

Seit 1990 begann der Verfall, ab 2002 wur­den Sicherungsmaßnahmen durch einen Förderverein durch­ge­führt. Das Herrenhaus Auerhammer befin­det sich in Privatbesitz.

Aue: Rittergut Klösterlein Zelle

Rittergut Klösterlein Zelle

Am Bahnhof 11
08280 Aue OT Zelle

Historisches

Das Rittergut ging aus dem Vorwerk des 1527 auf­ge­lös­ten Klosters her­vor. Da die­ses nie zu wirk­li­cher Bedeutsamkeit her­an­ge­wach­sen war, erhielt sich der Beiname Klösterlein. Nach einem Brand im Jahre 1816 wurde das Herrenhaus, das einst unter Einbeziehung eines Vorgängerbaus errich­tet wor­den war, unter Johann Traugott Lohse wie­der aufgebaut.

Heutige Nutzung

Das Rittergut wird heute für Büro- und Gewerbezwecke genutzt.

Aue: Vorwerk Brünlasberg

Vorwerk Brünlasberg

08280 Aue OT Brünlasberg

Historisches

1550 wurde auf den Wiesenhängen zwi­schen Aue und dem Gleesberg ein Vorwerk gegrün­det. Dieses Brünlasgut war ein Freigut und somit kei­ner Gemeinde ange­hö­rig, ver­fügte aber über eine Reihe eige­ner Rechte. Möglicherweise bestand schon ein Vorgängerhof, da 1533 der Name Michael Burger mit dem Brünlasgut in Verbindung gebracht wurde. Ende des 17. Jahrhunderts befand es sich im Besitz von Veit Hans Schnorr von Carolsfeld, wurde auch als Schnorrsches Gut bekannt und ver­blieb einige Zeit in Familienbesitz. 1792 kaufte Friedrich-​Wilhelm Schnorr von den ande­ren Schnorrschen Erben das Freigut, wel­ches über umfang­rei­che Flächen ver­fügte. 1818 kaufte Christian Looß das Gut und ver­pach­tete es. Nach einem wei­te­ren Eigentümer hieß das Gut ab 1845 Heinzegut. Nächster Eigentümer wurde die Bauersfamilie Peuschel, die den Besitz teilte. Die Güter wur­den nun als Peuschelgüter bezeich­net,  an sie erin­nert die heu­tige Straße An den Gütern.

Nach 1945

Zu Beginn der 1960er Jahre wur­den Teile des Gutshofs abge­ris­sen, um Baufreiheit für ein Wohngebiet zu schaf­fen. Heute ist nichts mehr vor­han­den vom eins­ti­gen Vorwerk.

Annaberg-​Buchholz: Riesenburg

Vorwerk Riesenburg

Zur Riesenburg 20
09456 Annaberg-Buchholz

Historisches

Der berühmte Rechenmeister Adam Ries erwarb 1539 das „Vorwerk bei der Wiesen“. Das Anwesen wird in Anlehnung an Adam Ries auch “Riesenburg” genannt.

Heutige Nutzung

Die Riesenburg wird bewohnt. Einige Bewohner sol­len Nachfahren des Rechenmeisters sein.

Jahnsdorf: Rittergut Leukersdorf

Rittergut Leukersdorf

Hauptstraße 52
09387 Jahnsdorf OT Leukersdorf

Historisches

Hugo und Arnag von Waldenburg über­tru­gen 1260 das dama­lige Lehngut mit­samt dem Rittergut dem Zisterzienserkloster Grünhain, in des­sen Besitz sich das Rittergut Leukersdorf bis zur Reformation befand. 1536 erhielt Wolf Kretzschmann einen Lehnsbrief von Abt Johannis des Klosters Grünhain und erwarb damit die nie­dere Gerichtsbarkeit über die Leukersdorfer Gutsseite. Drei Jahre spä­ter wurde der Klosterbesitz vom Kurfürsten ein­ge­zo­gen und offen­bar noch im glei­chen Jahr an Hans Kretzschmar verkauft.

1761 wurde das Lehnsgut in ein Allodialgut umge­wan­delt. 1767 war der bür­ger­li­che Johann Georg Fuchs Besitzer des Allodialguts Leukersdorf. 1778 kam es an die Familie Ayer. Das Herrenhaus wurde je nach Quellenlage im 18. Jahrhundert oder in der ers­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut. Das direkt benach­barte Wirtschaftsgebäude, eines von ins­ge­samt vier, wurde eben­falls im 18. Jahrhundert errich­tet. 1830 ver­kaufte Christiane Friedericke von Waldenburg, ver­wit­wet von Ayer, das Gut an die Brüder Meinert. Weitere Besitzer waren ab 1858 Carl Gustav Adler, der das Allodialgut selbst bewirt­schaf­tete und ab 1901 sein Sohn Bruno Gustav Adler. Das benach­barte Wirtschaftsgebäude wurde bei einem Brand 1905 beschä­digt, nach­her aber wie­der auf­ge­baut. Konrad August Ulrich Pornitz erwarb das ehe­ma­lige Rittergut Leukersdorf 1918.

Nach 1945

Das Allodialgut war zu klein, um unter die Bodenreform zu fal­len. Die Erben von Ulrich Pornitz gaben den Landwirtschaftsbetrieb den­noch nach Kriegsende auf und ver­schenk­ten den Hof an die Gemeinde. Im Herrenhaus wur­den Wohnungen ein­ge­rich­tet. Die LPG über­nahm den Wirtschaftshof 1954 käuflich.

Nachwendezeit

Die Gemeinde hatte das vor­ma­lige Rittergut 2005 an meh­rere Privateigentümer ver­kauft. Einer der Käufer ver­un­glückte aller­dings töd­lich, so dass das Vorhaben der Sanierung nicht mehr erfolgte. 2018 erfolgte ein Teilabriss des Ritterguts.

Heutige Nutzung

Das Rittergut Leukersdorf steht leer und unge­nutzt. Es besteht Einsturzgefahr und erheb­li­cher Sanierungsbedarf.
(Fotos: Oktober 2022)