Zwenkau: Schloss Eythra

Schloss Eythra

Lindenallee
04442 Zwenkau OT Eythra

Historisches

Ab 1445 war ein Rittersitz bekannt. Von 1482 bis 1630 war die Familie Pflugk Besitzer des Schlosses, das 1733 als Barockschloss neu errich­tet und zum Ende des 18. Jahrhunderts sowie 1840 erneut umge­baut wurde. Weitere Besitzer waren Graf Werthern, Gräfin Senfft von Pilsach und von 1862 bis 1865 der Kaufmann Alexander Anger.

Devastierung

Ab 1983 wurde der Ort mit­samt Rittergut deva­stiert, um Platz für den Tagebau zu schaf­fen. 1986 wurde der zum Schloss Eythra gehör­dende Trianon, eine Art künst­li­che Ruine, abge­tra­gen und ein­ge­la­gert. Im Jahre 2002 erfolgte sein Wiederaufbau am alten, noch vor­han­de­nen Standort am Ende der his­to­ri­schen Lindenallee.

Belgershain: Wasserburg & Schloss Belgershain

Wasserburg & Schloss Belgershain

Schloßstraße
04683 Belgershain

Historisches

Das Schloss Belgershain ent­stand aus einer bereits im 11./12. Jahrhundert ange­leg­ten Sumpfburg, die von einem Wassergraben umge­ben war. Die Anlage wurde 1330 als im Besitz von Heinrich von Trebsen erwähnt. Bis 1482 befand sich das Vorwerk Belgershain im Besitz der Burggrafen von Leisnig, denen die Familie von Pflugk folgte. Nach 1510 kam das Vorwerk an die Familie von der Planitz, die es bis 1555 besaß und unter der 1551 die urkund­li­che Erwähnung als Rittergut erfolgte. 1555 wurde das Rittergut an die Herren von Schönfeld ver­kauft, die es bis 1619 besa­ßen und an die Familie von Schulenburg ver­äu­ßer­ten. Als wei­tere Besitzer sind seit 1681 die Familie von Ponickau, seit 1782 die Familie von Rex, seit 1786 die Frau von Hopfgarten, seit 1792 die Familie von Uechteritz, seit 1844 Friedrich von Zehmen und seit 1852 die Familie von Schönburg-​Waldenburg verzeichnet.

Nach 1945

1945 wurde Günther von Schönburg-​Waldenburg ent­eig­net. Das Schloss Belgershain sollte 1950 dem Abriss zum Opfer fal­len, wurde dann aber als Schule bis 1973 genutzt.

Nachwendezeit

Von 2002 bis 2004 fan­den umfang­rei­che Sanierungsarbeiten am Schloss selbst und am Schlossareal statt.

Heutige Nutzung

Das ehe­ma­lige Kavaliershaus dient heute als Rathaus. Im Schloss sind u. a. Vereinszimmer und ein Jugendklub untergebracht.

Bodendenkmalschutz

Die eins­tige Wasserburg wurde durch das Schloss über­baut und damit grund­le­gend ver­än­dert. Der umlau­fende Wassergraben ist erhal­ten. Die Anlage der Wasserburg wurde 1956 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Borna: Rittergut Neukirchen

Rittergut Neukirchen

Wyhraer Straße 13
04552 Borna OT Neukirchen

Historisches

Das 1696 urkund­lich erwähnte Rittergut befand sich bereits seit der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts im Besitz der Familie von Neustadt. 1590 kam es an die Familie von Wölkau, 1612 an Conrad von Stein und bereits vier Jahre spä­ter an die Familie von Draschwitz. Zwischen 1637 und 1648 besaß Wolf von Kayn das Rittergut und ver­kaufte es dann wie­der an die Familie von Draschwitz. Im 18. und 19. Jahrhundert wech­selte das Rittergut mehr­fach die Besitzer und ver­blieb meist jeweils nur für einen kur­zen Zeitraum. Von 1901 bis 1906 waren Waldemar Kreysing und ab 1910 Hugo Curt Kabitzsch als Besitzer verzeichnet.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung. 1954 wur­den die land­wirt­schaft­li­chen Flächen von der LPG über­nom­men. 1988 erfolgte der Abriss des bau­fäl­lig gewor­de­nen Herrenhauses.

Heutige Nutzung

Das Foto zeigt das ehe­ma­lige, heute bewohnte Verwalterhaus. Wirtschaftsgebäude sind eben­falls noch vorhanden.

Rötha: Wallburg Groitzschberg

Wallburg Groitzschberg

Waldstraße | Stausee Rötha
04571 Rötha

Historisches

Die Wallburg befand sich auf einer Talkante am Ost-​Ufer vom Stausee Rötha und süd­lich der ehe­ma­li­gen Obstweinschänke. Erhalten sind ein Turmhügel sowie ein nur noch schwer erkenn­ba­rer sichel­för­mi­ger Abschnittsgraben.

Bodendenkmalschutz

Als Bodendenkmal wurde die Anlage Anfang 1938 geschützt. Erneuert wurde der Schutz 1958.

Grimma: Wallburg Kleiner Schaddelwall

Wallburg Kleiner Schaddelwall

Klosterholz
04668 Grimma OT Schaddel

Historisches

Vermutlich nach der Aufgabe des Großen Schaddelwalls wurde der Kleine Schaddelwall ein Stück wei­ter süd­öst­lich ange­legt. Es han­delt sich um eine Spornburg über dem Muldental, die wahr­schein­lich im 9./10. Jahrhundert ent­stand. Schaddel selbst wurde noch 1306 als Herrensitz unter Theodericus dic­tus de Schadelo erwähnt. Die sla­wi­sche Wallburg wird auch als Kleiner Schlossberg bezeichnet.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz besteht seit Anfang 1935. Erneuert wurde der Schutz 1956.

Wurzen: Rittergut Burkartshain

Rittergut Burkartshain

Genossenschaftsweg 9 & 10
04808 Wurzen OT Burkartshain

Historisches

Bereits um 1100 begrün­dete der Ritter Burkhard das Anwesen. 1284 wurde der Ort urkund­lich als Borchardeshayn erwähnt. Um 1450 ver­wal­te­ten die Bischöfe von Meißen das Gut. Im glei­chen Jahr wurde Hans von Kanitz als Besitzer genannt. Anschließend erfolg­ten viele Besitzerwechsel und das Gut wurde mehr­fach auf­ge­teilt. Weitere Besitzer waren Bernhard von Stentitz und Friedrich von Saalhausen.

Andreas Quaas besaß einen Teil des Gutes von 1525 bis 1540. Ihm folgte bis 1549 die Familie von Kanitz. Unter die­ser wurde erst­mal 1548 das Rittergut urkund­lich erwähnt. Heinrich von Crostewitz besaß das Rittergut von 1549 bis 1565, ihm folgte bis 1784 die Familie von Holleuffer. Bis 1817 ist die Familie von Lorenz auf dem Rittergut ansäs­sig, anschlie­ßend bis 1825 Johann Friedrich August Zimmermann, dem bis 1838 Viktor August Schoch folgte. In jenem Jahr kam Hans Jakob Mettler an das Rittergut und erneu­erte und ver­grö­ßerte das Herrenhaus im klas­si­zis­ti­schen Stil. Auch die Wirtschaftsgebäude wur­den erwei­tert. 1859 hieß der Besitzer Erdmann.

1901 ver­kaufte der Besitzer Hentschel das Rittergut Burkartshain an Carl Wilhelm Wießner, der wie­derum 1908 an Alfred Jakob ver­kaufte. Unter die­sem erfolg­ten 1912 der Abriss der bei­den Türme und die Aufstockung um ein Geschoss. Später wurde das Dachgeschoss ausgebaut.

Nach 1945

Das Rittergut fiel unter die Bodenreform. Alfred Jakob wurde ent­eig­net und ver­trie­ben und die LPG Fortschritt über­nahm die Flächen bis zur poli­ti­schen Wende 1989. Ins Herrenhaus zogen zunächst Flüchtlinge und Kriegsheimkehrer und die Räumlichkeiten wur­den in Wohnungen auf­ge­teilt. Später diente das Herrenhaus als Verwaltungsitz der LPG. In einem klei­nen Anbau bestan­den bis zur Wende eine HO-​Filiale und eine Außenstelle der Raiffeisenbank. Die Wirtschaftsgebäude wur­den nach 1945 stark ver­än­dert, zum Teil abge­ris­sen und mit Neubauten ver­se­hen. Vom ursprüng­li­chen Zustand und Charakter des Rittergutes ist kaum etwas erhalten.

Nachwendezeit

Nach der Wende wur­den die Gebäude leer­ge­zo­gen. Die Treuhand ver­kaufte das Rittergut an einen Investor, doch drin­gend not­wen­dige Sanierungsarbeiten blie­ben aus. Auch der Park blieb ungepflegt.

Heutige Nutzung

Das große Herrenhaus und sein Torhaus befin­den sich in sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Zustand und ste­hen leer. Die Gutsanlagen sind ausgegliedert.

Belgershain: Vorwerk Köhra

Vorwerk Köhra

Fuchshainer Straße 38
04683 Belgershain OT Köhra

Historisches

Für 1478 ist ein “frey gut” ver­merkt, even­tu­ell bestand jedoch bereits um 1335 ein Herrensitz. In der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts befand sich das Gut in den Händen der Familien von Zehmen, von Pflugk und von Minckwitz. 1536 erwarb Hans von Ponickau das Gut. Unter ihm erfolgte 1548 die urkund­li­che Erwähnung, dass die Grundherrschaft über Köhra teil­weise dem Rittergut Pomßen und teil­weise dem Rittergut Belgershain oblag.

Seit 1555 befand sich das Gut im Besitz der Familie von Schönfeld. Von die­ser erwarb die Familie von Schulenburg 1619 das Gut. 1681 kam das Gut an die Familie von Ponickau. Weitere Besitzer waren ab 1782 die Familie von Rex, ab 1786 Johanne Elisabeth Wilhelmine von Hopfgarten, ab 1792 die Familie von Uechteritz sowie ab 1852 die Familie von Schönburg-​Waldenburg. Seit dem 18. Jahrhundert wurde das Gut als Vorwerk geführt.

Nach 1945

Die Familie von Schönburg-​Waldenburg wurde 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk ver­fügte über kein Herrenhaus. Vorhanden ist noch ein zum Wohnhaus umge­bau­tes Wirtschaftsgebäude.

Borna: Wasserburg & Schloss Zedtlitz

Wasserburg & Schloss Zedtlitz

Wyhraaue 8
04552 Borna OT Zedtlitz

Historisches

Eine Wasserburg wurde erst­mals 1190 als Herrensitz der Brüder Heinricus und Otto de Cedeliz erwähnt. Die Herren von Zedtlitz besa­ßen die­sen Herrensitz bis min­des­tens zu Beginn des 13. Jahrhunderts. 1303 war ein castrum bekannt. In der Mitte des 15. Jahrhunderts waren die Herren von Wolkaw als Besitzer ver­zeich­net. 1498 kam es an die Familie von Neustadt und ver­blieb, mit einer zwei­jäh­ri­gen Unterbrechung ab 1546, bis min­des­tens 1558 in Familienbesitz. 1590 war erneut die Familie von Wolkaw in den Besitzurkunden vermerkt.

Zwischen 1611 und 1685 nannte die Familie von Draschwitz Zedtlitz ihr Eigen. In die­ser Zeit brannte das Schloss im Dreißigjährigen Krieg aus. 1692 kam es an die Familie von Gladebeck, die die Schlossruine ab 1706 neu auf­bauen ließ. 1729 erwarb die Familie aus dem Winkel das Schloss und ver­kaufte es 1782 an die Familie Reinhold. 1824 kam es an die Familie von Metzradt und ging durch Heirat noch vor 1905 an die Familie von Rex über.

Nach 1945

1945 wurde Graf Rudolf Karl Max von Rex im Rahmen des Vollzugs der Bodenreform ent­eig­net und das Schloss bis Mitte der 1990er Jahre als Wohnraum, Kindergarten und durch die Gemeinde genutzt.

Nachwendezeit

2006 wur­den erste Sanierungsarbeiten durch­ge­führt. Mitte 2015 sollte eine Immobilienauktion min­des­tens 125.000 € für die Veräußerung des Schlosses einbringen.

Heutige Nutzung

Mittlerweile steht das Schloss schon jah­re­lang leer und weist einen sehr hohen Sanierungsbedarf aus. Der Gutshof befin­det sich in über­wie­gend sanier­tem Zustand und wird bewohnt. Die ehe­ma­lige Schlossmühle fun­giert heute als Hotel.

Bodendenkmalschutz

Das eins­tige Wasserschloss wurde durch den dama­li­gen Schlossneubau über­baut. Der süd­li­che Graben wurde ver­füllt, der rest­li­che Graben tro­cken­ge­legt. Der Bereich der Wasserburg steht seit Anfang 1938 als Bodendenkmal unter Schutz. Erneuert wurde der Schutz 1958.

Rötha: Burg Trachenau

Burg Trachenau

04571 Rötha OT Trachenau

Historisches

Der erst­mals 1157 erwähnte Herrensitz unter Otto de Thraconov wurde ab 1445 als Rittersitz bezeich­net. 1941 wurde die Burg zer­stört. Erbauer waren die Herren von Rötha.

Nach 1945

Der Ort wurde wegen des Kohleabbaus 1962 deva­stiert. Die Reste der Burg Trachenau gin­gen damit eben­falls verloren.

Grimma: Wallburg Nauberg

Wallburg Nauberg

Zur Schanze
04668 Grimma OT Nauberg

Historisches

Die sla­wi­sche Wallburg befin­det sich im nord­west­li­chen Bereich des Ortes und misst etwa 150 m im Durchmesser. Heute wird sie von einer Straße geteilt, die Innenfläche des Wallburgareals ist neu­zeit­lich bebaut.

Bodendenkmalschutz

Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1937. Erneuert wurde der Schutz 1956 und erwei­tert im Jahr 1974.