Zwenkau: Rittergut Imnitz I

Rittergut Imnitz I

04442 Zwenkau OT Imnitz

Historisches

Das Rittergut war Beigut des Rittergutes Kötzschbar. Die Familie von Schlegel erwarb es im 16. Jahrhundert um 1568. Das Herrenhaus ent­stand um 1800 und ging um 1840 in den Besitz der Familie Platzmann über. 1890 wur­den Umbauten am Herrenhaus vorgenommen.

Heutige Nutzung

Während das Gebäude zu DDR-​Zeiten als Schule genutzt wurde, steht es der­zeit leer.

Böhlen: Rittergut Zehmen

Rittergut Zehmen

04564 Böhlen OT Zehmen

Historisches

Als Besitzer sind seit dem 17. Jahrhundert die Familien Meyer, von Trützschler, Bollmann, Winckler, Marau, Leplay und Schmiedel bekannt. 1206 wurde erst­mals ein Herrensitz unter Fricericus de Cemin erwähnt, ab 1445 ein Rittersitz, ab 1503 ein Vorwerk sowie schließ­lich ab 1551 ein Rittergut.

Nach 1945

1957 wurde der Ort mit sei­nem Rittergut auf­grund des Kohleabbaus devastiert.

Brandis: Schloss Brandis

Schloss Brandis

Im Schloss 1–21
04821 Brandis

Historisches

1191 war das Schloss noch ein Herrensitz des Bischofs von Merseburg. Schloss Brandis blickt damit auf eine lange Geschichte zurück. Den Herren von Brandis folg­ten als wei­tere Besitzer im 14. Jahrhundert die Familie von Heynitz, die Familie von Bünau und die Familie von Ende. Die Familie aus dem Winkel kaufte das Rittergut Brandis 1612. 1690  wurde das Rittergut von Kraft Burchhard von Bodenhausen erwor­ben. 1696 brannte das Schloss ab und wurde von sei­nem Sohn Otto Wilhelm von Bodenhausen wie­der auf­ge­baut. Allerdings ver­ging bis dahin noch etwas Zeit, denn die Wiederaufbauarbeiten star­te­ten erst 1724 und wur­den 1743 beendet.

Leberecht Gottlob von Bodenhausen ver­kaufte Rittergut und Schloss Brandis 1818 an Johanna Friedrike Eleonore Schirmer und ver­erbte bei­des an ihre Tochter Ernestine Friedrike, ver­hei­ra­tet mit David Friedrich Christian Freiherr von Pentz. Die bei­den ver­an­lass­ten umfang­rei­che Renovierungsarbeiten im Jahre 1875 und lie­ßen gleich­zeitg des Westflügel anbauen. 1884 folgte ein neu­go­ti­scher Burgturm im Park.

Von 1930 bis 1945 war Major Otto Busse Eigentümer von Schloss Brandis. Ihm ist die Aufnahme von Schloss und Parkanlage im Jahr 1941 als Kunst- und Kulturdenkmale in die säch­si­sche Landesdenkmalliste zu verdanken.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Otto Busse 1945 wurde das Schloss zunächst durch ein Bataillon der US-​Streitkräfte und spä­ter durch die Militärkommandantur der Roten Armee genutzt. 1946 wurde es als Hotel für Messebesucher genutzt. Ab 1950 war das Rittergut als Finanzschule ver­pach­tet. Die Nutzung als Alten- und Pflegeheim erfolgte ab 1962 oder 1968.

Nachwendezeit

Das Altenheim zog 2003 aus. Danach stand Schloss Brandis viele Jahre leer. 2012 ging Schloss Brandis mit sei­nem Schlosspark in pri­va­ten Besitz über. Es began­nen umfas­sende Sanierungs- und Rekultivierungsphasen.

Heutige Nutzung

Schloss Brandis wird heute wie­der genutzt und hat sich als Hochzeitsschloss eta­bliert. Im Park befin­det sich noch immer der Aussichtsturm. Ein Investor ließ die Wirtschaftsgebäude zu Eigentumswohnungen umbauen.

Rötha: Wasserburg & Schloss Rötha

Wasserburg & Schloss Rötha

Schlosspark Rötha | Johann-Sebastian-Bach-Platz
04571 Rötha

Historisches

Möglicherweise bestand bereits um 1017 ein “burg­war­dum Titibutzieni”. Ein Herrensitz ist für das Jahr 1127 unter  Heinricus de Rotov belegt. Otto de Rothowe wurde 1145 als Herr auf Rötha nach­ge­wie­sen. Heinricus de Bercheich in Rotowefand 1350 im Zusammenhang mit einem Rittersitz in Rötha Erwähnung. Die Herren von Birkich zcu Rotaw sind urkund­lich 1445 auf dem Rittersitz belegt. 1551 erfolgte der erste Nachweis eines Schlosses mit Rittergut.

Das Schloss der Familie von Friesen wurde 1668 an Stelle eines Vorgängerbaus, einer Wasserburg, errich­tet. Dazu ließ sie eine Parkanlage im früh­ba­ro­cken Stil anle­gen. Schloss Rötha diente wäh­rend der Völkerschlacht als Hauptquartier der napo­leo­ni­schen Gegner. Hier tra­fen sich geschicht­li­che Größen wie Fürst von Metternich, Zar Alexander I. und Friedrich Wilhelm III. zu Lagebesprechungen.

Nach 1945

1969 wurde das Schloss gesprengt. Der Schlosspark wurde sich selbst über­las­sen und ver­wil­derte zusehends.

Heutige Nutzung

Das Rittergut ist noch vor­han­den, ebenso konnte viel wert­vol­les Inventar aus dem Schloss geret­tet wer­den. Ein Förderverein enga­giert sich für den Erhalt des Schlossparks. Ein Wettbewerb um die Errichtung eines Gedenkpavillons endete mit dem Gewinn eines moder­nen, schloss­un­ty­pi­schen Baus.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg wurde durch das spä­ter abge­bro­chene Schloss über­baut. Oberflächlich ist nichts mehr erkenn­bar. Der Kernbereich der Burg ist heute fast kom­plett mit Garagen bebaut. Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1975.

Trebsen: Wasserburg & Rittergut Seelingstädt

Wasserburg & Rittergut Seelingstädt

Walteich (Wasserburg)
Grimmaer Straße 8 (Rittergut)
04687 Trebsen OT Seelingstädt

Historisches

Im Jahr 2006 wur­den beim Entwässern des Walteiches die Grundmauern eines Turmes gefun­den, wel­che zur 1251 erwähn­ten Wasserburg gehö­ren. Im 17. Jahrhundert wurde die Burg abge­tra­gen und der Walteich zur Fischzucht angelegt.

Ein Rittersitz exis­tierte bereits 1445 unter Schenk zu Seligenstat und wurde 1551 zum Rittergut erho­ben. Um 1630 erwarb Dr. David von Döring das Rittergut Seelingstädt. Die Gebäude sind feder­füh­rend unter ihm ent­stan­den, wobei seine Nachkommen hier und da Umbauten vor­neh­men und um 1820 die Scheune erbauen lie­ßen. 1859 ver­kaufte Friedrich Traugott von Döring das Rittergut an Albert Zschucke. Zu den wei­te­ren Besitzern zählte Woldemar Bretschneider-​Bodemer, wel­cher in den Jahren 1897 und 1898 das Herrenhaus im Stil der Neorenaissance umge­stal­ten ließ. Die letz­ten umfas­sen­den Bauarbeiten fan­den um 1900 statt.

Nach 1945

1945 wurde Werner Bretschneider-​Bodemer ent­eig­net. Vier Jahre spä­ter erhielt das Bistum Meißen das Schloss mit Rittergut Seelingstädt über­eig­net. Das Bistum rich­tete im Schloss ein Altenheim ein.

Nachwendezeit

2004 fan­den umfang­rei­che Sanierungsarbeiten statt. Die Nutzung als Altenheim wurde fortgeführt.

Heutige Nutzung

Das Rittergut wird von der Caritas einer­seits wei­ter­hin als Altenpflegeheim, ande­rer­seits als Bildungszentrum genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburg wurde als Bodendenkmal 1958 unter Schutz gestellt. Bei der Umgestaltung des Geländes wurde die Burginsel im Walteich in einen Damm mit einbezogen.

Bad Lausick: Rittergut Lauterbach

Rittergut Lauterbach

Hauptstraße 9
04651 Bad Lausick OT Lauterbach

Historisches

Der Ort Lauterbach wurde erst­mals 1350 im Zusammenhang mit einem Kammergut erwähnt. Seit 1529 wurde es als Vorwerk bezeich­net. In der zwei­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts befand sich das Vorwerk Lauterbach im Besitz der Familie von Ponickau. 1832 kam das Königreich Sachsen in den Besitz von Lauterbach und wan­delte das Vorwerk in ein Kammergut um. 1846 erwarb die Familie von Seydewitz das Kammergut und ver­äu­ßerte es 1860 an die Familie Dietze-​Pommssen, unter der das Gut 1875 als Rittergut erwähnt wurde. Weitere Besitzer waren ab 1883 die Familie Weiss, ab 1890 Friedrich August Beschke sowie ab 1907 Alexander Pagenstecher.

Nach 1945

Nach der Enteignung 1945 diente das Herrenhaus des Rittergutes jahr­zehn­te­lang als Wohnhaus.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist mitt­ler­weile leer­ste­hend und stark sanie­rungs­be­dürf­tig. Ein Verkauf wird angestrebt.
(Stand: Mai 2024)

Borna: Rittergut Witznitz

Rittergut Witznitz

04552 Borna OT Witznitz

Historisches

Das Rittergut Witznitz wurde erst­mals  1764 nach­ge­wie­sen. Als Besitzer des Guts sind seit dem 17. Jahrhundert aus­schließ­lich bür­ger­li­che Familien bekannt: Brehme, Prenkenhoff, Rink, Kobitzsch, Semmler, Joseph.

Im Tagebau Witznitz I wurde von 1911 bis 1949 Braunkohle abge­baut. Im Zuge des­sen Erweiterung wurde der Ort Witznitz 1941 abge­bro­chen. Nach der Stilllegung des Tagebaus ent­stand zwi­schen 1950 und 1954 das Speicherbecken Witznitz. Das Speicherbecken über­deckt heute die ehe­ma­lige Lage des Ritterguts.

Rötha: Schloss Rüben

Schloss Rüben

04571 Rötha OT Rüben

Historisches

Der 1348 erwähnte Herrensitz unter den brü­dern Bernhart, Apecz und Conrat von Rewin wurde ab 1445 als Rittersitz und ab 1490 als Vorwerk mit Sattelhof bezeich­net. Seit 1551 han­delte es sich um ein Rittergut.

Nach 1945

1955 wurde der Ort abge­tra­gen, um mit dem Kohleabbau begin­nen zu können.

Zwenkau: Rittersitz Tellschütz

Rittersitz Tellschütz

04442 Zwenkau OT Tellschütz

Historisches

Tellschütz war mög­li­cher­weise bereits im Jahre 1297 als Herrensitz unter Apeczus de Teltschicz und im Jahre 1303 als Herrensitz unter Nicolaus de Telschicz bekannt. Die Verwaltungszugehörigkeit oblag 1378 dem castrum Groitzsch. Tellschütz konnte als Rittersitz im Jahre 1432 nach­ge­wie­sen wer­den. Die Grundherrschaft wurde ab 1548 im Laufe der Zeit von unter­schied­li­chen Rittergütern ausgeübt.