Großpösna: Rittergut Großpösna

Rittergut Großpösna

Im Rittergut 1
04463 Großpösna

Historisches

Bereits 1190 bestand ein Herrensitz, der sich noch vor 1290 im Besitz des Bernhard von Mocheleyums befand und 1290 von der Familie von Pflugk erwor­ben wurde. Bei dem Herrensitz han­delte es sich offen­bar um die Wasserburg Altes Schloss, wel­ches sich ein gan­zes Stück süd­west­lich des Ritterguts nahe des Bahnhofs befand. Bei der Wasserburg und dem Rittergut han­delt es sich ver­mut­lich um zwei unab­hän­gig von­ein­an­der bestehende Objekte.

Die Familie von Pflugk wurde noch 1549 als Besitzer auf­ge­führt. Möglicherweise bestand zu jenem Zeitpunkt bereits ein Gut, aus wel­chem sich das Rittergut Großpösna her­aus ent­wi­ckelt hat. 1551 wurde ein Lehngut erwähnt. 1574 fand Wolf Seidel und 1589 Caspar von Zehmen Erwähnung als Besitzer. Von 1594 bis 1609 war Johann Christoph Braun Eigentümer. Unter ihm wurde das Lehngut 1606 zum Rittergut erhoben.

In den nächs­ten Jahrhunderten wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Für jeweils einen län­ge­ren Zeitraum sind von 1660 bis 1739 die Familie von Mühlbach, nach­fol­gend bis nach 1765 die Familie von Peine und zum Ende des 18. Jahrhunderts hin die Familie von Bülow auf­ge­führt. Vor allem in der Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich das Rittergut meist nur wenige Jahre in den Händen der jewei­li­gen Besitzer.

Nach 1945

1945 wurde die Familie Refardt, seit 1910 im Besitz des Rittergutes Großpösna, ent­eig­net. Danach wur­den im Herrenhaus Wohnungen ein­ge­rich­tet. Später erfolgte eine Nutzung als Gemeinde- und Vereinshaus.

Heutige Nutzung

Im Jahre 2008 wurde die umfas­sende Sanierung abge­schlos­sen. Das Herrenhaus wird nun durch die Gemeindeverwaltung und das Standesamt genutzt der alte Kuhstall im Rittergutsgelände gastronomisch.
(Stand: 01/​2018)

Wurzen: Burg & Schloss Wurzen

Burg & Schloss Wurzen (Bischofsburg)

Amtshof 2
04808 Wurzen

Historisches

Eine Burg wurde erst­mals 1369 erwähnt. Der Bau des heu­ti­gen Schlosses erfolgte zwi­schen 1491 und 1497 für den Bischof Johann VI. von Saalhausen. Damit gilt Schloss Wurzen als das wohl älteste Schloss in Sachsen. 1508 folg­ten Erweiterungs- sowie 1519 Erneuerungsbauten. Den Zusatznamen Bischofsburg erhielt das Schloss dadurch, dass bis 1581 die Wurzener Bischöfe im Schloss resi­dier­ten. In jenem Jahr dankte Bischof Johann IX. von Meißen ab und das Meißner Domkapitel über­nahm Schloss Wurzen, um es als Sitz der Stiftsregierung zu nut­zen. Bei einem Brand 1631 wur­den die bei­den Rundtürme zer­stört. Ein Turm wurde 1646 wie­der auf­ge­baut, der andere von 1670 bis 1673. 1818 änderte sich die bis­he­rige Nutzung. Das Schloss diente nun­mehr als Polizei- und Gerichtsgebäude.

Nach 1945

Zu DDR-​Zeiten diente Schloss Wurzen als Volkspolizeikreisamt.

Nachwendezeit

Im Jahr 2002 ver­kaufte die Stadt das Schloss an pri­vat. Das Schloss wurde umfas­send saniert.

Heutige Nutzung

In Schloss Wurzen befin­det sich heute ein erst­klas­si­ges Hotel.

Bodendenkmalschutz

Die Burg wurde durch das Schloss über­baut und umfasste ursprüng­lich zusätz­lich den bereich von Dom und Domplatz. Der letzte noch erhal­tene Burgrest ist ein noch erkenn­ba­rer Graben vor dem Schloss. Seit 1958 besteht Schutz als Bodendenkmal.

Bennewitz: Jagdschloss Zeititz

Jagdschloss Zeititz

Brandiser Straße 20–28
04828 Bennewitz OT Zeititz

Historisches

Die erste urkund­li­che Erwähnung von Zeititz erfolgte 1404. Ein Vorwerk wurde 1606 nach­ge­wie­sen, 1696 ein Rittergut. Ausführlichere Informationen las­sen sich erst ab dem 19. Jahrhundert fin­den. Bis 1802 befand sich das Rittergut Zeititz im Besitz von Carl Graf von Lindenau. Dieser ver­kaufte es 1806 an die Leipziger Kaufmannsfamilie Schnetger, die bereits im Besitz des Rittergutes Machern war. Familie Schnetger ver­äu­ßerte 1892 das Rittergut Zeititz an den Baron Wolf von Arnim. Jener Baron ließ um 1893 eine schloss­ähn­li­che Villa errich­ten und zeich­nete mit­samt sei­nem Nachfolger für das flo­rie­rende Rittergut sowie in der Umgebung befind­li­che indus­tri­elle Besitzungen – Töpferei, Ton- und Ziegelwerk, Ofenfabrik sowie Braunkohlewerk – verantwortlich.

1904 über­nahm zunächst Frau von Arnim-​Peres das Rittergut Zeititz, wenig spä­ter Hanskarl von Arnim-​Peres. Letzterer bewohnte nach 1919 auch Schloss Otterwisch bis zu sei­nem Tod 1944. Verschuldung zwang ihn 1933 zum Verkauf sei­ner Besitzungen in Altenbach und Zeititz. Die auch als Jagdschloss bezeich­nete Villa ging an den Leipziger Verlag Köhler und Frenzel über. Nach 1940 quar­tier­ten sich Offiziere vom SS-​Nachtjagdgeschwader darin ein.

Nach 1945

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Jagdschloss erst als “Waldkurheim” genann­tes TBC-​Heim und spä­ter als Schwangeren-​Erholungsheim genutzt.

Nachwendezeit

Zunächst wurde die Schlossvilla für andert­halb Jahre als Asylbewerberheim genutzt. Ein zu hoch ange­setz­ter Verkaufspreis ver­hin­derte, dass ein Verkauf und die Umnutzung als Hotel zustande kamen. Seit 1992 stand das Jagdschloss daher leer.

Heutige Nutzung

1998 wurde der Gebäudekomplex pri­vat erwor­ben und auf­wen­dig saniert. Der Eigentümer bewohnt eine der zehn Komfortwohnungen selbst.

Borna: Rittergut Gestewitz

Rittergut Gestewitz

Bergweg 9
04552 Borna OT Gestewitz

Historisches

Aus dem 1442 erwähn­ten Rittersitz ging noch gegen Ende des 15. Jahrhunderts ein Rittergut her­vor. Es befand sich bis 1516 im Besitz des Martin von der Jahne und wurde in jenem Jahr an Heinrich von Könneritz gekauft. Zwischen 1530 und 1554 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Zehmen, die es 1735 erneut erwarb. In der Zwischenzeit befand sich das Rittergut ab 1555 in den Händen der Stadt Borna sowie ab 1670 im Besitz der Familie Falkner. Weitere Besitzer waren ab 1806 die Familie von Haussen, ab 1823 Johann Gottlob Zschammer, ab 1832 Johann August Schade sowie ab 1910 die Familie Liebner.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde zuletzt bis 2004 als Kindergarten genutzt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist saniert und unter ande­rem Sitz eines Architekturbüros.

Böhlen: Herrensitz Stöhna

Herrensitz Stöhna

04564 Böhlen OT Stöhna

Historisches

Stöhna wurde 1305 als Herrensitz unter Bernhardus de Ztenen nachgewiesen.

Devastierung

Ab 1955 erfolgte die Abtragung des Ortes für den Braunkohletagebau. Die Fläche ist heute teil­weise rekul­ti­viert bzw. wird durch ein Rückhaltebecken eingenommen.

Wurzen: Rittergut Unternitzschka

Rittergut Unternitzschka

Muldenstraße 6
04808 Wurzen OT Nitzschka

Historisches

1534 als Vorwerk bezeich­net, erfolgte 1606 die Erwähnung eines Ritterguts Nitzschka. Dieses wurde, als es sich im Besitz der Familie von Minckwitz befand, in der Mitte des 17. Jahrhunderts in Obernitzschka und Niedernitzschka geteilt. Um 1736 wurde das schlichte Herrenhaus unter Hans Wilhelm von Minckwitz erbaut. 1803 wurde das Rittergut Niedernitzschka von Hans Carl David von Minckwitz an Leopold Ernst Ferdinand aus dem Winckel ver­kauft, der bereits das Rittergut Obernitzschka besaß. Ihm folgte 1814 Siegfried August Mahlmann und die­sem wie­derum folgte 1826 der Baron von Lorenz. Ab 1858 war Carl Degenkolb Besitzer bei­der Rittergüter. Seit 1862 befand sich das Rittergut Niedernitzschka über meh­rere Generationen im Besitz der Familie von Carlowitz. Unter Anna Henriette von Carlowitz erfolg­ten 1907 Umbauten am Herrenhaus. Oswald Georg Anton von Carlowitz ver­kaufte es 1928.

Nach 1945

Nach Kriegsende wurde das Herrenhaus zu Wohnzwecken genutzt und dazu umgebaut.

Heutige Nutzung

Herrenhaus und Stallgebäude ste­hen leer. Der Landwirtschaftsbetrieb auf den ehe­ma­li­gen rit­ter­güt­li­chen Flächen wurde eingestellt.

Bennewitz: Vorwerk Neuweißenborn

Vorwerk Neuweißenborn

04828 Bennewitz OT Neuweißenborn

Historisches

Neuweißenborn lag im 16. Jahrhundert wüst und wurde erst spä­ter neu auf­ge­sie­delt. Für 1875 ist ein Vorwerk, dem auch ein Forsthaus sowie Drescherhäuser zuge­hö­rig waren, erwähnt.

Thallwitz: Vorwerk Zwochau

Vorwerk Zwochau

Nr. 1a
04808 Thallwitz OT Zwochau

Historisches

Zwochau wurde erst­mals 1300 erwähnt und lag etwa von der Mitte des 15. Jahrhunderts an für fast ein Jahrhundert wüst. Die Herren über Zwochau waren die Herren von Poigk, die vom Rittergut Hohburg aus die Grundherrschaft aus­üb­ten, den Ort schließ­lich neu auf­sie­del­ten und unter denen 1571 erst­mals ein Vorwerk Erwähnung fand. 1617 erwarb Wilhelm von Lindenau das Vorwerk zusam­men mit dem Hohburger Rittergut. Bereits fünf Jahre spä­ter ging es in den Besitz des Kurfürsten Johann Georg I. über.

Im Dreißigjährigen Krieg, 1637, wurde das Vorwerk zer­stört. Es kam 1654 in den Besitz der Familie von Holzendorf, unter der es wie­der auf­ge­baut wurde. Ab 1661 ist die Familie von Ploetz als Besitzer ver­merkt. Ab 1702 befand sich das Vorwerk im Besitz von Johann Adolph von Fritzsch und kam nach zehn Jahren erneut an die Familie von Ploetz. Danach wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. So sind ab 1782 Alfred Ludwig von Wuthenau, ab 1794 die Familie von Holleufer, ab 1799 der Freiherr von Lorentz, ab 1806 Carl Gottlob Edler von der Planitz und ab 1822 die Freiherren von Kalitsch auf­ge­führt. 1878 erwarb Georg Caspar Ferdinand Dam von Schönberg das Vorwerk Zwochau. Nachdem die­ses in der Silvesternacht von 1881 auf 1882 abge­brannt war, ließ er es kom­plett neu errichten.

Nach 1945

Die Familie von Schönberg wurde 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das Vorwerksgebäude ist umfas­send sanierungsbedürftig.

Zwenkau: Rittergut Mausitz

Rittergut Mausitz

04442 Zwenkau OT Mausitz

Historisches

Mausitz war 1269 ein Herrensitz unter Henricus de Musitz. 1464 war ein Gut ver­zeich­net, seit 1548 ein Rittergut. Besitzer waren unter ande­rem die Herren von Pflug, ein Graf Werthern, die Gräfin Senfft von Pilsach und der Kaufmann Alexander Anger.