Böhlen: Herrenhaus Großdeuben

Herrenhaus Großdeuben

Hauptstraße 54
04564 Böhlen OT Großdeuben

Historisches

1197 erfolgte die Ersterwähnung als Herrensitz unter Gumbertus de Duben. 1285 befand sich der Herrensitz in den Händen von Guntherus de Dubene. Die Nennung als Rittersitz datiert auf das Jahr 1378, die Ernennung zum Rittergut erfolgte bereits ver­hält­nis­mä­ßig früh im Jahre 1470.

Friedrich Brand von Lindau kaufte das Rittergut 1652. 1703 ging es an Georg Ferdinand von Hopfgarten über. Dieser ver­kaufte es 1716 an den Kaufmann Hohmann. Die Toranlage wurde um 1700 /​ 1710 erstellt, das Herrenhaus wurde 1730 durch George Werner erbaut und 1896 umge­baut, nach­dem es von einem Leipziger Konsul erwor­ben wurde. Im Erdgeschossbereich wur­den Anbauten angefügt.

Regis-​Breitingen: Burg Regis

Burg Regis

Am Freibad
04565 Regis-Breitingen

Historisches

Im Jahr 929 wurde die von den Sorben erbaute Burg erst­mals in einer Chronik erwähnt. Eine andere Quelle datiert den Bau der Burg in die Zeit des Mittelalters mit einer Bauzeit nach dem Jahr 1043. Als Herrensitz wurde Regis 1186 unter Albertus de Riguz genannt. Die Burg wurde 1228 und 1233 in Urkunden benannt und offen­bar um 1382 zerstört.

Die Burg an sich ist ein­ge­eb­net und nicht mehr erkenn­bar. Die befand sich öst­lich des Ortes im Gelände des alten Friedhofsteils. Die Friedhofsmauer wurde in öst­li­cher und süd­li­cher Richtung auf der ehe­ma­li­gen Außenböschung von Burg Regis erbaut.

Bodendenkmalschutz

Seit Ende 1937 besteht für die Burganlage Schutz als Bodendenkmal. Der Schutz wurde 1958 erneuert.

Thallwitz: Rittergut Röcknitz

Rittergut Röcknitz

An der Wasserburg 3
04808 Thallwitz OT Röcknitz

Historisches

In der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde eine Wasserburg urkund­lich erwähnt. 1696 fan­den Umbauten zum Herrenhaus im Auftrag von Joachim von Plötz statt.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde zwi­schen 2001 und 2004 Jahren saniert, nach­dem es zuvor jahr­zehn­te­lang ver­nach­läs­sigt wor­den war.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus, das in einem gro­ßen Park steht, wird haupt­säch­lich durch Vereine und für klei­nere Feierlichkeiten genutzt.

Grimma: Rittergut Haubitz

Rittergut Haubitz

Am Rittergut 4–10
04668 Grimma OT Haubitz

Historisches

Haubitz wurde erst­mals 1232 unter Guntherus de Hubewiz erwähnt. Ein Vorwerk bestand 1497. Das Rittergut Haubitz wurde 1606 erwähnt und im 18. Jahrhundert im Barockstil umge­baut. Zu den Besitzern zähl­ten die Familien von Haugwitz, von Lindenau, von Brück und gegen Ende des 18. Jahrhunderts Anton von Böhlau. Unter ihm ent­stan­den 1800 das Herrenhaus und das Wirtschaftsgebäude. Die Familie von Böhlau besaß das Rittergut Haubitz bis 1945.

Nach 1945

Das Rittergut wurde 1945 auf­ge­teilt. Im Herrenhaus wurde Wohnraum geschaffen.

Nachwendezeit

2001 gelangte die Stadt Grimma in das Eigentum des Ritterguts Haubitz.

Heutige Nutzung

Die äußere Gebäudesubstanz weist einen ordent­li­chen Zustand vor. Ein Teil des Herrenhauses wird bewohnt, wei­tere Räume wer­den von Vereinen genutzt.

Wurzen: Schloss Nitzschka

Schloss Nitzschka

Am Rittergut 9–11
04808 Wurzen OT Nitzschka

Historisches

Erstmals wurde 1445 ein Rittersitz für Nitzschka erwähnt. Im Jahre 1540 ver­kaufte Heinrich von Zeschau den Rittersitz an Georg von Minckwitz. Die Familie von Minckwitz behielt das Gut über meh­rere Generationen in Familienbesitz. Unter ihr erfolgte eine Aufwertung zum Rittergut, die für das Jahr 1606 urkund­lich belegt ist. Nach einem Brand wurde 1704 das Schloss als Neubau errich­tet. 1737 ver­kaufte Hans Karl Eberhard von Minckwitz das Rittergut Nitzschka, zu jenem Zeitpunkt als Obernitzschka bezeich­net, an Augusta Friederika von Schleinitz. 

1742 erbte Heinrich von Schleinitz das Rittergut von sei­ner Frau, er ver­kaufte es 1748 an Johanna Maria von Miltitz. Weitere Besitzer waren ab 1754 Charlotta Johanna von Krosigk, ab 1794 Leopold Ernst Ferdinand aus dem Winckel, ab 1814 Siegfried August Mahlmann, ab 1826 der Baron von Lorenz und ab 1858 Carl Degenkolb. 1862 gelangte das Rittergut Nitzschka mit Henriette Elisabeth von Carlowitz an die Familie von Carlowitz, die es über einige Generationen in ihrem Besitz behielt. 1928 ver­äu­ßerte Oswald Georg Anton von Carlowitz das Rittergut Obernitzschka. Nach der Weltwirtschaftskrise der 1920er Jahre ging es an das Bankhaus Nußbaum und Friedemann über.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung, das Rittergut wurde auf­ge­teilt. Das Schloss wurde 1947 zum Abriss und zur Gewinnung von Baumaterial freigegeben.

Nachwendezeit

Ein Wirtschaftsgebäude brannte Ende 2007 ab.

Heutige Nutzung

Vom ehe­ma­li­gen Schloss sind noch deut­li­che Ruinenreste erhal­ten. Darüber hin­aus exis­tie­ren meh­rere sanierte Wirtschaftsgebäude sowie die ehe­ma­lige Brauerei und Brennerei.

Bennewitz: Rittergut Pausitz

Rittergut (Sattelhof) Pausitz

04828 Bennewitz OT Pausitz

Historisches

Der Sattelhof war ein Freigut und wurde 1764 urkund­lich erwähnt. Besitzer waren um 1790 Herr Petzsch, um 1815 Herr Sonntag und um 1850 Herr Fischer. 1875 wurde der Sattelhof als Rittergut erwähnt.

Nach 1945

Das Herrenhaus fiel nach 1945 dem Abriss zum Opfer.

Regis-​Breitingen: Rittergut Großhermsdorf

Rittergut Großhermsdorf

04565 Regis-​Breitingen OT Großhermsdorf

Historisches

Die erste schrift­li­che Erwähnung des Ritterguts datiert auf das Jahr 1551. Seit dem 17. Jahrhundert sind als Besitzer benannt: die Familien von Fitzscher, von Pflug, von Born, von Lindenau und von Stammer. Das Herrenhaus wurde in der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut.

Nach 1945

Im Rahmen der Bodenreform wur­den die dama­li­gen Besitzer ent­eig­net und das Herrenhaus zur Schule umge­baut, als wel­che es bis 1966 genutzt wurde.

Thallwitz: Schloss Lossa

Schloss Lossa

Am Park 2–4
04808 Thallwitz OT Lossa

Historisches

Das Rittergut Lossa wurde erst­mals 1564 schrift­lich erwähnt und ging aus einem Vorwerk her­vor, wel­ches 1504 urkund­lich nach­weis­bar war. Um 1560 wurde das Schloss unter Moritz von Nitzschwitz erbaut. Im 17. Jahrhundert sind Major Blümel sowie Domprobst Heinsberg als Besitzer bekannt. 1704 bis 1810 folgte die Familie von Bünau, wel­che Umbauten ver­an­lasste. Armgard von Könneritz erbte 1810 das Rittergut Lossa, wel­ches nun bis 1945 in Familienbesitz ver­blieb. Bauliche Änderungsarbeiten an der Schlossanlage wur­den im 19. Jahrhundert vor­ge­nom­men. Der Rittergutshof ver­fügt neben dem Schloss auch über ein Herrenhaus, wel­ches von den Gutspächtern bewohnt wurde.

Nach 1945

Die Familie von Könneritz wurde 1945 ent­eig­net. Im Herrenhaus wur­den ein Kindergarten und eine kleine Bibliothek unter­ge­bracht. Seit Mitte der 1980er Jahre herrschte auf­grund des Bauzustandes Leerstand.

Nachwendezeit

Die Gemeinde Thallwitz begann 2000 mit Sanierungsarbeiten am Dach.

Heutige Nutzung

Das Schloss steht leer, die wei­te­ren Gebäude des dazu gehö­ren­den Rittergutes wer­den bewohnt sowie von einem Reparatur- und Transportunternehmen genutzt. Ende August 2016 brann­ten, ver­mut­lich infolge von Brandstiftung, das Dach und Teile der Fassade ab. Die Investorensuche gestal­tet sich schwie­rig, da die Zuwegung zum Schloss über das gewerb­lich genutzte Rittergutsgelände führt.

Grimma: Rittergut Leipnitz

Rittergut Leipnitz

Am Rittergut 7–9
04668 Grimma OT Leipnitz

Historisches

In Leipnitz bestand bereits 1497 ein Rittersitz, wel­cher 1548 als Rittergut schrift­lich belegt ist. Zu den Besitzern des Gutes zähl­ten seit dem 17. Jahrhundert die Familien von Haugwitz, von Erdmannsdorf, Jahn und von der Becke. Von 1741 bis 1770 besaß Achaz von Schulenburg das Rittergut. Um 1880 ent­stand das Herrenhaus unter sei­nem Besitzer Hans Reuter. Anneliese Gräfin von der Schulenburg erwarb das Rittergut Leipnitz  nach 1920.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Anneliese Gräfin von der Schulenburg im Rahmen des Vollzugs der Bodenreform wurde noch 1945 im Herrenhaus ein Kinderheim eingerichtet.

Nachwendezeit

Von 1994 bis 1996 fan­den Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten statt. Im Nebengebäude wurde um 1994 nach Umbauarbeiten eine Außenwohngruppe des Kinder- und Jugendheimes inte­griert. Seit Sommer 2005 steht das Herrenhaus leer, im Folgejahr wurde es an pri­vat verkauft.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht leer und unge­nutzt. Auf dem Grundstück befin­den sich noch Garagen, eine Werkstatt und ein Sportplatz.