Nossen: Herrensitz Prositz

Herrensitz Prositz

01623 Nossen OT Prositz

Historisches

Vermutlich exis­tierte um 1198 unter Henricus de Prowestwiz ein Herrensitz in Prositz. Die spär­li­che Informationslage lässt jedoch keine ein­deu­ti­gen Rückschlüsse auf das tat­säch­li­che Bestehen des Herrensitzes zu.

Nossen: Wasserburg & Schloss Schleinitz

Wasserburg & Schloss Schleinitz

Schleinitz 1
01623 Nossen OT Schleinitz

Historisches

1231 wurde erst­mals ein Herrensitz in Schleinitz erwähnt, bei dem es sich um eine Wasserburg gehan­delt haben soll. Die Familie von Schleinitz, säch­si­scher Uradel, besaß den Herrensitz Schleinitz von 1255 bis 1594. Unter ihnen wurde Schleinitz 1443 als Rittersitz und 1551 als Rittergut urkund­lich erwähnt. Der heu­tige Schlossbau wurde Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts als Umbau der Wasserburg mit zwei Rundtürmen errich­tet. Die Türme waren einst durch eine Wehrmauer ver­bun­den. Die Adelsfamilie von Loß besaß Schleinitz von 1594 bis 1664. Unter die­ser erfolg­ten in der zwei­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts Um- und Ausbauten des Schlosses.

Nachfolgend gelangte die Familie von Bose in den Besitz von Schleinitz und behielt ihn bis 1773. Darunter war auch Dietrich von Bose, wel­cher Ritter des Johanniterordens, kur­fürst­li­cher Kammerherr und Inspekteur der Fürstenschule Sankt Afra in Meißen war. 1773 ging Schleinitz per Erbe an die Familie von Zehmen über und ver­blieb in deren Besitz bist 1906. 1781 lie­ßen sie eine stei­nerne Brücke über den ehe­ma­li­gen Wassergraben errich­ten. 1905 erfolg­ten umfang­rei­che Umbaumaßnahmen, bei denen unter ande­rem im Mittelbau eine zwei­ge­schos­sige Halle errich­tet wurde. Hans-​Dietrich von Zehmen lebte aber meist in London und starb dort 1906 kin­der­los. Seine Schwester Marie Susanna, ver­ehe­licht mit Dr. Heinrich Freiherr von Friesen, erbte das zu die­sem Zeitpunkt lange leer­ste­hende Schloss Schleinitz. Die Familie von Friesen besaß den Grundbesitz bis 1945.

Nach 1945

Die Witwe Marie-​Josephe von Friesen war bis 1945 die letzte Besitzerin von Schloss Schleinitz. Sie wurde vor der dro­hen­den Deportation recht­zei­tig gewarnt und konnte mit ihrer Familie flie­hen. Das Schloss wurde von den Russen geplün­dert und die im Schloss wäh­rend des Krieges ein­ge­la­ger­ten Dresdner Kulturgüter zer­stört. Lediglich eine Vase konnte geret­tet und rekon­stru­iert wer­den und ist heute im Schloss Moritzburg ausgestellt.

Im Schloss wur­den Flüchtlinge und Heimatvertriebene ein­quar­tiert, die Wirtschaftsgüter über­nahm eine LPG. In den 1960er Jahren nahm die Familie von Friesen Kontakt zur alten Heimat auf. Sie erhielt aus ihrem frü­he­ren Besitz einige Kunstgegenstände zurück, eine voll­stän­dige Rückgabe des Eigentums erfolgte jedoch nicht.

Nachwendezeit

Die LPG wurde 1990 auf­ge­löst und das her­un­ter­ge­wirt­schaf­tete Schloss stand leer. Bereits zwei Jahre spä­ter wurde der Förderverein gegrün­det. Dieser erhielt zunächst ein Startkapital von einer Stiftung, begann mit der schritt­wei­sen Sanierung des Schlosses und rich­tete ein Kultur‑, Bildungs- und Begegnungszentrum ein. 1998 wur­den zusätz­lich ein Hotel und ein Restaurant im Schloss ein­ge­rich­tet. In der Schlosskapelle wer­den Trauungen durch­ge­führt, auch für Seminare und Feiern kann das Schloss genutzt wer­den. Das Gartenhaus wurde als Orangerie in dem weit­läu­fi­gen fran­zö­si­schen Park erbaut und besaß im Obergeschoss eine Bibliothek mit über 3.000 Büchern von Dietrich von Bose aus dem Jahr 1690.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird heute über­wie­gend für die Durchführung von Veranstaltungen genutzt. Übernachtungen sind im Hotel und in der Herberge eben­falls mög­lich. Das Schloss ver­fügte über ein 280 ha gro­ßes Wirtschaftsgut. Die ehe­ma­li­gen Scheunen, Malz‑, Backhäuser und Stallungen sowie das Gartenhaus wer­den als Wohnungen genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg als Ursprungsbau wurde Ende 1972 unter Bodendenkmalschutz gestellt. Sie ist durch das Schloss über­baut, der tro­cken­ge­legte Graben ist noch vor­han­den und gut erkennbar.

Lampertswalde: Herrensitz Quersa

Herrensitz Quersa

01561 Lampertswalde OT Quersa

Historisches

Unter Fridericus de Querez wurde im Jahre 1220 ein Herrensitz für Quersa nach­ge­wie­sen. Das Rittergut Kalkreuth übte 1552 die Grundherrschaft über Quersa aus. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts war Quersa bereits als Amtsdorf ver­zeich­net. Es ist davon aus­zu­ge­hen, dass der Herrensitz in Ermangelung von Bedeutung bereits lange zuvor auf­ge­ge­ben wor­den war.

Priestewitz: Vorwerk Baßlitz

Vorwerk Baßlitz

01561 Priestewitz OT Baßlitz

Historisches

Für Baßlitz ist 1262 ein Herrensitz unter Hermannus de Paseliz und 1406 ein Vorwerk nach­weis­bar. Der Ort gehörte 1764 zum Rittergut Proschwitz.

Lommatzsch: Wallburg Paltzschen

Wallburg Paltzschen

01623 Lommatzsch OT Paltzschen

Historisches

Bei dem 1206 erwähn­ten Herrensitz han­delte es sich um die Burg Paltzschen. Diese sla­wi­sche Wallanlage ist nur noch in Fragmenten erhalten.

Bodendenkmalschutz

Der einst sichel­för­mige Wallrest wurde 1938 unter Bodendenkmalschutz gestellt; die­ser Schutz wurde 1957 erneu­ert. 1976 wur­den die Überreste der Wallanlage nörd­lich des Orts durch Landwirtschaftsbetrieb fast kom­plett zer­stört und eingeebnet.

Priestewitz: Rittergut Baselitz

Rittergut Baselitz

An der Schäferei 2
01561 Priestewitz OT Baselitz

Historisches

Bereits 1382, mög­li­cher­weise schon seit 1371, bestand ein Vorwerk, das sei­nen Status lange Zeit inne­hielt. Erst 1795 berich­ten die Quellen von einem Rittergut. Das Herrenhaus wurde im 18. Jahrhundert erbaut.

Nach 1945

Nach 1945 erfolgte eine Nutzung als Kindertagesstätte.

Nachwendezeit

Bis 1998 diente das Herrenhaus aus Aussiedlerheim.

Heutige Nutzung

Das auf­wän­dig sanierte Herrenhaus wird heute durch ver­schie­dene Gewerbe genutzt.

Nossen: Wallburg Zöthain

Wallburg Zöthain

Mettelwitzer Burgberg
01623 Nossen OT Mettelwitz

Historisches

Die Wallburg wird auch als Alte Schanze bezeich­net und befin­det sich über dem Ketzerbach nord­west­lich von Mettelwitz. Ein Wanderweg von Zöthain nach Mettelwitz führt über die sla­wi­sche Wehranlage.

Sie gehörte im 10. Jahrhundert zu den Befestigungen, wel­che den sla­wi­schen Stamm der Daleminzier schützte. Mit der deut­schen Herrschaft in die­ser Gegend scheint die mili­tä­ri­sche Bedeutung der Burg been­det wor­den zu sein. Zwei par­al­lel ver­lau­fende Wälle sind noch erhal­ten. 1843 wur­den Teile des nörd­li­chen Walls zur Gewinnung von Ackerland eingeebnet.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage steht seit 1937 unter Bodendenkmalschut, wel­cher Anfang 1973 erneu­ert wurde.

Priestewitz: Schloss Dobritzchen

Schloss Dobritzchen

01561 Priestewitz OT Dobritzchen

Historisches

Bereits 1352 bestand ein Sattelhof, das zwei Jahrhunderte spä­ter zu einem Rittergut auf­ge­wer­tet wurde. Das Rittergut wurde erst­mals 1551 erwähnt und befand sich zum dama­li­gen Zeitpunkt im Besitz der Herren von Nischwitz. Ab 1618 waren die Herren von Schleinitz genannt und ab 1661 Georg von Poigk. Um 1700 erwarb Gottfried Herrman Graf von Beichlingen das Rittergut und ver­ei­nigte es mit dem Dallwitzer Rittergut. Kurze Zeit spä­ter kamen beide Güter an das Kriegsministerium, wel­ches eine Umwandlung in ein Remontegut vornahm.

Das Schloss Dobritzchen soll sich bereits vor 1841 in einem zer­stör­ten Zustand befun­den haben. Ein Wiederaufbau erfolgte nicht. Die Schlossruine sowie alte Wälle und Wassergräben wur­den etwa um 1900 ein­ge­eb­net. Heute ist nichts mehr vorhanden.

Lommatzsch: Herrensitz Poititz

Herrensitz Poititz

01623 Lommatzsch OT Poititz

Historisches

1359 bestand ver­mut­lich ein Herrensitz, wel­cher in Verbindung mit Heinricus und Theodericus de Beytitz genannt wurde. Poititz gehörte 1378 ver­wal­tungs­tech­nisch zum castrum Meißen. Die Grundherrschaft übte im 16. und 17. Jahrhundert das Rittergut Schleinitz aus. 1696 ging die Grundherrschaft an das Rittergut Petzschwitz über. Weitere Informationen über den Herrensitz sind der­zeit nicht verfügbar.