Rittergut Selben
04509 Delitzsch OT Selben
Historisches
Selben wurde 1415 als Rittersitz erwähnt. 1462 war daraus ein Vorwerk entstanden. Als Rittergut fand Selben 1518 Beachtung. Es wurde 1845 mit dem Rittergut Zschepen vereinigt.
Schlösser, Burgen und Rittergüter im Landkreis Nordsachsen
04509 Delitzsch OT Selben
Selben wurde 1415 als Rittersitz erwähnt. 1462 war daraus ein Vorwerk entstanden. Als Rittergut fand Selben 1518 Beachtung. Es wurde 1845 mit dem Rittergut Zschepen vereinigt.
Alter Dorfring 25
04509 Delitzsch OT Zschepen
Seit 1350 war ein Herrensitz bekannt, seit 1415 ein Rittersitz im Besitz von Hans von Czepin. Dieser kam 1442 an die Familie von Spiegel und drei Jahre später an Friedrich von Czscheppen. 1464 befand sich das als Vorwerk bezeichnete Gut erneut in den Händen der Familie von Spiegel, unter der es 1551 zum Rittergut aufgewertet wurde. 1618 erwarb die Familie von Hacke das Gut und verkaufte es 1674 an die Familie von Brandenstein. Die Grafenfamilie von Wartensleben wurde ab 1756 als Besitzer des Rittergutes Zschepen genannt. Durch Heirat kam es 1790 an die Familie von Neitschütz und bereits zwei Jahre später erneut durch Heirat an die Familie von Schubaert. Dieser folgten 1845 die Familie Karthauss und 1906 Adolf Goedecke.
1945 wurde Adolf Goedecke enteignet.
Das Herrenhaus wurde nach 1989 abgerissen.
Ein noch vorhandenes, aber stark umgebautes Wirtschaftsgebäude wird gewerblich genutzt.
04880 Dommitzsch
1240 wurde ein Herrensitz benannt. Bei diesem könnte es sich allerdings noch um die ehemalige Burg Dommitzsch handeln. Die nächste urkundliche Erwähnung erfolgte 1715, es wurde ein Rittergut benannt.
Am Park 13
04758 Dahlen OT Großböhla
Großböhla wurde erstmals 1224 als Herrensitz von Albertus de Bele erwähnt. Heynicz zu Grossen Bele wurde 1445 im Zusammenhang mit der Nennung als Rittersitz verzeichnet. Die Aufwertung zum Vorwerk ist für 1501 notiert, die Erhebung zum Rittergut im Jahre 1606.
Schloss Großböhla wurde 1754 erbaut und 1921 umgebaut. Bereits im 13. Jahrhundert war ein Herrensitz in Großböhla erwähnt, der auf eine Vielzahl Besitzer zurückblickt. Dazu zählen die Familien von Maltitz, von Pflugk, von Heynitz im 15. Jahrhundert, von Koseritz und von Oppel. 1719 kaufte Dietrich von Militz das Rittergut Großböhla. Seine Tochter Sophia Katharina ließ das Schloss 1754 errichten. Sie vererbte es ihrer Schwester Charlotte Elisabeth von Krosigk 1779. Armgard von Krosigk erbte das Rittergut und heiratete in die Familie von Bültzingslöwen ein, unter der 1921 der Schlossumbau erfolgte. Ein Sohn von Armgard und Fritz von Bültzingslöwen kam ums Leben, als er mit seinem Flugzeug mit dem Schloss Großböhla kollidierte. Seine drei Schwestern erbten das Schloss.
Die drei Schwestern von Bültzingslöwen wurden 1945 enteignet. Im Schloss wurden Flüchtlinge und Vertriebene untergebracht. Später wurde ein Kindergarten eingerichtet.
1994 erfolgte die umfangreiche Restaurierung von Schloss Großböhla.
Schloss Großböhla dient heute noch als Kindergarten. Im Park befindet sich eine Gruft. Das Rittergut verfällt.
Dorfstraße 36
04860 Dreiheide OT Großwig
1424 wurde Großwig als Rittersitz erwähnt. Dieser fiel wüst, bevor 1580 ein Freigut urkundliche Erwähnung fand. Dieses wurde 1605 in ein Vorwerk umgewandelt und 1747 zum Rittergut erhoben. Aus diesem ging schließlich 1816 das Kammergut hervor. Das Gutshaus wurde damals als Herrenhaus des Ritterguts um 1739 errichtet.
Heute wird das Gutshaus Großwwig durch eine Arztpraxis, einen Kindergarten und als Wohnhaus genutzt. Es befindet sich in saniertem Zustand.
Schlossstraße
04774 Dahlen
Die Herrschaft über das Rittergut Dahlen befand sich einst in den Händen der Familien von Schleinitz und von Döring. 1726 kam Graf Heinrich von Brühl in den Besitz des Rittergutes und veranlasste den Schlossbau, der von 1744 bis 1751 ausgeführt wurde. 1763 wurde in Schloss Dahlen durch den Preußenkönig Friedrich der II. der Hubertusburger Frieden beschlossen und damit der Siebenjährige Krieg beendet. 1852 gelangte Schloss Dahlen durch Heirat an die Familie Sahrer von Sahr und verblieb in deren Familiensitz.
Die Familie Sahrer von Sahr wurde 1945 enteignet. In der Folgezeit hielten Ferienlager, Polizeischule sowie eine Bäckerfachschule Einzug in Schloss Dahlen. Bis 1973, als Schloss Dahlen niederbrannte, nutzte die Ingenieurschule für Fleischwirtschaft das Schloss. Die Wiederaufbauarbeiten nach dem Brand wurden offenbar unterbunden. 1989 sollte die Ruine abgerissen werden.
Ab 1990 fanden erste Beräumungs- und Sicherungsarbeiten statt. Diese Arbeiten wurden ab 2005 fortgesetzt, als eine GbR das ruinöse Schloss bis Ende 2008 für Veranstaltungen nutzte.
Im Jahr 2011 wurden ein Notdach sowie Fenster im ersten Obergeschoss eingesetzt. Schloss Dahlen soll als Veranstaltungsort zu neuem Leben erweckt werden.
Schwedenschanze
04774 Dahlen
Die Wallburg Dahlen ist auch als Schwedenschanze bekannt. Sie liegt direkt nördlich eines Verbindungsweges zwischen der Straße Auf dem Burgberg und der Belgernschen Straße.
Alte Dorfstraße 8–10
04509 Delitzsch OT Beerendorf
Um 1350 wurde erstmals ein Herrensitz, nach anderer Quelle ein Rittersitz, in Beerendorf benannt. Dieser gehörte 1442 der Familie von Spiegel und wurde 1464 als Vorwerk erwähnt und noch unter der Familie von Spiegel 1580 zum Rittergut erhoben. Sechs Jahre später erfolgte der Verkauf an Heinrich von Pagk, der an die Herren von Miltitz verkaufte. Unter diesen wurde das Rittergut 1637 als Vorwerk bezeichnet, bevor die erneute Erwähnung als Rittergut im Jahre 1747 erfolgte. Nach den Herren von Miltitz wechselten die Besitzer oft. Unter Juliane Emilie Haase wurden 1824 das Herrenhaus erbaut und der Park angelegt. Von 1853 bis 1915 besaß Carl Gustav Lösch das Rittergut. Er verkaufte an Robert Messerschmidt.
Robert Messerschmidt wurde 1945 enteignet. Im darauffolgenden Jahr wurde im Herrenhaus ein Altenheim eingerichtet. Bei einem Umbau 1975 wurde die Freitreppe abgetragen und an ihrer Stelle ein Anbau angefügt.
In den 1990er Jahren wurden die Wirtschaftsgebäude abgerissen, um Platz für einen Neubau der AWO zu schaffen. 1997 erfolgte die Sanierung des Herrenhauses.
Das Herrenhaus wird für Betreutes Wohnen genutzt.
04860 Elsnig OT Döbern
1269 wurde ein Rittersitz unter Heinricus de Zweth dictus de Altena erwähnt. Lange bestand dieser Rittersitz offenbar nicht, wurde doch schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts Altenau nurmehr als “villa”, einem Dorf ähnlich, genannt.
Altenau ist heute eine Ortswüstung.
Burgberg / Am Burgberg
04774 Dahlen OT Zissen
Zissen als Vorort von Dahlen wurde 1213 als Herrensitz unter Albertus de Zizzcin benannt. Die Wallburg entstand bereits vor dem 11. Jahrhundert und befindet sich östlich von Zissen und nordöstlich von Dahlen. Der ovale Ringwall der Burg ist nur noch teilweise erhalten, nachdem es in den 1920er und 1930er Jahren zu Abtragungen kam. Die Innenfläche beträgt etwa 80 x 50 m.
Die Anlage wurde als Bodendenkmal Ende 1938 unter Schutz gestellt. Der Schutz wurde Anfang 1959 erneuert.