Zschepplin: Burg & Schloss Hohenprießnitz

Burg & Schloss Hohenprießnitz

Eilenburger Landstraße 8
04838 Zschepplin OT Hohenprießnitz

Historisches

Aus einer Schenkungsurkunde Ottos II. an die Stiftskirche zu Merseburg geht her­vor, dass bereits im spä­ten 10. Jahrhundert ein Hofgut bestand. Möglicherweise han­delte es sich bereits damals um die erste Burg, wel­che auch als Lusthausberg bezeich­net wird. Weitere schrift­li­che Nachweise bestä­ti­gen 1208 einen Herrensitz, der sich bis 1378 im Besitz der Grafen von Eilenburg befand und an Thimo von Colditz ver­äu­ßert wurde, dem Otto von Schlieben folgte. In jener Zeit, genauer gesagt 1404, wurde ein Rittersitz in Hohenprießnitz erwähnt. 1456 erwarb die Familie von Spiegel jenen Rittersitz und ver­kaufte ihn 1625 an die Familie von Goldstein, die 1648 eine Aufwertung des Rittersitzes zum Rittergut erlangte.

Nachfolgend erwarb der Graf Vitzthum von Eckstädt 1673 das Rittergut und ver­kaufte es bereits zwei Jahre spä­ter an die Familie von Klengel. 1699 kam der Besitz an den Baron Anton Albrecht von Imhoff. Der Baron ver­an­lasste kurz nach dem Erwerb den Bau des heu­ti­gen Schlosses nach fran­zö­si­schem Vorbild. Es ent­stand eine drei­flü­ge­lige Barockanlage, die 1724 von den Grafen von Hohenthal erwor­ben und bereits wie­der umge­baut wurde. Die Grafen von Hohenthal behiel­ten Schloss und Rittergut Hohenprießnitz bis 1945 in ihrem Besitz.

Nach 1945

Die Grafen von Hohenthal wur­den nach Kriegsende ent­eig­net. Restaurierungen fan­den ab 1983 statt. Das Schloss wurde durch die Sächsische Akademie für Lehrerfortbildung und als Berufliches Ausbildungszentrum für Sozialpädagogik genutzt. Das sepa­rate Herrenhaus des Rittergutes wurde bis 1990 als Lehrlingswohnheim genutzt.

Heutige Nutzung

Schloss und Herrenhaus stan­den lange Zeit leer. Im Jahre 2011 erwarb eine bay­ri­sche Familie das Schloss und ver­an­lasste die grund­hafte Sanierung, die drei Jahre spä­ter abge­schlos­sen wer­den konnte. Schloss Hohenprießnitz dient heute als Veranstaltungszentrum. Der Speicher des Rittergutes ist saniert und dient einer Firma als Lager.

Bodendenkmalschutz

Für die mit­tel­al­ter­li­che Burganlage besteht seit Ende 1957 Bodendenkmalschutz. Erhalten sind ein dop­pel­ter Wall und zwei Gräben im Park.

Taucha: Wasserburg & Rittergut Graßdorf

Wasserburg & Rittergut Graßdorf

Am Volksgut 2
04425 Taucha OT Graßdorf

Historisches

Im 15. und 16. Jahrhundert befand sich Graßdorf im Besitz der Familie von Leutzsch. Dabei bestand 1445 ein Rittersitz, der 1501 als Sattelhof genutzt wurde. Die erste Nennung als Rittergut datiert auf das Jahr 1551. 1653 über­nahm Christian von Döring das Rittergut Graßdorf, dem 1681 des­sen Erben folg­ten. 1724 erhielt der Rat zu Leipzig das Rittergut, 1901 folgte die Stadt Leipzig.

Heutige Nutzung

Gut Graßdorf wird als Pferdehof und gas­tro­no­misch genutzt.

Bodendenkmalschutz

Das Rittergut geht auf eine frü­here Wasserburg zurück, wel­che sich im Gutsbereich befand und bereits vor meh­re­ren Jahrhunderten ein­ge­eb­net wurde. Die Überreste der Wasserburg sind inso­weit ein­ge­eb­net, dass ober­ir­disch nichts mehr erkenn­bar ist. 1955 erfolg­ten Grabungen, in der Folge wurde die Anlage drei Jahre spä­ter als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Zschepplin: Schloss Zschepplin

Schloss Zschepplin

Mittelstraße 19
04838 Zschepplin

Historisches

1242 war ein Herrensitz unter Wasmud de Schepelin ver­zeich­net. 1294 wurde Heino miles de Scepelin und 1306 Hinricus de Schepelin als Herr auf Zschepplin genannt. Der Herrensitz wurde 1396 als Rittersitz und seit 1582 als Rittergut bezeich­net. Das Schloss befand sich seit 1579 im Besitz der Familie von Dieskau. Auf das 16. Jahrhundert geht auch der Kernbau des Schlosses zurück. 1761 wurde das Schloss durch den Grafen von Brühl über­nom­men und bis 1775 bau­lich erwei­tert. Im glei­chen Jahr erwarb es der öster­rei­chi­sche Freiherr von Bender und Loitha, der die Erweiterungsbauten am Süd- und Westflügel fort­füh­ren ließ und zugleich die Errichtung der Wirtschaftsgebäude in Auftrag gab. Weitere Um- und Ausbauten erfolg­ten 1847 sowie 1858.

Nach 1945

Für die Nutzung als Kinderheim erfolg­ten in den 1950er Jahren nut­zungs­an­ge­passte Umbauten.

Heutige Nutzung

Das Schloss befin­det sich seit 2001 in Privatbesitz und kann nicht besich­tigt wer­den. Der Zugang zum weit­läu­fi­gen, gepfleg­ten Schlosspark ist mög­lich. Die ehe­ma­li­gen Gutsanlagen sind heute ausgegliedert.

Belgern-​Schildau: Rittergut Dröschkau

Rittergut Dröschkau

Haus Nr. 12, 15
04874 Belgern-​Schildau OT Dröschkau

Historisches

Die Geschichte des Ritterguts Dröschkau reicht bis 14. Jahrhundert zurück. 1423 wurde erst­mals ein Hof erwähnt, aus dem sich ein 1529 erwähn­tes Vorwerk ent­wi­ckelte. Ein Gut fand 1617 Erwähnung und wurde ab 1816 als Rittergut spezifiziert.

In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde das Herrenhaus erbaut. Im 18. Jahrhundert wur­den Umbauten getätigt.

Heutige Nutzung

Das Rittergut besteht aus Herrenhaus, Wohnhaus, Stallungen und befin­det sich vor­wie­gend in Privatbesitz.

Taucha: Herrenhaus Seegeritz

Herrenhaus Seegeritz

04425 Taucha OT Seegeritz

Historisches

Seegeritz wurde 1445 als Rittersitz und ab 1551 als Rittergut nach­ge­wie­sen. Das Herrenhaus wurde im 16. Jahrhundert erbaut.  Zu Beginn des 18. Jahrhunderts fan­den Umbauten statt.

Nach 1945

1947 wurde das Herrenhaus abgerissen.

Delitzsch: Rittergut Zschepen

Rittergut Zschepen

Alter Dorfring 25
04509 Delitzsch OT Zschepen

Historisches

Seit 1350 war ein Herrensitz bekannt, seit 1415 ein Rittersitz im Besitz von Hans von Czepin. Dieser kam 1442 an die Familie von Spiegel und drei Jahre spä­ter an Friedrich von Czscheppen. 1464 befand sich das als Vorwerk bezeich­nete Gut erneut in den Händen der Familie von Spiegel, unter der es 1551 zum Rittergut auf­ge­wer­tet wurde. 1618 erwarb die Familie von Hacke das Gut und ver­kaufte es 1674 an die Familie von Brandenstein. Die Grafenfamilie von Wartensleben wurde ab 1756 als Besitzer des Rittergutes Zschepen genannt. Durch Heirat kam es 1790 an die Familie von Neitschütz und bereits zwei Jahre spä­ter erneut durch Heirat an die Familie von Schubaert. Dieser folg­ten 1845 die Familie Karthauss und 1906 Adolf Goedecke.

Nach 1945

1945 wurde Adolf Goedecke enteignet.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde nach 1989 abgerissen.

Heutige Nutzung

Ein noch vor­han­de­nes, aber stark umge­bau­tes Wirtschaftsgebäude wird gewerb­lich genutzt.

Dommitzsch: Rittergut Dommitzsch

Rittergut Dommitzsch

04880 Dommitzsch

Historisches

1240 wurde ein Herrensitz benannt. Bei die­sem könnte es sich aller­dings noch um die ehe­ma­lige Burg Dommitzsch han­deln. Die nächste urkund­li­che Erwähnung erfolgte 1715, es wurde ein Rittergut benannt.

Dahlen: Schloss Großböhla

Schloss Großböhla

Am Park 13
04758 Dahlen OT Großböhla

Historisches

Großböhla wurde erst­mals 1224 als Herrensitz von Albertus de Bele erwähnt. Heynicz zu Grossen Bele wurde 1445 im Zusammenhang mit der Nennung als Rittersitz ver­zeich­net. Die Aufwertung zum Vorwerk ist für 1501 notiert, die Erhebung zum Rittergut im Jahre 1606.

Schloss Großböhla wurde 1754 erbaut und 1921 umge­baut. Bereits im 13. Jahrhundert war ein Herrensitz in Großböhla erwähnt, der auf eine Vielzahl Besitzer zurück­blickt. Dazu zäh­len die Familien von Maltitz, von Pflugk, von Heynitz im 15. Jahrhundert, von Koseritz und von Oppel. 1719 kaufte Dietrich von Militz das Rittergut Großböhla. Seine Tochter Sophia Katharina ließ das Schloss 1754 errich­ten. Sie ver­erbte es ihrer Schwester Charlotte Elisabeth von Krosigk 1779. Armgard von Krosigk erbte das Rittergut und hei­ra­tete in die Familie von Bültzingslöwen ein, unter der 1921 der Schlossumbau erfolgte. Ein Sohn von Armgard und Fritz von Bültzingslöwen kam ums Leben, als er mit sei­nem Flugzeug mit dem Schloss Großböhla kol­li­dierte. Seine drei Schwestern erb­ten das Schloss.

Nach 1945

Die drei Schwestern von Bültzingslöwen wur­den 1945 ent­eig­net. Im Schloss wur­den Flüchtlinge und Vertriebene unter­ge­bracht. Später wurde ein Kindergarten eingerichtet.

Nachwendezeit

1994 erfolgte die umfang­rei­che Restaurierung von Schloss Großböhla.

Heutige Nutzung

Schloss Großböhla dient heute noch als Kindergarten. Im Park befin­det sich eine Gruft. Das Rittergut verfällt.