Bad Schandau: Burgwarte & Burgruine Schomberg

Burgwarte & Burgruine Schomberg

Schlossberg
01814 Bad Schandau

Historisches – Burgwarte

Die Burgwarte Schomberg wurde ver­mut­lich bereits im frü­hen 13. Jahrhundert errich­tet. Anhand von archäo­lo­gi­schen Untersuchungen mit viel­fäl­ti­gen Funden konnte nicht nur eine Besiedlung des Schlossbergs im 14. Jahrhundert nach­ge­wie­sen wer­den, son­dern auch eine Besatzung mit berit­te­nen Männern.

Die Befestigungsanlage diente als Strom- und Straßenwarte zur Sicherung des Warenverkehrs auf der Elbe sowie auf den länd­li­chen Handelswegen zwi­schen Böhmen, der Mark Meißen und der Lausitz. Die Burgwarte Schomberg gehörte zur Herrschaft Hohnstein und unter­stand somit der berühmt-​berüchtigten Adelsfamilie der Berken von der Duba. Brandspuren an den Überresten der Wehranlage deu­ten auf eine Zerstörung in den Hussitenkriegen zwi­schen 1419 und 1436 hin.

Von der eins­ti­gen Gebäudesubstanz der Burgwarte Schomberg ist auf­grund der dama­li­gen Holzbauweise heute nichts mehr vor­han­den. Das gesamte Burgareal war durch Mauern und Palisaden sowie einen dop­pel­ten Wall gesi­chert. Erhalten sind noch einige wenige Mauerreste, der dop­pelte Burgwall, ein Gürtelgraben und ein Halsgraben. Die teils gemau­erte und teils in den Felsen gehauene runde Zisterne wurde zwi­schen 1938 und 1941 frei­ge­legt. Mittlerweile ist sie wie­der verschüttet.

Historisches – Burgruine

Die künst­li­che Burgruine wurde in der Zeit der Romantik gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf dem frü­he­ren Burggelände errich­tet. In den Bau wur­den Mauerreste der ori­gi­na­len Burg inte­griert, zusätz­lich wurde ein Damm auf­ge­schüt­tet, wel­cher mit Stufen ver­se­hen ist. Die Einweihung der Burgruine Schomberg erfolgte 1883.

Heutige Nutzung

Die Burgruine dient heute als Ausflugsziel. Der Ruinenturm ver­fügt über eine Aussichtsplattform, die Aussicht ist auf­grund des bewal­de­ten Hangs eingeschränkt.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage der Burgwarte steht als früh­ge­schicht­li­ches Bodendenkmal seit 1972 unter Schutz.

Rabenau: Freigut Karsdorf

Freigut Karsdorf

01734 Rabenau OT Karsdorf

Historisches

1699 wurde das Weidegut gebaut. 1720 wurde aus meh­re­ren ande­ren Grundstücken das Freigut gebildet.

Heutige Nutzung

Das mit Schilf gedeckte Gut wurde in den 1970er Jahren wegen Baufälligkeit abgebrochen.

Tharandt: Schloss Tharandt

Schloss Tharandt

Maurische Villa
Heinrich-​Cotta-​Straße 17
01737 Tharandt

Historisches

Das Schloss in Tharandt wurde zwi­schen 1858 und 1861 anstelle eines Landhauses unter Ariel Graf von der Recke-​Volmarstein erbaut und 1866 vom pol­ni­schen Grafen und Kammerherrn Jérôme Michael Leszczyc-​Sumiński erwor­ben. Er ließ Umgestaltungsarbeiten vor­neh­men und ver­erbte das Schloss 1898 sei­nem Stiefsohn Baron von Recum. 1936 fan­den erneut Umgestaltungsarbeiten statt, nach­dem das Schloss von einem Brand zer­stört wor­den war.

Der Bogengang ver­fügt über Gestaltungselemente aus der indisch-​islamischen Architektur. Der Zugang zum Schloss, das wahl­weise auch als Maurische Villa bezeich­net wird, erfolgt über eine Brücke in den Turmbau. Das Schloss befin­det sich unter­halb der Burgruine.

Nach 1945

Nach 1945 hatte die Forstfachschule, die spä­tere Forstakademie, ihren Sitz im Schloss.

Nachwendezeit

Ende der 1990er Jahre zog die Forstakademie aus. Seit 1999 stand das Schloss leer. Im Oktober 2001 (andere Quelle: 2002) wurde es in Privatbesitz ver­kauft. Die Stadt Tharandt hatte zuvor selbst Pläne das Schloss vom Freistaat zu erwer­ben und ein Waldmuseum darin einzurichten.

Heutige Nutzung

Nach der Sanierung, die in Teilschritten bis 2014 been­det sein sollte, soll das Schloss für pri­vate als auch für öffent­li­che Zwecke genutzt wer­den. Die Eigentümer bewoh­nen die Maurische Villa.
(Fotos: Oktober 2024)

Bahretal: Rittergut Gersdorf

Rittergut Gersdorf

Gutspark
01819 Bahretal OT Gersdorf

Historisches

Nach dem Ende der Dohnaischen Fehde 1402 wur­den als Besitzer zwei adlige Familien bekannt, die Familie von Körbitz als Besitzer des Vorwerks, wel­ches spä­ter zum Rittergut erho­ben wurde, sowie die Familie von Wurgwitz als Besitzer des Niedervorwerks. 1445 wurde das Vorwerk urkund­lich erwähnt und 1696 als Rittergut bezeichnet.

Es fiel 1473 durch Verkauf an die Herren von Rottwerndorff. 1578 besaß die Familie von Bünau das gesamte Dorf Gersdorf. 1639 wurde es an den Herrn von Kahlen ver­kauft, 1657 gehörte es Bernhard Adolph von Metzsch. 1734 befand es sich im Besitz des Grafen Moritz von Sachsen und gelangte 1752 in Besitz der Familie von Leyser.

Nach Klara Auguste von Ponikau wurde der Generalleutnant von Leyser 1784 Besitzer und ist noch 1840 nach­weis­bar. Er ließ das Rittergut aus­bauen und die Gersdorfer Ruine als künst­li­chen Ruinenbau errich­ten. Ein Brand zer­störte Teile des Rittergutes im Jahr 1888.

Nach 1945

1955 brannte der Turm des Ritterguts ab.

Heutige Nutzung

Das Rittergut wird bewohnt. Zum Rittergut gehört ein Teich sowie im ehe­ma­li­gen weit­läu­fi­gen Park die Gersdorfer Ruine. Diese befin­det sich etwa 1,5 km ent­fernt im Cottaer Busch nörd­lich des öst­li­chen Dorfbereichs.

Rabenau: Freigut Obernaundorf

Freigut Obernaundorf

Poisenwaldstraße 42–44
01734 Rabenau OT Obernaundorf

Historisches

Das Freigut wurde, nach­dem der Ort im Dreißigjährigen Krieg voll­kom­men ver­wüs­tet wurde, 1664 erbaut. Das Gut bestand aus meh­re­ren Gebäuden, von denen die vier Drescherhäuser mitt­ler­weile nicht mehr vor­han­den sind. Die 1680 errich­tete Windmühle wurde bereits 1790 wie­der abgetragen.

Als Besitzer sind bis 1879 die Familie Voigt, bis 1886 die Familie Amke, bis 1893 die Familie Ringke sowie bis 1895 der Baron Drutschler von Falkenstein bekannt. Der Nachfolgebesitzer, die Familie Keilling, behielt das Freigut nur drei Jahre in Besitz. Im glei­chen Jahr, 1898, wurde es durch Brandstiftung zer­stört und nach­fol­gend im Stadtstil wie­der auf­ge­baut. Ottomar Dürschen war bis 1906 Besitzer und ver­machte das Freigut nach­fol­gend an sei­nen Pflegesohn Richard Hermann Schaarschmidt, der es in Familienbesitz behielt.

Heutige Nutzung

Das Freigut befin­det sich in Privatbesitz und wird zu Wohnzwecken und als Pferdestall genutzt.
(Foto: 04/​2025)

Bad Gottleuba: Burg Wüstes Schloss

Burg Wüstes Schloss

Berg Wachstein
01816 Bad Gottleuba

Historisches

Südöstlich von Bad Gottleuba befand sich einst das Dorf Erdmannsdorf, wel­ches 1379 erst­mals urkund­li­che Erwähnung fand. Der Ort exis­tierte heute nicht mehr, da er im Hussitenkrieg 1429 unter­ge­gan­gen ist. Zu die­sem Dorf gehörte eine Burg, die “Wüstes Schloss” von den Einwohnern genannt wurde. Sie befand sich am Berg Wachstein. Ein Geograf erwähnte 1850 noch Reste der Umwallung.

Rabenau: Freigut & Altes Herrenhaus Oelsa

Freigut Oelsa

Zum Götzenbusch 1
01734 Rabenau OT Oelsa

Altes Herrenhaus

Erich-​Weinert-​Straße 1
01734 Rabenau OT Oelsa

Historisches

Erstmals erwähnt wurde das Vorwerk Oelsa 1526, obgleich es bereits frü­her ent­stan­den sein und zur Burg Rabenau gehört haben soll. Für die Burgherren erfüllte das Vorwerk Versorgungs- und Verteidigungszwecke. Um 1626 gehörte das seit zwei Jahren Kleinoelsa genannte Vorwerk Rudolf von Bünau, vier Jahre spä­ter befand es sich im Besitz von George Seiffert. Nach einem Brand im Jahre 1639 ent­stand das Freigut. Teile der Freigut-​Ländereien wur­den an neu ange­sie­delte Kleinbauern zur Bewirtschaftung abge­ge­ben. Ursula Margarethe von Grünrode wurde 1694 als Besitzerin genannt. Vermutlich unter ihr erfolgte eine Aufwertung zum Rittergut, als wel­ches das Freigut zwei Jahre spä­ter bezeich­net wurde.

Im 18. und 19. Jahrhundert wech­selte der Besitz viel­fach den Eigentümer. Nachwiesen wur­den 1700 General Major Gottfried Grawert, 1740 Georg Christoph Dinglinger, 1757 David Gottlob Lehmann, 1765 Johann Georg Wolf, 1805 Friedrich Wilhelm Behrisch, 1813 Johann Gottfried Jähnigen, 1819 Gotthelf Leberecht Schlegel, 1823 Karl Ludwig Hock, 1839 Heinrich Julius Heuchler, 1853 Friedrich August Vogel und Erben und 1883 Friedrich Arthur Hamann. Im Jahre 1898 wurde das Freigut abge­bro­chen und an glei­cher Stelle neu errichtet.

1906 brannte der Freigutshof nie­der. Im glei­chen Jahr erfolgte an ande­rer, heu­ti­ger Stelle der Wiederaufbau. 1907 wurde Emil Theodor Merbitz als Besitzer auf­ge­führt, ab 1928 Emil Otto Karl Zielke. Das alte Herrenhaus des abge­brann­ten Freigutes wurde 1923 (andere Quelle: 1919) von Oskar Hermann Wolf erwor­ben und in ein vil­len­ar­ti­ges Gutshaus umgebaut.

Nach 1945

Emil Zielke wurde 1945 ent­eig­net. 1948 erfolgte die Umwandlung des Freiguts in ein Volksgut, wel­ches durch die LPG und spä­ter zu Wohnzwecken genutzt wurde.

Oskar Wolf wurde 1945 ver­haf­tet und ver­schleppt. Im Alten Herrenhaus wurde 1950 ein Heim für Waisenkinder ein­ge­rich­tet. Ab 1951 erfolgte eine Nutzung als Finanzfachschule. Das Herrenhaus diente ab 1958 zudem als Außenstelle der Bezirksparteischule der SED Dresden. 1975 wurde es umgebaut.

Nachwendezeit

Das Freigut wurde in den frü­hen 2000er Jahren leer­ge­zo­gen. Durch einen Brand im Jahr 2004 im Freigut (auch Zielkes Gut genannt) wur­den Teile des Dachstuhles sowie das Stallgebäude erheb­lich beschä­digt. Das Freigut stand zu die­sem Zeitpunkt bereits leer.

Von 1990 bis 2003 wurde im Alten Herrenhaus ein Alten- und Pflegeheim betrie­ben. Seit 2004 befin­det sich das Alte Herrenhaus in Privatbesitz.

Heutige Nutzung

Freigut: Am 11. Juni 2017 brannte die Scheune bis auf die Mauern nie­der. Der ver­fal­lene Dreiseitenhof befin­det sich seit Sommer 2017 wie­der in Privatbesitz. Die Scheune soll abge­ris­sen und durch einen Wohnneubau ersetzt wer­den. Der Stall soll künf­tig Unternehmenssitz werden.
Altes Herrenhaus: Leerstand seit fast zwei Jahrzehnten.
(Stand: 10/​2017, Fotos: 12/​2017)

Bad Gottleuba: Schloss Langenhennersdorf

Schloss Langenhennersdorf

Am Sportplatz 2 /​ Bahraer Straße 2
01816 Bad Gottleuba OT Langenhennersdorf

Historisches

Das Rittergut bestand bereits vor 1548. Das ursprüng­li­che Schloss wurde im 16. Jahrhundert errich­tet. In der Mitte des 17. Jahrhunderts belehnte der säch­si­sche Kurfürst den Festungskommandanten und Amtshauptmann von Pirna, Johann von Liebenau, mit dem Rittergut. Das Schloss gelangte 1709 an Otto Christian Graf von Zinzendorf und Pottendorf. Unter fried­rich Christian Graf von Zinzendorf und Pottendorf wurde um 1750 das Schloss erbaut. Bei dem Bau wurde die Bausubstanz des Vorgängerbaus aus dem 16. Jahrhundert mit ver­wen­det. Die Familie von Zinzendorf behielt Schloss Langenhennersdorf bis 1770 in ihrem Besitz.

Danach wech­sel­ten die Besitzer oft. Zu die­sen gehör­ten Graf Hector Wilhelm von Kornfeil und Weinfelder und zwi­schen 1775 und 1803 Freiherr Ernst August von Seckendorf. Ab 1808 war Christian Gotthelf Zeis Besitzer des Rittergutes Langenhennersdorf. Nach den Napoleonischen Befreiungskriegen musste er sei­nen Grundbesitz jedoch ver­stei­gern. Um 1860 war das Rittergut im Besitz der Familie Hendel. 1926 über­nahm die Landesversicherungsanstalt Sachsen das Rittergut mit sei­nem Schloss.

Nach 1945

In den 1950er Jahren erfolgte eine Umwandlung des Ritterguts in ein Volksgut. Schloss und Rittergutsgebäude wur­den bewohnt bezie­hungs­weise land­wirt­schaft­lich genutzt.

Heutige Nutzung

Hinter dem Schloss exis­tiert noch ein umfang­rei­cher, teil­weise noch genutz­ter, aber nicht mehr bewohn­ter Wirtschaftshof. Das drin­gend sanie­rungs­be­dürf­tige Schloss steht leer und ist von einem Wassergraben von der Straße getrennt. Seit 2015 hat das Schloss einen neuen Besitzer. Nutzungspläne sind noch nicht bekannt.

Rabenau: Burg & Vorwerk Rabenau

Burg & Vorwerk Rabenau

Lindenstraße 2 (Stallgebäude mit Burgpforte)
Lindenstraße 4 (Wohnhaus)
01734 Rabenau

Historisches

Die Burg Rabenau wurde 1235 erst­mals als Herrensitz unter Burchardus de Rabenowe erwähnt. 1256 ver­trieb der Markgraf von Meißen den Ritter Burchardus de Rabenowe mit sei­ner Familie von sei­ner Felsenburg. 1275 kam Rabenau durch Heirat wie­der in die Hände der Dohnaer Burggrafen, doch wech­sel­ten in der Folgezeit noch mehr­mals die Besitzer. 1399 besetzte der Markgraf Wilhelm von Meißen die Burg Rabenau, die nun in der Folgezeit lang­sam ver­fiel und um 1600 voll­kom­men rui­nös war. Der Burggraben mit Zugbrücke trennte Burg und Vorwerk.

1444 erfolgte die Nennung als Rittersitz. Von 1454 bis 1565 gehörte die Burg den Herren von Miltitz. In die­ser Zeit erfolgte die Erhebung in den Stand eines Ritterguts um 1551. 1565 kaufte der Kurfürst August den Grundbesitz. Aus dem Amtsgebäude des Vorwerks wurde ein Jagdschloss errich­tet. Bereits vier Jahre spä­ter wurde der Besitz wie­der auf­ge­teilt. 1640 (andere Quelle: 1764) wurde das Vorwerk in ein Freigut umge­wan­delt und zwei Jahre spä­ter ein­ge­weiht. 1695 war die Familie Knaust als Besitzer erwähnt. Auf dem Gelände der ehe­ma­li­gen Burg ent­stand 1869 die erste Stuhlfabrik.

Heutige Nutzung

Von der Burg sind nur noch wenige Reste vor­han­den, näm­lich die Pforte mit Sandsteineinfassung aus der Zeit um 1550. Sie befand sich einst im Bruchsteinmauerwerk der Burg und wurde 1978 an ihren heu­ti­gen Standort neben das Museum versetzt.

Im Vorwerk der Burg befin­det sich heute das Deutsche Stuhlbaumuseum, wel­ches bereits 1922 gegrün­det wurde und 1978 in die Räumlichkeiten des Vorwerks ein­zog. Das ehe­ma­lige Wohnhaus des Vorwerks ent­stand in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Bodendenkmalschutz

Die Reste der ursprüng­li­chen Burganlage ste­hen als Bodendenkmal unter Schutz.
(Fotos: 04/​2025)

Tharandt: Wallburg Tharandt

Wallburg Tharandt Kienberg

Kienberg | Forstbotanischer Garten
01737 Tharandt

Historisches

Bei der Wallburg han­delt es sich ver­mut­lich um eine mit­tel­al­ter­li­che Wehranlage namens Kienberg. Es wird davon aus­ge­gan­gen, dass einst ein Turmhügel exis­tierte. Die Anlage soll sich im Forstbotanischen Garten auf dem Kienberg befun­den haben.

Bodendenkmalschutz

Die Wallburg Kienberg wurde 1940 und erneut 1968 unter Bodendenkmalschutz gestellt.