Tharandt: Schloss Tharandt

Schloss Tharandt

Maurische Villa
Heinrich-​Cotta-​Straße 17
01737 Tharandt

Historisches

Das Schloss in Tharandt wurde zwi­schen 1858 und 1861 anstelle eines Landhauses unter Ariel Graf von der Recke-​Volmarstein erbaut und 1866 vom pol­ni­schen Grafen und Kammerherrn Jérôme Michael Leszczyc-​Sumiński erwor­ben. Er ließ Umgestaltungsarbeiten vor­neh­men und ver­erbte das Schloss 1898 sei­nem Stiefsohn Baron von Recum. 1936 fan­den erneut Umgestaltungsarbeiten statt, nach­dem das Schloss von einem Brand zer­stört wor­den war.

Der Bogengang ver­fügt über Gestaltungselemente aus der indisch-​islamischen Architektur. Der Zugang zum Schloss, das wahl­weise auch als Maurische Villa bezeich­net wird, erfolgt über eine Brücke in den Turmbau. Das Schloss befin­det sich unter­halb der Burgruine.

Nach 1945

Nach 1945 hatte die Forstfachschule, die spä­tere Forstakademie, ihren Sitz im Schloss.

Nachwendezeit

Ende der 1990er Jahre zog die Forstakademie aus. Seit 1999 stand das Schloss leer. Im Oktober 2001 (andere Quelle: 2002) wurde es in Privatbesitz ver­kauft. Die Stadt Tharandt hatte zuvor selbst Pläne das Schloss vom Freistaat zu erwer­ben und ein Waldmuseum darin einzurichten.

Heutige Nutzung

Nach der Sanierung, die in Teilschritten bis 2014 been­det sein sollte, soll das Schloss für pri­vate als auch für öffent­li­che Zwecke genutzt wer­den. Die Eigentümer bewoh­nen die Maurische Villa.
(Fotos: Oktober 2024)

Bahretal: Rittergut Gersdorf

Rittergut Gersdorf

Gutspark
01819 Bahretal OT Gersdorf

Historisches

Nach dem Ende der Dohnaischen Fehde 1402 wur­den als Besitzer zwei adlige Familien bekannt, die Familie von Körbitz als Besitzer des Vorwerks, wel­ches spä­ter zum Rittergut erho­ben wurde, sowie die Familie von Wurgwitz als Besitzer des Niedervorwerks. 1445 wurde das Vorwerk urkund­lich erwähnt und 1696 als Rittergut bezeich­net. Es fiel 1473 durch Verkauf an die Herren von Rottwerndorff. 1578 besaß die Familie von Bünau das gesamte Dorf Gersdorf. 1639 wurde es an den Herrn von Kahlen ver­kauft, 1657 gehörte es Bernhard Adolph von Metzsch. 1734 befand es sich im Besitz des Grafen Moritz von Sachsen und gelangte 1752 in Besitz der Familie von Leyser.

Nach Klara Auguste von Ponikau wurde der Generalleutnant von Leyser 1784 Besitzer und ist noch 1840 nach­weis­bar. Er ließ das Rittergut aus­bauen und die Gersdorfer Ruine als künst­li­chen Ruinenbau errich­ten. Ein Brand zer­störte Teile des Rittergutes im Jahr 1888.

Nach 1945

1955 brannte der Turm des Ritterguts ab.

Heutige Nutzung

Das Rittergut wird bewohnt. Zum Rittergut gehört ein Teich sowie im ehe­ma­li­gen weit­läu­fi­gen Park die Gersdorfer Ruine. Diese befin­det sich etwa 1,5 km ent­fernt im Cottaer Busch nörd­lich des öst­li­chen Dorfbereichs.

Rabenau: Freigut Obernaundorf

Freigut Obernaundorf

Poisenwaldstraße 42–44
01734 Rabenau OT Obernaundorf

Historisches

Das Freigut wurde, nach­dem der Ort im Dreißigjährigen Krieg voll­kom­men ver­wüs­tet wurde, 1664 erbaut. Das Gut bestand aus meh­re­ren Gebäuden, von denen die vier Drescherhäuser mitt­ler­weile nicht mehr vor­han­den sind. Die 1680 errich­tete Windmühle wurde bereits 1790 wie­der abgetragen.

Als Besitzer sind bis 1879 die Familie Voigt, bis 1886 die Familie Amke, bis 1893 die Familie Ringke sowie bis 1895 der Baron Drutschler von Falkenstein bekannt. Der Nachfolgebesitzer, die Familie Keilling, behielt das Freigut nur drei Jahre in Besitz. Im glei­chen Jahr, 1898, wurde es durch Brandstiftung zer­stört und nach­fol­gend im Stadtstil wie­der auf­ge­baut. Ottomar Dürschen war bis 1906 Besitzer und ver­machte das Freigut nach­fol­gend an sei­nen Pflegesohn Richard Hermann Schaarschmidt, der es in Familienbesitz behielt.

Heutige Nutzung

Das Freigut befin­det sich in Privatbesitz und wird zu Wohnzwecken und als Pferdestall genutzt.
(Foto: 12/​2017)

Bad Gottleuba: Burg Wüstes Schloss

Burg Wüstes Schloss

Berg Wachstein
01816 Bad Gottleuba

Historisches

Südöstlich von Bad Gottleuba befand sich einst das Dorf Erdmannsdorf, wel­ches 1379 erst­mals urkund­li­che Erwähnung fand. Der Ort exis­tierte heute nicht mehr, da er im Hussitenkrieg 1429 unter­ge­gan­gen ist. Zu die­sem Dorf gehörte eine Burg, die “Wüstes Schloss” von den Einwohnern genannt wurde. Sie befand sich am Berg Wachstein. Ein Geograf erwähnte 1850 noch Reste der Umwallung.

Rabenau: Freigut & Altes Herrenhaus Oelsa

Freigut Oelsa

Zum Götzenbusch 1
01734 Rabenau OT Oelsa

Altes Herrenhaus

Erich-​Weinert-​Straße 1
01734 Rabenau OT Oelsa

Historisches

Erstmals erwähnt wurde das Vorwerk Oelsa 1526, obgleich es bereits frü­her ent­stan­den sein und zur Burg Rabenau gehört haben soll. Für die Burgherren erfüllte das Vorwerk Versorgungs- und Verteidigungszwecke. Um 1626 gehörte das seit zwei Jahren Kleinoelsa genannte Vorwerk Rudolf von Bünau, vier Jahre spä­ter befand es sich im Besitz von George Seiffert. Nach einem Brand im Jahre 1639 ent­stand das Freigut. Teile der Freigut-​Ländereien wur­den an neu ange­sie­delte Kleinbauern zur Bewirtschaftung abge­ge­ben. Ursula Margarethe von Grünrode wurde 1694 als Besitzerin genannt. Vermutlich unter ihr erfolgte eine Aufwertung zum Rittergut, als wel­ches das Freigut zwei Jahre spä­ter bezeich­net wurde.

Im 18. und 19. Jahrhundert wech­selte der Besitz viel­fach den Eigentümer. Nachwiesen wur­den 1700 General Major Gottfried Grawert, 1740 Georg Christoph Dinglinger, 1757 David Gottlob Lehmann, 1765 Johann Georg Wolf, 1805 Friedrich Wilhelm Behrisch, 1813 Johann Gottfried Jähnigen, 1819 Gotthelf Leberecht Schlegel, 1823 Karl Ludwig Hock, 1839 Heinrich Julius Heuchler, 1853 Friedrich August Vogel und Erben und 1883 Friedrich Arthur Hamann. Im Jahre 1898 wurde das Freigut abge­bro­chen und an glei­cher Stelle neu errichtet.

1906 brannte der Freigutshof nie­der. Im glei­chen Jahr erfolgte an ande­rer, heu­ti­ger Stelle der Wiederaufbau. 1907 wurde Emil Theodor Merbitz als Besitzer auf­ge­führt, ab 1928 Emil Otto Karl Zielke. Das alte Herrenhaus des abge­brann­ten Freigutes wurde 1923 (andere Quelle: 1919) von Oskar Hermann Wolf erwor­ben und in ein vil­len­ar­ti­ges Gutshaus umgebaut.

Nach 1945

Emil Zielke wurde 1945 ent­eig­net. 1948 erfolgte die Umwandlung des Freiguts in ein Volksgut, wel­ches durch die LPG und spä­ter zu Wohnzwecken genutzt wurde.

Oskar Wolf wurde 1945 ver­haf­tet und ver­schleppt. Im Alten Herrenhaus wurde 1950 ein Heim für Waisenkinder ein­ge­rich­tet. Ab 1951 erfolgte eine Nutzung als Finanzfachschule. Das Herrenhaus diente ab 1958 zudem als Außenstelle der Bezirksparteischule der SED Dresden. 1975 wurde es umgebaut.

Nachwendezeit

Das Freigut wurde in den frü­hen 2000er Jahren leer­ge­zo­gen. Durch einen Brand im Jahr 2004 im Freigut (auch Zielkes Gut genannt) wur­den Teile des Dachstuhles sowie das Stallgebäude erheb­lich beschä­digt. Das Freigut stand zu die­sem Zeitpunkt bereits leer.

Von 1990 bis 2003 wurde im Alten Herrenhaus ein Alten- und Pflegeheim betrie­ben. Seit 2004 befin­det sich das Alte Herrenhaus in Privatbesitz.

Heutige Nutzung

Freigut: Am 11. Juni 2017 brannte die Scheune bis auf die Mauern nie­der. Der ver­fal­lene Dreiseitenhof befin­det sich seit Sommer 2017 wie­der in Privatbesitz. Die Scheune soll abge­ris­sen und durch einen Wohnneubau ersetzt wer­den. Der Stall soll künf­tig Unternehmenssitz werden.
Altes Herrenhaus: Leerstand seit fast zwei Jahrzehnten.
(Stand: 10/​2017, Fotos: 12/​2017)

Bad Gottleuba: Schloss Langenhennersdorf

Schloss Langenhennersdorf

Am Sportplatz 2 /​ Bahraer Straße 2
01816 Bad Gottleuba OT Langenhennersdorf

Historisches

Das Rittergut bestand bereits vor 1548. Das ursprüng­li­che Schloss wurde im 16. Jahrhundert errich­tet. In der Mitte des 17. Jahrhunderts belehnte der säch­si­sche Kurfürst den Festungskommandanten und Amtshauptmann von Pirna, Johann von Liebenau, mit dem Rittergut. Das Schloss gelangte 1709 an Otto Christian Graf von Zinzendorf und Pottendorf. Unter fried­rich Christian Graf von Zinzendorf und Pottendorf wurde um 1750 das Schloss erbaut. Bei dem Bau wurde die Bausubstanz des Vorgängerbaus aus dem 16. Jahrhundert mit ver­wen­det. Die Familie von Zinzendorf behielt Schloss Langenhennersdorf bis 1770 in ihrem Besitz.

Danach wech­sel­ten die Besitzer oft. Zu die­sen gehör­ten Graf Hector Wilhelm von Kornfeil und Weinfelder und zwi­schen 1775 und 1803 Freiherr Ernst August von Seckendorf. Ab 1808 war Christian Gotthelf Zeis Besitzer des Rittergutes Langenhennersdorf. Nach den Napoleonischen Befreiungskriegen musste er sei­nen Grundbesitz jedoch ver­stei­gern. Um 1860 war das Rittergut im Besitz der Familie Hendel. 1926 über­nahm die Landesversicherungsanstalt Sachsen das Rittergut mit sei­nem Schloss.

Nach 1945

In den 1950er Jahren erfolgte eine Umwandlung des Ritterguts in ein Volksgut. Schloss und Rittergutsgebäude wur­den bewohnt bezie­hungs­weise land­wirt­schaft­lich genutzt.

Heutige Nutzung

Hinter dem Schloss exis­tiert noch ein umfang­rei­cher, teil­weise noch genutz­ter, aber nicht mehr bewohn­ter Wirtschaftshof. Das drin­gend sanie­rungs­be­dürf­tige Schloss steht leer und ist von einem Wassergraben von der Straße getrennt. Seit 2015 hat das Schloss einen neuen Besitzer. Nutzungspläne sind noch nicht bekannt.

Rabenau: Burg & Vorwerk Rabenau

Burg & Vorwerk Rabenau

Burgberg /​ Lindenstraße 2
01734 Rabenau

Historisches

Die Burg Rabenau wurde 1235 erst­mals erwähnt. 1256 ver­trieb der Markgraf von Meißen den Ritter Burchardus de Rabenowe mit sei­ner Familie von sei­ner Felsenburg. 1275 kam Rabenau durch Heirat wie­der in die Hände der Dohnaer Burggrafen, doch wech­sel­ten in der Folgezeit noch mehr­mals die Besitzer. Von 1454 bis 1565 gehörte die Burg den Herren von Miltitz.

Der Burggraben mit Zugbrücke trennte Burg und Vorwerk. 1565 kaufte der Kurfürst August den Grundbesitz. Aus dem Amtsgebäude des Vorwerks wurde ein Jagdschloss errich­tet. Bereits vier Jahre spä­ter wurde der Besitz wie­der auf­ge­teilt. Um 1600 war die eins­tige Burg rui­nös. 1640 wurde das Vorwerk in ein Freigut umge­wan­delt und zwei Jahre spä­ter ein­ge­weiht. 1695 war die Familie Knaust als Besitzer erwähnt. Auf dem Gelände der ehe­ma­li­gen Burg ent­stand 1869 die erste Stuhlfabrik.

Heutige Nutzung

Von der Burg sind nur noch wenige Reste vor­han­den, näm­lich die Mauer am Wehrgang. Im Vorwerk der Burg befin­det sich heute das Deutsche Stuhlbaumuseum, wel­ches bereits 1922 gegrün­det wurde und 1978 in die Räumlichkeiten des Freigutes ein­zog. Die ehe­ma­li­gen Ställe mit dem Museum befin­den sich auf der Lindenstraße.

Bodendenkmalschutz

Die Reste der ursprüng­li­chen Burganlage ste­hen als Bodendenkmal unter Schutz.

Tharandt: Wallburg Tharandt

Wallburg Tharandt Kienberg

Kienberg | Forstbotanischer Garten
01737 Tharandt

Historisches

Bei der Wallburg han­delt es sich ver­mut­lich um eine mit­tel­al­ter­li­che Wehranlage namens Kienberg. Es wird davon aus­ge­gan­gen, dass einst ein Turmhügel exis­tierte. Die Anlage soll sich im Forstbotanischen Garten auf dem Kienberg befun­den haben.

Bodendenkmalschutz

Die Wallburg Kienberg wurde 1940 und erneut 1968 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Bad Gottleuba: Rittergut Giesenstein

Rittergut Giesenstein

Giesenstein 4 (Herrenhaus)
Giesenstein 1, 1b, 2, 3, 5 (Nebengebäude)
01816 Bad Gottleuba

Historisches

In Giesenstein wurde 1551 erst­mals ein Rittergut erwähnt, bei dem es sich um ein Einzelgut han­delte und das aus einem Eisenhüttenwerk her­vor­ge­gan­gen war. Es wurde 1574 als Vorwerk bezeich­net und 190 Jahre spä­ter erneut als Rittergut. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts fan­den die letz­ten Umbauarbeiten am Rittergut statt, zusätz­lich ent­stan­den in der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts wei­tere Häuser um das Rittergut herum.

Ursprünglich war die Familie von Bünau in der zwei­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts Eigentümer und sie blieb es bis 1663. 1689 brannte der Rittergutshof ab. Im spä­ten 17. Jahrhundert wurde das Herrenhaus unter Bernhard Adolph Metzsch von Reichenbach errich­tet. Die fol­gen­den Besitzer waren die Familie von Schönberg und spä­ter die Familie von Globig über. Die letz­ten Umbauten am Herrenhaus erfolg­ten 1891. Im Jahr 1927 wurde es durch das ver­hee­rende Hochwasser im Osterzgebirge zer­stört und nach­fol­gend wie­der aufgebaut.

Nach 1945

Der letzte Besitzer wurde im Rahmen des Vollzugs der Bodenreform ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde von der Kommune über­nom­men und zu Wohnzwecken genutzt.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde 1991 von der Kommunalen Dienstleistungsgesellschaft Bad Gottleuba über­nom­men. Es wurde in der Nachwendezeit leer­ge­zo­gen und steht seit 2004 leer. 2007 wurde das Herrenhaus an eine Firma aus München ver­kauft. Am Herrenhaus pas­sierte nichts, die Firma wurde spä­ter auf­ge­löst. Die Kontaktaufnahme zum dama­li­gen Käufer sowie die letzt­li­che Klärung der Besitzverhältnisse gestal­te­ten sich schwierig.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Giesenstein ist umfas­send sanie­rungs­be­dürf­tig. Es ist über eine kleine Brücke über das Gottleuba-​Flüsschen zu errei­chen. Im Eingangsbereich ist das Herrenhaus mitt­ler­weile kom­plett zuge­wach­sen, das erste Foto zeigt eine frü­here Aufnahme. Die noch erhal­te­nen Rittergutsgebäude sind saniert und wer­den bewohnt.

Aktuell (April 2024) steht das Herrenhaus zum Verkauf. 100.000 € soll der Verkauf zur Deckung auf­ge­lau­fe­ner Kosten bringen.

Tharandt: Burgruine Tharandt

Burgruine Tharandt

Kirchweg
01737 Tharandt

Historisches

Die Burgruine Tharandt ist eine für die säch­si­sche Geschichte wich­tige Burg gewe­sen. Zwischen 1206 und 1215 wurde sie unter Markgraf Dietrich von Meißen erbaut und im fol­gen­den Jahr das erste Mal urkund­lich unter Boriwo de Tharant erwähnt. Sie wurde der Burg Tarantsberg in Tirol nach­emp­fun­den. Als Burgvogt wurde der Burghauptmann Boriwo de Tarant ein­ge­setzt, der aus Südtirol stammte.

1224 kam es zu einem Brand, als die Burg erstürmt wurde. Zwischen 1240 und 1256 wurde auf den Ruinen die heu­tige Burg Tharandt unter Markgraf Heinrich dem Erlauchten errich­tet, der auf der Burg auch lebte. Als Lehn- und Burgherren sind für 1316 die Markgrafen von Brandenburg und für 1350 Friedrich und Heinrich von Tharandt belegt. Von 1371 bis 1400 war die Burg an die Grafen von Schönburg ver­pfän­det, die den Ausbau der Befestigungsanlage zu einer der mäch­tigs­ten Burgen in Sachsen ver­an­lass­ten. Während der Hussitenkriege zwi­schen 1429 und 1436 wurde die Burg als siche­rer Aufbewahrungsort wich­ti­ger Dokumente genutzt.

Vermutlich gegen Ende des 15. Jahrhunderts fan­den Ausbau- und Erweiterungsarbeiten statt, da Sidonie, böh­mi­sche Königstochter und Frau von Herzog Albrecht, ab 1476 auf der Burg wohnte. Seit 1500 war die Burg Tharandt ihr stän­di­ger Witwensitz. Nach ihrem Tod 1510 wurde die Burg kaum noch genutzt. Teile wur­den ent­fernt und für die Schlossbauten in Grillenburg und Annaburg wie­der­ver­wen­det. Bei einem Blitzeinschlag 1568 brannte die Burg nie­der. Anstatt sie wie­der auf­zu­bauen, gab Kurfürst August von Sachsen sie einige Jahre spä­ter als Steinbruch frei. Auf den Fundamenten der Unterburg wurde von 1627 bis 1631 die Bergkirche erbaut.

Um 1800 fan­den erste Sicherungsarbeiten an der Ruine statt, wobei einige Gewölbe zuge­schüt­tet wur­den. Zwischen 1912 und 1914 erfolgte die umfas­sende Renovierung der Mauern. Im Bereich der Oberburg erfolg­ten 1976 Grabungen, zudem wurde auf dem Gelände der Oberburg in der zwei­ten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine kleine Freilichtbühne geschaf­fen. 1977 began­nen die inten­sive Burgforschung und die schritt­weise Sanierung der Ruinenanlage.

Bodendenkmalschutz

Die Burgruine Tharandt ist eine Stätte der Burgenromantik des 19./20. Jahrhunderts sowie ein Kulturdenkmal. Die Anlage steht außer­dem seit 1969 unter Bodendenkmalschutz.
(Fotos: Oktober 2024)