Jagdschloss Grillenburg
Hauptstraße 7
01737 Tharandt OT Grillenburg
Historisches
Das Jagdschloss Grillenburg wurde in den 1550er Jahren unter dem Kurfürsten Friedrich August von Sachsen erbaut. Die Ursprünge dieser Anlage reichen jedoch, wie Kellergewölbefunde bestätigen, bis in das 12. Jahrhundert zurück. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts gab es an gleicher Stelle bereits eine burgähnliche Gutsanlage. Die in der Mitte des 16. Jahrhunderts entstandene Schlossanlage bestand seinerzeit aus Fürstenhaus, Jägerhaus, Schösserei und einem Gesindewohnhaus mitsamt Stallungen. Die Sandsteinbrücke über den Gondelteich wurde 1730 durch Pöppelmann geschaffen.
Seit Mitte des 16. bis ins frühe 20. Jahrhundert war das Schloss Sitz kurfürstlicher bzw. königlich-sächsischer Forst- und Jagdbehörden. Nach Um- und Erweiterungsbauten im 17. und 18. Jahrhundert wurde der Komplex durch Brände und Kriege soweit zerstört, dass nebst des 1828 erfolgten Abrisses des Fürstenhauses nur noch die Schösserei und Umfassungsmauern erhalten blieben. Die Fassade der Schösserei wurde 1855 rekonstruiert, als sie zum königlichen Jagdschloss umgebaut wurde.
Das Jagdschloss Grillenburg wurde seit 1918 als Café und Herberge genutzt. 1936 begann der 1945 fertig gestellte Umbau zum Sächsischen Jägerhof. Hinter dem Jagdschloss wurde von 1938 bis 1939 auf dem Gewölbefundament das Neue Jägerhaus errichtet, das nach seiner Fertigstellung vom Sächsischen Reichsstatthalter, Ministerpräsidenten und Landesjägermeister Martin Mutschmann genutzt wurde.
Nach 1945
Die Technische Hochschule bzw. Universität Dresden, Fakultät für Fortwirtschaft, nutzte das Jagdschloss Grillenburg seit 1953 und eröffnete 1966 eine Forstliche und Jagdkundliche Lehrschau. Während der DDR-Zeit bis 1990 diente das Neue Jägerhaus als Kurheim.
Nachwendezeit
Bis 1993 nutzte die Gemeinde Kurort Hartha das Neue Jägerhaus als Pension. Im Schloss wurde 2004 das Museum des Waldes eingerichtet, betrieben von der Akademie der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt, die ihren Sitz bis 2009 ebenfalls im Schloss hatte. Mitte 2008 fanden im und am Schloss Grillenburg Sanierungsarbeiten statt. Der Wiedereinzug der Landesstiftung war für 2017 vorgesehen, erfolgte jedoch nicht. Das Neue Jägerhaus steht ebenfalls leer.
Heutige Nutzung
Bis 2023 soll das Jagdschloss in Zusammenarbeit mit der TU Dresden und einem Investor saniert und als Konferenz- und Tagungszentrum zusammen mit einem Hotelneubau genutzt werden. Es ist dafür mit Stand von September 2019 von einem Investitionsvolumen von 36 Millionen Euro die Rede.
Das Jagdschloss Grillenburg liegt nach wie vor im Dornröschenschlaf. Bis August 2021 sind noch keine sichtbaren Sanierungsarbeiten vollzogen worden.