Vorwerk Welschhufe
01728 Bannewitz OT Welschhufe
Historisches
Das 1553 sowie 1791 erwähnte Vorwerk unterstand dem Rittergut Bärenklause. Weitere zuverlässige Informationen liegen bis dato nicht vor.
Schlösser, Burgen und Rittergüter im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
01728 Bannewitz OT Welschhufe
Das 1553 sowie 1791 erwähnte Vorwerk unterstand dem Rittergut Bärenklause. Weitere zuverlässige Informationen liegen bis dato nicht vor.
Ottendorf Nr. 45 (Schloss)
Ottendorf Nr. 29, 31, 42, 43 (Wirtschaftsgebäude)
01819 Bahretal OT Ottendorf
Ottendorf verfügte über eine mittelalterliche, nicht näher datierte Wasserburg, welche sich einst westlich an den heutigen Kirchhof anschloss. Ein Vorwerk fand 1400 Erwähnung und wurde zu jener Zeit an Barbara von Sullwitz verliehen. Eine erneute Belehnung erfolgte 1412 an mehrere Mitglieder der Familien Karas und von Torgaw.
1445 befand sich das Dorf im Besitz der Familie von Bernstein. Wegen hoher Schulden mussten sie das Gut 1582 an ihren verschwägerten Dedo Rauchhaubt verkaufen. Dieser veräußerte es bereits ein Jahr später an Thamme von Sebottendorff zu Rottwerndorff. Drei Jahre später übernahm Hans von Lindenau den Besitz, 1598 folgte Rudolf von Bünau. Nach dessen Tod im Jahre 1661 wurden als Besitzer nun die Herren von Metzsch und von Kromsdorf als Besitzer genannt.
Die Familie von Carlowitz konnte erstmals 1681 mit Schloss Ottendorf in Verbindung gebracht werden. Das Renaissanceschloss wurde nach 1500 zunächst als Dreiflügelanlage errichtet. Dadurch wurde die frühere Wasserburg vollständig überbaut. Im 17. Jahrhundert wurde ein vierter Flügel angebaut. Im Laufe der Zeit wurde der Wassergraben verfüllt.
Bis 1945 war die Familie von Carlowitz Eigentümer, nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde sie enteignet. Nach der Enteignung wurde der ehemalige Gutskomplex in Neubauernstellen aufgeteilt.
Schloss Ottendorf wurde 1997 an einen Bayern verkauft, der Anfang 2001 jedoch zu einer Haftstrafe verurteilt wurde. Er hatte Schloss Ottendorf für die symbolische 1 DM erworben. Über die aktuellen Besitzverhältnisse liegen keine gesicherten Informationen vor.
Das Schloss und einige Wirtschaftsgebäude sind teils stark sanierungsbedürftig bis ruinös. Es herrscht überwiegend Leerstand vor. Andere Wirtschaftsgebäude werden bewohnt.
Die frühere Wasserburg steht seit 1972 als Bodendenkmal unter Schutz.
Am Schloss 1
01816 Bad Gottleuba-Berggießhübel
Das Schloss ging aus einem 1452 erwähnten Vorwerk hervor, welches einstmals Dürrhof genannt wurde. Das Einzelgut lag wüst, bevor es wiederbelebt wurde.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde unter Johann Ludwig Tüllmann ein Vorgängerbau des Schlosses errichtet. Er genoss Privilegien von August dem Starken und nutzte diese zum erfolgreichen Ausbau des Kurbetriebs in Berggießhübel. Nach Herrn Tüllmann erwarb Graf Kaisersmark das Gut. Ihm folgte Graf Pötting, der das heutige Schloss bauen ließ. Seine Tochter heiratete 1822 den Freiherren August Friedrich Wilhelm von Leyser und Schloss Friedrichsthal kam in dessen Besitz. 1897 erwarb der Kommerzienrat und Fabrikant für Küchenmöbel Carl Eschebach Schloss Friedrichsthal. Nach dessen Tod erwarb 1908 Graf Alexander von Rex Schloss Friedrichsthal. Unter diesem fanden zwischen 1908 und 1913 Umgestaltungsarbeiten nach heutigem Aussehen statt. Dabei entstanden auch zwei der Wirtschaftsgebäude.
Graf Alexander von Rex wurde 1945 enteignet. Er starb nach seiner Deportation 1948. Schloss und Rittergut wurden geplündert und anschließend aufgeteilt. Die LPG nutzte das Gut, dazu wurden einige Gutsgebäude abgerissen. Das Schloss selbst wurde 1949 zu einem Kur- und Bettenhaus umgebaut.
Seit 1993 wurde das Schloss durch eine Fachklinik für psychosomatische Störungen genutzt und von 1996 bis 1997 saniert. Mitte 2005 schloss das therapeutische Zentrum im Schloss und zog in einen Neubau auf dem ehemaligen Gutsgelände um. Ein Pächter nutzte das Schloss fortan für wenige Jahre als Hotel.
Aktuell steht das Schloss leer. Zum Rittergut gehörten ehemals die Kurhäuser Sächsisches Haus, Meißner Haus, Johann-Georgen-Bad, Talfrieden und Im Wiesengrund.
Hauptstraße 7
01737 Tharandt OT Grillenburg
Das Jagdschloss Grillenburg wurde in den 1550er Jahren unter dem Kurfürsten Friedrich August von Sachsen erbaut. Die Ursprünge dieser Anlage reichen jedoch, wie Kellergewölbefunde bestätigen, bis in das 12. Jahrhundert zurück. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts gab es an gleicher Stelle bereits eine burgähnliche Gutsanlage. Die in der Mitte des 16. Jahrhunderts entstandene Schlossanlage bestand seinerzeit aus Fürstenhaus, Jägerhaus, Schösserei und einem Gesindewohnhaus mitsamt Stallungen. Die Sandsteinbrücke über den Gondelteich wurde 1730 durch Pöppelmann geschaffen.
Seit Mitte des 16. bis ins frühe 20. Jahrhundert war das Schloss Sitz kurfürstlicher bzw. königlich-sächsischer Forst- und Jagdbehörden. Nach Um- und Erweiterungsbauten im 17. und 18. Jahrhundert wurde der Komplex durch Brände und Kriege soweit zerstört, dass nebst des 1828 erfolgten Abrisses des Fürstenhauses nur noch die Schösserei und Umfassungsmauern erhalten blieben. Die Fassade der Schösserei wurde 1855 rekonstruiert, als sie zum königlichen Jagdschloss umgebaut wurde.
Das Jagdschloss Grillenburg wurde seit 1918 als Café und Herberge genutzt. 1936 begann der 1945 fertig gestellte Umbau zum Sächsischen Jägerhof. Hinter dem Jagdschloss wurde von 1938 bis 1939 auf dem Gewölbefundament das Neue Jägerhaus errichtet, das nach seiner Fertigstellung vom Sächsischen Reichsstatthalter, Ministerpräsidenten und Landesjägermeister Martin Mutschmann genutzt wurde.
Die Technische Hochschule bzw. Universität Dresden, Fakultät für Fortwirtschaft, nutzte das Jagdschloss Grillenburg seit 1953 und eröffnete 1966 eine Forstliche und Jagdkundliche Lehrschau. Während der DDR-Zeit bis 1990 diente das Neue Jägerhaus als Kurheim.
Bis 1993 nutzte die Gemeinde Kurort Hartha das Neue Jägerhaus als Pension. Im Schloss wurde 2004 das Museum des Waldes eingerichtet, betrieben von der Akademie der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt, die ihren Sitz bis 2009 ebenfalls im Schloss hatte. Mitte 2008 fanden im und am Schloss Grillenburg Sanierungsarbeiten statt. Der Wiedereinzug der Landesstiftung war für 2017 vorgesehen, erfolgte jedoch nicht. Das Neue Jägerhaus steht ebenfalls leer.
Bis 2023 soll das Jagdschloss in Zusammenarbeit mit der TU Dresden und einem Investor saniert und als Konferenz- und Tagungszentrum zusammen mit einem Hotelneubau genutzt werden. Es ist dafür mit Stand von September 2019 von einem Investitionsvolumen von 36 Millionen Euro die Rede.
Das Jagdschloss Grillenburg liegt nach wie vor im Dornröschenschlaf. Bis August 2021 sind noch keine sichtbaren Sanierungsarbeiten vollzogen worden.
Schlossberg
01814 Bad Schandau
Die Burgwarte Schomberg wurde vermutlich bereits im frühen 13. Jahrhundert errichtet. Anhand von archäologischen Untersuchungen mit vielfältigen Funden konnte nicht nur eine Besiedlung des Schlossbergs im 14. Jahrhundert nachgewiesen werden, sondern auch eine Besatzung mit berittenen Männern.
Die Befestigungsanlage diente als Strom- und Straßenwarte zur Sicherung des Warenverkehrs auf der Elbe sowie auf den ländlichen Handelswegen zwischen Böhmen, der Mark Meißen und der Lausitz. Die Burgwarte Schomberg gehörte zur Herrschaft Hohnstein und unterstand somit der berühmt-berüchtigten Adelsfamilie der Berken von der Duba. Brandspuren an den Überresten der Wehranlage deuten auf eine Zerstörung in den Hussitenkriegen zwischen 1419 und 1436 hin.
Von der einstigen Gebäudesubstanz der Burgwarte Schomberg ist aufgrund der damaligen Holzbauweise heute nichts mehr vorhanden. Das gesamte Burgareal war durch Mauern und Palisaden sowie einen doppelten Wall gesichert. Erhalten sind noch einige wenige Mauerreste, der doppelte Burgwall, ein Gürtelgraben und ein Halsgraben. Die teils gemauerte und teils in den Felsen gehauene runde Zisterne wurde zwischen 1938 und 1941 freigelegt. Mittlerweile ist sie wieder verschüttet.
Die künstliche Burgruine wurde in der Zeit der Romantik gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf dem früheren Burggelände errichtet. In den Bau wurden Mauerreste der originalen Burg integriert, zusätzlich wurde ein Damm aufgeschüttet, welcher mit Stufen versehen ist. Die Einweihung der Burgruine Schomberg erfolgte 1883.
Die Burgruine dient heute als Ausflugsziel. Der Ruinenturm verfügt über eine Aussichtsplattform, die Aussicht ist aufgrund des bewaldeten Hangs eingeschränkt.
Die Anlage der Burgwarte steht als frühgeschichtliches Bodendenkmal seit 1972 unter Schutz.
01734 Rabenau OT Karsdorf
1699 wurde das Weidegut gebaut. 1720 wurde aus mehreren anderen Grundstücken das Freigut gebildet.
Das mit Schilf gedeckte Gut wurde in den 1970er Jahren wegen Baufälligkeit abgebrochen.
Heinrich-Cotta-Straße 17
01737 Tharandt
Das Schloss in Tharandt wurde zwischen 1858 und 1861 anstelle eines Landhauses erbaut und 1866 vom polnischen Grafen und Kammerherrn Michael Jérôme Leszczyc-Sumiński erworben. Er ließ Umgestaltungsarbeiten vornehmen und vererbte das Schloss 1898 seinem Stiefsohn Baron von Recum. 1936 fanden erneut Umgestaltungsarbeiten statt, nachdem das Schloss von einem Brand zerstört worden war. Der Bogengang verfügt über Gestaltungselemente aus der indisch-islamischen Architektur. Das Schloss befindet sich unterhalb der Burgruine.
Nach 1945 hatte die Forstfachschule, die spätere Forstakademie, ihren Sitz im Schloss.
Ende der 1990er Jahre zog die Forstakademie aus. Seit 1999 stand das Schloss leer. Im Oktober 2001 (andere Quelle: 2002) wurde es in Privatbesitz verkauft. Die Stadt Tharandt hatte zuvor selbst Pläne das Schloss vom Freistaat zu erwerben und ein Waldmuseum darin einzurichten.
Nach der Sanierung, die in Teilschritten bis 2014 beendet sein sollte, soll das Schloss für private als auch für öffentliche Zwecke genutzt werden. Die Eigentümer wohnen bereits darin.
Gutspark
01819 Bahretal OT Gersdorf
Nach dem Ende der Dohnaischen Fehde 1402 wurden als Besitzer zwei adlige Familien bekannt, die Familie von Körbitz als Besitzer des Vorwerks, welches später zum Rittergut erhoben wurde, sowie die Familie von Wurgwitz als Besitzer des Niedervorwerks. 1445 wurde das Vorwerk urkundlich erwähnt und 1696 als Rittergut bezeichnet. Es fiel 1473 durch Verkauf an die Herren von Rottwerndorff. 1578 besaß die Familie von Bünau das gesamte Dorf Gersdorf. 1639 wurde es an den Herrn von Kahlen verkauft, 1657 gehörte es Bernhard Adolph von Metzsch. 1734 befand es sich im Besitz des Grafen Moritz von Sachsen und gelangte 1752 in Besitz der Familie von Leyser.
Nach Klara Auguste von Ponikau wurde der Generalleutnant von Leyser 1784 Besitzer und ist noch 1840 nachweisbar. Er ließ das Rittergut ausbauen und die Gersdorfer Ruine als künstlichen Ruinenbau errichten. Ein Brand zerstörte Teile des Rittergutes im Jahr 1888.
1955 brannte der Turm des Ritterguts ab.
Das Rittergut wird bewohnt. Zum Rittergut gehört ein Teich sowie im ehemaligen weitläufigen Park die Gersdorfer Ruine. Diese befindet sich etwa 1,5 km entfernt im Cottaer Busch nördlich des östlichen Dorfbereichs.
Poisenwaldstraße 42–44
01734 Rabenau OT Obernaundorf
Das Freigut wurde, nachdem der Ort im Dreißigjährigen Krieg vollkommen verwüstet wurde, 1664 erbaut. Das Gut bestand aus mehreren Gebäuden, von denen die vier Drescherhäuser mittlerweile nicht mehr vorhanden sind. Die 1680 errichtete Windmühle wurde bereits 1790 wieder abgetragen.
Als Besitzer sind bis 1879 die Familie Voigt, bis 1886 die Familie Amke, bis 1893 die Familie Ringke sowie bis 1895 der Baron Drutschler von Falkenstein bekannt. Der Nachfolgebesitzer, die Familie Keilling, behielt das Freigut nur drei Jahre in Besitz. Im gleichen Jahr, 1898, wurde es durch Brandstiftung zerstört und nachfolgend im Stadtstil wieder aufgebaut. Ottomar Dürschen war bis 1906 Besitzer und vermachte das Freigut nachfolgend an seinen Pflegesohn Richard Hermann Schaarschmidt, der es in Familienbesitz behielt.
Das Freigut befindet sich in Privatbesitz und wird zu Wohnzwecken und als Pferdestall genutzt.
(Foto: 12/2017)
Berg Wachstein
01816 Bad Gottleuba
Südöstlich von Bad Gottleuba befand sich einst das Dorf Erdmannsdorf, welches 1379 erstmals urkundliche Erwähnung fand. Der Ort existierte heute nicht mehr, da er im Hussitenkrieg 1429 untergegangen ist. Zu diesem Dorf gehörte eine Burg, die “Wüstes Schloss” von den Einwohnern genannt wurde. Sie befand sich am Berg Wachstein. Ein Geograf erwähnte 1850 noch Reste der Umwallung.