Schloss Reichstädt
Am Schloss 1
01744 Dippoldiswalde OT Reichstädt
Historisches
Bereits um 1336 existierte ein Herrensitz, der sich in den Händen der Herren von Reichenstadt befand. 1445 war ein Rittersitz bezeugt. Dieser wurde 1503 von Sigismund von Maltitz erworben. 1535 wurde erst der Ostflügel, später ein zweiter Flügel des Schlosses unter Heinrich von Maltitz erbaut. 1569 wurde das Schloss an den sächsischen Kurfürsten August verkauft, der es als Jagdschloss nutzte. Unter Heinrich von Taube, seit 1639 Besitzer des Ritterguts Reichstädt, wurden die 1632 verursachten Kriegsschäden ausgebessert. 1696 ist urkundlich erstmals ein Rittergut sicher nachweisbar.
Als weiterer Besitzer wird die Familie von Nostitz genannt. Gottlob von Nostitz veräußerte das Schloss Reichstädt 1717 an seine Schwester Charlotte Christiane von Nostitz, welche mit Caspar Abraham von Schönberg verheiratet war, wodurch Schloss und Rittergut Reichstädt in den Besitz der Familie von Schönberg gelangten. Unter Adam Rudolph von Schönberg wurde das Schloss ab 1765 bis 1776 zu einer Vierflügelanlage ausgebaut. Er starb 1795 und vererbte seinen Grundbesitz an seinen Neffen. 1918 übernahm Hans von Schönberg Schloss Reichstädt. Er gründete aufgrund seiner Kinderlosigkeit eine Familienstiftung, in welche er das Schloss einbrachte. Während des Zweiten Weltkrieges diente Schloss Reichstädt als Auslagerungsort für Kunstschätze.
Nach 1945
Ende Oktober 1945 wurden Hans und Margarete von Schönberg im Rahmen der Bodenreform enteignet. Nachfolgend diente das Schloss bis 1990 als Schule, Kindergarten und Kulturhaus. Teile des Rittergutes wurden abgerissen, das originale Mobiliar entfernt.
Nachwendezeit
1993 wurde Schloss Reichstädt zum Verkauf angeboten. Fünf Jahre später erwarb eine Nachkommin der letzten Besitzer das Schloss. Nach und nach wurde Schloss Reichstädt saniert.
Heutige Nutzung
Einzelne Räumlichkeiten können für Veranstaltungen angemietet werden.
(Stand: Oktober 2024)