Vorwerk Primselwitz
01809 Dohna OT Röhrsdorf
Historisches
1412 bestand das Vorwerk Primselwitz. Die Ortschaft ging später im heutigen Dohnaer Ortsteil Röhrsdorf auf.
Schlösser, Burgen und Rittergüter im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
01809 Dohna OT Röhrsdorf
1412 bestand das Vorwerk Primselwitz. Die Ortschaft ging später im heutigen Dohnaer Ortsteil Röhrsdorf auf.
Hauptstraße 3A
01809 Dohna OT Röhrsdorf
In Röhrsdorf bestand 1437 ein Vorwerk und schon im 15. Jahrhundert existierte ein Vorgängerbau des heutigen Schlosses. Die Rittergutsgebäude inklusive dem heutigen Schloss wurden vermutlich um 1583 erbaut. Als Besitzer sind im 16. und 17. Jahrhundert die Familie von Bernstein und gegen Ende des 17. Jahrhunderts Rudolf von Neitschütz bekannt. Dessen Tochter Sibylle von Neitschütz war einst die Mätresse von Kurfrüst Johann Georg IV. Seit 1741 befand sich das Rittergut Röhrsdorf im Besitz der Familie von Carlowitz. 1771 wurde der große Landschaftspark im Röhrsdorfer Grund mit mehreren Staffagebauten angelegt. 1890 brannte das Schloss ab und wurde unter Georg Heinrich V. von Carlowitz nach heutigem Aussehen wieder aufgebaut.
Mit dem Vollzug der Bodenreform wurde das Rittergut Röhrsdorf enteignet. Zu DDR-Zeiten wurde Schloss Röhrsdorf als Ausbildungsstätte für Landwirtschaftslehrlinge genutzt. 1960 wurde die baufällige Orangerie abgerissen.
1990 erfolgte der Verkauf an einen Investor, der fünf Jahre später in Konkurs ging. 1999 ging das Schloss an den Hauptgläubiger, die Sparkasse, über. 2002 wurde das Hotel geschlossen und nachfolgend von einem anderen Betreiber neu eröffnet.
Seit Ende 2008 befindet sich Schloss Röhrsdorf im Besitz einer Künstlerkommunität, die es bewohnt und für verschiedene Veranstaltungen nutzt. Auf dem Schlossgelände befindet sich auch der Sächsisch-Böhmische Bauernmarkt.
Gamig 2
01809 Dohna OT Gamig
In Gamig bestand 1445 ein Vorwerk, das sich zum Rittergut entwickelte und 1512 nachgewiesen wurde. Wahrscheinlich existierte aber schon vorher ein Adelssitz, da die Burggrafen von Dohna vermutlich eine Vorfestung erbauen ließen. Gamig soll zudem dem Kloster Altzella unterstanden haben. Als erster urkundlich erwähnter Besitzer ist die Familie Mennewitz genannt. Zwischen 1484 und 1630 befand sich Gamig im Besitz der Familie von Schönberg. Unter ihr erfolgte um 1500 der Bau der Schlosskapelle. Das Schloss und das große Stallgebäude entstanden um 1575. Im 17. Jahrhundert wechselten die Besitzer oft. Dazu sollen die Familien von Bärenstein, von Hochkirch und von Hanau gehört haben. 1656 erhielt die Schlosskapelle bei Um- und Ausbauarbeiten einen Turm, der um 1700 erhöht wurde. 1664 erwarb Geheimrat von Hünicke das Rittergut und behielt die umfassende Schlossanlage bis 1720 in Familienbesitz.
Danach (einer anderen Quelle zufolge bereits 1703) gelangte sie an die Grafen von Bose, unter denen um 1720 die Gartenanlage im französischen Stil umgestaltet wurde.. Um 1830 erwarb Hans Curt von Lüttichau das Gut Gamig. 1834 wurde unter Mitwirkung des Architekten der Dresdner Semperoper, Gottfried Semper, der gleichnamige Semperturm als Wohn- und Bibliotheksturm erbaut . Außerdem erfolgten Um- und Ausbauten am alten Schlossflügel. Weitere Umgestaltungen wurden zwischen 1860 und 1870 ausgeführt. Letzter Besitzer war Georg Höntsch, welcher das Gut Gamig um 1900 erworben hatte.
Die Familie Höntsch wurde 1945 enteignet. Ein Teil der Schlossanlage wurde nach 1945 abgerissen. Gamig wurde fortan als Volksgut und später bis 1990 als VEB landwirtschaftlich genutzt. Der Semperturm diente zunächst als Silo und wurde 1985 in einen Wohnturm umgebaut.
Nachdem die Erbengemeinschaft der Familie Höntsch auf ihren Rückübertragungsanspruch verzichtete, übernahm 1991 der Gut Gamig e. V. das Grundstück und etablierte eine Rehabilitations- und Begegnungsstätte für psychisch kranke und seelisch behinderte Menschen. Ende 1998 wurden die maroden Stallgebäude abgebrochen und neu errichtet.
Im Schlosskomplex ist u. a. eine Schlossschänke untergebracht, die Wirtschaftsgebäude werden als Hofladen und Werkstätten und die weitläufigen Bodenflächen des Gutes für ökologischen Anbau und für Tierhaltung genutzt.
01705 Freital
Das Vorwerk Kohlsdorf wurde erstmals 1485 und wiederholt im 18. Jahrhundert erwähnt. Es unterstand dem Wurgwitzer Rittergut.
Altburgk 61
01705 Freital
Die erste urkundliche Erwähnung der dörflichen Ansiedlung Burgk ist im Jahr 1168 verzeichnet. Um 1580 wurde das Schloss unter den damaligen Besitzern, den Herren von Zeutsch, erbaut. Sie behielten das Rittergut Burgk bis 1742 in ihrem Familienbesitz. Nachdem das Gebäude 1707 einem Brand zum Opfer gefallen war, erfolgten im Rahmen des Wiederaufs gleichzeitig Umgestaltungsarbeiten. Christiane Eleonore von Zeutsch war die Großmutter von Sophie Friederike Auguste von Anhalt-Zerbst, die unter dem Namen Katharina die Große als Zarin über Russland herrschte.
Carl Gottfried Dathe erwarb das Rittergut Burgk 1768. Er adoptierte 1819 seinen Enkel Carl Friedrich August Krebs, welcher die Freiherrlich Burgker Steinkohlewerke gründete. Unter ihm und seinem neuen Namen Carl Friedrich August Dathe Freiherr von Burgk wurde 1846 das Schloss umgebaut und es erhielt sein heutiges Aussehen. Nach 1872 wurde das Schloss nur noch selten bewohnt. 1930 mussten die Steinkohlewerke Konkurs anmelden. Letzte Besitzerin von Rittergut und Schloss Burgk war Elisabeth von Boxdorf, geborene Freiin von Burgk.
Elisabeth von Boxdorf wurde 1945 enteignet. Das Schloss wurde direkt in ein Museum umgewandelt, so dass die historische Ausstattung erhalten werden konnte. Im Folgejahr eröffnete zusätzlich das Haus der Heimat im Schloss Burgk.
Die gezeigten Sammlungen im Schloss und seinen Nebengebäuden wurden in den 1990er Jahren erheblich erweitert. Außerdem erfolgte eine Sanierung.
Die Städtischen Sammlungen Freital nutzen das Schloss als Museum und Ausstellungsfläche. Im Schloss kann auch geheiratet werden, ebenso finden Veranstaltungen statt. Im Schlosspark befindet sich der Eingang zum Besucherbergwerk “Tagesstrecke Oberes Revier Burgk”.
J.-G.-Palitzsch-Hof 1
01705 Freital
Das ehemalige Kammergut Döhlen ist das Areal auf dem sich heute der Palitzschhof befindet. Die erste Erwähnung datiert aus dem Jahr 1206 als Herrensitz unter Arnoldus de Dolen. Ab 1551 war das Gut Rittergut, ab 1875 wurde es als Kammergut bezeichnet.
Zu DDR-Zeiten war eine Produktionsstätte für Kinderbekleidung eingerichtet.
1997 wurde die gemeinnützige Gesellschaft „Zur alten Gerichtsbarkeit“ von den Kreisverbänden des DRK und der Volkssolidarität gegründet. Ende 1999 zogen die ersten Mieter in die Anlage für betreutes Wohnen ein. 2004 wurde Insolvenz angemeldet.
Teile des Klostergutes sind bewohnt. Im Hauptgebäude befindet sich weiterhin ein Seniorenheim.
(Foto: Dezember 2015)
Am Jochhöh 42
01705 Freital
1795 wurde das Schloss von Karl Albrecht von Nimptsch als Winzerhaus erbaut. 1848 war es das Hochzeitsgeschenk von Karl Friedrich von Burgk an seinen Sohn. Der Freiherr von Burgk hatte das Anwesen ein Jahr zuvor erworben. Später wurde es als Lusthaus verwendet.
Die Stadt Freital richtete 1953 ein Seniorenheim darin ein.
Kurze Zeit nach der Schließung des Heimes wurde das Schloss von privat gekauft und für Wohnzwecke saniert.
Wohnungen
Leitenweg 2a
01705 Freital
Hainsperg wurde erstmals im Jahre 1350 in dieser Schreibweise erwähnt. Der heutige Ortsteil Hainsberg von Freital unterstand 1551 grundherrschaftlich dem Rittergut Döhlen und ab 1696 dem Rittergut Zauckerode. Die erste Erwähnung als Freigut erfolgte 1652. Eine einzelne Quelle benennt einen Herrensitz bereits im Jahre 1230.
Ab 1793 wurde mit der Anlage des weitläufigen, etwa 1,6 ha großen Heilsberger Gutsparks begonnen. Noch heute befinden sich darin einige Bäume, die bereits 1760 unter dem Freiherrn von Lindemann angepflanzt worden waren und inzwischen als Naturdenkmale unter besonderem Schutz stehen.
Das villenähnliche Wohnhaus des Freiguts wurde 1840 unter dem Engländer George de la Pole im typischen englischen Landhausstil erbaut und erhielt dadurch den Beinamen Engländerei. Er hatte das Grundstück ein Jahr zuvor erworben.
Das Herrenhaus ist saniert und wird bewohnt. Der Grundstücksteil mit der Engländerei ist nicht öffentlich zugänglich.
Am Weinberg 6 (Herrenhaus)
Zöllmener Straße 40 (Rittergut)
01705 Freital
1206 erfolgte die erste Erwähnung von Wurgwitz als Herrensitz. Der Ritter Hermannus de Worganewiz hatte sich hier niedergelassen. Das Vorwerk wurde in der Mitte des 15. Jahrhunderts nachgewiesen und unterstand im Laufe der Jahre und Jahrhunderte verschiedenen Rittergütern, so zuerst dem Rittergut Niederjahna, dann dem Rittergut Schieritz und noch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts dem Rittergut Klingenberg. Unter diesem erfolgte der Neuaufbau der Rittergutsgebäude, auch das Herrenaus im Stil der Neorenaissance entstand.
1801 erwarb der Kohlegrubenbesitzer Christian Gottlieb Brendel das Rittergut Wurgwitz. Das Herrenhaus wurde auch als Villa bzw. Brendel-Villa bezeichnet. Die Scheune wurde um 1840 erbaut. Da die Landwirtschaft nicht wie erhofft florierte, verschuldete sich die Familie Brendel zunehmend und musste schließlich das Rittergut 1880 verkaufen. Das Herrenhaus verblieb weiterhin in ihrem Besitz und wurde 1884 umgebaut. Neben einem zweiten Obergeschoss erhielt es den hofseitigen Treppenturm.
Das Rittergut umfasste weniger als 100 Hektar Fläche und fiel damit nicht unter die Bodenreform. Die landwirtschaftlichen Flächen wurden dennoch der später gegründeten LPG zur Nutzung übergeben.
Der frühere Besitzer Winkler erhielt das Rittergut 1990 zurück. Er gründete das Betonsteinwerk Wurgwitz, ging aber insolvent.
Das desolate Herrenhaus wurde zwischen 2012 und 2016 umfangreich und hochwertig saniert. Es wird bewohnt und verfügt über eine Ferienwohnung. Der große Vorgarten wurde neu angelegt. Die ehemalige Scheune wird als Kulturscheune genutzt. Das Rittergut, teilweise aus sanierten Fachwerkbauten bestehend, wird bewohnt.
01705 Freital
1206 war ein Herrensitz bekannt, der 1420 als Vorwerk und seit 1551 als Rittergut bezeichnet wurde. Im 16. Jahrhundert war die Familie von Theler mit dem Rittergut beliehen, 1689 befand es sich im Besitz von einem Herrn von Haugwitz. 1726 kam das Rittergut an die Familie von Lüttichau. Diese verkaufte das Rittergut an den Grafen von Hagen das Rittergut, erhielt es jedoch 1784 wieder zurück. Die weiteren Besitzer waren die Familie von Güntherode, 1804 die Familie von Schönberg und ihr folgend die Familie Klett.
Die Rittergutsgebäude wurden zwischenzeitlich abgebrochen. Im Jahr 2004 wurde auch die ehemalige Zille-Schule abgerissen. Das Gebäude, in dem Heinrich Zille von 1865 bis 1867 zur Schule ging, befand sich in Privatbesitz und stand seit ca. 1992 leer. Ursprünglich wurde das Gebäude als Gästehaus des Rittergutes genutzt, diente später jedoch als Erweiterung für die überfüllte Potschappler Schule.