Vorwerk Ungewiss
08451 Crimmitschau OT Gablenz
Historisches
Bereits 1317 war ein Herrensitz benannt. Seit 1557 diente er als Vorwerk. Ungewiss ist ein Ortsteil von Gablenz.
08451 Crimmitschau OT Gablenz
Bereits 1317 war ein Herrensitz benannt. Seit 1557 diente er als Vorwerk. Ungewiss ist ein Ortsteil von Gablenz.
Karrasstraße 4
01640 Coswig
Die Karrasburg geht auf ein 1350 erwähntes Allodium zurück, welches 1445 als Vorwerk Erwähnung fand. Schon um 1420 hatten die Ritter von Karras, eines der reichsten Adelsgeschlechter im Kurfürstentum Sachsen, die Lehnsherrschaft über Coswig übernommen. Ihr Wohnsitz war eine Wasserburg, die außer von einem Wassergraben zusätzlich von einer Wallmauer umgeben war.
1556 wurde die Burg an Kurfürst August I. verkauft, der sie in ein Forsthaus umwandelte. Schon im folgenden Jahr wurde das neuerliche Forsthaus an einen Herrn Körner verkauft, dem weitere Besitzer folgten. Zu diesen zählten ab 1688 Martin Schwedler sowie ab 1706 Hanns Christoph Körner. 1726 brannte das Gut ab, in der Nachfolgezeit wurde es rekonstruiert. Mit Christian Schubert ab 1796, Familie Heidenreich ab 1828, Dr. Johann Michael Weise ab 1844 und der Familie Thienemann ab 1845, die 1873 Umbauten zu Wohnzwecken veranlasst hatte, werden die weiteren Besitzer benannt. 1897 musste das Gebäude abgerissen werden und die heutige Villa wurde errichtet. Außerdem wurden die Wirtschaftsgebäude zu Wohnhäusern umgebaut. 1922 ging die Villa in den Besitz der Kötitzer Ledertuch- und Wachstuchwerke über.
Der Rat der Stadt Coswig übernahm die Villa 1952 und richtete ein Jugendheim darin ein, das 1961 zum Lehrlingswohnheim umgenutzt wurde, wofür ein Anbau geschaffen wurde. Bereits 1957 wurde das ehemalige Stallgebäude zum Heimatmuseum umfunktioniert, allerdings wurde 1983 eine Sperrung des Gebäudes wegen Baufälligkeit notwendig.
Nach der denkmalgerechten Sanierung der heute noch Karrasburg genannten Villa von 1993 bis 1996 wurde hier das Museum untergebracht:
Das Museum besteht nach wie vor, außerdem nutzt das Schulamt einen Teil des Gebäudes.
Von der ehemaligen Wasserburg, die heute als Bodendenkmal unter besonderem Schutz steht, zeugen heute noch gut erhaltene und restaurierte Stützmauern. Der Ringgraben ist trockengelegt.
Am Spitzberg 20
01640 Coswig
Schloss Coswig, das auf eine alte Fabrikantenvilla zurückgeht und lediglich vom Volksmund zum Schloss erhoben wurde, überrascht mit einer vielfältigen Geschichte. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde in der Gegend Kalkvorkommen entdeckt. Dies hatte zur Folge, dass ein Königliches Kalkwerk mit Kalkofen errichtet wurde, welcher fast ein Jahrhundert lang bis 1875 seinen Dienst tat. Die massiven Grundmauern bildeten das Fundament für das ein Jahr später errichtete Fabrikgebäude, das bereits 1877 Opfer eines Brandes wurde. Bis 1900 erfolgte eine gewerbliche Nutzung des Grundstückes. 1906, im Besitz von Friedrich Wilhelm Quick und als Wohngebäude genutzt, zerstörte ein weiterer Brand Teile des Gebäudes.
Im Jahre 1912 ließ der Zahnarzt Hermann Böhringer ein Herrenhaus errichten, das ein Architekt und ein Konzertsänger-Ehepaar als Wohnsitz anmieteten. Gleichzeitig ließ Böhringer den Park anlegen und das ehemalige Vorwerk zu einem Wohnhaus umbauen, das vom Gärtner bewohnt wurde. 1921 erwarb Hans Berge das Anwesen, der 1922 Umbauten vornehmen ließ, wodurch das Herrenhaus endgültig sein schlossartiges Aussehen erhielt.
Doch schon 1926 gehörte das Schloss der Landesversicherungsanstalt Sachsen, die es als Heilstätte für Lungenkranke nutzte. Dazu wurden drei offene Liegehallen errichtet. Weiterhin wurde das Gärtnerwohnhaus durch ein größeres ersetzt. Der Heilstättenbetrieb musste 1932 eingestellt werden. Drei Jahre später eröffnete das Schloss als Müttererholungsheim der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt. Später wurde es von der Roten Armee beschlagnahmt und als Seuchenlazarett genutzt.
Nach Kriegsende wurde das Schloss durch die Sozialversicherungsanstalt Sachsen als Sanatorium genutzt. Ab 1967 wurde eine Wende in der Nutzung des Gebäudes vollzogen und es diente fortan für die nächsten 20 Jahre als Kindertageseinrichtung. Ab 1989 wurden im Schloss polnische Vertragsarbeiter des VEB Walzengießerei Coswig untergebracht.
Da weder die Landessozialversicherungsanstalt noch die Stadt nach der Wende eine Verwendung für Schloss Coswig hatten, erfolgte 1993 ein Verkauf in Privathand. Seither gab es weitere Verkäufe, ohne dass das Schloss einer Sanierung bzw. ernsthaften Nutzung unterzogen wurde.
Der jetzige Eigentümer plant die schrittweise Sanierung mit einem vielfältigen Nutzungskonzept.
(Stand: November 2011)
Kirchplatz 5
08451 Crimmitschau
Das Kitzschergut fand 1474 Erwähnung als Vorwerk und befand sich bis 1530 im Besitz der Familie von Stange, die es in jenem Jahr an Nicol von Kitzscher, dem Namensgeber, veräußerte. 1557 erfolgte die Teilung des sechs Jahre zuvor als Rittergut nachgewiesenen Kitzschergutes. Der Rat von Crimmitschau und Abraham von Thumbshirn teilten sich zunächst den Grundbesitz, bis von Thumbshirn 1572 seinen Anteil ebenfalls an die Stadt Crimmitschau verkaufte. Um 1775 wurde das Herrenhaus errichtet.
Das Herrenhaus des Kitzschergutes wird heute als Sitz des Kultur‑, Sport- und Freizeitstättenbetriebes Crimmitschau genutzt.
Am Schloss 7–9
08451 Crimmitschau OT Blankenhain
Der erste Hinweis auf das Bestehen einer Wasserburg, die allerdings bereits im 12. Jahrhundert entstanden sein soll, im Zusammenhang mit den Rittern von Blancken stammt aus dem Jahre 1423. Zuvor wurde unter Ludewik von Blankenhain im Jahre 1316 ein Herrensitz nachgewiesen.
1480 kam die Wasserburg an die Familie von Ende. Auf den Grundmauern der zuvor abgetragenen Burg ließ Balthasar von Ziegler, seit 1567 Besitzer, 1573 ein neues Schloss errichten. Zehn Jahre später wechselte der Besitz an Heinrich von Winkler, 1597 an Friedrich von Schönberg und 1614 an die Familie von Bünau. Unter dieser fiel das Schloss 1661 einem Brand zum Opfer.
Die letzten drei adligen Besitzer waren ab 1670 Hans Georg Haubold von Schleinitz, ab 1677 Karl Gottlob von Neitschütz, unter dem 1699 /1700 der Brandschaden behoben und gleichzeitig ein Vorschloss errichtet worden war, und ab 1703 die Herren von Rex. Ab 1774 folgten die Familien Scheuereck bzw. Jokisch-Scheuereck. Unter diesen erfolgten zwischen 1780 und 1784 barocke Umbauten sowie Sanierungsarbeiten, bei denen gleichzeitig einige Wirtschaftsgebäude neu errichtet wurden. 1861 übernahm die Familie Münch-Ferber den Besitz. 1924 erwarb Wilhelm Zacher Schloss Blankenhain.
Die Erbengemeinschaft der Familie Zacher wurde 1945 enteignet. Die Flächen wurden aufgeteilt. Das Schloss und die Rittergutsgebäude wurden bis zu Beginn der 1970er Jahre als Wohnraum für Vertriebene genutzt. Schon ein Jahr nach Kriegsende wurde ein Teil der Wirtschaftsgebäude abgerissen, ein Abriss des Schlosses konnte durch die Nutzung als Wohnraum verhindert werden. 1981 eröffnete ein Freilicht- und Agrarmuseum im Schloss.
Das Schloss wird durch das Deutsche Landwirtschaftsmuseum genutzt. Diese Gesamtanlage, zu der auch weitere Gebäude als die des Schlosses und Rittergutes zählen, umfasst ein Angebot von 100 Ausstellungen, die sich auf 80 Gebäude verteilen.
Die ursprüngliche Wasserburg wurde durch den Bau des Schlosses überbaut und verändert. Erhalten ist lediglich ein kaum erkennbarer Grabenrest in der Wiese nördlich und westlich des Schlosses. Bodendenkmalschutz besteht seit Ende 1970.
Lauenhainer Weg 35
08451 Crimmitschau OT Gablenz
Gablenz wurde erstmals 1273 bzw. 1291 als Herrensitz erwähnt, der sich im Besitz des Theodericus de Gabelence befand. Möglicherweise reicht die Geschichte jedoch bis ins frühe 10. Jahrhundert zurück. Die Herren von Gablenz waren im 14. Jahrhundert u. a. Vögte auf Schloss Schweinsburg. 1533 kam der Herrensitz an Heinrich von Schönfels, 1570 an Abraham von Thumshirn. Das Gut verblieb in Familienbesitz und gelangte gegen Ende des 17. oder zu Anfang des 18. Jahrhunderts an die Familie von Zehmen. 1724 fiel das Rittergut an die Herren von Planitz und um 1764 an die Herren von Schmerzing. 1820 kaufte Christian Gotthelf Kirsch das Rittergut Gablenz von Carl Gottlob Müller. 1827 erwarb Ernst von Stutterheim das Rittergut, ihm folgten 1831 der Amtsrat Leukart sowie 1848 Adelbert Hager. Ab 1901 war Herbert Zimmermann Besitzer des Ritterguts Gablenz.
1945 wurde der letzte Besitzer im Zuge der Bodenreform enteignet. Im Rittergut wurden ab 1947 Neubauernfamilien sowie Umsiedler untergebracht, die landwirtschaftlichen Flächen wurden unter Neubauern aufgeteilt. Das Herrenhaus wurde abgerissen.
Erhalten sind noch das Milchhaus, eine Scheune sowie der Park.
Leipziger Straße 244
08451 Crimmitschau OT Frankenhausen
Das Kloster wurde zwischen 1276 und 1292 in mehreren Etappen nach Frankenhausen verlagert und erstmals 1276 erwähnt. Der Vorgängerbau ist wahrscheinlich ein Rittersitz (castrum) gewesen. 1410 brannte das Kloster ab. Das Priorhaus sowie die um 1500 erbaute Klosterschule sind heute die ältesten, noch existierenden Teile. Nach der Reformation wurde das Kloster säkularisiert und von Pächtern bewirtschaftet. Im Jahr 1543 wurde es erneut zum Rittergut erhoben und ging nach mehrmaligem Besitzerwechsel an die Edlen von Planitz über. 1741 wurde gegenüber dem Priorhaus das Herrenhaus errichtet. 1764 kaufte es der Kauf- und Handelsherr Oeler. Der letzte Besitzer war die freiherrliche Familie von Mansbach bis 1945.
1946 / 1947 wurde das Herrenhaus abgerissen und an seiner Statt eine Motoren- und Traktoren-Station errichtet.
Erhalten sind noch einige Wirtschaftsgebäude.
Unterdorf Nr. 5
04680 Colditz OT Hausdorf
Das Rittergut wurde 1548 urkundlich erstmals erwähnt. Es befand sich 1508 im Besitz von Hans von Schönberg. 1615 kam es an die Familie von Pflugk, die es 1717 erneut erwarb, nachdem zwischenzeitlich 1681 die Familie von Lindenau in den Besitz des Rittergutes gekommen war. Weitere Besitzer waren ab 1724 die Familie von Ende, 1764 J. G. Spillner und ab 1784 die Familie Bonacker, unter der 1818 das Herrenhaus erbaut worden war. Die Bonackers waren noch 1925 als Besitzer verzeichnet und verkauften das Rittergut in den 1930er Jahren.
Das Rittergut Hausdorf fiel nicht unter die Bodenreform. Zu DDR-Zeiten verfielen jedoch die Gebäude zusehens. Das Dach einer Scheune stürzte ein.
Das Herrenhaus steht seit den 1990er Jahren leer. Das Torhaus wurde zwischenzeitlich abgetragen und die Scheune zu einem Wohnhaus umgebaut.
Das Herrenhaus steht nach wie vor leer und befindet sich mittlerweile in einem baulich sehr bedenklichen Zustand.
Am Schloss 1
04680 Colditz OT Podelwitz
Im Jahr 1217 war in Podelwitz ein Herrensitz unter Wernherus de Podeluz benannt, der sich lange Zeit im Besitz der Herren von Schellenberg befand. 1445 erfolgte die urkundliche Nennung als Rittersitz. Um 1570 entstand der Renaissancebau als Wasserschloss unter Hans Rudolph von Schellenberg. Schon zum Ende des 16. Jahrhunderts musste die Familie von Schellenberg Rittergut mit Schloss Podelwitz veräußern.
Im Laufe der Zeit erlebte Schloss Podelwitz viele Besitzerwechsel. Bekannt sind die Familie Braun, ab 1678 Tobias Lichtenegger und nach 1680 Heinrich Anselm von Ziegler und Klipphausen. Ulrich Maximilian von Rechenberg erwarb Schloss und Rittergut 1691. Er ließ das Schloss umfassend umbauen und neu gestalten. Schon zwei Jahre später verkaufte er allerdings an Moritz von Ankelmann. Die Familie von Kötteritz übernahm Schloss Podelwitz 1728. Johann Gottfried Lorenz war ab 1781 der nächste Besitzer. Er wurde 1790 in den Freiherrenstand erhoben und verstarb zwei Jahre darauf. Seine Tochter Johanne Wilhelmine Freiin von Lorenz übernahm das Erbe und lebte lange Zeit auf Schloss Podelwitz. Sie wirtschaftete offenbar sehr gut und vererbte Schloss Podelwitz, da sie selbst kinderlos geblieben war, 1850 ihrer Nichte Auguste Freifrau von Reiswitz und Kadersin.
Diese zog es mit ihrer Familie jedoch vor, nicht im Schloss Podelwitz zu leben und ließ stattdessen das benachbarte, sogenannte Muldenschlösschen bis 1869 errichten. Ihr Sohn bezog allerdings 1893 wieder das Schloss. Er ließ es sanieren und mit einem Anbau versehen. 1923 erbte Wenzel Freiherr von Reiswitz und Kadersin das Rittergut mit all seinen Aufbauten. Er behielt den Besitz bis 1945.
Nach der Enteignung von Wenzel Freiherr von Reiswitz und Kadersin wurde das Rittergut in Neubauernstellen aufgeteilt, wozu einige Nebengebäude abgerissen wurden. Das Schloss wurde durch die Maschinen-Ausleih-Station sowie für Wohnzwecke genutzt. Ab 1952 erfolgte außerdem die Nutzung durch den Kindergarten. Wenige Jahre später übernahm die LPG das Gutsgelände und es kam zum Verfall der Gebäude bis 1990.
1991 begannen die Sanierungsarbeiten durch die Gemeinde. Ab Mitte der 1990er Jahre zog mit dem kleinen Museum, der Pension und einigen Wohnräumen neues Leben ins Schloss Podelwitz ein. Das Augusthochwasser von 2002 erreichte auch das Erdgeschoss des Schlosses. Im Jahr 2005 eröffnete in einem Nebengebäude das Restaurant.
Die Nutzung als Pension, Gastronomie, Wohnraum und Museum besteht fort.
Die Wasserburg wurde durch das Schloss überbaut und der noch deutlich erkennbare Graben trockengelegt. Bodendenkmalschutz wurde erstmals 1936 erteilt und 1956 erneuert.
Bad Lausicker Straße 37
04680 Colditz OT Schönbach
1548 wurde das Rittergut Schönbach erstmals erwähnt. Es befand sich im 17. Jahrhundert im Besitz der Familie von Ziegesar und der Familie von Lüttichau. Mitte des 18. Jahrhunderts folgte die Familie Friedrich. 1837 besaß Christiane Dorothea Kunze das Rittergut, welches um 1850 an Julius Albert Ehlich gelangte. Die letzten beiden Eigentümer waren 1901 Franz Eduard Vettermann sowie ab 1910 die Familie Bellmann. Das Herrenhaus wurde vermutlich im ausgehenden 18. Jahrhundert erbaut.
Das Rittergut Schönbach war verhältnismäßig klein und fiel daher nicht unter die Enteignung im Zuge der Bodenreform. Die Landflächen mussten 1960 dennoch in die örtliche LPG eingebracht werden und wurden von dieser bewirtschaftet.
Die rechtmäßigen Erben erhielten das Rittergut nach 1990 zurück und verkauften es 1997 an privat. In den 1990er Jahren brannte die Scheune ab. Zwischen 2008 und 2011 wurde das Herrenhaus saniert.
Das Herrenhaus befindet sich in Privatbesitz. Es dient Wohnzwecken. Weiterhin sind mehrere Wirtschaftsgebäude erhalten.