Orangerie An der Herzogin Garten
An der Herzogin Garten 3
01067 Dresden
Historisches
1535 erwarb der spätere Kurfürst Moritz von Sachsen von Georg von Komerstadt den damaligen sogenannten Baumgarten zu Klein-Ostra. Um 1591 ließ Kurfürst Christian I. auf diesem Gelände einen Lustgarten für seine Frau Sophie anlegen, auf die der Name des Gartens zurückgeht. Der Garten blieb durchgehend im Besitz der Wettiner.
Unter Kurfürst August dem Starken wurde die Orangerie aus dem Zwinger in der Herzogin Garten verlegt, auch deshalb, weil die Sammlung zunehmend vergrößert wurde und der Platz dafür im Zwinger ausging. Die kurfürstliche Sammlung umfasste um 1806 an die 4.300 Pflanzenarten. Da diese als eine der größten Sammlungen ihrer Art galt, erlangte der Dresdner Gartenbau dadurch Weltruhm. Noch im 19. Jahrhundert befanden sich im Garten mehrere Gewächshäuser zur Anzucht und Pflege der höfischen Pflanzen. 1841 wurde in Zusammenarbeit mit dem Architekten Otto von Wolframsdorf ein neues Orangeriegebäude errichtet. Dabei hatte er sich gegen die Entwürfe von Gottfried Semper durchgesetzt. Die Fläche des Gartens wurde im Laufe der Zeit verkleinert.
Nach 1945
Die gesamte Gartenanlage und das Orangeriegebäude wurden bei den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 zerstört. Die Wettiner wurden enteignet. Das Gelände verwahrloste, ein Wiederaufbau war nicht vorgesehen.
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Herzogin Garten war das Logenhaus für die beiden Freimaurerlogen Zu den drei Schwertern und Asträa zur grünenden Raute und Zum Goldenen Apfel. Auch dieses Gebäude wurde zerstört und nicht wieder aufgebaut.
Nachwendezeit
In den 1990er Jahren erhielten die Wettiner ihren enteigneten Grundbesitz zurück, veräußerten ihn jedoch wieder. Das Grundstück lag weiterhin brach und lediglich alte Einfriedungsmauern im südwestlichen Bereich und ein Ruinenrest der einstigen Orangerie erinnerten an die einst prachtvolle Bebauung. Mehrere potenzielle Investoren scheiterten mit ihren Plänen für ein Bauvorhaben.
Ab 2013 wurden im Garten Wildwuchs und prägende Bäume beseitigt. In den folgenden Jahren begannen Bauarbeiten und es entstanden sowohl Neubauten als auch ein Wiederaufbau der Orangerie nach historischem Vorbild. Ein Teil der originalen schmiedeeisernen Umzäunung wurde in das Areal integriert.
Heutige Nutzung
Die Orangerie als auch das Grundstück An der Herzogin Garten werden zu Wohnzwecken und durch ein Hotel genutzt. Die gepflegte Parkanlage ist öffentlich zugänglich.