Marienberg: Allodialgut Reitzenhain

Allodialgut Reitzenhain

Rudolf-​Breitscheid-​Straße 5
09496 Marienberg OT Reitzenhain

Historisches

Das Allodialgut geht auf ein erst­mals 1546 urkund­lich bezeug­tes Gut zurück, wel­ches in jenem Jahr zum Lehngut erho­ben und dem Gastwirt Wenzel Sieghardt über­tra­gen wurde. Das Lehngut war mit einem Braurecht aus­ge­stat­tet und betrieb zusätz­lich eine Mühle und Fischerei.  Es wurde noch 1791 als Lehngut bezeich­net und 1875 schließ­lich als Allodialgut. Seit dem 19. Jahrhundert wurde das Allodialgut Reitzenhain durch die Zollverwaltung genutzt. 1941 erfolgte der Verkauf an einen Fabrikanten, des­sen Pläne letzt­lich auf­grund der Enteignung scheiterten.

Nach 1945

Der letzte Besitzer des Allodialgutes Reitzenhain wurde 1945 ent­eig­net und das Gut der Gemeinde übertragen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird bewohnt, die Wirtschaftsgebäude ste­hen leer und ungenutzt.

Marienberg: Schweizer Vorwerk

Schweizer Vorwerk

09496 Marienberg OT Niederlauterstein

Historisches

Das Vorwerk gehörte zum Schloss und bestand bereits vor 1497. Die drei zur Burg Lauterstein gehö­ren­den Vorwerke Neudeck-​Schäferei, Schlossmühle und Schweizer Vorwerk Ende 1701 an ins­ge­samt 31 Amtsuntertanen und Bewerber ver­kauft und dadurch indi­rekt aufgelöst.

Oelsnitz/​Erzgebirge: Rittergut Oelsnitz

Rittergut Oelsnitz

Untere Hauptstraße 2
09376 Oelsnitz/​Erzgebirge

Historisches

Die genaue Erbauung des Ritterguts Oelsnitz ist urkund­lich nicht nach­weis­bar. Einst gab es in Oelsnitz drei Vorwerke, von denen sich aus einem das Rittergut Oelsnitz her­aus ent­wi­ckelt hatte. Oelsnitz selbst war bereits seit 1219 ein Herrensitz unter Rembertus de Olsnitz. Für 1447 ist ein Vorwerk nach­weis­bar, wel­ches offen­bar 1548 zum Rittergut erho­ben wor­den war. Für 1554 sind drei Vorwerke belegt, zwei davon wur­den wie­der auf­ge­ge­ben. Spätestens seit 1858 bestand nur noch ein Rittergut.

Das Rittergut wurde 1640 im Dreißigjährigen Krieg durch schwe­di­sche Truppen zer­stört und anschlie­ßend durch Fronstdienstleistende wie­der auf­ge­baut. Nach meh­re­ren Besitzerwechseln gelangte das Rittergut Oelsnitz an den Fürsten Otto Victor von Schönburg-​Waldenburg, der das Rittergut Oelsnitz bis 1859 bewirt­schaf­ten ließ.

Nachwendezeit

Zwischen 1992 und 1994 wurde das Herrenhaus umfas­send saniert. Zeitweise war es Sitz einer Bank.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Ritterguts Oelsnitz ist vor­bild­lich saniert. Es wird heute über­wie­gend durch stil­les Gewerbe genutzt.
(Foto: Oktober 2022)

Olbernhau: Rittergut Olbernhau

Rittergut Olbernhau

Markt 5 & 7
09526 Olbernhau

Historisches

Unter Kurfürst August von Sachsen wurde im spä­ten 16. Jahrhundert ein Lehngut in Olbernhau gegrün­det. Dieses wurde von Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen 1612 an Abraham Oehmichen ver­lehnt. Magnus Oehmichen erwarb spä­ter wei­tere wüst­lie­gende Bauerngüter dazu, wor­auf­hin das Lehngut 1656 zum Rittergut erho­ben wurde. Carl Gottlob von Leubnitz kaufte das Rittergut Olbernhau 1698.

Adolf Graf vom Loß erwarb es 1766, aller­dings brannte das Gut im fol­gen­den Jahr voll­stän­dig ab. Das Rittergut wurde anschlie­ßend neu auf­ge­baut. Die Wirtschaftsgebäude waren ver­mut­lich gegen Ende des 18. Jahrhunderts errich­tet wor­den. Carl Alexander von Schönberg erwarb das Rittergut Olbernhau 1873. Die land­wirt­schaft­li­chen Flächen ver­kaufte er 1881 an Albert Lange.  1933 gelangte das Rittergut an die Stadt Olbernhau. Der Landwirtschaftsbetrieb wurde dar­auf­hin ein­ge­stellt und die Gebäude verfielen.

Nach 1945

Eine Scheune wurde in den 1960er Jahren abgerissen.

Nachwendezeit

1994 wurde eine wei­tere Scheune abge­bro­chen. In das Rittergut zog nach und nach wie­der Leben ein, zudem wurde es umfas­send saniert.

Heutige Nutzung

Im Herrenhaus befin­den sich eine Bücherei und eine Beratungsstelle. Der Wirtschaftstrakt wird als Museum und durch ein Theater genutzt.

Olbernhau: Burgruine Liebenstein

Burgruine Liebenstein | Raubschloss Liebenstein

09526 Olbernhau

Historisches

Die Burg Liebenstein, heute auch als Raubschloss Liebenstein bekannt, wurde ver­mut­lich im 12. Jahrhundert zur Sicherung der Straßenwege errich­tet und exis­tierte noch bis ins 14. Jahrhundert hin­ein. Die Burganlage war mit einer Gesamtlänge von etwa 90 Metern und einer Breite von etwa 25 Metern ver­hält­nis­mä­ßig groß. Noch im 18. Jahrhundert waren Teile eines Turmes sowie Gräben und Mauern zu sehen.

Heute sind nur noch einige Mauerreste für das geschulte Auge an einem Rastplatz erhal­ten. Das Raubschloss Liebenstein befin­det sich öst­lich von Pobershau und süd­lich von Zöblitz in einer Schleife der Schwarzen Pockau. Es ist über einen Wanderweg, der vom Rabenbergweg abzweigt, erreichbar.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde Ende 1959 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Olbernhau: Vorwerk Hirschberg

Vorwerk Hirschberg

09526 Olbernhau OT Hirschberg

Historisches

Bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts exis­tierte in Hirschberg ein Vorwerk. Dieses wurde spä­ter in ein Jagdhaus umge­wan­delt. Ein ent­spre­chen­der schrift­li­cher Nachweis datiert auf das Jahr 1748.

Olbernhau: Schloss Dörnthal

Schloss Dörnthal

Am Feierabendheim 2
09526 Olbernhau OT Dörnthal

Historisches

Der Ort Dörnthal wurde etwa um 1200 gegrün­det, ein Herrensitz soll bereits damals bestan­den haben. Das Rittergut exis­tierte im 17. Jahrhundert und befand sich im Besitz der Familie von Schönberg, auch wenn es 1651 zwi­schen zwei Zweigen der Familie wech­selte. Auf 1696 datiert die urkund­lich erste Erwähnung des Ritterguts Dörnthal. Das Schloss wurde 1798 /​ 1799 für Curt und Heinrich von Schönberg erbaut. Es diente vor­nehm­lich Wirtschaftszwecken, da die Besitzer auf Schloss Pfaffroda wohn­ten. Unter Carl Alexander von Schönberg wurd die Bewirtschaftung des Ritterguts Dörnthal 1888 ein­ge­stellt. Bis 1945 war die Familie von Schönberg Besitzer von Dörnthal.

Nach 1945

Die Familie von Schönberg wurde 1945 ent­eig­net. Im Schloss wurde ein TBC-​Heim ein­ge­rich­tet, wel­ches 1964 in ein Altersheim umge­wan­delt wurde.

Nachwendezeit

Die Nutzung als Altenheim dau­erte fort. Das Schloss wurde saniert.

Heutige Nutzung

Im sanier­ten Schloss Dörnthal wird ein Pflegeheim betrieben.

Olbernhau: Rittergut Niederhaselbach

Rittergut Niederhaselbach

Dorfstraße 49
09526 Olbernhau OT Haselbach

Historisches

Das Rittergut ent­stand als eines der ers­ten Gebäude und war ein Vierseitenhof, des­sen Herrenhaus als Gefängnis genutzt wurde. Zu Ende des 16. Jahrhunderts gehör­ten noch eine Brauerei sowie ein Gasthof zum Rittergut dazu. 1843 kam Wilhelm Klingsohr in den Besitz des Rittergutes und ließ 1852 das Herrenhaus errich­ten. 1906 erwarb Erhard Kunze das Rittergut und stat­tete das Herrenhaus mit deko­ra­ti­ver Innenmalerei aus. Die Stadt Chemnitz erwarb das Rittergut Niederhaselbach 1925. Die Ländereien wur­den größ­ten­teils für den Bau der Saidentalsperre verwendet.

Nach 1945

Das Rittergut fiel nicht unter die Bodenreform und wurde ver­pach­tet. Die LPG über­nahm den Hof 1954.

Nachwendezeit

Nach der polit­schen Wende wurde der Betrieb durch die LPG ein­ge­stellt. Das Rittergut gelangte zurück an die Stadt Chemnitz. 2000 begann ein Verein schritt­weise mit der Beräumung und Sanierung des Rittergutes. Das Herrenhaus wurde im Jahre 2006 durch Brand schwer beschä­digt. Es stand viele Jahre stark sanie­rungs­be­dürf­tig leer.

Heutige Nutzung

Das Rittergut Niederhaselbach wurde bis 2017 umfas­send saniert. Das Herrenhaus wurde um eine Etage ver­jüngt und unter­schei­det sich vom Ursprungsbau erheb­lich. Die Hoffassade erstrahlt in einem fri­schen gelb.