Schwepnitz: Rittergut Cosel & Ritterburg Cosel

Ritterburg Cosel & Rittergut Cosel

Großteich (Ritterburg)
Mühlweg 2a (Rittergut, vermutlich)
01936 Schwepnitz OT Cosel

Historisches

Die Ursprünge des Ritterguts Cosel gehen ver­mut­lich auf die ehe­ma­lige Ritterburg Cosel zurück, wel­che als Festes Haus Kosela im 14. Jahrhundert bezeich­net wurde. Sie exis­tierte bereits 1405 und wurde ein Jahr spä­ter durch ein Strafgericht des Sechsstädtebunds niedergebrannt.

1438 befand sich das Gut im Besitz der Herren von Taubenheim. 1455 erfolgte die erste urkund­li­che Erwähnung als Rittergut. 1522 ging es an das Augustinerkloster über. Im fol­gen­den Jahr kam es ent­ge­gen dem Willen der Augustiner zu einem Kauf durch Wenzel von Schönburg, nach­dem dem Kloster das Rittergut Cosel unter dem Vorwand nicht­ge­zahl­ter Steuern ent­zo­gen wor­den war. Da Wenzel von Schönburg noch im glei­chen Jahr starb, über­nah­men seine Söhne den Besitz. Diese nah­men auf­grund ihrer Illegitimität den Nachnamen “von der Kosel” an. Heinrich von der Kosel ver­kaufte 1580 seine Güter Zeisholz und Cosel an Christoph von Schellendorff.

Später war das Rittergut Cosel meist mit der Standesherrschaft Königsbrück ver­bun­den, hatte aber auch andere Besitzer. Um 1624 war Heinrich Alexey Besitzer von Cosel. 1635 kam das Rittergut in kur­säch­si­sche Herrschaft. Caspar von Gersdorff ver­schul­dete sich und musste das Rittergut Cosel sei­nen Gläubigern über­las­sen, von denen es Otto Rudolph von Bomsdorff 1649 erwarb. Auch die­ser musste das Rittergut sei­nen Gläubigern über­las­sen, wodurch es 1659 an Caspar Gotthard von Minckwitz gelangte. Dieser wie­derum ver­kaufte das Rittergut 1671 an Johanna Margaretha Gräfin von Friesen, ver­ehe­licht von Schellendorff.

1726 ging es an die Grafen von Friesen über, 1773 über­nah­men es die Herren von Redern. Wilhelm Jacob von Redern ver­kaufte das Rittergut Cosel 1802 an Johann August von Glauch. 1830 ging das Rittergut an Ernst August Pietsch über. In den 1870er Jahren erwarb der säch­si­sche Staatsfiskus das Rittergut.

Das Gebiet des Rittergutes wurde 1874 durch den Staatsforst auf­ge­kauft, als Revier Laußnitz II bezeich­net und durch den Zukauf land­wirt­schaft­li­cher Nutzflächen 1890 erwei­tert. Je nach Besitzherrschaft wurde das Rittergut Cosel geteilt und spä­ter wie­der zusam­men­ge­führt. Der Staatsforst hatte das Herrenhaus als Verwaltungssitz genutzt.

Nach 1945

Zu DDR-​Zeiten wurde das Rittergut durch die LPG genutzt. Im Herrenhaus wur­den Mietwohnungen vorgehalten.

Heutige Nutzung

Erhalten ist ein Wohnhaus, das in der Nachwendezeit von pri­vat erwor­ben wurde. Die ver­mut­li­che Anschrift wurde bei einem Vor-​Ort-​Besuch 2023 auf­grund der Lage im Privatgelände nicht auf­ge­sucht. Der Rinderstall war auf einem Foto aus dem Jahr 1997 stark sanierungsbedürftig.
(Stand: Oktober 2023)

Kamenz: Wasserburg, Schloss & Herrenhaus Biehla

Wasserburg, Schloss & Herrenhaus Biehla

Alte Schulstraße 13 & 17
01920 Kamenz OT Biehla

Historisches

Biehla wurde 1225 erst­mals als Bel genannt. 1327 war Biehla im Besitz von Herman von der Bele. Im wei­te­ren 14. Jahrhundert besa­ßen die Herren von Kamenz den Herrensitz Biehla. 1438 befand sich die­ser im Besitz von Herrn von Bloschdorf. 1442 wurde kon­kret Hasche von Bloschdorf urkund­lich auf dem Rittersitz Biehla nach­ge­wie­sen. Zu die­sem Zeitpunkt soll eine Wasserburg bestan­den haben. 1466 ist die urkund­li­che Erwähnung als Rittersitz belegt. 1506 fand Hans von Krakow Erwähnung als Herr über Biehla. Ihm folgte bis 1524 Hans von Grünrode. In jenem Jahr erwarb die Stadt Kamenz den Rittersitz und behielt ihn bis 1547, als Christoph von Carlowitz den Besitz über­nahm und ihn nur vier Jahre spä­ter wie­der an die Stadt Kamenz verlor.

1616 gelangte das Gut in den Besitz der Familie von Ponickau, der es ca. 100 Jahre grund­herr­schaft­lich unter­stand. Unter der Familie von Ponickau erfolgte 1624 eine Aufwertung zum Rittergut. 1661 ließ Hans Wolf von Ponickau ein neues Herrenhaus errich­ten. Die Grundmauern die­ses Gebäudes stan­den auf den Resten der frü­he­ren Wasserburg. Um 1680 wurde ein zwei­tes, das heu­tige Alte Herrenhaus errichtet.

Hans Bastian von Zehmen erwarb 1723 das Rittergut Biehla und ver­kaufte es fünf Jahre spä­ter an Ludwig Gustav von Carlowitz. 1741 ver­äu­ßerte die Familie von Carlowitz das Rittergut Biehla an Ernst Gottlieb von Jeschki. Weitere Besitzer waren ab 1800 Heinrich Gottlieb Erdmann und Wolf Friedrich von Walter-​Jeschki, die beide 1860 star­ben. Gustav Adolph von Ludwig und Theodor Heinrich Reich erb­ten das Rittergut und ver­kauf­ten es 1865 an Theodor Heinrich Reich. Unter die­sem wurde von 1871 bis 1873 auf den Grundmauern des 1661 errich­te­ten Herrenhauses ein neues Schloss im Stil der ita­lie­ni­schen Renaissance erbaut. Emma Reich erbte das Rittergut 1892, 1910 kamen die Brüder Walter, Franz und Ernst Reich in sei­nen Besitz.

Nach 1945

Im Rahmen der Bodenreform wurde die Enteignung voll­zo­gen. Umsiedler und Flüchtlinge wur­den zunächst im Schloss unter­ge­bracht. Danach wurde das Schloss jedoch abgerissen.

Nachwendezeit

Das Alte Herrenhaus ging 1996 in Privatbesitz über. Das stark sanie­rungs­be­dürf­tige Gebäudeensemble aus Herrenhaus mit Stall- und Wirtschaftsgebäude wurde Ende 2016 in einer Auktion ver­kauft. Nach 2017 wur­den meh­rere kleine zum Rittergut gehö­rende Bauten und Anbauten abge­ris­sen. Ein teil­weise defek­ter Holzpavillon wurde abge­tra­gen und an ande­rer Stelle in Kamenz wie­der aufgestellt.

Heutige Nutzung

Herrenhaus und Rittergutsgebäude ste­hen nach wie vor leer. Zwischenzeitlich wur­den die Dächer auf allen Gebäuden erneuert.
(Stand: Mai 2024)

Göda: Rittergut Döbschke

Rittergut Döbschke

Döbschke Nr. 10
02633 Göda OT Döbschke

Historisches

Döbschke war um 1376 ein Herrensitz von Niczo de Debiscow. Die Aufwertung und erste Erwähnung des Rittergutes erfolgte 1580.

Nach 1945

Das Herrenhaus wurde 1945 abgerissen.

Heutige Nutzung

Erhalten sind das Inspektorenhaus sowie ein Wirtschaftsgebäude. Beiden wer­den zu Wohnzwecken genutzt. Es besteht Sanierungsbedarf.

Großdubrau: Rittergut Kleinspreewiese

Rittergut Kleinspreewiese

02694 Großdubrau OT Spreewiese

Historisches

Das Rittergut Kleinspreewiese wurde 1875 erwähnt und exis­tierte par­al­lel zum eigent­li­chen Rittergut Spreewiese.

Heutige Nutzung

Inzwischen ist nichts mehr vom Rittergut Kleinspreewiese vor­han­den. Die ehe­ma­li­gen Flächen wer­den heute land­wirt­schaft­lich genutzt.

Malschwitz: Rittergut Neudorf

Rittergut Neudorf

Lindengasse 1
02694 Malschwitz OT Neudorf

Historisches

Das 1717 erwähnte Vorwerk unter­stand zu die­sem Zeitpunkt dem Rittergut Leichnam. Es befand sich 1762 im Besitz von George Wilhelm von Steuben und wurde 1777 urkund­lich als eigen­stän­di­ges Rittergut erwähnt. Weitere Besitzer waren ab 1780 Johann Rudolph von Rodewitz, ab 1815 bis 1855 die Familie von Damnitz, ab 1855 Ernst Wilhelm Boden und ab 1877 Gustav Pfannenstiel. Schon kurz nach 1900 erfolgte der Abriss des Schlosses. Als letz­ter Besitzer vor dem Zweiten Weltkrieg ist 1914 Karl Neumann verzeichnet.

Heutige Nutzung

Das Foto zeigt das Gesindehaus des Rittergutes, wel­ches bewohnt wird.

Schwepnitz: Schloss Schwepnitz

Schloss Schwepnitz

Schafgasse 14
01936 Schwepnitz

Historisches

Erstmals wurde 1387 in Schwepnitz ein Herrensitz erwähnt. Auf die­sen geht jedoch nicht das Schloss Schwepnitz, son­dern das ehe­mals nahe gele­gene Gutshaus Schwepnitz zurück. Das sich aus dem Herrensitz ent­wi­ckelnde Rittergut bezieht sich eben­falls auf das Gutshaus. Das Schloss wurde spä­ter als zusätz­li­cher Bau errichtet.

1837 gelangte Ernst Heinrich Feurich in den Besitz des Grundstücks. Er ließ den Park umge­stal­ten und 1848 nach einem Blitzschlag das Schloss als Neubau errich­ten. Die Freiherren von Rochow erwar­ben das Schloss 1883 von einem Herrn Eckelmann. Ihnen folgte Arndt von Wolffersdorf um 1900.

Nach 1945

Arndt von Wolffersdorf wurde im Herbst 1945 ent­eig­net. Es floh mit sei­ner Frau 1952 in den Westen. Bis 1977 wurde Schloss Schwepnitz als Schule genutzt.

Nachwendezeit

Nach einem Brand 1996 ist das Schloss nur noch als Ruine erhal­ten. Im Jahre 2014 fand sich ein Investor, der im Schloss nach Wiederaufbau und Sanierung Pension, Café und Begegnungsstätte eta­blie­ren wollte. Die ab April 2015 geplan­ten Bauarbeiten wur­den durch den Tod des Vorbesitzers und die Anfechtung des Kaufvertrages durch die Erben unter Androhnung einer Viertelmillion Euro Zwangsgeld gestoppt.

Heutige Nutzung

Schloss Schwepnitz steht nach wie vor als Ruine. Die ehe­ma­lige Scheune ist saniert und wird bewohnt, ein wei­te­res Wirtschaftsgebäude ist stark sanie­rungs­be­dürf­tig. Inzwischen küm­mert sich ein Schlossverein um den Erhalt und die ange­strebte Sanierung des Schlossbaus. Der Springbrunnen wurde bereits wie­der­her­ge­stellt, in einem benach­bar­ten Nebengebäude wurde ein klei­nes Schlosscafé eröffnet.
(Stand: Oktober 2023)

Schmölln-​Putzkau: Vorwerk Tröbigau

Vorwerk Tröbigau

Naundorfer Straße 19
01877 Schmölln-​Putzkau OT Tröbigau

Historisches

Henczil de Trebechow wurde 1374 auf dem Herrensitz Tröbigau genannt. 1460 ent­stand das älteste Gut des Ortes, das Vorwerk. 1752 ging das Dorf und damit das Vorwerk an den Grafen von Schall-​Riaucour über.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung im Rahmen der Bodenreform.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk befin­det sich in einem ordent­li­chen Zustand und wird zum Teil bewohnt.
(Foto: April 2023)

Göda: Wasserburg & Rittergut Großseitschen

Wasserburg & Rittergut Großseitschen

Rittergut 1
02633 Göda OT Seitschen

Historisches

Bereits 1091 war ein Burgward bekannt, der spä­ter umge­baut und 1276 als Herrensitz unter Theodericus de Zitzin erwähnt wurde. Hierbei han­delte es sich um die frü­here Wasserburg, aus wel­cher letzt­lich das Rittergut hervorging.

1436 als Rittersitz bezeich­net, wurde die­ser 1580 zum Rittergut erho­ben. Die Besitzer des Ritterguts wech­sel­ten oft, wobei sich nach und nach die bür­ger­li­chen Eigentümer durch­setz­ten. Das Herrenhaus wurde um 1870 errich­tet, wäh­rend ein Teil der Wirtschaftsgebäude noch aus dem 18. Jahrhundert stammt. Richard Hermann Stärker war der letzte Rittergutsbesitzer.

Nach 1945

Richard Hermann Stärker wurde 1945 ent­eig­net und das Rittergut an Neubauern auf­ge­teilt. Das ursprüng­li­che Vorhaben, das Herrenhaus abzu­rei­ßen, konnte durch eine Nutzung durch die Gemeindeverwaltung und einen Kindergarten abge­wen­det werden.

Nachwendezeit

2002 wurde das Rittergut von pri­vat zu Eigennutzungszwecken erworben.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird genutzt. Die Wirtschaftsgebäude sind stark sanie­rungs­be­dürf­tig und teil­weise ruinös.

Bodendenkmalschutz

Die nicht mehr vor­han­dene Wasserburg befand sich im nörd­li­chen Bereich des Gutes. Die Burg wurde über­baut und der Graben ober­fläch­lich ein­ge­eb­net. Schutz als Bodendenkmal besteht seit November 1970.

Großdubrau: Rittergut Zschillichau

Rittergut Zschillichau

Bautzner Straße 1
02694 Großdubrau OT Zschillichau

Historisches

Die Ersterwähnung des Rittergutes erfolgte 1718. In jenem Jahr erwarb Hans Wolf von Metzradt das frü­here Lehngut, wel­ches damals zum Rittergut Malschwitz gehörte. Seit 1853 befand sich das Rittergut in bür­ger­li­chem Besitz. Das Herrenhaus ent­stand 1901 für Arthur Goldammer. Auf dem Rittergut wurde einst Rinderzucht betrieben.

Nach 1945

Nach Ende des krie­ges wurde die Bodenreform voll­zo­gen, der Besitzer ent­eig­net und die Aufteilung an Neubauern vor­ge­nom­men. Im Herrenhaus ent­stan­den meh­rere Wohnungen.

Heutige Nutzung

Leerstand

Malschwitz: Wallburg Kleinsaubernitz

Wallburg Kleinsaubernitz

Insel im Olbasee | Radisch
02694 Malschwitz OT Kleinsaubernitz

Historisches

Die frü­here eisen­zeit­li­che bis mit­tel­al­ter­li­che Wallburg befand sich in einem Moor. Das Gebiet wurde in neue­rer Zeit durch den Kohleabbau stark ver­än­dert und in den 1930er Jahren geflu­tet. Heute ist eine Insel im Olbasee vor­han­den, auch Radisch genannt, bei der es sich um den ehe­ma­li­gen Standort der Wallburg han­delt. Wall- und Grabenreste sind vor­han­den, durch die Insellage jedoch nicht zugänglich.

Bodendenkmalschutz

Die Insel wurde als Bodendenkmal 1937 unter Schutz gestellt. Der Schutz wurde Ende 1958 erneuert.