Wittichenau: Vorwerk Keula

Vorwerk Keula

02997 Wittichenau OT Keula

Historisches

Das Vorwerk Keula wurde 1825 und 1885 genannt. Es ging aus einem 1646 erwähn­ten Hammergut her­vor. Die Grundherrschaft über Keula oblag bis ins späte 18. Jahrhundert hin­ein dem Kloster St. Marienstern.

Hinweis:
Die tat­säch­li­che Existenz des Vorwerks Keula bei Wittichenau erscheint frag­lich. Die ein­zige hier­für auf­find­bare Quelle nennt exakt die glei­chen Jahreszahlen für Hammergut und Vorwerk auch für Keula bei Krauschwitz im Landkreis Görlitz.
(Januar 2023)

Wittichenau: Versunkenes Schloss

Versunkenes Schloss | Fluchtburg Dubring

Dubringer Moor
02997 Wittichenau OT Dubring

Historisches

Das Versunkene Schloss ist eine fast qua­dra­ti­sche Viereckschanze im Naturschutzgebiet Dubringer Moor. Aufgrund ihrer Lage mit­ten im Moor wird die Wallburg in ihrer einst­ma­li­gen Nutzung als Fluchtburg gedeu­tet. Vom Wittichenauer Ortsteil Dubring führt ein Abzweig des Froschradweges zum Versunkenen Schloss. Der Weg ist teil­weise als Naturlehrpfad ausgewiesen.

Die Burganlage ist von einem unge­fähr einen Meter hohen Wall umge­ben und annä­hernd 140 mal 140 m groß. 1985 wur­den erste Keramikscherben frei­ge­legt, wel­che der Billendorfer Kultur zuge­ord­net wer­den konn­ten und archäo­lo­gi­sche Grabungen zur Folge hat­ten.  Damit konnte die Entstehungszeit der Wallburganlage auf die Zeit zwi­schen das 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. datiert wer­den. Typisches Merkmal für Burgwälle aus der Zeit der Billinger Kultur ist die Errichtung an Gewässern.

Der Name “Versunkenes Schloss” geht auf eine Sage zurück, nach wel­cher im 12. und 13. Jahrhundert auf dem Areal der Wallburganlage ein ver­sun­ke­nes Raubritterschloss gestan­den haben soll. Der als hart­her­zig beschrie­bene Ritter soll nach sei­nem Tod keine Ruhe gefun­den haben. Noch heute soll sein Heulen und Klagen vom Grund des Moores zu hören sein.

Bodendenkmalschutz

Das Versunkene Schloss wird auch als Fluchtburg Dubring bezeich­net und steht als Bodendenkmal unter beson­de­rem Schutz. Vor Ort infor­mie­ren zwei Informationstafeln sowohl über die Hintergründe der Burganlage als auch der Sage.
(Fotos: Januar 2023)

Weißenberg: Wallburg Lauske

Wallburg Lauske

02627 Weißenberg OT Lauske

Historisches

Wall- und Grabenreste befin­den sich süd­lich vom Ort auf dem west­li­chen Hochufer des Kotitzer Wassers. Die Burg exis­tierte ver­mut­lich bereits vor dem 10. Jahrhundert. Die Wallburg Lauske wird auch als Alter Wall bezeich­net. Ganz in der Nähe, etwa 250 m Luftlinie ent­fernt, befin­det sich die Wallburg Zschorna. Beide Wallanlagen sind über Wanderwege im Bereich der Lausker Skala erreichbar.

Im 18. Jahrhundert kam die gesamte Anlage an die Grafenfamilie von Bressler, unter der das Schloss Lauske 1772 erbaut wurde. Direkt auf der Wallburg, auch Lausker Schanze genannt, wurde 1807 eine künst­li­che Ruine als Aussichtsturm erbaut.

Bodendenkmalschutz

Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1936, der Schutz wurde Ende 1958 erneuert.

Großröhrsdorf: Rittergut Bretnig

Rittergut Bretnig

Am Klinkenplatz 9
01900 Großröhrsdorf OT Bretnig

Historisches

Aus einer Lehnurkunde geht her­vor, dass in Bretnig ein Vorwerk vor­han­den war. Im 16. Jahrhundert, kon­kret 1580, wurde es als Rittergut bezeichnet.

Nach 1945

In jenem Jahr brannte das Herrenhaus nie­der, seine Reste wur­den abgetragen.

Heutige Nutzung

An der Stelle des frü­he­ren Herrenhauses befin­det sich der Neubau des Gemeindeamtes.

Radibor: Rittergut Quoos

Rittergut Quoos

Nr. 1/​1a
02627 Radibor OT Quoos

Historisches

1242 wurde ein Herrensitz erwähnt. Als ers­ter Besitzer ist Siegismund Behr nach­weis­bar. 1489 erwarb die Familie von Planitz den Herrensitz und ver­kaufte ihn exakt 100 Jahre spä­ter an Christoph von Haugwitz. 1605 erwarb die Familie von Minkwitz den Besitz. Ab 1685 gab es meh­rere Besitzerwechsel. Nachdem das Gut 1803 von Johanna Nepomucena Gräfin von Gondrecourt an Martin Miethe ver­kauft wurde, ent­stand unter ihm ein eigen­stän­di­ges Rittergut. Als sol­ches wurde es 1858 schrifft­lich erwähnt. Miethe ließ ein Jahr nach dem Erwerb das heu­tige Herrenhaus mit sei­nen Nebengebäuden erbauen. 1835 kaufte der Freiherr von Schönberg-​Bibran das Rittergut. Es befand bis 1916 in Familienbesitz, zuletzt in Händen der Freifrau Hedwig von Zedlitz und Neukirch. Der zuletzt erwähnte Besitzer war 1930 Herr Dr. Lauterbach.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung. Das Rittergut wurde an Neubauern auf­ge­teilt, das Herrenhaus als Mehrfamilienhaus genutzt.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus Quoos wurde von pri­vat erwor­ben und umfas­send, wenn auch nicht nach his­to­ri­schem Vorbild saniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient Wohnzwecken.

Ralbitz-​Rosenthal: Rittergut Zerna

Rittergut Zerna

Am Sägewerk 9
01920 Ralbitz-​Rosenthal OT Zerna

Historisches

Das 1570 urkund­lich erwähnte Rittergut geht auf eine vor­ma­lig vor­han­dene Wasserburg zurück. Es fand sich im Besitz der Familien von Baudissin, von Schreibersdorf, von Luttitz, von Nostitz, von Ponickau, von Rutt, von Gersdorf, von Wobeser, von Stollberg und von Rex und wurde 1835 in bür­ger­li­che Hand an Johann Friedrich Richter ver­kauft. 1852 kam es an das Kloster St. Marienstern.

Nach 1945

Zu Beginn der 1980er Jahren wur­den das Herrenhaus sowie einige Wirtschaftsgebäude abgerissen.

Heutige Nutzung

Auf dem Grundstück befin­det sich heute ein Sägewerk, nur noch wenige Wirtschaftsgebäude sind erhalten.

Bautzen: Herrensitz Bloaschütz

Herrensitz Bloaschütz

02625 Bautzen OT Bloaschütz

Historisches

Bloaschütz konnte 1296 als Herrensitz unter Heinemannus de Bloschwicz nach­ge­wie­sen wer­den. Die Grundherrschaft wurde um 1580 vom  Rittergut Neukirch und antei­ligt von den Rittergütern Bolbritz und Döberkitz aus­ge­übt. Der Herrensitz wurde offen­bar nach recht kur­zer Zeit wie­der auf­ge­ge­ben. Weitere Informationen lie­gen nicht vor.

Weißenberg: Rittergut Weicha

Rittergut Weicha

Hauptstraße 23 (Herrenhaus)
Hauptstraße 29 (Wirtschaftsgebäude)
02627 Weißenberg OT Weicha

Historisches

In Weicha exis­tierte bereits 1241 ein Herrensitz. Er wurde 1485 als Rittersitz und 1563 als Rittergut bezeich­net. Im 17. Jahrhundert befand sich das Rittergut im Besitz von Hans von Gersdorff. Um 1700 erfolgte der Bau des Herrenhauses unter Anna Helena von Nimptsch. Ihre Tochter erbte den Besitz 1712. Weitere Besitzer waren im 18. Jahrhundert die Familie von Broizen und ab 1804 die Familie von Heynitz. Wichard von Heynitz wurde auf­grund sei­ner geis­ti­gen Behinderung 1941 auf dem Pirnaer Sonnenstein ermor­dert. Die Nationalsozialisten lös­ten das Rittergut Weicha auf und teil­ten den Grund und Boden an Bauern auf.

Nach 1945

Benno von Heynitz, der Bruder von Wichard von Heynitz, wurde 1947 als vor­geb­lich feind­li­cher Agent ver­haf­tet und bis 1956 inhaf­tiert. Nach Kriegsende wurde im Herrenhaus ein Alten- und Pflegeheim eingerichtet.

Nachwendezeit

Das Pflegeheim zog 2003 aus dem Herrenhaus aus.

Heutige Nutzung

Heute dient das Herrenhaus als Begegnungszentrum des Weichaer Herrenhaus e. V.

Wachau: Rittergut Lomnitz

Rittergut Lomnitz

Lomnitzer Hauptstraße 35
01454 Wachau OT Lomnitz

Historisches

Der 1313 erwähnte Herrensitz diente um 1554 den Herren von Schönfeld als Vorwerk. Die Grundherrschaft wurde noch 1606 vom Rittergut Wachau aus­ge­übt, spä­tes­tens seit 1696 war Lomnitz ein eigen­stän­di­ges Rittergut. 1631 erwarb Johann Georg von Oppel das Gut und ver­kaufte es 1679 an die Familie von Boblik. Nach min­des­tens zwei wei­te­ren Besitzerwechseln kam das Rittergut gegen Ende des 19. Jahrhunderts an die Familie Leuthold. Als letz­ter Besitzer ist Dr. Lahmann bekannt. Das Herrenhaus wurde in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhudnerts erbaut.

Nach 1945

Die Enteignung erfolgte im Oktober 1945. Das Rittergut Lomnitz war das erste Anwesen sei­ner Art, auf dem in Sachsen die Bodenreform voll­zo­gen wurde. Nach Kriegsende wurde das Herrenhaus des Rittergutes über­wie­gend zu Wohnzwecken genutzt.

Heutige Nutzung

Das Rittergut mit Herrenhaus, Wirtschaftsgebäude, Scheune und Mauertürmchen ist sanie­rungs­be­dürf­tig und steht unge­nutzt leer. Das Areal wurde vor lan­ger Zeit ver­kauft. Ein geplan­tes Nutzungskonzept aus dem Jahr 2015 sieht Wohnungen im Herrenhaus und den Abriss von Wirtschaftsgebäude und Scheune vor, an deren Stelle Reihenhäuser errich­tet wer­den sol­len. Bis Stand November 2020 wurde mit dem Bau nicht begon­nen. Der Park ver­wil­dert zusehends.