Weißenberg: Schloss Drehsa

Schloss Drehsa

Im Rittergut 1
02627 Weißenberg OT Drehsa

Historisches

Ein Rittergut Drehsa wurde erst­mals urkund­lich 1597 erwähnt.Von 1661 bis 1839 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Metzradt. Unter ihr wurde im 18. Jahrhundert ein Herrenhaus errich­tet. Der fami­lie von Metzradt folg­ten die Freiherren von Magnus und die­sen wie­derum folgte 1885 Julius von Bleichröder, ein geadel­ter jüdi­scher Bankier. Unter ihm wurde das Schloss noch im glei­chen Jahr grund­le­gend umge­baut. Weiterhin ließ er einen Park nach eng­li­schem Vorbild anle­gen und die Wirtschaftsgebäude umbauen. 1889 erhielt die Scheune einen Wasserturm- Anbau.

Seit 1903 bewohnte die ver­mö­gende Elisabeth Fürstin  von Hanau und Gräfin von Schaumburg Schloss Drehsa. Im weit­läu­fi­gen Schlosspark befin­den sich Nibelungen-​Skulpturen von Siegfried mit Drache und Drachenhöhle, Brunhilde als Walküre sowie Wotan, wel­che die Fürstin auf­stel­len ließ. Unter ihr erfolgte 1907 die Anlage der Fürstengruft und 1911 ein wei­te­rer Umbau des Schlosses.

Nach 1945

Nach Kriegsende wurde Elisabeth Fürstin von Hanau und Gräfin von Schaumburg ent­eig­net und Schloss Drehsa bis 1947 durch die Sowjets genutzt. Danach diente es für zehn Jahre als TBC-​Heilstätte und nach­fol­gend als Kinderheim.

Nachwendezeit

Nachdem das Schloss lange Zeit leer stand und der Sanierung bedurfte, wur­den diese erfor­der­li­chen Arbeiten nach dem Verkauf in ade­lige Privathand im Jahre 2007 durch­ge­führt. Schloss Drehsa zeigt sich seit­her in vor­bild­li­chem Zustand. Bundesweites Aufsehen erregte 2013 der tra­gi­sche Tod des Eigentümers durch einen Aufsitzmäher.

Heutige Nutzung

Der Park ist in Privatbesitz und nicht für die Öffentlichkeit zugäng­lich. (Stand: 04/​2019)

Burkau: Rittergut Bocka

Rittergut Bocka

Auenweg 5
01906 Burkau OT Bocka

Historisches

Das 1670 erwähnte Rittergut befand sich bis 1747 in adli­gem Besitz und ging dann an die Familien Mucke und nach­fol­gend Herrmann über. 1818 wur­den die Wirtschaftsgebäude errich­tet und das Herrenhaus umge­baut. Seit 1868 befand sich das Rittergut im Familienbesitz der Familie Wehle.

Nach 1945

Das Rittergut Bocka fiel nicht unter die Bodenreform. Die Familie Wehle behielt es in ihrem Besitz, musste die Landwirtschaftsflächen jedoch an die LPG über­tra­gen. Auch die Ställe wur­den die LPG zur Viehhaltung genutzt.

Nachwendezeit

2002 wurde das Rittergut Bocka, das mitt­ler­weile leer und unge­nutzt stand, an den Besitzer des benach­bar­ten RittergutsNeustädtel ver­kauft. Dieser wie­derum ver­machte das Rittergut sei­nen Kindern.

Heutige Nutzung

Mittlerweile ist das Rittergut Bocka fast voll­stän­dig saniert. Neben Wohnzwecken wird es für die Durchführung von Seminaren genutzt und bie­tet zudem ein Gästehaus.

Bautzen: Rittergut Malsitz

Rittergut Malsitz

Talsperre Bautzen
02625 Bautzen OT Malsitz

Historisches

Malsitz war als Ort bereits im 15. Jahrhundert erwähnt. Zu den Besitzern gehör­ten die Herren von Baruth, Ulrich Wenzel von Bieberstein und Gottlob Ehrenreich von Ziegler und Klipphausen. Das Herrenhaus wurde im 18. Jahrhundert erbaut. 1852 wech­sel­ten die Besitzer, nach­dem Franz-​Rudolf von Uckermark-​Bendeleben das Rittergut an Heinrich Karl Müller ver­kaufte. Das Rittergut ver­fügte über weit­läu­fige Flächen.

Nach 1945

Im Zweiten Weltkrieg wur­den Herrenhaus und Rittergut zer­stört. Das Rittergut ist nicht mehr vor­han­den. Es wurde in den frü­hen 1970er Jahren mit­samt dem Ort auf­grund des Baus der Talsperre Bautzen abge­tra­gen. Mehrere Jahrzehnte lag der ehe­ma­lige Ort unter Wasser im Stausee der Talsperre Bautzen.

Bei Wasserniedrigstand oder wenn gezielt Wasser aus der Talsperre abge­las­sen wird, tau­chen die Reste des Dorfes und des Ritterguts wie­der auf. Die Überreste von Malsitz lie­gen nörd­lich der Vogelinsel.

Radeberg: Vorwerk Kleinerkmannsdorf

Vorwerk Kleinerkmannsdorf

01454 Radeberg OT Kleinerkmannsdorf

Historisches

1521 gelangte das Vorwerk, damals ein Einzelgut, in den Besitz des Klosters St. Afra in Meißen. Eine erneute Erwähnung gab es 1551. Aus dem Vorwerk ent­wi­ckelte sich im Laufe der Zeit das Dorf Kleinerkmannsdorf. Vom Vorwerk selbst ist heute nichts mehr vorhanden.

Radibor: Rittergut Lippitsch

Rittergut Lippitsch

Nr. 1
02627 Radibor OT Lippitsch

Historisches

Das Rittergut befand sich einst im Besitz der Herren von Metzrad, sie belehnte 1586 Hans II. von Gersdorff mit dem Gut. Nach des­sen Tod ging es an seine Söhne über. Weitere Lehnbriefe gab es seit 1692 bis 1769 für Friedrich Freiherr von Goetz und des­sen Nachfahren. Auch die Familien von Minckwitz und von Damnitz hat­ten das Rittergut Lippitsch einst beses­sen. 1856 erwarb Curt Heinrich Ernst Graf von Einsiedel das Rittergut. Aus finan­zi­el­ler Not her­aus musste die Familie das Rittergut 1900 wie­der verkaufen.

Das Herrenhaus selbst wurde ver­mut­lich Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut. Umbauten wur­den um 1900 vor­ge­nom­men. Das heu­tige Erdgeschoss war das frü­here Obergeschoss. Aufgrund der sump­fi­gen Lage ver­sank das Herrenhaus über die Zeit ein Stück im Boden.

Nach 1945

1945 wurde die Bodenreform voll­zo­gen und das Rittergut enteignet.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde von einem Privatmann erwor­ben, der 1947 als Kind Vertriebener mit sei­ner Familie im Herrenhaus lebte.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich in Privatbesitz und wird bewohnt.

Weißenberg: Rittergut Nechern

Rittergut Nechern

Am Anger 1, 2, 3, 4, 6, 8
02627 Weißenberg OT Nechern

Historisches

1551 ist ein Rittergut nach­weis­bar. Um 1740 ent­stand das Backhaus, um 1850 das Wirtschaftsgebäude. Peter Graf zu Solms auf Sonnenwalde wurde erst­mals 1901 als Besitzer des Rittergutes genannt. In den fol­gen­den Jahren ver­kaufte er große Teile sei­ner Ländereien. Dadurch erfuhr auch der Gutshof selbst eine starke Veränderung.

Da das Rittergut zu Wurschen gehörte, exis­tierte kein Herrenhaus, son­dern ledig­lich ein Pächterhaus mit einem Wirtschaftsgebäude sowie meh­re­ren Scheunen. Das Rittergut Nechern ist kein Nachfolgebau der Wasserburg Nechern im Sinne eines Herrschersitzes.

Heutige Nutzung

Die Gebäude wer­den bewohnt. Die auf dem ers­ten Foto zu sehende hin­tere Hälfte des Gebäudes wurde Ende 2018 /​ Anfang 2019 abgerissen.

Bautzen: Rittergut Kleinwelka

Rittergut Kleinwelka

Hauptstraße 8
02625 Bautzen OT Kleinwelka

Historisches

Das Rittergut Kleinwelka wurde erst­mals 1626 erwähnt. 1747 war Matthäus Lange als Besitzer des Ritterguts bekannt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht leer und ist umfas­send sanie­rungs­be­dürf­tig. Das Wirtschaftsgebäude wird teil­weise gewerb­lich genutzt.

Bernsdorf: Wasserburg & Rittergut Straßgräbchen

Wasserburg & Rittergut Straßgräbchen

Kamenzer Straße 11
02994 Bernsdorf OT Straßgräbchen

Historisches

Das Gut kam 1476 in den Besitz der Stadt Kamenz und exis­tierte dem­zu­folge bereits vor­her. Vermutlich bestand bereits zu jener Zeit die Wasserburg, auf wel­che das Rittergut Straßgräbchen zurück geht. In der zwei­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts ist die Familie von Ponickau als Eigentümer benannt. 1642 erwarb die Stadt Kamenz das Rittergut.

Im 18. Jahrhundert wurde das Herrenhaus als Ersatz für einen Vorgängerbau errich­tet. Als Bauherr kommt mög­li­cher­weise Friedrich August von Cosel in Frage, wel­cher durch die Vermählung mit Friederike Charlotte Gräfin von Holtzendorff 1755 in den Besitz des Ritterguts Straßgräbchen kam und es bis 1770 behielt. Zuvor hatte sein Schwiegervater Christian Gottlieb Graf von Holtzendorff das Rittergut Straßgräbchen besessen.

1786 erwarb Friedrich von Bassy das Rittergut und behielt es bis 1827. Um 1855 befand es sich in den Händen von Johann Jacobi und wurde 1901 von Anton Hilmar Seidel gekauft. Ihm folgte bis 1920 die Familie Spangenberg. In jenem Jahr ging der Grundbesitz aus der Spangenbergschen Konkursmasse erneut an die Stadt Kamenz über. Verpachtet wurde das Rittergut von der Stadt an einen Herrn Meurer.

Nach 1945

Die Stadt Kamenz wurde bei der Durchführung der Bodenreform zwar nicht ent­eig­net, den­noch wurde der Hof 1950 in ein Volksgut umge­wan­delt. Das Herrenhaus diente als Lehrlingswohnheim. Zusätzlich waren im Herrenhaus rus­si­sche Offiziere untergebracht.

Nachwendezeit

Das Rittergut wurde ab 1992 umge­stal­tet, als die heute darin ansäs­sige Firma ihren Geschäftsbetrieb dort auf­nahm. Die Ställe wur­den abge­ris­sen, um Platz für Lagerhallen zu schaffen.

Heutige Nutzung

Das alte Rittergut wird heute gewerb­lich genutzt. Das Herrenhaus ist saniert und beher­bergt die Verkaufsausstellung des Unternehmens.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg ist durch das Herrenhaus des Ritterguts über­baut. Dadurch ist von der Burg ober­fläch­lich nichts mehr erkenn­bar. Die Anlage wurde als sol­che erst­mals 1938 und erneut Ende 1956 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Radeberg: Rittergut Lotzdorf

Rittergut Lotzdorf

Lotzdorfer Straße 29
01454 Radeberg

Historisches

In Lotzdorf bestand bereits vor 1539 ein Vorwerk. 1875 erfolgte die Erwähnung als Freigut, 1910 als Rittergut.

Nach 1945

Zu DDR-​Zeiten wurde das ehe­ma­lige Rittergut durch die LPG genutzt.  Das Gutshaus wurde spä­ter wegen Baufälligkeit abgerissen.

Heutige Nutzung

Das Rittergut wird heute als Gewerbehof genutzt. Eines der rui­nö­sen Wirtschaftsgebäude wurde 2016 wie­der auf­ge­baut und vor­bild­lich saniert. Im rück­sei­ti­gen Bereich des Ritterguts befin­den sich noch große, unsa­nierte Wirtschaftsgebäude.

Radibor: Wallburg Hrodzsko

Wallburg Hrodzsko

nörd­lich der Spreestraße Richtung Wessel
02627 Radibor OT Lippitsch

Historisches

Die Reste der mit­tel­al­ter­li­chen Niederungsburg, Wall und Graben, sind nord­öst­lich vom Ort an der Straße nach Wessel zu finden.

Bodendenkmalschutz

Die mit­tel­al­ter­li­che Wehranlage wurde 1936 als Bodendenkmal geschützt. Ende 1958 wurde der Schutz noch­mals erteilt.