Herrnhut: Rittergut Großhennersdorf

Rittergut Großhennersdorf | Katharinenhof

Am Sportplatz 6
02747 Herrnhut OT Großhennersdorf

Historisches

Schon im spä­ten 13. Jahrhundert wurde Großhennersdorf als Herrensitz genannt. Dieser ent­wi­ckelte sich zum Rittersitz und konnte 1422 ent­spre­chend nach­ge­wie­sen wer­den. Die Aufwertung zum Rittergut und die erste Erwähnung als sol­ches erfolgte 1563. Henriette Sophie Freiin von Gersdorff grün­dete auf einem Teil des Gutes Hennersdorf 1721 den spä­ter nach Katharina von Gersdorff benann­ten Katharinenhof, des­sen Zweck die Versorgung von Waisenkindern und ver­arm­ter, älte­rer Leute war. 1748 ver­kaufte die Freiin aus wirt­schaft­li­chen Gründen ihr Gut, das dar­auf­hin zu einer Knabenerziehungsanstalt umfunk­tio­niert wurde. 1760 erhielt die Brüdergemeinde das Anwesen, es diente nun als Schule und Internat. Nur vier Jahre spä­ter wurde dem Katharinenhof erneut eine neue Nutzung zuteil, nun als Heim für ledige Schwestern und Mädchen. Eine wie­der­holte Nutzung als Knabenanstalt erfuhr der Hof 1802.

Drei Jahrzehnte spä­ter war er der­ma­ßen ver­fal­len, dass die Gebäude nicht mehr nutz­bar waren. Die Gräfin Charlotte von Einsiedel über­trug den Katharinenhof mit­samt Stiftung 1838 dem Königlich Sächsischen Staatsfiskus, der ver­ein­ba­rungs­ge­mäß die stif­tungs­ge­mäße Nutzung fort­führte und ein Landeswaisenhaus errich­tete. Zwischen 1872 und 1879 erhielt der Katharinenhof ein neues Dach, 1865 wurde das Grundstück durch Landzukäufe ver­grö­ßert. Nach eini­gen Jahren Leerstand erfolg­ten ab 1909 Bauarbeiten, zwei Jahre spä­ter fand die Einweihung als Königlich Sächsische Landesanstalt für schwach­sin­nige Kinder statt. 1940 wur­den im Rahmen der Euthanasie viele Katharinenhof-​Bewohner in Tötungseinrichtungen umgebracht.

Nach 1945

Nach dem Krieg diente der Katharinenhof zunächst als Hilfskrankenhaus und Altersheim. 1950 wurde die Behindertenarbeit wie­der auf­ge­nom­men. 1981 wurde zur Mitarbeiterbindung ein Wohnhaus für Mitarbeiterfamilien gebaut. Ein Jahr spä­ter folgte ein neues Wohnheim für Schwerstbehinderte. Bei einem Brand 1983 star­ben 20 Heimbewohner.

Nachwendezeit

Zwischen 1991 und 1996 erfolg­ten umfang­rei­che und drin­gend erfor­der­li­che Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen. 2001 wurde das ehe­ma­lige Mitarbeiterhaus zum Wohnheim für behin­derte Menschen umge­baut. Die Fassade des Hauptgebäudes wurde 2012 frisch saniert.

Heutige Nutzung

Der Katharinenhof wird durch die Diakonie als Wohnheim für geis­tig und kör­per­lich Behinderte genutzt.

Horka: Schloss Oberhorka

Schloss Oberhorka

Zum Weinberg 6
02923 Horka OT Oberhorka

Historisches

Das Rittergut wurde 1562 erst­mals erwähnt. Nachdem 1777 zwei Rittergüter vor­han­den waren, wur­den diese spä­tes­tens 1885 wie­der zu einem verinigt.

Nach 1945

Das Schloss wurde 1945 abgerissen.

Heutige Nutzung

Die noch vor­han­de­nen Wirtschaftsgebäude befin­den sich in sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Zustand.

Hohendubrau: Schloss Gebelzig

Schloss Gebelzig

Am Schloss 7
02906 Hohendubrau OT Gebelzig

Historisches

Es war bereits 1371 ein Herrensitz in Gebelzig ver­zeich­net, der seit 1658 als Rittergut bekannt war. 1687 kam das Rittergut an die Familie von Hundt und Alten-​Grottkau, die durch Carl Gotthelf von Hundt und Alten-​Grottkau mit der Freimaurerei in Verbindung stand. 1767 wurde Gebelzig von der Familie von Hundt und Alten-​Grottkau verkauft.

Das Schloss wurde 1838 unter sei­nem Besitzer Gottfried Wende als Schulgebäude erbaut. Gottfried Wende ver­kaufte das Schloss 1845 an den Freiherrn von Düringshofen, der 1863 Umbauten vor­neh­men ließ.

Seit 1910 bis 1945 befand sich das Schloss im Besitz des Artur von Teichmann und Logischen. In Folge eines Blitzes brannte das Schloss 1910 ab und wurde in den fol­gen­den zwei Jahren wie­der auf­ge­baut sowie mit Rundtürmen versehen.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Tassilo von Teichmann und Logischen wan­derte die­ser nach Kanada aus. Im Schloss Gebelzig fan­den zunächst Umsiedler Unterkunft im Schloss, bis es ab 1946 wie­der als Schule genutzt wurde. Dazu fan­den 1985 und 1986 Umbauten statt.

Nachwendezeit

Von 2006 bis 2008 erfolg­ten erneut Umbauten und Sanierungsarbeiten.

Heutige Nutzung

Hort und Kindergarten sind heute neben der grund­schule eben­falls im Schloss unter­ge­bracht. Die Wirtschaftsgebäude wer­den als Wohnhaus, Bauhof und Veranstaltungszentrum genutzt. Zwischen 2004 und 2012 erfolgte eine umfang­rei­che Sanierung die­ser Nebengebäude.

Horka: Schloss Niederhorka

Schloss Niederhorka

Zum Sandberg 5
02923 Horka OT Niederhorka

Historisches

Das Rittergut wurde bereits 1608 urkund­lich erwähnt.

Nach 1945

Das Schloss wurde in den Nachkriegsjahren abgetragen.

Heutige Nutzung

Im sanier­ten Verwalterhaus sind Wohnungen eingerichtet.

Hohendubrau: Rittergut Oberprauske

Rittergut Oberprauske

Weißenberger Straße 17
02906 Hohendubrau OT Oberprauske

Historisches

Das Rittergut exis­tierte min­des­tens seit dem 17. Jahrhundert und gehörte lange Zeit zum Rittergut Gröditz dazu. Erst 1771 wurde es ein eigen­stän­di­ges Rittergut, als es aus dem Besitz der Familie von Gersdorff an Isabella Gräfin von Salmour ver­kauft wurde. Nach zahl­rei­chen Besitzerwechseln befand sich das Rittergut Oberprauske ab 1870 im Besitz des Julius Fischer und sei­ner Familie. 1898 kam es in den Besitz der Familie von Schau und wech­selte bis 1945 noch min­des­tens vier Mal den Besitzer. Um 1900 wurde etwas abseits vom Gutshof das Herrenhaus errich­tet. Als letz­ter Besitzer seit 1937 ist Albert Noack bekannt.

Nach 1945

Nach der Enteignung wurde das Rittergut der Familie Kählig zuer­kannt. Unter die­ser ent­stand ein Kuhstall als Anbau.

Heutige Nutzung

Seit 2009 befin­det sich das Herrenhaus des Rittergutes in Privatbesitz und wird bewohnt.

Horka: Schloss Horka

Schloss Horka | Rittergut Mittelhorka I

Am Gemeindeamt 2
02923 Horka

Historisches

Bereits 1614 bestan­den in Horka (Mittelhorka) zwei Rittergüter neben­ein­an­der. Das heu­tige Schloss wurde 1908 unter Martin Harnisch erbaut und 1917 an Fritz Müller ver­kauft. Seine Tochter Judith Müller über­nahm das Rittergut 1925.

Nach 1945

Judith Müller wurde 1945 im Rahmen der Bodenreform enteignet.

Nachwendezeit

Zwischen 1993 und 1996 wurde das Schloss, über des­sen frühe Geschichte nur sehr wenig bekannt ist, saniert.

Heutige Nutzung

Schloss Horka wird durch die Gemeindeverwaltung genutzt.

Hohendubrau: Rittergut Weigersdorf

Rittergut Weigersdorf

Hauptstraße 23
02906 Hohendubrau OT Weigersdorf

Historisches

Das Rittergut wurde 1659 urkund­lich erwähnt. Lange Zeit gehörte es zum Rittergut Gröditz, bevor es 1797 eigen­stän­di­ges Rittergut wurde. Damals wurde es von der Familie von Gersdorff an die Familie von Wiedebach ver­kauft. Diese ließ das Rittergut Weigersdorf 1819 versteigern.

Es wech­selte nun oft den Besitzer und befand sich 1870 im Besitz von Christian zu Amerika, sechs Jahre spä­ter in dem von Alexander Bettführ zu Wendisch-​Musta. Ab 1880, dem Erbauungsjahr des Herrenhauses,  besaß es Friedrich Frohberger bis 1886. Von 1891 bis 1905 befand sich das Rittergut Weigersdorf im Eigentum von Walter von Schau. Als wei­tere Besitzer sind 1909 Paul Racher, 1912 Werner Wulf, von 1917 bis 1921 die Familie Dittrich sowie ab 1926 Elfriede Büchner bekannt.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Elfriede Büchner wurde das Herrenhaus als Wohnhaus und Sitz der Gemeindeverwaltung genutzt. Das Rittergut wurde auf­ge­sie­delt. Auf dem Gelände wurde 1969 ein Schulneubau errichtet.

Nachwendezeit

Eine Sanierung erfolgte in den 1990er Jahren.

Heutige Nutzung

Auch heute hat die Gemeindeverwaltung ihren Sitz im Herrenhaus Weigersdorf. Im Dachgeschoss befin­den sich Wohnungen.

Herrnhut: Schloss Herrnhut

Schloss Herrnhut

Zinzendorfplatz
02747 Herrnhut

Historisches

Das Herrnhuter Schloss dürfte einer der weni­gen Schlossbauten sein, wel­cher für eine kirch­li­che Einrichtung errich­tet wurde. Die Herrnhuter Brüdergemeinde wurde 1722 unter Nikolaus Ludwig Graf von Zinsendorf gegrün­det und erst 1749 als Freikirche aner­kannt. Das Herrenhaus für die Brüderunität wurde von 1725 bis 1727 im Fachwerkstil errich­tet. Es erhielt 1748 Seitenflügel. Nachdem das ursprüng­li­che Herrenhaus bau­fäl­lig gewor­den war, wurde es 1781 abge­bro­chen und an glei­cher Stelle ein grö­ße­rer Neubau aus­ge­führt. Im Schloss befan­den sich Gemeindeeinrichtungen der Brüderunität.

Nach 1945

Im Mai 1945 erlitt das Schloss starke Brandbeschädigungen. Der Wiederaufbau zog sich bis ins Jahr 1977 hin­ein. Danach fand ein Förderzentrum für geis­tig behin­derte Kinder und Jugendliche darin Platz.

Heutige Nutzung

Heute wird Schloss Herrnhut nach wie vor von der Christlichen Brüderunität als Förderzentrum genutzt.