Görlitz: Rittergut Rauschwalde

Rittergut Rauschwalde

Carolusstraße 212 (ehe­mals)
02827 Görlitz OT Rauschwalde

Historisches

Das Rittergut Rauschwalde bestand bereits 1514. 1825 fand es erneut Erwähnung. Das Schloss des Ritterguts wurde bereits 1927 abge­bro­chen. An sei­ner Stelle wurde das St. Carolus-​Krankenhaus errichtet.

Reichenbach/O.L.: Rittergut Niedersohland I

Rittergut Niedersohland I

Niederhof 68
02894 Reichenbach/O.L. OT Sohland am Rotstein

Historisches

Das Rittergut ent­stand aus einem 1659 erwähn­ten Vorwerk her­aus und wurde spä­ter, urkund­lich 1682 erwähnt, in zwei Rittergüter Niedersohland geteilt. 1638 wurde die Familie von Gersdorff als im Besitz des Rittergutes Niedersohland I genannt. Um 1775 erfolgte der Bau des baro­cken Herrenhauses.

Das Rittergut wurde 1777 inner­halb der Familie von Uechtritz ver­kauft und gelangte 1797 an die Brüder Andreas und Gottfried Freude. Diesen kaufte Heinrich Wilhelm von Brase das Rittergut 1821 ab. Zwei Jahrzehnte spä­ter kam es an die Familie Starke und wurde 1896 an Guido Gießner ver­kauft. Carl Krahl erwarb das Rittergut 1905, besaß es jedoch nur wenige Jahre, denn 1910 wurde unter dem dama­li­gen Besitzer Wilhelm Ludwig, auf den der Zweitname des Rittergutes Gut Ludwig zurück­geht, dem Herrenhaus ein Anbau hinzugefügt.

Nach 1945

Wilhelm Ludwig wurde 1945 ent­eig­net. Die Ländereien wur­den an Neubauern auf­ge­teilt, das Herrenhaus zu Wohnzwecken genutzt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich in sanier­tem Zustand und wird bewohnt.

Schöpstal: Wallburg Kesselberg

Wallburg Kesselberg

Kesselberg
02829 Schöpstal OT Ebersbach

Historisches

Die Höhenburg bestand ver­mut­lich im Früh- und Hochmittelalter. Ihr nahezu geschlos­se­ner Ringwall ist noch sehr gut erhal­ten. Der Kesselberg ist über einen sehr kur­zen Wanderweg auf Höhe der Anschrift Morgenseite 23 begehbar.

Bodendenkmalschutz

Die einst sla­wi­sche Wallanlage wurde 1955 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Görlitz: Schloss Oberneundorf

Schloss Oberneundorf

Hofeweg 7
02828 Görlitz OT Oberneundorf

Historisches

Das Schloss geht auf eine wesent­lich ältere Anlage zurück, wel­che damals von einem Erdwall bzw. Wassergraben umge­ben war. Der heu­tige Bau stammt wesent­lich aus der Zeit um 15701580 und wurde durch die Familie von Warnsdorf errich­tet. Bautätigkeiten fan­den auch im 18. und 19. Jahrhundert statt. In den 1960er Jahren wur­den die Giebelbauten entfernt.

Nach mehr­ma­li­gem Besitzerwechsel war ab 1700 Rosina Patientia von Gersdorff bekannt, die das Schloss bereits nach vier Jahren an die Familie von Schönberg ver­kaufte. 1782 kam es an Dr. Anton, des­sen Witwe es 40 Jahre spä­ter an Herrn Schneider ver­kaufte. Es folg­ten wei­tere Besitzer, u. a. die bekannte Familie von Haugwitz. Letzte Besitzerin des 1604 als Rittergut erwähn­ten Grundbesitzes war die Freifrau von Stein zu Kochberg.

Nach 1945

Nach der Enteignung wurde das Schloss zu Wohnzwecken genutzt.

Nachwendezeit

Später im Besitz der Treuhand, die wenige Notsicherungsmaßnahmen durch­füh­ren ließ, wurde die Sgraffito-​Fassade wie­der ent­deckt. Im Herbst 2015 erwarb ein Verein das drin­gend sanie­rungs­be­dürf­tige Schloss Oberneundorf, das Kutscherhaus und einen Teil des Parks.

Heutige Nutzung

Schloss Oberneundorf wird schritt­weise durch den Verein saniert. Die künf­tige Nutzung soll kul­tu­rell aus­ge­rich­tet sein.

Reichenbach/O.L.: Rittergut Mittelsohland

Rittergut Mittelsohland

Mittelhof 182
02894 Reichenbach/O.L. OT Sohland am Rotstein

Historisches

Das Schloss, auch Schloss Mittelhof und Gut Martini nach ehe­ma­li­gen Besitzern genannt, wurde zwi­schen 1802 und 1803 erbaut, nach­dem der Vorgängerbau einem Brand zum Opfer gefal­len war. Zu jenem Zeitpunkt, genauer seit 1800, befand sich das Rittergut Mittelsohland im Besitz von Adolph Gottlob von Uechtritz, der das Rittergut von sei­ner Mutter geerbt hatte. Die Familie von Uechtritz hatte das Rittergut Mittelsohland bereits seit 1638 in ihrem Besitz. 1837 kam es zu einer Versteigerung des Grundbesitzes, der 1863 an Edgar Martini ver­kauft wurde. Um 1900 fan­den Erneuerungsarbeiten unter der Familie Martini statt.

Nach 1945

Theodor Martini wurde 1945 ent­eig­net. Das Schloss Mittelsohland diente fortan als Wohnraum, Kindergarten und Schule.

Nachwendezeit

1992 wurde die Schule geschlos­sen. Die Gemeinde ver­an­lasste in den Folgejahren eine gründ­li­che Sanierung, die 1997 abge­schlos­sen wer­den konnte.

Heutige Nutzung

Im Schloss Mittelsohland befin­den sich heute Wohnungen, eine Arztpraxis und die Gemeindeverwaltung.

Schöpstal: Altes & Neues Schloss Kunnersdorf

Altes & Neues Schloss Kunnersdorf

Liebsteiner Straße 4
02829 Schöpstal OT Kunnersdorf

Historisches

Das Rittergut ent­stand ver­mut­lich im 15. Jahrhundert und kam 1505 an die Familie Frenzel. Ihr folgte Paul von Liedlau, der in die Familie Frenzel ein­hei­ra­tete. Joachim von Schachmann über­nahm das Rittergut 1640, er hatte eben­falls in die Familie Frenzel ein­ge­hei­ra­tet. In sei­nem Familienbesitz ver­blieb das Rittergut bis 1772. Es kam 1740 in den Besitz von Joachim Philipp von Gustedt und sei­ner Ehefrau Johanna Eleonore, gebo­rene von Schachmann. Das Familienwappen wurde mög­li­cher­weise zu die­sem Zeitpunkt am Neuen Schloss ange­bracht. Ab 1773 wech­sel­ten die Besitzer oft, unter ande­rem sind der Herr von Broizem sowie der Herr von Nothom zu benen­nen. 1878 kaufte die Familie von Stockhausen das Rittergut mit den Schlössern.

Nach 1945

Die Töchter der Familie von Stockhausen, die Freifrauen von Eckartstein bzw. von Wrangel, wur­den 1945 enteignet.

Altes Schloss & Heutige Nutzung

Das Alte Schloss wurde ver­mut­lich in der ers­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut unter Einbeziehung eines um 1600 errich­te­ten Vorgängerbaus. Es diente seit dem 19. Jahrhundert als Gärtnerhaus. Das Alte Schloss wurde äußer­lich saniert. Es befin­det sich in Privatbesitz.

Neues Schloss & Heutige Nutzung

Das Neue Schloss wurde um 1716 erbaut. Nach der Enteignung wur­den darin Wohnungen für Flüchtlinge ein­ge­rich­tet, spä­ter erfolgte auch eine Nutzung als Schule und ab 1984 als Sitz der Gemeindeverwaltung. Es wurde ab 2003 in drei­jäh­ri­ger Sanierungszeit restau­riert und wird heute von einer Recyclingfirma als Firmensitz genutzt. Der Saal steht für Veranstaltungen zur Verfügung.

Görlitz: Rittergut Kleinneundorf

Rittergut Kleinneundorf

Am Schafberg 4
02827 Görlitz OT Kleinneundorf

Historisches

Das 1569 erwähnte Rittergut Kleinneundorf kam 1640 in den Besitz des Görlitzer Bürgermeisters Bartholomäus Gehler. Unter ihm wurde das dama­lige Vorwerk zum Rittergut erho­ben. Das Herrenhaus des Rittergutes wurde im 18. Jahrhundert erbaut und 1880 umge­baut. 1925 wurde das Rittergut von der Familie Humbsch gekauft.

Nach 1945

Ernst Humbsch wurde 1945 ent­eig­net. Die Landflächen wur­den dabei an Neubauern ver­teilt, im Herrenhaus wur­den Wohnungen ein­ge­rich­tet. 1958 wurde das Dach des Herrenhauses stark verändert.

Nachwendezeit

Ein seit 1965 ansäs­si­ger Mieter kaufte nach der Wiedervereinigung für sei­nen eige­nen Landwirtschaftsbetrieb zunächst die Wirtschaftsgebäude, im Jahre 2007 schließ­lich auch das Herrenhaus.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird bewohnt. Der Wirtschaftshof wird durch den Eigentümer zur Kuhhaltung genutzt.

Reichenbach/O.L.: Vorwerk Obersohland

Vorwerk Obersohland

Zum Vorwerk/​Dorfstraße 267
02894 Reichenbach/O.L. OT Sohland am Rotstein

Historisches

Für das Jahr 1875 sind in Obersohland 3 Rittergüter und ein Vorwerk benannt. Das Vorwerk gehörte einst zum Rittergut Obersohland II. Es befand sich seit Ende 1789 im Besitz von Wolf Christian Ludwig von Gersdorff, kam 1793 an Jakob von Salza und Lichtenau und 1799 an Günther Reichsgraf von Bünau. In der ers­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es meh­rere Besitzerwechsel. 1856 erwarb die Familie von Seydewitz das Rittergut, ihr folgte 1863 Karl Gotthard Edgar Martini, unter dem ver­mut­lich 1900 das Herrenhaus erbaut wurde. Der Freistaat Sachsen kaufte das Vorwerk 1905. 1937 wurde es durch die Wehrmacht übernommen.

Nach 1945

Das Vorwerk wurde 1945 an Neubauern aufgeteilt.

Heutige Nutzung

Es ist sanie­rungs­be­dürf­tig und wird teil­weise noch bewohnt.

Schönau-​Berzdorf a. d. Eigen: Burg Schönau

Burg Schönau

Hutberg
02899 Schönau-​Berzdorf a. d. Eigen

Historisches

Die Höhenburg wurde im 10./11. Jahrhundert erbaut und zu Anfang des 13. Jahrhunderts ver­mut­lich zer­stört. Es han­delt sich um eine Doppelanlage, die aus einer sla­wi­schen Wallburg und einer mit­tel­al­ter­li­chen Ritterburg bestand. Es sind noch Mauerreste sowie ein Abschnittswall vor­han­den. Zu errei­chen ist die Wallanlage über die Straße Am Hutberg und wei­ter über einen Wanderweg.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz wurde 1935 erst­mals und wie­der­holt 1958 erteilt.

Görlitz: Herrenhaus Schlauroth

Herrenhaus Schlauroth

Dorfstraße 63, 65, 69
02829 Görlitz OT Schlauroth

Historisches

Das 1533 nach­ge­wie­sene Rittergut bestand bereits im 15. Jahrhundert. Es befand sich im Besitz wohl­ha­ben­der Bürger, von denen Jakob Rösler bekannt ist. Dieser wurde 1546 geadelt und nannte sich fortan Jakob von der Rosen. Das Herrenhaus wurde im 17. Jahrhundert erbaut und wurde 1818 von Carl Friedrich von Ludewig erworben.

Letzte Baumaßnahmen erfolg­ten 1908, als sich das Rittergut im Besitz der Raiffeisen-​Genossenschaft befand. Sie hatte es dem vor­he­ri­gen hoch­ver­schul­de­ten Besitzer abge­kauft. Als wei­te­rer Besitzer trat seit 1913 Alfred Brandenstein auf. Ihm folgte offen­bar ein Herr Schoppe. Nach des­sen Tod bewirt­schaf­tete seine Witwe Marie-​Luise Schoppe das Rittergut Schlauroth wei­ter­hin mit ihrem zwei­ten Ehemann Hellmuth Müller und baute die auf dem Herrenhaus las­ten­den Schulden ab.

Nach 1945

Das Herrenhaus wurde nach der Enteignung von Hellmuth Müller zunächst als Flüchtlingsunterkunft und spä­ter als Wohnhaus genutzt. Die Wirtschaftsgebäude und Landflächen wur­den im Rahmen der Bodenreform Neubauern zuge­teilt. Die Ställe und Scheunen waren schnell her­un­ter gewirt­schaf­tet und wur­den in den 1960er Jahren abgerissen.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus war bis 2005 bewohnt. Seit 2013 hat es einen neuen Eigentümer.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht heute leer. Es besteht umfas­sen­der Sanierungsbedarf. Es sollte 2023 von der Stadt Görlitz ver­kauft wer­den. Allerdings konnte kei­ner der Interessenten die Stadt überzeugen.