Kodersdorf: Altes Schloss & Neues Schloss Oberrengersdorf

Altes Schloss & Neues Schloss Oberrengersdorf

Bergstraße 11 /​ 12 (Altes Schloss)
Bergstraße 19 (Neues Schloss)
02923 Kodersdorf OT Rengersdorf

Historisches

Das Rittergut Oberrengersdorf geht auf ein 1517 gegrün­de­tes Vorwerk, das soge­nannte Schwarze Vorwerk, zurück. Es wurde spä­ter zum Rittergut erho­ben und erlebte zahl­rei­che Besitzerwechsel. Doch bereits vor dem 16. Jahrhundert gab es einen Herrensitz in Oberrengersdorf. Als ältes­ter Besitzer ist der 1408 ver­stor­bene Heinz von Gersdorff bekannt. Das Gut ver­blieb in Familienbesitz bis min­des­tens 1539, als es in Nieder- und Oberrengersdorf geteilt wurde.

In den nächs­ten zwei­ein­halb Jahrhunderten wech­sel­ten die Besitzer des Ritterguts mehr­fach, zu denen unter ande­rem die Familie von Salza, die Herren von Schwanitz, die Familie von Arnim und die Familie von Gablenz zähl­ten, bis es 1771 wie­der in die Hände eines Herrn von Gersdorff fiel. Ihm folg­ten die Herren von Wiedebach, die Familie Roscher und Graf Luckner.

Das Alte Schloss wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Unter Adolf Sanio, Rittergutsbesitzer seit 1886, wur­den Umbauten am Alten Schloss vor­ge­nom­men und ein Seitenflügel ange­fügt. 1900 kaufte Julius von Roncador Oberrengersdorf, der das Rittergut zu einem land­wirt­schaft­li­chen Großbetrieb aus­baute und 1900 /​ 1901 das Neue Schloss erbauen ließ. 1924 kam das Rittergut an Dr. Manfred Graf von Ingenheim, der sich gezwun­gen sah das Rittergut 1931 auf­zu­tei­len. Im Neuen Schloss zog 1936 /​ 1937 ein Müttergenesungsheim ein.

Nach 1945

1945 wurde die Familie von Ingenheim ent­eig­net. Im Alten Schloss wurde dar­auf­hin eine Kinderkrippe ein­ge­rich­tet. Weiterhin wurde das Schloss für Wohnzwecke, als Poststelle und Konsum genutzt. Die ehe­mals vor­han­de­nen Türme wur­den 1968 abge­ris­sen. Ins Neue Schloss zogen 1946 eine Grundschule sowie ein Kindergarten.

Nachwendezeit

2004 wurde das Alte Schloss ver­kauft. Die Privatbesitzer wol­len das Schloss soweit wie mög­lich nach Originalvorbild sanie­ren und Mietwohnungen darin einrichten.

Das Neue Schloss steht seit 1992 leer, 1999 wur­den Sicherungsarbeiten vor­ge­nom­men. Das Schloss befin­det sich auf­grund von Alters- und Vandalismusschäden in drin­gend sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Zustand. Verkäufe an pri­vat und ent­spre­chende Sanierungsvorhaben schei­ter­ten mehr­fach. Im Januar 2006 besich­tigte der Schauspieler Nicolas Cage das Neue Schloss, ent­schied sich dann jedoch für Schloss Neidstein in Bayern. Der Verkauf erfolgte schließ­lich an die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Görlitz. Seit 2009 hat das Neue Schloss aber­mals einen neuen Besitzer.

Heutige Nutzung

Die Wirtschaftsgebäude die­nen heute über­wie­gend Wohnzwecken. Für das Alte Schloss sind Wohnungen vor­ge­se­hen, das Neue Schloss wurde inzwi­schen entkernt.

Kodersdorf: Rittergut Kodersdorf

Rittergut Kodersdorf

Straße der Einheit 79
02923 Kodersdorf

Historisches

Das 1609 schrift­lich erfasste Rittergut befand sich lange Zeit im Besitz der Adelsfamilien von Gersdorff und von Nostitz. Im spä­ten 18. Jahrhundert wurde das Herrenhaus errich­tet. Nach 1843 wurde das Rittergut Kodersdorf von Adolph Graf von Fürstenstein gekauft: In den 1920er Jahren musste die Grafenfamilie von Fürstenstein das land­wirt­schaft­lich genutzte Rittergut aus finan­zi­el­len Gründen wie­der ver­kau­fen. Um 1926 kam es an Hermann Schönfelder. Unter ihm eta­blierte sich für das Rittergut Kodersdorf der Beiname Schönfelder-Gut.

Nach 1945

Hermann Schönfelder wurde im Herbst 1946 ent­eig­net. Das Rittergut wurde auf­ge­teilt. Ab 1950 bis 1982 diente das Herrenhaus als Schul- und Kindergartengebäude.

Heutige Nutzung

Seit 1996 wird das Herrenhaus des Rittergutes Kodersdorf durch den Verwaltungsverband genutzt. Die ehe­ma­li­gen Wirtschaftsgebäude wur­den abgetragen.

Kodersdorf: Schloss Wiesa

Schloss Wiesa

An der Gärtnerei 4
02923 Kodersdorf OT Wiesa

Historisches

Erstmals wurde 1398 ein Herrensitz in Wiesa erwähnt, der 1577 an die Familie von Nostitz kam. Diese behielt Wiesa lange Zeit in Familienbesitz, näm­lich bis Harry von Wiedebach und Nostitz-​Jänkendorf 1945 ent­eig­net wurde. Das Schloss wurde 1595 errich­tet und mehr­fach umge­baut. So fan­den 1730 Erweiterungsbauarbeiten und 1761 sowie 1772 Umbauten statt. Auch 1873  und 1885 waren umfang­rei­che Bauarbeiten voll­zo­gen wor­den. 1898 /​ 1899 wurde der Ostflügel ange­fügt. Letzte Umbauten am Schloss erfolg­ten 1923. Der Wirtschaftshof ent­stand über­wie­gend im 19. Jahrhundert. Das Inspektorhaus wurde 1774 erbaut und nach Brandbeschädigung 1858 rekon­stru­iert. 1888 wurde eine Familiengruft angelegt.

Nach 1945

Nach der Enteignung 1945 diente das Schloss als Kindergarten, Schule und Wohnhaus. Die gro­ßen Ländereien wur­den durch die LPG bewirtschaftet.

Nachwendezeit

Der Sohn des letz­ten Besitzers sie­delte sich bereits 1990 in Wiesa an und erwarb zunächst Feld- und Waldflächen aus dem frü­he­ren väter­li­chen Besitz zurück. Nach sei­nem Tod kaufte seine Witwe Teile des Rittergutshofes. Sie hat das Inspektorhaus sanie­ren und zu Wohnraum umbauen las­sen. Das Schloss sowie das rest­li­che Rittergut wur­den 2002 an pri­vat verkauft.

Heutige Nutzung

Der Schlosseigentümer bewohnt Schloss Wiesa und lässt es schritt­weise sanie­ren. Die alte Brennerei wird von ihrer Eigentümerin bewohnt, im Inspektorenhaus befin­den sich ein Familienmuseum sowie wei­tere Wohnungen.

Krauschwitz: Vorwerk Skerbersdorf

Vorwerk Skerbersdorf

Lindenstraße 17
02957 Krauschwitz OT Skerbersdorf

Historisches

Das Vorwerk wurde erst­mals 1552 erwähnt. Zu die­ser Zeit befand es sich bereits ein Jahr im Besitz von Ferdinand I., dem König von Böhmen. Die Herrschaft übten vor­her seit Mitte des 14. Jahrhunderts die Herren von Penzig aus. Ihnen folg­ten in der Mitte des 15. Jahrhunderts die Herren von Gersdorff sowie von Biberstein. 1558 über­trug der König das Vorwerk den Herren von Schönaich, die es 1589 an den nächs­ten König von Böhmen, Rudolf II., zurückgaben.

Zwischen 1597 und 1644 befand sich das Vorwerk Skerbersdorf im Besitz der Burggrafen von Dohna. Durch Einheirat gelangte es 1644 an die spä­te­ren Freiherren von Callenberg und 1798 an den Reichsgrafen von Pückler.  Der Graf von Nostitz und Hatzfeld kam 1845 in den Besitz von Skerbersdorf und ver­kaufte das Vorwerk ein Jahr spä­ter an den Prinzen der Niederlande. Dieser ver­machte es 1881 sei­ner Familienangehörigen Marie Fürstin zu Wied. Seit 1883 befand sich das Vorwerk im Besitz der Grafen von Arnim-Muskau.

Nach 1945

Die Grafen von Arnim-​Muskau wur­den 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient heute Wohnzwecken.

Krauschwitz: Rittergut Pechern

Rittergut Pechern

Dorfstraße 98
02957 Krauschwitz OT Pechern

Historisches

Das Rittergut wurde erst­mals 1625 erwähnt. Als Besitzer ist die Familie von Bibran bekannt. Im 19. Jahrhundert wech­sel­ten die Besitzer häufig.

Nach 1945

Das Herrenhaus wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschä­digt und die letz­ten Besitzer im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net. Im wei­te­ren Zeitverlauf wurde das Herrenhaus wie­der auf­ge­baut und zu Wohnzwecken genutzt.

Heutige Nutzung

Das sanierte Herrenhaus dient Wohnzwecken.

Krauschwitz: Jagdschloss Podrosche

Jagdschloss Podrosche

Bundeswehrgelände
gegen­über Daubitzer Straße
02957 Krauschwitz OT Podrosche

Historisches

Das Jagdschloss Podrosche wurde zu Beginn der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts, ver­mut­lich um 1860, für den Besitzer Friedrich Prinz der Niederlande erbaut. Es gelangte danach an Traugott Hermann Graf von Arnim-​Muskau, der es 1897 an Ludwig Graf von Strachwitz veräußerte.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung der Grafenfamilie von Strachwitz. Die Sowjets leg­ten auf aus­ge­dehn­ten Flächen den Truppenübungsplatz an. Er wurde durch die NVA und nach­fol­gend von der Bundeswehr genutzt.

Heutige Nutzung

Das kleine Schloss befin­det sich heute auf dem Gelände eines Truppenübungsplatzes und wird durch die Bundeswehr für Übungen genutzt, was man dem klei­nen Schlösschen auch ansieht. Es kann von daher nicht öffent­lich besich­tigt werden.

Horka: Vorwerk Biehain

Vorwerk Biehain

Zum Waldsee 4
02923 Horka OT Biehain

Historisches

1601 kaufte die Familie von Nostitz das urkund­lich erwähnte Rittergut von der Familie von Gersdorff. 1629 ver­kaufte die es an die Familie von Drachstedt, die es 1646 wie­der an die Familie von Nostitz ver­äu­ßerte. 1660 ver­kaufte sie es an die Familie von Gersdorff, die das Rittergut 1710 an die Familie von Reibold ver­äu­ßerte. Diese behielt es bis 1751 in ihrem Eigentum und die Familie von Gersdorff erwarb das Rittergut Biehain erneut zurück.

1840 kam es durch Verkauf von Ernestine Antonie Irmengard von Gersdorff an Friedrich Rudolph Lucke. Sowohl 1777 als auch 1885 sind schrift­li­che Nachweise als Vorwerk gege­ben und das Herrenhaus diente eher wirt­schaft­li­chen als Wohnzwecken. Noch in der Zeit des Ersten Weltkrieges wurde Biehain an Hugo Stinnes veräußert.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Hugo Stinnes 1945 wur­den zunächst Flüchtlinge, spä­ter auch Einheimische im Herrenhaus unter­ge­bracht. Später über­nahm die LPG das Gut.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht leer und ist drin­gend sanie­rungs­be­dürf­tig. Pferde- und Kuhstall befin­den sich jeweils in Privatbesitz, letz­ter wurde zu Wohnzwecken ausgebaut.

Herrnhut: Rittergut Großhennersdorf

Rittergut Großhennersdorf | Katharinenhof

Am Sportplatz 6
02747 Herrnhut OT Großhennersdorf

Historisches

Schon im spä­ten 13. Jahrhundert wurde Großhennersdorf als Herrensitz genannt. Dieser ent­wi­ckelte sich zum Rittersitz und konnte 1422 ent­spre­chend nach­ge­wie­sen wer­den. Die Aufwertung zum Rittergut und die erste Erwähnung als sol­ches erfolgte 1563. Henriette Sophie Freiin von Gersdorff grün­dete auf einem Teil des Gutes Hennersdorf 1721 den spä­ter nach Katharina von Gersdorff benann­ten Katharinenhof, des­sen Zweck die Versorgung von Waisenkindern und ver­arm­ter, älte­rer Leute war. 1748 ver­kaufte die Freiin aus wirt­schaft­li­chen Gründen ihr Gut, das dar­auf­hin zu einer Knabenerziehungsanstalt umfunk­tio­niert wurde. 1760 erhielt die Brüdergemeinde das Anwesen, es diente nun als Schule und Internat. Nur vier Jahre spä­ter wurde dem Katharinenhof erneut eine neue Nutzung zuteil, nun als Heim für ledige Schwestern und Mädchen. Eine wie­der­holte Nutzung als Knabenanstalt erfuhr der Hof 1802.

Drei Jahrzehnte spä­ter war er der­ma­ßen ver­fal­len, dass die Gebäude nicht mehr nutz­bar waren. Die Gräfin Charlotte von Einsiedel über­trug den Katharinenhof mit­samt Stiftung 1838 dem Königlich Sächsischen Staatsfiskus, der ver­ein­ba­rungs­ge­mäß die stif­tungs­ge­mäße Nutzung fort­führte und ein Landeswaisenhaus errich­tete. Zwischen 1872 und 1879 erhielt der Katharinenhof ein neues Dach, 1865 wurde das Grundstück durch Landzukäufe ver­grö­ßert. Nach eini­gen Jahren Leerstand erfolg­ten ab 1909 Bauarbeiten, zwei Jahre spä­ter fand die Einweihung als Königlich Sächsische Landesanstalt für schwach­sin­nige Kinder statt. 1940 wur­den im Rahmen der Euthanasie viele Katharinenhof-​Bewohner in Tötungseinrichtungen umgebracht.

Nach 1945

Nach dem Krieg diente der Katharinenhof zunächst als Hilfskrankenhaus und Altersheim. 1950 wurde die Behindertenarbeit wie­der auf­ge­nom­men. 1981 wurde zur Mitarbeiterbindung ein Wohnhaus für Mitarbeiterfamilien gebaut. Ein Jahr spä­ter folgte ein neues Wohnheim für Schwerstbehinderte. Bei einem Brand 1983 star­ben 20 Heimbewohner.

Nachwendezeit

Zwischen 1991 und 1996 erfolg­ten umfang­rei­che und drin­gend erfor­der­li­che Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen. 2001 wurde das ehe­ma­lige Mitarbeiterhaus zum Wohnheim für behin­derte Menschen umge­baut. Die Fassade des Hauptgebäudes wurde 2012 frisch saniert.

Heutige Nutzung

Der Katharinenhof wird durch die Diakonie als Wohnheim für geis­tig und kör­per­lich Behinderte genutzt.

Horka: Schloss Oberhorka

Schloss Oberhorka

Zum Weinberg 6
02923 Horka OT Oberhorka

Historisches

Das Rittergut wurde 1562 erst­mals erwähnt. Nachdem 1777 zwei Rittergüter vor­han­den waren, wur­den diese spä­tes­tens 1885 wie­der zu einem verinigt.

Nach 1945

Das Schloss wurde 1945 abgerissen.

Heutige Nutzung

Die noch vor­han­de­nen Wirtschaftsgebäude befin­den sich in sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Zustand.