Herrnhut: Schloss Herrnhut

Schloss Herrnhut

Zinzendorfplatz
02747 Herrnhut

Historisches

Das Herrnhuter Schloss dürfte einer der weni­gen Schlossbauten sein, wel­cher für eine kirch­li­che Einrichtung errich­tet wurde. Die Herrnhuter Brüdergemeinde wurde 1722 unter Nikolaus Ludwig Graf von Zinsendorf gegrün­det und erst 1749 als Freikirche aner­kannt. Das Herrenhaus für die Brüderunität wurde von 1725 bis 1727 im Fachwerkstil errich­tet. Es erhielt 1748 Seitenflügel. Nachdem das ursprüng­li­che Herrenhaus bau­fäl­lig gewor­den war, wurde es 1781 abge­bro­chen und an glei­cher Stelle ein grö­ße­rer Neubau aus­ge­führt. Im Schloss befan­den sich Gemeindeeinrichtungen der Brüderunität.

Nach 1945

Im Mai 1945 erlitt das Schloss starke Brandbeschädigungen. Der Wiederaufbau zog sich bis ins Jahr 1977 hin­ein. Danach fand ein Förderzentrum für geis­tig behin­derte Kinder und Jugendliche darin Platz.

Heutige Nutzung

Heute wird Schloss Herrnhut nach wie vor von der Christlichen Brüderunität als Förderzentrum genutzt.

Hohendubrau: Rittergut Dauban

Rittergut Dauban

Zur Försterei 19
02906 Hohendubrau OT Dauban

Historisches

Das Rittergut wurde 1627 erst­mals urkund­lich erwähnt. Es exis­tierte jedoch bereits vor­her ein Gut, wel­ches bei der Teilung der Herrschaft Baruth exakt 100 Jahre zuvor an Georg von Gersdorff kam. 1610 gelangte das Gut an den Rat zu Bautzen. Es folg­ten knapp zwei Dutzend wei­tere Besitzerwechsel, bevor das Rittergut 1808 an Ferdinand Graf und Edler Herr zur Lippe-​Biesterfeld-​Weißenfeld kam. Das Herrenhaus wurde 1878  für Gustav Graf zur Lippe erbaut. Er selbst bewohnte es jedoch nicht, son­dern es ent­hielt die Wohnung des Försters. Aus die­sem Grund ist das Herrenhaus des Ritterguts Dauban auch als Forsthaus bekannt.

Nach 1945

1945 wurde Dorothea von Schönburg-​Waldenburg, Witwe von Ferdinand Prinz zur Lippe, ent­eig­net. Im Herrenhaus blieb die Forstverwaltung wei­ter­hin ansässig.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird wei­ter­hin von den Försterfamilien bewohnt und befin­det sich im Besitz des Bundesforstamtes Muskauer Heide.

Hähnichen: Schloss Spree

Schloss Spree

Rothenburger Straße 10–11
02923 Hähnichen OT Spree

Historisches

Das ehe­ma­lige Wasserschloss wurde erst­mals als Rittergut 1380 erwähnt. Zwischen 1682 und 1772 befand sich Schloss Spree im Besitz der Adelsfamilie von Gablenz. Es brannte 1712 unter sei­nem Besitzer Hieronymus Christoph von Gablenz ab und wurde erst 1749 neu auf­ge­baut. Christoph Friedrich von Gablenz ver­kaufte das Anwesen 1772 an den eng­li­schen Adligen Thomas Rode. Ihm folgte Johann Andreas Sprecher von Bernegg als Besitzer. 1813 erwarb Johann Gottfried Wünsche das Schloss. Seine Familie ver­kaufte es 1858 an Clemens August Bruno Graf von Mengersen. 1907 kam es in den Besitz von Friedrich von Martin. Er ver­machte Schloss Spree sei­ner Tochter Margarete von Kirbach. In der Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte der Anbau des Turms.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung, im Schloss Spree wur­den dar­auf­hin Wohnungen ein­ge­rich­tet. Zwischen 1984 und 1986 wurde eine voll­stän­dige Rekonstruktion vorgenommen.

Heutige Nutzung

Die teil­weise Nutzung als Wohnraum dau­ert an. Schloss Spree wurde Anfang Dezember 2012 versteigert.

Hohendubrau: Rittergut Großradisch

Rittergut Großradisch

Kollmer Straße 5a
02906 Hohendubrau OT Großradisch

Historisches

Das 1615 erwähnte Rittergut befand sich bis 1729 im Besitz von Franz Adolf von Nostitz und ver­blieb bis nach 1785 in Familienbesitz. Von 1870 bis 1886 gehörte es der Familie von Heynitz und nach­fol­gend bis 1898 der Rosa von Zezschwitz. Nach mehr­fa­chen Besitzerwechseln erwarb 1921 die Schlesische Landgesellschaft mbH das Rittergut. Ihr gehörte es bis 1926 und ihr folg­ten wenigs­tens drei wei­tere Eigentümer.

Nach 1945

Der letzte Besitzer wurde 1945 ent­eig­net. Das frü­here Herrenhaus wurde 1988 abge­ris­sen. An sei­nem Standort wurde ein Feuerwehrgerätehaus errichtet.

Hähnichen: Rittergut Quolsdorf

Rittergut Quolsdorf

Am Gutshof 3
02923 Hähnichen OT Quolsdorf

Historisches

Erstmals erwähnt wurde das Rittergut 1588. Bis 1695 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Nostitz, die es an Rudolph Freiherr von Gersdorff ver­kaufte. Dessen gleich­na­mi­ger Sohn erbte das Rittergut und ver­kaufte es 1702 es an Hans Haubold von Schönberg. 1711 wech­selte der Grundbesitz an Johann Friedrich II. von der Sahla. Bereits vier jahre spä­ter über­nahm Ludolf Albrecht hein­rich von Ingenhaeff das Rittergut Quolsdorf. Das Baujahr des Herrenhauses nach heu­ti­gem Aussehen wird auf den Zeitraum um 1780 datiert.

Nach 1945

Der letzte Besitzer, Erich von Milkau, wurde 1945 ent­eig­net. Er starb kurz dar­auf. Im Herrenhaus wur­den Flüchtlinge ein­quar­tiert, außer­dem wur­den Kindergarten und Poststelle ein­ge­rich­tet. Zwischen 1950 und 1970 fan­den Umbauten statt.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde nach und nach leer­ge­zo­gen. Sanierungsarbeiten blie­ben aus.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Quolsdorf fand 2020 einen neuen Eigentümer.

Bertsdorf-​Hörnitz: Schloss Neuhörnitz

Schloss Neuhörnitz

Zittauer Straße 21
02763 Bertsdorf-Hörnitz

Historisches

Das ursprüng­li­che Gut Neuhörnitz ent­stand 1540 unter den Brüdern von Debschitz, wo der Anteil von Christoph von Debschitz ein Vorwerk war, wel­ches in ein Freigut umge­wan­delt wurde. 1543 ver­kaufte Hans von Uechtritz das Freigut an den Rat von Zittau. In der Folgezeit wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach und das Gut ver­blieb etwa 160 Jahre im Besitz der Familie von Lankisch.

Gottfried Heinrich von Lankisch ver­kaufte aus finan­zi­el­ler Not das Gut 1745 an den Zittauer Kaufmann Gottfried Hering. Er bewohnte das Wallhaus, wel­ches auf den Überresten der alten Wasserburg Althörnitz errich­tet wor­den war. Diesen Wohnsitz gab er zuguns­ten des neuen Schlosses Neuhörnitz auf, wel­ches er 1751 erbauen ließ. Er starb bereits im fol­gen­den Jahr und das Erbe trat zunächst sein Sohn Christian August Hering, danach des­sen Witwe Johanne Eleonore Hering bis zu ihrem Tode 1819 an.

1793 wurde dem Schloss ein Anbau hin­zu­ge­fügt. 1820 über­nahm die Stadt Zittau das Schloss Neuhörnitz, das bis dahin bewohnt wurde. 1867 wurde im Schloss eine Brauerei ein­ge­rich­tet. Die Brauerei befand sich 1897 als Schlossbrauerei im Besitz von F. A. Halang. Ab 1907 wurde die Familie Boethig als Besitzer genannt.

Nach 1945

In den 1960er Jahren wurde der ehe­ma­lige Anbau des Schlosses abge­ris­sen und durch einen damals moder­nen Anbau ver­se­hen. Die Brauerei war zu DDR-​Zeiten wei­ter­hin in Betrieb.

Heutige Nutzung

Das Schloss befin­det sich in Privatbesitz und in drin­gend sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Zustand. Es steht leer.

Hähnichen: Rittergut Trebus

Rittergut Trebus

Alter Nieskyer Weg 3–5
02923 Hähnichen OT Trebus

Historisches

1577 erfolgte die erste urkund­li­che Erwähnung des Rittergutes unter Franz und Nickel von Bischofswerda, wobei bereits im 15. Jahrundert Ullrich von Trebus erwähnt wurde. Ab 1731 gehörte das Rittergut Siegmund August von Gersdorff. Es wurde 1742 von der Evangelischen Brüderunität zu Berthelsdorf und Herrenhut über­nom­men und 1897 an die Freiherren von Gregory verkauft.

Nach 1945

Das Herrenhaus wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges abgerissen.

Heutige Nutzung

Wirtschaftsgebäude sind noch vor­han­den. Sie die­nen Wohnzwecken.

Bertsdorf-​Hörnitz: Wasserburg & Schloss Althörnitz

Wasserburg & Schloss Althörnitz

Zittauer Straße 9
02763 Bertsdorf-Hörnitz

Historisches

Das Schloss geht auf eine frü­here Wasserburg zurück, von der keine Reste mehr erhal­ten sind. Die erste urkund­li­che Nennung erfolgte im Jahr 1366 als Vorwerk. 1419 wurde die Burg als Rittersitz genannt. 1512 brannte die alte Wasserburg ab und über ihren Resten wurde das allte Wallhaus errichtet.

Ein Rittergut bestand in Althörnitz seit 1562. Zwischen 1651 und 1654 wurde das Schloss für den Zittauer Bürgermeister von Hartig erbaut. Hier fan­den Gespräche mit Walter von Tschirnhaus über die Entwicklung des Meißner Porzellans sowie alchi­mis­ti­sche Versuche statt, wel­che einen Brand zur Folge hatten.

Bis 1771 war die Familie von Hartig Besitzer des Schlosses, ihr folgte für die nächs­ten zehn Jahre die Familie von Kyaw, der wei­tere Besitzer folg­ten. 1853 wurde der klei­nere Treppenturm ange­fügt, 1892 die Vorhalle. 1881 kam das Schloss in den Besitz des säch­si­schen Kammerherrn Hans Rudolf von Sandersleben, in des­sen Familienbesitz sich das Grundstück bis zur Enteignung 1945 befand. 1912 wur­den Schloss Althörnitz und Rittergut Neuhörnitz vereinigt.

Nach 1945

Nach der Enteignung der letz­ten Schlossbesitzer im Rahmen des Vollzugs der Bodenreform wurde das Schloss als Unterkunft für Umsiedler und bis 1991 als Ferienheim des DDR-​Gewerkschaftsbundes genutzt.

Nachwendezeit

Ein Nachfahre des letz­ten Besitzers erwarb Schloss Althörnitz 1993 von der TLG und begann im Herbst des dar­auf fol­gen­den Jahres mit den Sanierungsarbeiten.

Heutige Nutzung

Seit Anfang 1996 dient Schloss Althörnitz als Hotel.

Bodendenkmalschutz

Der einst was­ser­füh­rende Graben der Wasserburg ist fast kom­plett ver­eb­net. Bodendenkmalschutz besteht seit Ende 1935, er wurde 1958 erneuert.

Hainewalde: Neues Schloss Hainewalde

Neues Schloss Hainewalde

Kleine Seite 31
02779 Hainewalde

Historisches

1724 fiel das Rittergut Hainewalde an Christine Tugendreich von Kyaw, wel­che mit Samuel Friedrich von Canitz ver­hei­ra­tet war.  Für ihn wurde, inzwi­schen ver­wit­wet, zwi­schen 1749 und 1755 das Neue Schloss Hainewalde erbaut und der Park ange­legt. Zuvor leb­ten die Besitzer im Alten Schloss Hainewalde. 1762 war das Rittergut Hainewalde in eine Familienstiftung ein­ge­bracht wor­den. 1780 wurde das bau­fäl­lig gewor­dene Alte Schloss abge­tra­gen, nur das Torhaus blieb stehen.

Im 19. Jahrhundert ging ein Teil der baro­cken Gartenanlage durch Umgestaltungen zum eng­li­schen Landschaftspark hin ver­lo­ren. 1882 bis 1883 wurde das Neue Schloss umge­baut. Die Familienstiftung wurde 1927 auf­ge­löst, als Ernst Freiherr von Kyaw seine Oberlausitzer Besitztümer auf­gab. Die Gemeinde Großschönau erstei­gerte Schloss und Rittergut Hainewalde, hatte jedoch keine wirk­li­che Verwendung dafür. Somit stand das Schloss größ­ten­teils leer. 1933 wurde für einige Monate ein Schutzhaftlager der SA im Schloss unterhalten.

Nach 1945

Nach Kriegsende zogen Flüchtlinge und Vertriebene ins Schloss ein. 1972 wurde es wegen Baufälligkeit gesperrt. Pläne, das Schloss in ein Ferienheim umzu­bauen, schei­ter­ten aus Kostengründen bereits 1975. 1988 gab es Pläne zum Umbau in ein FDGB-​Ferienheim, die eben­falls ange­sichts der zu erwar­ten­den Kosten auf­ge­ge­ben wurden.

Nachwendezeit

Mit dem 1995 erfolg­ten Verkauf an einen Investor mehr­ten sich Hoffnungen um eine bal­dige Sanierung des Schlosses. Jedoch wurde ledig­lich ein Schlossturm abge­ris­sen, die Sanierung blieb aus.

Heutige Nutzung

Aufgrund des Leerstand seit 1972 und unter­las­se­ner Sanierungsarbeiten ist das Neue Schloss Hainewalde vom Verfall bedroht. Die Seitenflügel, wel­che sich in Hanglage befin­den, dro­hen abzu­rut­schen. Ein eigens gegrün­de­ter Verein bemüht sich nach bes­ten Kräften den Verlust abzuwenden.

Hainewalde: Wasserburg & Altes Schloss Hainewalde

Wasserburg & Altes Schloss Hainewalde

Kleine Seite | Weinberg
02779 Hainewalde

Historisches

Ursprünglich bestand eine Wasserburg, aus der ein 1392 erwähn­tes Rittergut her­vor­ging. 1564 erfolgte der Bau des Alten Schlosses unter Christoph  von Nostitz. Viktoria Tugendreich von Kyaw hatte das Rittergut Hainewalde von ihrem Ehemann Eleuther vom Temritz geerbt. In drit­ter Ehe ver­ehe­lichte sie sich 1700 mit Otto Ludwig con Canitz. 1724 fiel das Rittergut Hainewalde an die Pflegetochter Christine Tugendreich von Kyaw, wel­che mit Samuel Friedrich von Canitz ver­hei­ra­tet war.  Für ihn wurde zwi­schen 1749 und 1755 das Neue Schloss Hainewalde erbaut.  Zuvor leb­ten die Besitzer im Alten Schloss. Die Vierflügelanlage war von einem was­ser­füh­ren­den Graben umge­ben. 1780 wurde das bau­fäl­lig gewor­dene Alte Schloss abge­tra­gen. Nur das Torhaus blieb ste­hen. Es diente bis 1857 als Gefängnis.

Nach 1945

Das Rittergut Hainewalde mit sei­ner Schlossanlage wurde 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das noch vor­han­dene Torhaus wurde von Privatleuten gekauft und für Wohnzwecke auf­wän­dig saniert.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg wurde durch das Torhaus über­baut. Der was­ser­füh­rende Graben wurde bis auf einen Rest tro­cken­ge­legt. Bodendenkmalschutz besteht seit Ende 1935, erneu­ert wurde er 1958.